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Kapitel 1 - Ein schöner Tag an der Saale

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Es ist einer dieser schönen Tage im Jahr. Die Sonne strahlt vom blauen Firmament, ein Kellner bringt einen Kaffee zu einem Gast auf die Felsenterrasse, dieser Gast ließ sich genießerisch die Sonne ins Gesicht scheinen und es scheint, dass er abwesend ist.

Mit einem: „Mein Herr, ihr Kaffee", stellt der Kellner den Kaffee auf den Tisch.

Ein erschrockenes: „Vielen Dank“, schallt dem Kellner vom Angesprochenen entgegen und ein entschuldigendes: „Ich war mit meinen Gedanken bei diesem herrlichen Tal der Saale“, folgte.

Als sich der Kellner wieder entfernte, sprach der heimatverliebte ältere Herr leise zu sich selbst: `Bei diesem Anblick auf die Burg und Saale kann ich den Dichter Eichendorf verstehen, dass ihm die Verse des Gedichtes Bei Halle in den Sinn kamen.´

Bei diesen Gedanken suchte der Gast in seinem Gedächtnis nach den Versen des Dichters Eichendorff, nach einer kleine Weile waren die ersten Verse wieder in seinem Kopf und er sprach sie leise vor sich hin:

Da steht eine Burg übern Tale

Und schaut in den Strom hinein,

Das ist die fröhliche Saale,

das ist der Giebichenstein.

Da hab ich so oft gestanden;

Es blühten Täler und Höhn,

Und seitdem in allen Landen

Sah ich die Welt so schön!

Ja, so gut geht es mir hier bei einer Tasse Kaffee“, trank einen großen Schluck und richtete seinen Blick wieder auf die Burg.

`Was mag die Burg, auf der heute junge Menschen Kunst und Design studieren, alles erlebt haben?´ Der kunstsinnige Erzbischof Wichmann aus der Familie der Wettiner war der erste Förderer der Künstler in Halle. Er baute die Burg auf dem Giebichenstein zu seiner Residenz aus. Sein Onkel Konrad der Große, der Wettiner, herrschte hier in der Nähe von 1124 –1156 und in den sächsischen Ostmarken im Zeichen des Mondes, der Sonne und der heiligen Lanze, den Symbolen der Allmacht Gottes.

So sind auch Mond und Sonne die göttlichen Symbole für die Macht des Städtebürgertums von Halle. Als Erste nutzte die Gemeinschaft des Tals die Symbole der göttlichen Macht für ihr Gericht. Seit dem Aufkommen von Wappen am Ende des 12. Jahrhundert wählten die Talschöffen der zweigeteilten Stadt Halle die Symbole Sonne und Mond für ihr Wappen aus, welches dann am Ende des Mittelalters von der gesamten Bürgerschaft der Stadt Halle übernommen wurde. Mit Stolz trägt die Stadt Halle das alte Wappen.

Hier vom Giebichenstein bis zu dem großen Tal dort hinten im Süden erstreckt sich das Hall. Das Hall, im Hochdeutschen ein Hang, welcher vom Fluss hinaufführt in die Tiefebene weit nach Osten. Am Hang im großen Tal, dort wo die Slawen vor tausend Jahren ihre Solebrunnen aushoben und Salz gewannen, bildete sich alsbald eine kleine Siedlung, das Hall genannt. Beide Orte wuchsen zu Wichmanns Zeiten zur Stadt Halle zusammen. Es ist die Stelle mit einer Furt über die Saale, wo schon die Truppen vom Kaiser Karl der Große im Jahr 806 standen und die Slawen mit dem Schutz des Saaleübergangs betraut wurden.

Kaiser Karl der Große brachte seine Macht auch durch die heilige Lanze, Symbol der göttlichen Allmacht aller keltischen und germanischen Stämme, zum Ausdruck. Er sah sich mit seinem riesigen Fränkischen Reich dem Byzantinischen Reich als ebenbürtiger Gottkaiser.

Damals vereinigte er als Kaiser symbolisch die heilige Lanze mit einem vermeintlichen Nagel der Kreuzigung des jüdischen Erlösers „Jesu“.

Der Gott der Germanen Wotan, der ergiebig Lebenskraft den Menschen in Nordeuropa gab, wachte mit seiner Lanze vom Giebichenstein aus über das Land, wo einst das heilige Land der Kelten war.

Ja, die heilige Lanze war schon bei den Völkern der Steinzeit ein Ausdrucksmittel für die göttlichen Macht. Dabei drückte die Lanzenspitze von jeher symbolisch die vollkommene göttliche Macht des Mondes aus. Diese Macht gab das Leben und sie nahm es. In diesem Sinn wurde auch Macht über das menschliche Leben ausgeübt.

Die Menschen, die aus dem Dunkel des Kosmos kommen, dem symbolischen Reich des Mondes, in das Reich des Lichtes, spürten und spüren auf der Erde die Energie des Lichts. Auf der Erde, im Licht der Sonne, erlangten und erlangen die Menschen ihre höchste Kraft in ihrem Leben. Danach gingen sie im ewigen Kreislauf in das Reich des Mondes zurück.

Wann beginnt eigentlich Leben?

Eine Leere breitete sich im Kopf des Heimatforschers aus und dann ein: `Ach ja, ich wollte die Medizinerin anrufen und sie über meinen Besuch vom Schloss in Schochwitz und der eigenartigen Bekanntschaft mit der Schlossherrin erzählen. Ich ruf sie gleich einmal an, vielleicht ist sie ja in ihrem Gesundheitsinstitut.´

„Hallo! Hier ist ihr Heimatforscher, sind sie in ihrem Gesundheitsinstitut und haben etwas Zeit für mich?“ „Was gibt es denn so dringendes?“, klang es aus dem Handy. „Ich habe interessante Neuigkeiten, die sie bestimmt auch interessieren könnten.“

Aus dem Hörer schall erfreut die Stimme der angesprochenen Medizinerin: „Ich freue mich auf ihren Besuch. Ich koche schon einmal eine Kanne Tee, den Tee der ihnen beim letzten Besuch so gut gemundet hat.“

„Prima, dann bis gleich.“ Der Heimatforscher beendete das Gespräch und steckte sein Handy in seine Hosentasche, bezahlte den Kaffee und machte sich auf den Weg zum Gesundheitsinstitut.

Nun saßen die Medizinerin und der Heimatforscher gemütlich zusammen bei einem Teegespräch. „Was gibt es denn für Neuigkeiten bei ihren geheimnisvollen Nachforschungen ?“, eröffnete die Medizinerin das Gespräch.

„Wie ich ihnen schon über das Telefon berichtete, war ich in der Landschaft, welche zwischen dem Süßen See und der Saale liegt, unterwegs.

Nach meiner Entdeckung, dass der solare Kalender dank der landschaftlichen Gegebenheit hier an der Saale von einem Berg in Landsberg von Steinzeitmenschen entdeckt wurde, gibt es Hinweise, dass in Salzmünde/Schiepzig vor ca. 5.600 Jahren ein religiöses Zentrum für einen Sonnengott entstand.

Mit Landsberg gibt es über eine imaginäre Tagente1 eine Verbindung zu Salzmünde/Schiepzig.

Rund um Salzmünde/Schiepzig befinden sich zahlreiche heilige Orte dieser Religion und wie schon so oft, drängte mich eine geheimnisvolle Kraft dazu, dass ich das Schloss in Schochwitz aufsuchen sollte, um mit dem neuen Schlosseigentümer in Verbindung zu kommen. Ich fasste meinen ganzen Mut zusammen und fuhr mit meinem Auto zum Schloss.

Mit großer Ehrfurcht vor der Geschichte des Schlosses und seiner Umgebung ging ich durch das Eingangstor des Schlosses. Als ich den Schlosshof betrat, umkreiste mich mit hellem Bellen ein Hund und schnappte ständig nach meinen Waden.

So richtig wohl fühlte ich mich nicht mit meinem Anliegen.

Es war für mich in meiner Situation erlösend, dass bald eine junge Frau aus einer Seitentür auf den Hof kam. Sie fragte ich nach dem Schlosseigentümer und erklärte etwas umständlich den Grund meines Besuches. Da sie mit mir nichts so Richtiges anfangen konnte, führte sie mich sogleich zu dem neuen Schlossherrn. Wie sich etwas später aufklärte, zu ihrem Vater.

Wir fanden den Schlossherrn in einem Zimmer mit reichlichem Stuck an der Decke, wo er dabei war, diesen zu begutachten. Seine Tochter sprach Englisch mit ihm und stellte mich als Kunstliebhaber vor. So war jedenfalls mein Eindruck.

Mit großer Freude zeigte er mir die unter einer Zwischendecke verdeckten und jetzt freigelegten Teile einer Stuckdecke und gab Erläuterungen in Englisch dazu. Zu meinem Glück kam die Schlossherrin in den Raum, die mich auf Deutsch sehr herzlich begrüßte.

Ich hatte den Eindruck, dass sie mit meinem Besuch gerechnet hatte und wir gingen in einen Raum, den sie als Büro nutzte.

Wir kamen ins Gespräch und ich schilderte ihr, dass ich dabei bin, das große Geheimnis der Gegend um das Schloss Schochwitz zu ergründen. Diese Visionen hatte ich immer wieder, dass dem Schloss Schochwitz eine große Bedeutung zu kommt. Ich erzählte ihr weiter, über meine Entdeckung im Ort Landsberg, dass dort Menschen der Steinzeit einen solaren Kalender entdeckt hatten. Denn aus dem Landschaftsbild, eine Art Gottesoffenbarung, kann derjenige, welcher auf dem Burgberg steht und die Landschaft bei Sonnenuntergang betrachtet, diesen Naturkalender erkennen.

Von diesem Burgberg aus weist eine imaginäre Tangende des solaren Kalenders auf das Schloss in Schochwitz. Gleichzeitig stehen Landsberg und Schochwitz in Verbindung mit dem Geburtshaus des Theologen Martin Luther in Eisleben, d.h. dass diese imaginäre Tangente die Bedeutenste aller imaginären Tangenden des Sonnenkalenders ist. Die imaginäre Tangende vom Berg in Landsberg, die man auch Tagundnachtgleiche nennt, ist gleichzeitig die Kraftlinie des Grals.

Die Kraftlinie von Landsberg nach Schochwitz und Eisleben, wie auch die anderen Kraftlinien, weisen auf Kraftorte der Seelen. Nachdem die Schlossherrin mir aufmerksam zugehört hatte, erzählte sie mir Sonderbares. Ihre Visionen kündeten einen Besuch eines Wissenden an und dass der Ort Schochwitz über Erdstrahlung und über mysteriöse Kräfte, Kräfte der Entspannung und Heilung, verfügt. Die gespürten Kräfte gaben letztendlich den Ausschlag bei ihr und ihrem Mann, für den Kauf des Schlosses.

Ich erinnerte mich heute bei einem Blick auf die Burg Giebichenstein daran, dass sie mir einmal auch von solchen Energiekräften erzählt haben. Deshalb sitze ich heute hier bei ihnen.

Von anderen Personen habe ich auch schon von solchen Kräften gehört und Visionen sind mir bekannt.

Was halten sie von solchen Energieerfahrungen, wie sie die Schlossherrin erfuhr? Ihr Urteil bzw. ihre Erfahrung als Medizinerin hätte ich gern gehört!“

Nach kurzem Nachdenken der Medizinerin erklärt diese: „Der Körper eines Menschen wird von Energie durchströmt. Wird dieser Energiestrom gestört, fühlen das feinsinnige Menschen. Mit dem Energiestrom sind die elektromagnetischen Feldströme im Erdmagnetfeld gemeint. Das Erdmagnetfeld, das mit seinen kleinsten Strukturen in sogenannten Feldlinien aus dem Erdinneren tritt und zu den Erdpolen strömt, wird oft durch verschiedene Widerstände gestört. Das Erdmagnetfeld wirkt mit seinem Energiefeld unterschiedlich auf unseren Körper.

Typisches Beispiel für die Sichtbarmachung dieser Kräfte ist die Anwendung der Kompassnadel. Seit Beginn der Existenz von Lebewesen waren diese dem Energiefeld ausgesetzt und der Organismus mit seinem Energiefeld hat sich diesen Kräften angepasst.

Möglicherweise sind sie an manchen geografischen Orten besonders stark und an anderen Orten wiederum schwächer, sozusagen gestört. Das können manche Menschen spüren, ihr Körper reagiert darauf. Schließlich sind die Menschen ebenso wie Pflanzen und Tiere Produkte dieser Erde. Man sollte alles ganzheitlich sehen.“

„Das klingt ja interessant“, bemerkt der Heimatforscher, da drängt sich gleich eine weitere Frage auf: „Wann beginnt eigentlich das Leben?“

„Es ist mehr eine ethische philosophische Frage, die zur Zeit sehr kontrovers diskutiert wird. Für eine Medizinerin eine anspruchvolle Frage, meinen sie dies nicht auch?“

Sie wartet nicht auf eine Antwort des Heimatforschers, sie fährt gleich fort: „Es ist mehr eine ethische Frage. Beginnt schon im Dunkel der Erde das Leben? Oder bei Pflanzen erst beim Sprießen der ersten Blätter ins Licht? Beginnt es bei den Menschen bei der Zeugung oder erst später im Mutterschoß, etwa mit der ersten Bewegung oder vielleicht schon mit der Nahrungsaufnahme von Pflanzen- und Tierteilen im Tierreich, aus dem bekanntlich der Mensch sich entwickelte?

Vielleicht gibt es keinen Anfang und kein Ende, denn im Kosmos ist alles in Bewegung und alles fließt.“

„Ich merke, wir beide denken ähnlich“, antwortet der Heimatforscher und führt den Dialog fort: „Ist diese geistige Auseinandersetzung über das Leben ein Phänomen der Neuzeit oder denkt der Mensch, der Homo sapiens, schon seit seiner Existenz darüber nach?

Ich denke, nach dem, was ich gelesen und erforscht habe, dass diese Frage mit „Ja“ beantwortet werden kann. Auch die Menschen der Vorzeit in Europa, das heißt in den Epochen der Steinzeit und Bronzezeit, dachten über Leben, Tod und Wiedergeburt nach. Es stellten sich mir etliche Fragen: wie und welche Antworten entwickelten die Kulturen Europas in der Vorzeit? Sind ihre Lösungen zur Problematik Leben und Tod heute noch nachvollziehbar? Sind ihre Lösungen heute noch Bestandteil unserer Kultur?

Können ihre Gedanken eine befriedigende Antwort auf Fragen vieler Menschen von heute geben oder zumindest Trost spenden? Fragen über Fragen.

Da meine Visionen auf den Saalkreis mit dem angrenzenden Mansfelder Land zeigen, verbergen sich vielleicht hinter dem Geheimnis von Schloss Schochwitz Antworten auf solche Lebensfragen!

Möglicherweise gibt es an diesem Ort Quellen von Lebenskraft.

Ich denke, dass die Geschichte dieser Landschaft um Schochwitz uns viel zu erzählen hat. Wir sollten gemeinsam zu diesem mysteriösen Ort aufbrechen und in die geheimnisvolle Vergangenheit geistig eintauchen.

Möglicherweise kann das Geheimnis von Schloss Schochwitz nicht auf alle Fragen zu diesem Thema eine eindeutige Antwort geben. Vielleicht werden die Antworten der Geheimnisse zufriedenstellend sein oder zumindest zum Nachdenken anregen.

Ich bin gespannt auf unsere Suche nach dem Geheimnis von Schloss Schochwitz, denn im steinzeitlichen Europa wurde ein wesentlicher Grundstein zu unserer Kultur gelegt. Die Geheimnisse von Schloss Schochwitz müssen vor allem in seiner Umgebung und im Erdreich zu finden sein, da das Schloss noch relativ jung ist.

Ergründen wir als erstes die zeitlichen Wurzeln unserer Kultur.

Kann der Ursprung unserer Kultur in der Bibel zu finden sein? Ich bin der Meinung, dass die Bibel wenig zur Lösung beitragen kann, weil sie nicht die Wurzel unserer Kultur bildet. Eigentlich ist sie der europäischen Kultur fremd und aufgezwungen, allenfalls ist sie ein kurzer Begleiter in unserer Kulturgeschichte.

Für viele Menschen verkündet die Bibel bzw. das „Neue Testament“ die absolute Wahrheit, die einzige Wahrheit zur Erd- und Menschheitsgeschichte!

Nach meiner Meinung wurde von der west- und nordeuropäischen Bevölkerung die Aussagen der Bibel, vermutlich auf Grund eines gemeinsamen Wiederauferstehungsgedankens in ihren Religionen, vor ca. 1.200 Jahren allmählich akzeptiert.

Die Bibel, die einzige wahre Schrift, weil sie von Menschen wahrheitsgetreu über die Geschichte hinweg 100.000 mal abgeschrieben wurde?

Sicherlich haben fleißige gottesfürchtige Menschen die, wohlmöglich biblischen Wahrheiten der Urschriften wahrheitsgetreu abgeschrieben und so vervielfältigt. Wurde die Bibel deshalb wahr, weil Gott sie gewähren ließ oder gibt es andere weitere Wahrheiten?

Wahr ist dagegen, dass Mutter Erde für alle Geschöpfe verantwortlich ist, und wir, die Menschen, sie achten und schützen müssen.

Es ist nun einmal in der Tat so, dass es viel ältere Schriften als die Bibel gibt. Nicht nur die von Sumer, sondern es gibt noch ältere Schriften, z.B. so genannte Piktogramme aus Mitteldeutschland.

Solche Piktogramme berichten zwar nicht vom alltäglichen Leben, geben aber Hinweise bzw. sie berichten von ihrem komplexen Weltbild.

Sicherlich wäre es für das Verstehen des komplexen kulturellen Lebens der Vorzeit in Europa einfacher, wenn die ersten bäuerlichen Kulturen eine Lautschrift entwickelt hätten und die heute gelesen werden könnte. Es ist nun mal eine entwicklungsbedingte Tatsache, dass der steinzeitliche Jäger und Sammler und die ersten bäuerlichen Kulturen Europas noch keine ausdruckvolle Lautschrift erfunden hatten. Die ersten schriftlichen Informationen basieren auf der Verwendung von Symbolen und Zeichen. Aber dennoch wurden vor ca. 5.200 Jahren durch Aneinanderreihen von Symbolen komplexe Geschichten dargestellt, wie z. B. in einem Grab der Bernburger Kultur (ca. 3.200 – 3.000 v. Chr.). Das Grab der Berburger Kultur mit der Bildinformation wurde in Nietleben, besser beschrieben in Halle/Neustadt – Angersdorf, 1826 geöffnet.2

Es wird wohl Gottes Geheimnis bleiben, warum Gott in seinem Weltenplan, wie von Bibelforschern herausgefunden wurde, vor ca. 6.000 Jahren im heutigen jüdischen Raum „Adam“ erschuf, obwohl in Europa viele bäuerliche Sippen siedelten.

In der Kulturgeschichte der Menschheit wurde ein Gott über alle Zeit spirituell wahrgenommen und die für jedes Volk notwendige Erkenntnis vernommen.

Anders in Westeuropa. Hier erkannten die europäischen Kulturen der Vorzeit göttliche Gesetze bzw. Naturgesetze durch Nachdenken, erfanden Zahlen, Zahlensysteme und ein effektives allgemeines Informationssystem. Für ihren Informationsaustausch erfanden sie allgemein gültige Symbole (Ideogramme) und eine Piktogrammschriftsprache. Zahlreiche Artefakte überliefern so Informationen aus der Vorzeit. Etliche Symbole und Piktogramme wurden bis zu Beginn der Neuzeit auf Artefakten abgebildet und stehen Interessierten zur Verfügung. Bekanntlich meinten auch die Menschen in Europa, dass eine Kraft der Energie nach einem Plan den Kosmos schuf, eine Kraft, welche im Zentrum des kosmischen Kegels als kleinstes Element aber eine unvorstellbare Energie besitzt und so den Kosmos mit seiner Energie in ständiger Bewegung hält. Alles ist Energie, Energie geht nicht verloren, mit unterschiedlichen Geschwindigkeiten wandelt sich Energie. Für dieses im Raum bzw. im Kosmos nicht fassbare Wesen „Gott“ erdachten Menschen in Mitteleuropa das Symbol „Kreis mit Punkt“.

Ein Schleier von Geheimnissen wurde in christlicher Zeit in die vielen Symbole der Vorzeit gedeutet und so durch hohe Vertreter des Erlösers „Jesu“ entstellt. So ist der Ursprung der Kultur für viele Menschen verloren gegangen.

Die gedanklichen menschlichen Botschaften aus der Vorzeit überbringen nicht nur die Artefakte. Auch Landschaften Europas können Botschaften überbringen.

Es gilt, den Schleier der Verunglimpfung von den Artefakten und Landschaften zu zerreißen und sie im klaren Licht erscheinen zu lassen.

Um ihre Geheimnisse zu entschlüsseln ist es notwendig, heilige Orte der Vorzeit aufzusuchen.

In so einer mit heiligen Orten angefüllten Landschaft steht das Schloss Schochwitz mit seinen Geheimnissen“, so sprach der Heimatforscher in seinen Ausführungen.

Die Medizinerin schwieg nach diesem Redeschwall. Man sah ihr an, dass sie erst einmal die für sie völlig neuen Ansichten zur europäischen Kultur gedanklich aufnahm.

Dann durchbrach sie das Schweigen: „Sie stellen mir ja Ansichten und Thesen vor, von denen ich auch schon gehört und gelesen habe. Ich freue mich auf einen regen Austausch und bin sehr gespannt, welche Geheimnisse sich in der Landschaft von Schochwitz und dem Schloss verbergen!

Sind das auch Ergebnisse ihrer Visionen von Landsberg?

Wie ich mich erinnern kann, erzählten sie mir einmal von ihrer Vision in der Doppelkapelle von Landsberg. Wie sie durch einen für sie nicht erklärbaren Druck dieser Vision nachgingen. Wie sie hinter das Geheimnis der so genannten Blutsäule der Doppelkapelle von Landsberg kamen und sie die Säule als den „Gral“ aus dem Versroman „Parzival“ des Dichters des Mittelalters erkannten und das Ergebnis über die Bedeutung der Artefakte der heiligen Kapelle in Büchern verarbeitet haben.

Jetzt führt wohl ihre Gralsuche zu dem kulturellen Ursprung Europas?“

„In der Tat, suchte ich und suche immer noch nach weiteren Erklärungen über die Bedeutung von Säulen und warum der Dichter Wolfram von Eschenbach meint, dass das Saale/Unstrut- Gebiet das von Gott geprüfte und für gut befundene Land, welches er „Anschouwe“ nennt und wo die Menschen das Kreuz besonders pflegen, ist.

So wie die Blutsäule mich führte, führte mich ein zweiter Stein in der Kapelle zu der Entdeckung des Sonnenkalenders in der Steinzeit. Im Landschaftsbild konnten die Menschen der Steinzeit diesen Kalender erkennen. Der entdeckte Kalender ist ein Sonnenkalender mit zyklischen Terminen der Klimaänderung. Es kommt einer Gottesoffenbarung gleich, die vom Landsberg der Leipziger Tiefebene aus entdeckt wurde.

Im Schloss von Schochwitz erzählte mir nun die Schlossherrin ebenfalls von Visionen. Die Schlossherrin, eine Frau aus Bayern, welche jahrzehntelang in Portugal lebte, hatte ebenfalls eine Vision. Der Vision folgend, musste sie mit ihrem Partner ein Schloss in Mitteldeutschland kaufen. Ihrer Vision entsprechend sollte das Schloss im Charakter „der heilenden Kraft des Lichtes“ gestaltet werden und einen Platz für die Erdmutter, der Madonna bzw. der Madrona, in ihrer Funktion der Trinität finden. Sie suchte einen Ort mit viel Energie, wo diese Kraft spirituell gebündelt wird und heilend auf die Gesundheit und Lebensfreude wirken soll.“

„Was sind das für Visionen der Schlossherrin?“, fragte die Medizinerin.

„Ja, das weiß ich auch nicht so genau“, bemerkte der Heimatforscher, „jedenfalls fand sie das Schloss in Schochwitz und wie die Schlossherrin mir erzählte, wusste sie am Anfang der Schlossbekanntschaft auch nicht so recht, warum sie dieses Schloss kaufen sollte.

Erst bei ihrer genaueren Erkundung der von der Landwirtschaft stark durchdrungenen Landschaft erkannte sie als Naturfreund den Reiz der Region.

So meinte sie: Wer mit dem Auto über das Land fährt, sieht nur Felder mit reicher Frucht. Nur der Zeitgenosse, welcher sich Zeit nimmt, findet die belassene Natur in den vielen weitläufigen Tälern des unteren Harzes mit seinen Ausläufern bis zur Saale, mit seinem ausgeprägten warmen Mikroklima.

Ursache für das besondere angenehme warme Mikroklima ist die Lage der Landschaft. Im Regenschatten des Harzes gelegen und mit vielen als´ „Augen des Mansfelder Landes“ bekannten Seen erinnert die Gegend an die südliche Toskana. Es herrscht ein Klima, das Aprikosen, Pfirsiche, weltberühmte Edelkirschen und den feinsten Wein gedeihen lassen.


Abb.1: Blick über den Zeltplatz am Süßensee nach Aseleben zum Strandbad „Zahn“ im Mansfelder Land. (51° 29` 52´´N, 11° 41´7´´O)

Aber nicht nur die Landschaft war Grund für den Kauf des großen Schlosses. Bei kurzen Ausflügen der Kaufinteressierten rund um das Schloss von Schochwitz spürten sie, dass dieser Ort von großer Erdenergie durchdrungen ist. Mit diesen Eindrücken kam es zum Kauf des Schlosses.“

„Mein lieber Herr Heimatforscher, ich weiß nicht, ob ich das Erzählte richtig verstanden habe, das ist ja unglaublich. Deshalb fasse ich das Erzählte kurz zusammen: Da erhalten zwei Menschen, an weit von einander liegenden Orten, unerklärliche Visionen. Die Visionen treiben beide an, ein Ziel zu erreichen, das sie selbst nicht kannten.

Entschuldigung, ich muss noch einmal anfangen: Beide wurden an getrennten Orten, ohne jegliche bewusste Verbindung, durch ihre Vision „Von der Kraft des Lichts“ bis zu einem Zusammentreffen auf dem Schloss in Schochwitz geführt. Erst das Zusammentreffen der unterschiedlichen Visionsinhalte und das gegenseitige Ergänzen zu einem großen Ganzen soll zu einem großen Geheimnis führen und vielleicht sonderbares Geschehen im Schloss von Schochwitz erklären. Ich bin beeindruckt.“

Mit einem verschmitzten Lächeln trank der Heimatforscher noch den letzten Schluck Tee und erklärte sich der Gastgeberin: „Ich mache ihnen einen Vorschlag, dass wir gemeinsam den Geheimnissen nachgehen. Ich sollte einen Termin mit der Schlossherrin in Schochwitz vereinbaren und wir sprechen gemeinsam über solche Fragen.“

Die Angesprochene war ebenfalls von solch einem Treffen angetan und man ging beiderseits mit einem guten Gefühl auseinander.

1 Eine imaginäre Tangente ist eine gedachte Linie vom Betrachter aus zu einem z. B. Horizontbogen. In diesem Beispiel verbindet die imaginäre Tangente einen Berg in Landsberg mit einem Berg in Salzmünde/Schiepzig als Sonnenuntergangspunkt zur Tagundnachtgleiche.

2 vgl. Rehmann, Reinhard, Die Entdeckung des Kalenders in der Steinzeit, erster Schritt zu den Sternen, Halle 2010.

Der_Schrei_der_Steine_-_Das_Geheimnis_von_Schloss_Schochwitz

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