Читать книгу Mariechen & Mops - Ria Maier - Страница 8
ОглавлениеBegegnung
Mariechen kommt an einem Abhang aus der Erde heraus. Sie staunt über die Helligkeit, die Blumen, über die Wolken und über die schöne Welt, auf der sie nun steht. Sie putzt sich ihre verschmutzten Augen. Wie schön, sie kann gut sehen! Still steht sie da, blickt nach unten und staunt. Auf der Blumenwiese sieht sie einen kleinen Menschen liegen. Er hat die Beine und Hände weit von sich gestreckt. Für sie sieht das aus wie ein großes X mit Kopf. Neugierig ist sie, und aufgeregt sowieso. Sie will herausfinden, wer das ist. Ein wenig hat sie Angst. Trotzdem krabbelt sie entschlossen darauf zu. Mit ihren Füßen geht das sehr gut. Ihre nun ausgestreckten Fühler schieben das Gras zur Seite. Mariechen ist eben anders und hat daher Fühler. Von Weitem hört sie ein gleichmäßiges „Chri-pfui, chri-pfui“. Sie bleibt stehen und horcht genau hin.
Mariechen ist sich ganz sicher. Dieses X mit Kopf ist ein Mensch, der schläft und dabei schnarcht. Bei ihm angekommen, steigt sie ganz vorsichtig auf seinen kleinen Finger. Das Schnarchen verstummt. Mariechen zieht den Kopf ein. Ihre Fühler knicken ein. Sie schließt ihre Augen. Ihre rosaroten Rückenborsten stellen sich auf. Plötzlich wird sie durch die Luft gewirbelt. Oh Schreck! Sie ist eingeklemmt! Sie kann nur schwer Luft holen, weil Regenwürmer durch die Haut atmen. Festgehalten zwischen Daumen und Zeigefinger, baumelt sie in der Luft.
„Maahh!“, bestaunt sie der Mensch. „Wer bist denn du?“
„Bitte setze mich ab, ich kann nicht atmen!“, fleht Mariechen ihn an. Ganz langsam wird Mariechen auf der Brust des Jungen abgesetzt.