Читать книгу „Aids“ und „Corona“: Zwei Seiten derselben Medaille von Lug und Trug (Teilband 5) - Richard A. Huthmacher - Страница 32
ОглавлениеEin kleiner, wenn auch durchaus wichtiger Teil des Puzzles zum Bau eines Trans-Humanen, eines Über-Menschen, ist die Kryonik (κρύος: Eis, Frost; stare: stehen, bleiben), also die Gefrier-Konservierung von Organen und Organismen.
Indes: Bis dato kann man gerade einmal Objekte bis 1 mm Kantenlänge (z. B. Eizellen, Spermien) problemlos einfrieren. Unklar ist auch, wie eine Reanimation der tiefgefrorenen Leichname erfolgen soll: Bei der Wiedererwärmung dürf(t)en keine gewebezerstörenden Eiskristalle entstehen, und die (bei Auftau-Temperatur hoch-toxischen) Kühlmittel dürf(t)en nur kurz auf die zu Re-animierenden einwirken (unbeachtlich dessen, was aus deren anima [Seele] zwischenzeitlich geworden). Schließlich kann man nicht außer Acht lassen, dass letztere (die mit und die ohne Seele) infolge des Alterungsprozesses oder, wahrscheinlicher, an einer Krankheit verstorben sind; insofern sollten, sinnvollerweise, auch die vormaligen Todesursachen zum Zeitpunkt des Auffrierens beherrschbar sein.
Offensichtlich hat die Kryonik (noch?) mehr Fragen als Antworten; ähnlich verhält es sich in vielen anderen Bereichen transhumanistischen Gedankenguts. Darum ist es vonnöten, die ethisch-moralischen Implikationen sog. trans- und posthumaner Bestrebungen zu diskutieren. Insbesondere deshalb, weil all das, was heutzutage schon an Eingriffen am je einzelnen Menschen möglich und bezüglich der gesamten Menschheit ebenso denk- wie machbar ist, mittlerweile derartige Dimensionen erreicht hat, dass unser aller Leben sich ebenso zum Besseren wenden wie in kaum vorstellbarem Chaos enden kann.
Zudem gilt festzuhalten: „In Wahrheit unterscheidet sich der Transhumanismus vom traditionellen Humanismus dadurch, dass er keinerlei Werte außer ... Fortschritt um des Fortschritts willen kennt. Nicht zufällig entstanden in der Renaissance hunderte von Abhandlungen über die Würde des Menschen. ´De dignitate homini´ war der Standardtitel einer ganzen Epoche. Doch nach der Würde des Menschen fragt kein Transhumanist mehr.“
Mithin, meine Liebe: Der Transhumanismus verheißt dem Menschen das (z. B. Grenzenlosigkeit, Unsterblichkeit), was ihm, in concreto, dann seine Würde nimmt – durch die in-(nicht trans- oder post-)humanen Manipulationen, die er zum Erreichen solcher Ziele über sich ergehen lassen muss und die er anderen angedeihen lässt.
„Mit neuen Biotechnologien können Menschen nicht nur ihre Umwelt, sondern zunehmend auch sich selbst immer weitreichender und präziser nach eigenen Vorstellungen verändern. Verlängerungen der … Lebensspanne, psychopharmazeutische Stimmungsaufhellungen und kognitive Leistungssteigerungen, Technisierung des Gehirns bis hin zum Hinzufügen neuer Sinne werden möglich … Damit aber wird der – zeitliche und logische – Vorrang der biologisch-natürlichen vor der kulturellen Dimension der menschlichen Existenz zumindest teilweise umgekehrt: Ein kultureller Verständigungsprozess liefert wichtige Voraussetzungen für die biologisch-natürlichen Grundlagen der menschlichen Existenz.“
Der Transhumanismus-Gedanke ist, gleichwohl, keine Ausgeburt unserer Zeit, er ist schon in der Antike – z.B. in Ovids „Metamorphosen“ – und namentlich in der Literatur des 18./19. Jhd. (vornehmlich jener der Romantik) weit verbreitet, ist ebenso (als faustscher Homunculus) bei Goethe zu finden:
„Thales:
Gib nach dem löblichen Verlangen,
Von vorn die Schöpfung anzufangen!
Zu raschem Wirken sei bereit!
Da regst du dich nach ewigen Normen,
Durch tausend, abertausend Formen,
Und bis zum Menschen hast du Zeit“
(Faust. Der Tragödie zweiter Teil.
Erstdruck 1833. Kapitel 34)
wie bei Achim von Arnim:
„Diese Golems sind Figuren …
auf de[ren] Stirn das Wort Aemaeth, Wahrheit, geschrieben, wodurch sie lebendig werden und zu allen Geschäften zu gebrauchen wären, wenn sie nicht so schnell wüchsen, daß sie bald stärker als ihre Schöpfer sind. Solange man aber ihre Stirn erreichen kann, ist es leicht, sie zu töten, es braucht nur das Ae vor der Stirne ausgestrichen zu werden, so bleibt bloß das letztere Maeth stehen, welches Tod bezeichnet, und im Augenblicke fallen sie wie eine trockene Tonerde zusammen“
(Achim von Arnim [1812]: Isabella von Ägypten. Kapitel 1)
oder bei Annette von Droste-Hülshoff:
„… Der Golem wandelt mit bekanntem Schritte,
Er spricht, er lächelt mit bekanntem Hauch,
Allein, es ist kein Strahl in seinem Aug',
Es schlägt kein Herz in seines Busens Mitte ...“
(Annette von Droste-Hülshoff: Die Golems.
In: Letzte Gaben. Gedichte [1862])
Aperçu: Der werte Leser betrachte die Kalligrame (Carmina figurata) in meinen Büchern: Wer wohl ist Mensch, wer ein Cyborg? Und: Wo regiert die Wahrheit, wo herrschen Lug und Trug?
Auch vor den Gefahren menschlicher Hybris wird (schon lange) gewarnt – „allzu klug ist manchmal dumm“:
„Nicht noch einmal hat der Rabbi
Einen Golem sich geschnitzelt,
Jede Lust war ihm vergangen:
Allzu klug ist manchmal dumm“
(Detlev von Liliencron: Bunte Beute.
1. Auflage 1903. Der Golem).
„Was der Mensch als ´secundus deus´ Jahrtausende lang erträumte, nämlich wie Gott selber schöpferisch zu werden und Gottes Schöpfung zu verbessern, geriet im Zeitalter der Aufklärung in eine neue Phase der Verwirklichung. Descartes, der bereits den menschlichen Körper als eine Maschine auffaßte, legte die philosophische Grundlage zu einem Sieg der technischen ´Kunst über die Natur´ … Untersuchungen über die Affinität der technischen Gesellschaft zum Massenwahn und über die ´Selbstentfremdung´ sind heute an der Tagesordnung …
Indem man den Mythos und die Religion überwand, die bereits Francis Bacon unter die ´idola teatri´ verwies, schuf man die Utopie. Bacons ´Neu-Atlantis´ verbindet bereits die technische mit der politischen Utopie … Dieser Entwurf entfaltete sich bis hin zu Marx, der mit Hilfe der weiter betriebenen Industrialisierung und Sozialisierung den Staat aufheben wollte, und hin bis zu Lenin, der die ´Elektrifizierung der Erde plus Sowjets´ anstrebte, oder bis hin zu Herbert Marcuse, der mit Hilfe der Technik das ´Reich der Freiheit´ [jenseits desjenigen der Notwendigkeit] verwirklichen möchte.
Da derlei Utopien wiederum von einem anderen neuzeitlichen Mythos ausgehen, nämlich dem ´guten Menschen´ Rousseaus, der nur ´richtig erzogen´ werden müsse, klammern sie immer das erschreckende Moment aus, nämlich den durchaus auch von Natur aus keineswegs perfekt erziehbaren Menschen, der bis dato einen höchst triebhaften und völlig unrationalen Gebrauch von der Technik macht.“
Zur Eugenik gilt – die Ausführungen zuvor aufgreifend und ergänzend – festzuhalten: Im historischen Rückblick ist diese keinesfalls ein (allein) deutsches Phänomen; namentlich in Großbritannien, in den USA, in Kanada und Australien, aber auch in Japan war in der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts eugenisches Gedankengut weit verbreitet; Hitlers Theorien zu Rasse und Eugenik rekurrieren auf prominente anglo-amerikanische Eugenik-Verfechter wie John Maynard Keynes, George Bernard Shaw, einen Keynes-Freund, Margaret Sanger oder Julian Huxley, Halb-Bruder von Aldous Huxley, der, letzterer, nicht nur „Brave New World“ schrieb, sondern auch 1949/1950 das Aspen Institute For Humanistic Studies, einen CIA-Ableger (mitbe-)gründete und zusammen mit Timothy Leary Drogen-, namentlich Meskalin- und LSD-Experimente unternahm und auf dem Sterbebett (1963) gestanden haben soll, dass seine Schöne neue Welt keine (pure) Science Fiktion war, sondern aus den Denkfabriken der Eugeniker stammte.
Wie Du sicher weißt, Liebste, war die Eugenik selbst in sozialdemokratischen/sozialistischen Kreisen ein Thema; so gilt Alfred Grotjahn, in der Weimarer Republik SPD-Politiker und Hochschullehrer, nicht nur als Begründer der Sozialhygiene, sondern auch als spiritus rector einer „sozialistischen Eugenik“, die, wenn auch nur als „ultima ratio“, Anstaltsunterbringung und eugenisch begründete Zwangssterilisation vorsah.
Zwangssterilisationen aus eugenischen Gründen gab es – wie bereits angeführt – auch in Schweden, und zwar bis weit in die Siebziger des vergangenen Jahrhunderts; in Dänemark und Finnland wurden (ebenfalls bis in die späten Siebziger) insgesamt Zehntausende zwangsweise sterilisiert. In Deutschland machte in der Nachkriegs-Ära eine Vielzahl von Eugenikern Karriere (als Humangenetiker – alter Wein in neuen Schläuchen), besetzte beispielsweise Medizin-Lehrstühle; allein an der Uniklinik in Münster wurden vier vormalige Eugeniker Dekan, darunter Otmar Freiherr von Verschuer. Einer seiner vormaligen Doktoranden war Josef Mengele.
Nochmals: Festzuhalten gilt (und zu wiederholen ist, auf dass sich die Fakten dem werten Leser umso besser einprägen): Die Gentechnik nimmt gezielt Einfluss auf das Genom (Erbgut) von Lebewesen (einschl. Viren, wobei fraglich ist, ob diese überhaupt Lebewesen oder vielmehr – als Exo- resp. Endosome – Transportvehikel zwischen humanem Genom und ebensolchem Mikrobiom, zwischen physischer „Innen-“ und „Außenwelt“, ob sie, zumindest temporär, nicht ein Teil dessen sind, was wir in vereinfachender Form als Mensch oder Tier bezeichnen); sie, die Gentechnik, fußt auf den Erkenntnissen der Genetik und Molekularbiologie.
Mit ihrer, der Gentechnik Hilfe lassen sich genetisch veränderte Organismen herstellen, die eine andere, neu zusammengesetzte (rekombinante) DNA und damit andere Eigenschaften haben als zuvor. Weil alle Lebewesen einen grundsätzlich gleichen genetischen Code aufweisen, kann eine Rekombination von DNA und Genen innerhalb derselben Art oder auch über Artgrenzen hinweg erfolgen.
Die sogenannte rote Gentechnik (rot: Assoziation „Blut“) umfasst Anwendungen im Bereich Medizin/Pharmazie; Anwendungsbereich sind u.a.:
Diagnostika, Therapeutika, Impfstoffe u.a.m.;
die Produktion von medizinischen Wirkstoffen (beispielsweise von Insulin, Interferon, Blutgerinnungsfaktoren, Wachstumshormonen) durch genetisch veränderte Organismen;
die Entwicklung von Modell-Organismen, die dann ihrerseits wieder zur Entwicklung und Herstellung neuer Diagnostika und Therapeutika genutzt werden.
Heutzutage sind Gentechnik und Gentherapie im Bereich roter Biotechnologien auf vielfältige Weise anwendbar; grundsätzlich unterscheidet man einen In-vitro- und einen In-vivo-Ansatz; bei ersterem werden dem Patienten Zellen entnommen, gentechnisch in vitro („im [Labor-]Glas“, also außerhalb des lebenden Organismus´) verändert und wieder appliziert; bei letzterem Verfahren und Vorgehen erhält der Patienten die „Korrektur“-DNA/-RNA direkt, und zwar mit Hilfe von Vektoren (Transportvehikeln, z.B. Retro-Viren).
Biopharmazeutika (beispielsweise Insulin, Interferon etc.) werden durch die gentechnische Veränderung von Mikroorganismen hergestellt; eine Vielzahl von pharmazeutischen Biotechnologie-Produkten ist in der „Pipeline“; sog. Drug-Delivery-Systeme kommen beim Menschen „personalisiert“, namentlich in der Behandlung von bösartigen Erkrankungen, zur Anwendung (Einsatz von biotechnologisch hergestellten Medikamenten mit gezieltem Eingriff in die Steuerungsmechanismen von Zellwachstum und Zellreproduktion des ganz konkreten, individuellen Patienten). Weltweit erstes gentherapeutisches Fertig-Arzneimittel ist „Gendicine (rAD-p53)“ (zur Behandlung von Krebserkrankungen mit Hilfe onkolytischer Viren).
Dessen Behandlungs-„Erfolge“ (seit 2003) sind indes, euphemistisch ausgedrückt, mehr als fraglich. Offensichtlich ist es doch nicht so einfach, dem lieben Gott ins Handwerk zu pfuschen und der Natur in die Suppe zu spucken. Auch hier klaffen Anspruch und Wirklichkeit weit auseinander.
Gott sei Dank, Liebste, ist man anzumerken geneigt. Jedenfalls, wenn man bedenkt, welche Möglichkeiten mikrobiologisch-gentechnisch-gentherapeutischer Eingriffe sich (z. B. zur Schaffung eines „Über-Menschen“) tatsächlich schon ergeben resp. (bei Umsetzung all dessen, was bald möglich sein wird) ergäben (und gleichzeitig berücksichtigt, dass solche Eingriffe wie die ihnen zugrunde liegenden transhumanistisch-ideologischen Wertvorstellungen ja nicht per se dem Wohl der Menschen dienen müssen, vielmehr und viel mehr den Herrschafts-Interessen einiger weniger nützen könnten!).
Ein Schelm, der in solchem Zusammenhang an die genetisch manipulierenden „Corona-Impfungen“ eines Bill Gates dächte. Der doch ein Philanthrop. Weil er so viel Geld hat, dass ihn die, die von seinem Geld profitieren, als solchen bezeichnen. Und da er viel Geld hat, sind es viele, die ihn einen Menschenfreund heißen; ich selbst kann das, was er bereits getan, und das, was er beabsichtigt, nur diabolisch, satanis(tis)ch, schlechterdings teuflisch nennen.
Und er, der Teufel möge ihn holen. Ob er, Gates, ihm, dem Leibhaftigen, nun seine Seele verschrieben hat. Oder auch nicht. So es geschehe. In Gottes oder Allahs Namen. Amen.
In der Diagnostik spielen sog. Bio-Chips eine zunehmend größere Rolle; auf diese werden die genetischen Informationen der Betroffenen aufgebracht; so lassen sich, innerhalb kürzester Zeit und telemetrisch, nicht nur Patienten-Daten abrufen (und durch den behandelnden Arzt ggf. therapeutisch einstellen), sondern auch zu überwachende Personen eindeutig identifizieren und exakt lokalisieren. Derart – und pars pro toto – können auch Bio-Chips sowohl Segen als auch Fluch sein!
„[D]ie Klontechnik machte Fortschritte. Forschern gelang es, Ziegen und Rinder, Mäuse, Katzen und Hunde zu klonen. Heute werden Kopien wertvoller Nutztiere und liebenswerter Haustiere routinemäßig im Labor gefertigt … Ein Mensch als zweckgebundene Schöpfung aus dem Labor? Als genetisch geformtes Produkt gesellschaftlicher Erwartungen oder individueller Wünsche? Biologisch sind solche Wahnvorstellungen der Wirklichkeit näher denn je. Wir müssen dafür sorgen, dass sie nicht wahr werden.“
Biomolekulare Motoren („Nanomaschinen“) sind heute bereits imstande, kleine Apparate und dergleichen anzutreiben; insbesondere für sog. DNA-Maschinen ergibt sich eine Vielzahl von Anwendungsmöglichkeiten:
„Da Radiowellen lebendes Gewebe sehr effizient durchdringen, könnte es möglich sein, das Verhalten einzelner DNA-Moleküle von außen zu steuern. Metallantennen unterschiedlicher Materialien und Größen könnten eingesetzt werden, um verschiedene DNA-Moleküle auf Radiowellen unterschiedlicher Frequenzen einzustellen.“ Ergibt sich, zwangsläufig, die Frage: Warum wohl werden Chemtrails versprüht? Mit all dem Metall, das in ihnen suspendiert.
Und grundsätzlich gilt zu bedenken: Zwar lassen sich neuronale Prozesse auf bioelektrische Gesichtspunkte reduzieren und dadurch Schnittstellen zwischen Gehirn und technischen Apparaten schaffen; die Seele eines Menschen indes, das, was ihn in seinem Innersten, was ihn als einmalig und einzigartig ausmacht, lässt sich derart nicht fassen und schon gar nicht begreifen, verstehen und würdigen: „Es muss ... möglich sein, den Menschen als ´trans-technisches´ Wesen zu thematisieren, als ein Wesen, das von der Technik in und an seinem Körper profitiert, aber in dieser Technik nicht aufgeht.“
Mithin, meine Liebe, stellt sich in diesem Kontext auch die Frage, ob und inwieweit durch biotechnologische Möglichkeiten – namentlich durch solche aufgrund von Brain-Computer-Interfaces – die Selbst- und Fremdbilder von Menschen geändert werden und neue Meme „den Herrschenden“ eine ideologische Rechtfertigung zum Eingriff in die körperliche, mentale und psychische Integrität des je einzelnen Menschen liefern.
Insbesondere biotechnologische Manipulationen, die das Verhalten beeinflussen, gar völlig bestimmen, lassen sich (bereits heute) zur Manipulation ganzer Gruppen, ja ganzer Völker missbrauchen; in Experimenten ist es gelungen, das Verhalten von Tieren durch entsprechend Stimulationen vollkommen zu kontrollieren und im jeweils erwünschten Sinne zu manipulieren: „Technische Eingriffe ins Gehirn sind … wie kaum ein anderes Forschungsgebiet mit Manipulations- und Missbrauchsängsten verknüpft … Im Anschluss an die frühen Stimulationsexperimente von … Penfield und … Delgado geben die neuen neurotechnologischen Möglichkeiten Anlass zu der Befürchtung, dass auf diese Weise Verhaltensmanipulationen möglich werden könnten, die die Betroffenen nicht einmal als Fremdsteuerung wahrnehmen …“
Oft jedoch zeigt sich die Biotechnologie auch unverhüllt grausam, gleichsam ohne ihre (wohlbedachte) „Alltags-Maske“:
„Körperteile von toten Babys werden bei ´Partial-birth´-Abtreibungen ´geerntet´ … So etwas geht heute in unserer verdrehten Welt als ´Wissenschaft´ durch: Das ´Ernten´ von Körperteilen toter Babys bei Abtreibungen, damit Profite aus der ´wissenschaftlichen´ Forschung der Biotech-Industrie gemacht werden … [B]esonders fötale Lebern seien sehr gefragt – obwohl ´zurzeit viele auch intakte Herzen wollen´ … [Z]u Beginn des Tages herrsche … ´ein Wirrwarr´ zu entscheiden, welche fötalen Körperteile die Kunden verlangten und welche Patientinnen an dem Tag Babys haben werden, von denen … sie ernten könnten.“
„Ein fünftes Video einer Gruppe, die versucht, die dunkle Unterwelt von Planned Parenthood publik zu machen, zeigt eine Angestellte der Organisation, die Erschreckendes zugibt: Abtreibungsärzte liefern in einigen Fällen ´intakte´ Babys für Organentnahmen und Versuche. Wie die Website ´Lifesite News´ meldet, enthält das vom Center for Medical Progress produzierte Video plastische Bilder von Rechercheuren, die zuschauen, wie tadellose Organe eines in der 20. Schwangerschaftswoche abgetriebenen Babys entnommen – ´geerntet´ – werden.“
„Sie erinnerte sich genau an die Behandlung intakter fötaler Proben, … bei denen … das Herz schlug. Und sie sprach davon, wie sie durch das Gesicht eines abgetriebenen Babys schneiden musste, damit die Techniker sein Gehirn entnehmen konnten – ein Akt, der für sie zu weit ging. Danach kündigte sie.“
Sieht so unsere schöne neue Welt aus? Technologie-Wahn, gepaart mit kapitalistischer Gewinnsucht? Ohne Rücksicht auf den je einzelnen Menschen, auf Menschlichkeit und Menschenwürde?
Es ist fraglich, ob jemals Super-Hirne und Super-Intelligenzen geschaffen werden; Gott sei Dank sind die Vorgänge, die in menschlichen Gehirne ablaufen, zu komplex, um sie vollständig zu entschlüsseln und umfassend nachzuahmen. In einem Cyborg beispielsweise müsste ein langsames, aber lebendig-plastisches Gehirn mit einem schnellen, aber starren elektronischen System zusammenarbeiten; Befürworter eines solchen Technologie-Wahns halten entgegen, dass der Verzicht auf ein menschliches Gehirn durchaus denkbar sei.
So also bleibet jeglich Antwort offen:
„Wir stehen selbst enttäuscht und sehn betroffen
Den Vorhang zu und alle Fragen offen …
Soll es ein andrer Mensch sein? Oder eine andere Welt?
Vielleicht nur andere Götter? Oder keine?“
„1964 [begann] eine Bewegung, deren Anhänger sich nach ´kryos´, dem griechischen Wort für kalt, Kryoniker nennen. Der erste Mensch, der mit Professor Ettingers Idee [des Einfrierens] Ernst machte, war der kalifornische Arzt Dr. James Bedford. Am 12. Januar 1967 starb er an Krebs. Seine Familie begrub ihn nicht, sondern folgte seinem Wunsch und ´suspendierte´ ihn. Suspension heißt laut Duden ´zeitweilige Aufhebung´. Ihre kryonische Variante findet, nach vorheriger Abkühlung des Patienten, in einem Bad aus flüssigem Stickstoff statt … ´Wir arrangieren die Patienten jetzt auf dem Kopf stehend´ … ´Falls nämlich ein Leck eintreten sollte, wären zuerst die Füße ohne Kühlung. Und auf die können wir eher verzichten als auf unseren Kopf.´“
Und weiterhin: „Sie schlafen nur – wenn auch bei minus 140 Grad. So sagt man hier. Man nennt sie Patienten, aber sie sind mausetot. Der amerikanische Architekt Stephen Valentine baut ein ´Wohnhaus´ für 50.000 tiefgefrorene Tote. Die außer ihrem Tod auch noch 140.000 Dollar Ruhegebühr mitbringen müssen … Wer nicht 140.000 Dollar für die Einlagerung bezahlen will, kann … für 60.000 auch nur seinen Kopf und damit seine gesammelten Erinnerungen einfrieren lassen …
[Beim Anblick] der Leichen in ihren minus 140 Grad kalten Lagerwaben … fröstelt einen ... Jeweils acht Körper strecken stehend Nasen und Bäuche voneinander weg. Zwischen ihnen sind noch stapelweise Neuros [vom Rumpf getrennte Köpfe] untergebracht. Acht dieser ´families´ genannten Untereinheiten bilden ´neighborhoods´, die ihrerseits der ´community´ … angehören“ – zumindest die Anfänge solch zukünftig Trans-Humaner sind mithin und offensichtlich eher erbärmlich als über-menschlich.
„Das Prinzip, auf dem die Kryonik beruht, hat der schwedische Physiker und Chemiker Svante Arrhenius [der – angeblich – der Urgroßvater von „Klima-Gretel“ Greta Thunberg ist resp. sein soll] schon vor ca. 100 Jahren dargestellt. Er fand heraus, dass die chemischen Vorgänge langsamer ablaufen, wenn die Temperatur sinkt. Das gilt auch für biochemische bzw. enzymatische Prozesse, die bei sehr tiefen Temperaturen sogar komplett zum Stillstand kommen.“
Gleichwohl: Sämtliche Methoden, die für eine Kryostase zur Verfügung stehen, führen derzeit (noch) zu irreversiblen Schäden des gesamten Organismus´, weshalb sich die Kryo-Konservierung oft auf ein Organ, üblicherweise das Gehirn, konzentriert – in der Hoffnung, unzureichend konservierte Gewebe zukünftig mittels Tissue Engineering (künstliche Herstellung biologischer Gewebe) rekonstruieren zu können. Auch sollen Gehirnzellen – im Gegensatz zu anderen Körperzellen – nach dem Tod des Betreffenden überwiegend durch Apoptose (statt durch Nekrose) abgebaut werden; da erstere (im Gegensatz zu letzterer) ein energieabhängiger Prozess ist, finde nach dem Tod – d.h. bei entsprechendem Energiemangel infolge dessen – die Apoptose und somit der Untergang von Gehirnzellen nur begrenzt statt, eine spätere Regenerierung sei möglich.
Wer´s glaubt.
„Hoffnung auf die nicht allzu ferne Wiederbelebung der Suspendierten [der Toten] weckt bei den Kryonikern insbesondere die Nanotechnologie, die für die tiefgekühlten Gehirne Zellreparatur Atom für Atom verspricht.“ „Sames [Transhumanist und Kryonikforscher sowie Anatomie-Professor] und seine Glaubensbrüder sind davon überzeugt, dass es irgendwann einen Forscher geben wird, der einen Weg findet, die Schäden zu beheben, die durch die Einfrierprozedur entstehen. Sie stellen sich vor, dass in Zukunft Nano-Roboter durch menschliche Blutbahnen kreisen, um zerstörte Zellen Atom für Atom wegzuräumen. Sie schließen nicht aus, dass die Stammzellenforschung früher oder später ganze Organe oder gar Körper klont. Deswegen beschäftigt es Leute wie Sames nicht, ob seine Niere matschig wird und die Äderchen unter seiner Haut platzen. ´Das überlassen wir den kommenden Generationen.´ Überhaupt: Der Körper sei unwichtig. Ausschließlich auf das Gehirn komme es an, das müsse gut erhalten bleiben.“
Obwohl die Kryonik – ähnlich vielen anderen Bereichen transhumanistischen Gedankenguts – (noch?) mehr Fragen stellt als Antworten parat hält, stellen Transhumanisten mittlerweile die (für viele von ihnen rhetorische) Frage:
„Wie wäre es …, wenn jeder … sich selbst – unabhängig von den äußeren Bedingungen – mittels Genetic Engineering, Computertechnik, des ´Hochladens´ des eigenen ´Bewusstseins´ in Einheiten ´künstlicher Intelligenz´ (KI) oder durch den Einsatz von Nanotechnologie so verändern könnte, wie es ihm … beliebt? Wenn man sich frei entscheiden könnte, sich nach eigenen Vorstellungen zu verändern, die Sinne beliebig zu erweitern … oder die physischen Kräfte?“
Und es wird ernsthaft darüber diskutiert, ob die „Menschenrechte“ (sich auch untereinander stark unterscheidender) „Transhumaner“ zur Abgrenzung gegeneinander wie gegenüber „normalen“ Menschen in einer künftigen „transhumanen Gesellschaft“ neu zu definieren sind.
Derart zeigt sich das diabolisch wahre Gesicht des Trans- und Posthumanismus´. Schon Goethe indes wusste, dass faustisches Streben eines Korrektivs bedarf, soll es nicht ins Verderben führen. Heutzutage sind wir hinter solches Wissen, offensichtlich, weit zurückgefallen.