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2. FEBRUAR

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Was meint ihr? Wenn ein Mensch hundert Schafe hätte und

eins unter ihnen sich verirrte: Lässt er nicht die neunundneunzig

Schafe auf den Bergen, geht hin und sucht das verirrte?

MATTHÄUS 18, 12

Das Leben ist ein Labyrinth, in dem man sich schnell verirren kann. Das gilt für Schafe, und das gilt für Menschen. Die Angebote zur Gestaltung des Lebens gehen in die Tausende. Nicht wenige haben sich verirrt und finden sich im Wirrwarr der Angebote nicht mehr zurecht.

Eine griechische Sage erzählt von einem unterirdischen Labyrinth auf der Insel Kreta. Dort lebte ein Ungeheuer, halb Mensch, halb Stier, der Minotaurus. Alle neun Jahre mussten ihm sieben junge Mädchen und sieben junge Männer der Insel geopfert werden. Der Held Theseus meldete sich freiwillig zum Opfer. Ariadne, die Tochter des Königs von Kreta, hatte sich in Theseus verliebt und wollte ihn retten. Sie gab ihm ein Knäuel roten Garns, das ihm helfen sollte, aus dem Labyrinth wieder lebend herauszufinden. Theseus befestigte das Ende des Garns am Eingang und suchte dann den Minotaurus. Es gelang ihm, das Ungeheuer zu töten und unversehrt zurückzukehren.

Unser Herr will nicht, dass wir uns im Labyrinth dieser Welt verirren und vor die Hunde gehen. Er sucht gerade die Verlorenen und Verirrten. Er sucht nicht die Satten und Gerechten. Er geht nicht den Selbstzufriedenen und Gesunden nach. Er sucht die, die vom Wege abgekommen sind. Er ist der gute Hirte, der die Schafe, die die Orientierung verloren haben, zurückbringt. Unser Herr sucht die Verirrten und lässt sie nicht im Dreck und in der Sackgasse sitzen. Er selbst und sein Wort sind der rote Faden, der uns zu ihm zurückbringt, wenn wir uns in den zahllosen Angeboten dieser Welt verrannt haben. Ist das nicht ein tröstlicher Gedanke?

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