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Sex mit dem Vermieter von Ricarda Jackson

Es war kalt, die Luft roch nach Schnee. Elisa fröstelte und starrte ungläubig auf den Zettel in ihrer Hand. Das war die richtige Adresse. Eindeutig. Sie hatte gewusst, dass das Haus abgelegen am Waldrand lag, aber diese herrschaftliche Villa hatte sie nicht erwartet. Sie kramte in ihrer Jackentasche und las noch einmal den Text des Inserats: »Student sucht Mitbewohner.« Daneben stand eine Telefonnummer. Das war alles. Elisa hatte dort angerufen und war bei einer Dame in der Zeitungsredaktion gelandet, die sie mit einem netten jungen Mann verbunden hatte. Das Gespräch war gut gelaufen, ihrer Information nach hatte er das Haus von seinen Eltern geerbt, zwei Zimmer frei und suchte nun jemanden, der für eine kleine Miete bei ihm einziehen wollte, damit er die Unterhaltungskosten tragen konnte. Er hatte ihr den Termin am heutigen Abend genannt, um sich bei ihm vorzustellen.

Elisa war erst vor wenigen Tagen in Düsseldorf angekommen. Sie hatte einen Studienplatz in Medizin belegt. Am Telefon hatte sie erfahren, dass Arnaldo Geschichte studierte und von einer englischen Universität nach Düsseldorf gewechselt war. Elisa zerknüllte das Inserat und den Zettel mit der Adresse. Einhundertfünfzig Euro wollte er im Monat haben. Das war doch lächerlich. Niemand ließ einen für so wenig Geld in so einem »Schloss« wohnen. Oder doch?

Elisa fragte sich, ob das Anwesen nur wegen der Dämmerung so düster wirkte. Es war zwar nicht weit bis zur Uni, aber wenn sie sich so umsah, dann käme man niemals auf den Gedanken, in einer Großstadt zu sein. Noch nicht einmal in einem Dorf, denn außer dem Wald und der unbeleuchteten Landstraße, die zum Anwesen führte, gab es hier nichts. Vielleicht hatte er weder fließendes Wasser noch Heizung und nur eine Latrine im Garten, das würde die niedrige Miete erklären.

Elisa grinste. Langsam wurden ihre Hände und Füße kalt. Sie schloss ihren kleinen Ford Ka ab und holte tief Luft. Arnaldo, dachte sie, was war das für ein komischer Name. Der Typ war bestimmt eine Brillenschlange mit einem Tweedjackett und trank, da er ja aus England kam – pünktlich seinen Fünf-Uhr-Tee! Wieder musste sie grinsen. Sie schritt auf das eiserne Tor zu und klingelte. Es schwang sofort auf. Langsam lief sie die Auffahrt hoch. Ein Auto konnte sie nicht ausmachen. Wahrscheinlich hatte er es in der Garage, auch wenn sie nirgendwo eine Garage erblicken konnte. Das Haus sah wirklich düster aus. Ihr Grinsen erstarb und sie bemerkte eine Gänsehaut, die nicht von der Kälte herrührte.

Noch etwas fiel ihr auf: Es war totenstill. Sie hörte keine Geräusche, kein Tier, das einen Laut von sich gab. Blätter fielen an diesem Ort anscheinend lautlos zu Boden. Der Garten war gepflegt, sie sah Rasen und einige Steinfiguren, die im Dunkeln recht unheimlich aussahen. Wölfische Menschen mit hässlichen Fratzen, aber auch engelsgleiche Figuren. Der Weg kam Elisa endlos vor und je näher sie dem Haus kam, desto mehr Türmchen schien es zu bekommen. Sie schüttelte den Kopf. Das Haus veränderte sich nicht, ihre Fantasie spielte ihr einfach einen Streich. Natürlich musste es von Nahem betrachtet etwas größer wirken. Es war aus rotbraunen Steinen gebaut und Elisa stand jetzt vor der großen schwarzen Eingangstür. Sie hätte nicht sagen können, aus welchem Holz diese gemacht war. Überhaupt sah das Haus eher so aus, als sei es aus einem einzigen Stück, aus einem Felsen gehauen und nicht Stein für Stein erbaut. Wieder schüttelte sie den Kopf. Für einen Moment wollte sie umdrehen und wieder gehen, aber das wäre ja albern. Sie klingelte.

Irgendwie hatte sie einen alten, dürren Butler erwartet – der hätte genau in dieses Haus gepasst –, aber ein junger Mann öffnete ihr. Im ersten Moment verschlug es ihr die Sprache. Er hatte so gar nichts mit dem Arnaldo aus ihrer Vorstellung gemeinsam. Kein Tweedjackett, keine Brille. Der junge Mann war groß und sehr schlank und trug ein elegantes schwarzes Hemd lässig über seiner dunkelblauen Jeans. Seine Haare waren zu einem Zopf gebunden, der ihm fast bis zur Taille reichte. Sie hatten genau die gleiche Farbe wie seine Augen, ein eigenartiges Blauschwarz, das Elisa so noch nie gesehen hatte. Dichte schwarze Wimpern umrahmten seine Augen. Er hatte hohe Wangenknochen und ein kantiges Kinn, das von einem Grübchen verziert wurde. Da Elisa einen Bücherwurm erwartet hatte, wunderte sie sich, dass er eine gesunde Gesichtsfarbe hatte und ihn auch die schwarzen Haare nicht blass erscheinen ließen.

»Hi, du musst Elisa sein. Komm rein.« Er öffnete die Tür noch ein Stück und Elisa konnte einen Blick auf die riesige Eingangshalle werfen. Ihr erster Gedanke war, dass sie sich in diesem Haus gnadenlos verirren würde. Die Halle hatte unzählige Türen rechts und links und im Hintergrund sah sie eine riesige verschnörkelte Wendeltreppe.

»Hey, es wird kalt.« Seine tiefe, angenehme Stimme holte sie aus ihren Gedanken.

»Oh, tut mir leid.« Sie trat einen Schritt nach vorn und stand in der Halle. Die Tür schloss sich hinter ihr und mit einem Mal verspürte sie den Impuls, umzudrehen und sofort zu verschwinden. Ihre Eingeweide zogen sich zusammen und eine Stimme in ihrem Kopf flüsterte ihr Worte wie »Gefahr« und »Tod« zu. Zum wohl hundertsten Mal an diesem Abend schüttelte sie den Kopf. Natürlich würde sie hier lebend wieder herauskommen. Hey, sie hatte vor, hier einzuziehen!

»Zieh erst mal deine Jacke aus. Dann zeige ich dir alles.«

Zögernd kam sie seiner Aufforderung nach. »Ich hatte nicht erwartet, dass ein Student in so einem Anwesen lebt. Ich bin ein wenig überrascht.« Sie seufzte, froh darüber, dass sie ihre Sprache wiedergefunden hatte. Sie benahm sich einfach albern.

»Ich habe es geerbt, meine Eltern hatten eine Vorliebe für altmodische Gebäude.« Er zuckte mit den Schultern. Elisa nickte. Er führte sie hinter die Wendeltreppe und sie war überrascht, in eine kleine, moderne und gemütliche Küche zu kommen. Er lächelte.

»Erzählst du mir kurz was über dich, bevor ich dir alles zeige?«

Wieder fiel ihr auf, dass er ziemlich groß war, mindestens 1,90 m, denn sie selbst war knapp 1,80 m groß und er überragte sie um einiges. Sie setzten sich auf die Barhocker an der Anrichte.

»Möchtest du was trinken?«

»Nein.« Elisa schüttelte den Kopf. Sie wollte lieber sofort zur Sache kommen. »Was möchtest du wissen?« Elisa sah in diese dunklen Augen. Sie konnte sich nicht bewegen, er hielt ihren Blick fest. Wärme machte sich in ihr breit und das Blut rauschte in ihren Ohren. Verdammt, redete sie gerade? Sie hatte gar keine Kontrolle mehr über sich. Panik und Entsetzen wollten sich in ihr ausbreiten, aber es ging nicht, denn diese Wärme, dieser Blick kontrollierten sie und sie redete, sie erzählte ihm alles über sich. Ihre Kindheit im Waisenhaus nach dem Unfalltod ihrer Eltern, als sie noch ein Baby gewesen war. Einmal wäre sie fast adoptiert worden, aber auch ihre zukünftige neue Mutter war kurz zuvor bei einem Skiunfall ums Leben gekommen, sodass es nicht mehr zur Adoption kam. Ihr Fleiß in der Schule, weil sie unbedingt Ärztin werden wollte. Dieser Fleiß hatte sie zur Außenseiterin gemacht. Sie hatte keine Freunde und daher auch kein Problem gehabt, in eine andere Stadt zu ziehen, um zu studieren. Sie erzählte ihm sogar, dass sie eigentlich nicht braune, sondern rote Haare hatte, diese Farbe aber hasste und deswegen das wenige Geld, das sie hatte, in teure Friseurbesuche investierte.

Ihre dunkelgrünen Augen versuchten, seinem Blick zu entkommen, aber es war nicht möglich. Noch nie hatte sie jemand so intensiv angesehen. Irgendetwas machte er mit ihr und sie konnte es nicht verhindern.

»Ich brauche dringend einen Job. Ich weiß, dass das Studium hart wird, aber ich muss ja nicht nur die Miete und mein Auto abbezahlen, ein bisschen was essen muss ich ja auch«, hörte sie sich selbst plappern.

Sie erzählte ihm alles, einfach alles, dann berührte er sie sanft an der Stirn. Noch mehr angenehme Wärme breitete sich in ihrem Innern aus und ein Verlangen nach mehr seiner Berührungen ließ sie auf einmal in Flammen stehen. Sie wollte ihn. Wollte ihn sofort in sich spüren. Wie war so etwas möglich? Seine Berührung war so sanft wie eine Feder und plötzlich fühlte sie sich auch so leicht und es war ihr möglich, die Augen zu schließen. Sie musste nicht mehr reden und wollte ihn auch nicht mehr ansehen. Er füllte sie aus, er war in ihr. Fickte sie, einfach so, und leckte dabei an ihrem Hals, an ihrem Kinn und küsste sie dann endlich. Sie schlang die Beine um ihn. Das Letzte, das sie mitbekam, war der Orgasmus, der sie zerriss. Noch nie waren so viele Gefühle auf einmal durch sie hindurchgeflossen. Sie wollte, dass er sich nie wieder aus ihr löste. Denn wenn er das täte, würde die Leere sie zerstören.

***

Elisa öffnete die Augen und starrte auf die Uhr, die über dem Küchenschrank hing. Sie war seit zwei Stunden hier! In ihrem Kopf drehte sich alles. Sie war doch eben erst hier angekommen und hatte sich mit ihm in die Küche gesetzt. Da war es achtzehn Uhr gewesen und jetzt standen die Ziffern auf der acht und der zwölf. Zwanzig Uhr? Wie konnte das sein? Oder hatte sie tatsächlich so viel Zeit vertrödelt, als sie hierher gefahren war? Sie hätte schwören können, dass sie pünktlich gewesen war.

»Da du dich ein wenig verspätet hast, sollte ich dir wohl sofort das Haus zeigen.«

Also doch! Sie war zu spät hier angekommen. Sie nickte nur und folgte ihm.

»Willst du erst die oberen Stockwerke sehen? Dort wären dann deine Räumlichkeiten.«

»Gern.«

Er stieg vor ihr die Treppe hinauf. Sie hatte selten einen Mann gesehen, der sich so lautlos und elegant bewegte. Bei jedem Tritt von ihr knarrten die Stufen. Warum taten sie das bei ihm nicht?

»Man muss nur wissen, wo genau man hintreten muss«, erklärte er, als hätte er ihre Gedanken gelesen.

Der erste Stock war kleiner, als sie erwartet hatte. Nur zwei Zimmer, allerdings waren die unheimlich groß. Ein Schlafzimmer mit einem riesigen Bett, weißer Satinbettwäsche und schwarzen Vorhänge. Das gesamte Schlafzimmer war modern und hell eingerichtet, es passte eigentlich gar nicht zu der düsteren Atmosphäre, die das Haus auf den ersten Blick vermittelte. Das war ihr schon in der Küche aufgefallen. An das Schlafzimmer schloss sich ein begehbarer Kleiderschrank an, fast so groß wie ein Ballsaal. Riesige, verschnörkelte Spiegel zierten die Wände. Ihre paar Klamotten würden hier total untergehen, aber vielleicht konnte sie den Raum ja als Arbeitszimmer umfunktionieren, schoss es Elisa durch den Kopf. Vom Ankleidezimmer führte eine Treppe ins obere und damit letzte Stockwerk. Ein absolutes Luxusbad verschlug ihr den Atem. Dusche, Whirlpool, Badewanne, duftende Handtücher über Heizstäben, goldene Wasserhähne und Marmorfliesen erwarteten sie hier. Und dann erledigte sich auch die Frage nach dem Arbeitszimmer, denn der kleine Flur führte nicht nur ins Bad, sondern auch in ein weiteres großes Zimmer, das halb Wohnzimmer mit Fernseher und Couch war und halb Arbeitszimmer. Ein Schreibtisch wartete bereits auf sie.

Ungläubig sah sie Arnaldo an. »Und das willst du für hundertfünfzig Euro vermieten?«

»Ja, mehr brauche ich nicht, ich will nur meine Kosten decken und keinen Gewinn mit der ganzen Sache machen. Leider ist hier oben keine eigene Küche, also müsstest du meine mit mir teilen. Wenn das kein Problem für dich ist.«

»Nein überhaupt nicht.« Alle Bedenken waren wie weggewischt. Elisa wollte unter allen Umständen hier einziehen, wer interessierte sich da schon für eine Küche. Sie aß sowieso meistens unterwegs und kochen konnte sie nicht. Siedend heiß fiel ihr ein, dass er vielleicht noch andere Interessenten hatte.

»Dann kannst du direkt den Mietvertrag unterschreiben«, sagte er, als hätte er erneut ihre Gedanken erraten. Elisa fiel ein Stein vom Herzen. Sie gingen zurück in die Küche und sie fragte sich, wie seine Räumlichkeiten in der unteren Etage wohl aussahen, aber das würde sie mit Sicherheit noch herausbekommen. Sie unterschrieb sofort.

»Wo schläfst du derzeit?«

»Na ja, ich bin erst seit einer knappen Woche hier und habe mich in einer kleinen Pension in der Nähe des Bahnhofs eingenistet.«

»Im Pentagon?«

Sie nickte.

»Die Pension gehört dem Vater eines Freundes. Ich kann deine Sachen morgen herbringen lassen und du kannst direkt hierbleiben. Die Bezahlung kannst du dann in den nächsten Tagen erledigen.«

Sie zögerte ein wenig.

»Du kannst ein T-Shirt von mir haben und eine Zahnbürste habe ich mit Sicherheit auch für dich. Deine Sachen werden morgen früh hier sein.«

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