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Unterschiede zum „Tages-Angeln“: ein Überblick zum Nachtangeln

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„Na und? Welcher Angler steckt einem gefangenen Fisch noch einen Wurm ins Maul?“ – auf die Frage nach einem Geschenk.

(Chinesisches Sprichwort)

Die Unterschiede zum „Tages-Angeln“, also zum Angeln während des Tages, wurden in leicht verständlicher Form, wie folgend, zusammengestellt. Und die Unterschiede sind auch wie „Tag und Nacht“; aber die Nacht ist bekanntlich nicht nur einfach schwarz und dunkel …

Die Fangchancen steigen. Beispielsweise schnappen so Forelle und Karpfen eher nach dem Köder als sonst. Der Grund basiert auf dem Nachtangeln, wie auch folgend ausführlich erklärt.

Nachtangeln ist zwar dem Anschein nach ziemlich einfach, aber man muss schon eine ganze Menge Aufmerksamkeit der Technik schenken. Da man am Ende der Fangsaison mit mindestens einem Erfolg nach Hause gehen mag, sollte man entsprechend planen und ein wenig seinen Hausverstand einschalten. Denn nur so bleibt Nachtangeln ein erholsames Abenteuer und endet nicht in einem wirren Chaos.

Anfangs ist es immer wichtig am Strom oder See einen Platz zu finden, der fangträchtig ist. Da sollten gerade die Zielfische in ausschweifender Häufung vorkommen. Ein erster Überblick verschafft die folgende Aufstellung.

Nur ein wenig als Fisch denken…..

Fischart: Aal

Angelort: Fluss

Aktivität: nachtaktiv

Hinweise / Zu beachten:

Tauwurm ausgelegt; meist etwa um halb eins nachts oder wenn es sehr finster ist.

Fischart: Bachforelle

Angelort: Fluss

Aktivität: (auch) nachtaktiv

Hinweise / Zu beachten:

Nur wenn‘s geregnet hatte und der Fluss gestiegen ist.

Fischart: Karpfen

Angelort: See

Aktivität: (auch) nachtaktiv

Hinweise / Zu beachten:

Auf Grund mit Frolic oder Boilies

Fischart: Wels

Angelort: Fluss

Aktivität: (auch) nachtaktiv

Hinweise / Zu beachten:

Leber und Wurm / ob auf Grund oder an der Pose ist abhängig vom Gewässer.

Fischart: Zander

Angelort: See

Aktivität: (auch) nachtaktiv

Hinweise / Zu beachten:

Mit Gummifischen / Wobblern (Als Empfehlung mit einer Grösse zwischen sieben bis zwanzig Zentimeter) etwa ein Rattle-Wobbler, der aus dem Bauch heraus rattert, ist optimal für einen Zander.

Nahe Uferbereiche: Viele Beutefische der Zander verstecken sich in Buchten oder Steganlagen. Dementsprechend haben wir dort auch den besten Erfolg.

Weiter geht es

Trotz des ausgesuchten Platzes kann man nie wirklich sagen, was am Angelhaken hängt. Gebraucht man etwa Tauwürmer könnten neben Aal, siehe obige Tabelle, auch Forelle, Quappe, u. ä. am Haken sein.

Dementsprechend ist es wertvoll die Angelrute widerstandsfähig abzustimmen. Für eine Flussbeangelung empfiehlt sich etwa eine 30er monofile Schnur mit 80er Grundblei.

Ihr könnt natürlich auch anderes Angelzubehör ausprobieren. Angeln am stehenden Gewässer darf generell etwas feiner ausgelegt werden. Dass der „Petrijünger“ dann im Finstern nicht im Wasser landet, sollte er schon im Hellen alles ermitteln und bereits Probewürfe absolvieren, denn nachher sieht man nichts mehr.

Beim Angelzubehör sollte ein Angelschirm nicht fehlen. Gerade in der Nacht regnet es gerne und Gott sei Dank, wie in späteren Kapiteln nachzulesen ist, und da wäre so eine Hülle genau das Passende.

Ebenfalls die Fische, wie etwa Karpfen und Aal kann so ein Regen motivieren, ihr Versteck zu verlassen und die Aussicht auf ein Fangerlebnis sollte anwachsen.

Des Weiteren sollte stets das Angelzubehör so liegen, dass man es auch findet. Denn es gibt nichts Nervigeres als das man allzeit mit der Lampe nach dem nächsten Angelköder suchen muss. Ein wesentliches Angelzubehör ist ebenfalls ein reichlicher Kescher, da man nicht erblickt, ob der Fang sofort sich im Kescher befindet; sollte man so einen außerordentlich großen Kescher aussuchen, erspart man sich, dass wiederholt abkeschern muss.

Will man am Teich Nachtangeln, ist es nicht auf alle Fälle erforderlich eine Beschwerung zu installieren. Forellenteig als Angelköder kann als Zusatzgewicht eingesetzt werden, sodass etwas Bleischrot am Vorfach gänzlich langt damit der auftreibende Köder etwa eine Elle über dem Boden treibt.

Ein dringend anzuratendes Angelzubehör ist freilich der Bissanzeiger. Da man nichts sieht, sollten diese kleinen Helfer dabei sein. Da ist es an sich gleichgültig, ob man Knicklichter oder Aalglocken als Bissanzeiger einsetzt.

Ein weiterer entscheidender Unterschied:

Und noch ein Textabschnitt, der Unterschiede zum „Tages-Angeln“ klarstellt und erläutert:

Unter Fischern wird es schon seit längerem kundgetan, nämlich dass sich herzeigbare Fänge erheblich in den Nachtstunden machen lassen. Während des Tages sind die Fische teilnahmslos und beißen entsprechend weniger.

Die langjährige Erfahrung zeigt, dass man die Ruten bedenkenlos ab etwa 10 Uhr einpacken kann und besser schon Mittagspause macht um erst kurz vor der Dämmerung wieder am Angelplatz eintrifft. Hauptsächlich in nährstoffarmen Gewässern ziehen es die Fische vor, nachts zu fressen. Mit Einfall der Nachtruhe senkt sich auch am Gewässer der Lärmpegel. Dies kündigt für den Angler an, dass er noch bedachtsamer am Wasser handeln muss wie am Tag.

Einerseits verhalten die Fische merklich sensibler auf Lärm und andererseits verringern sich durch geplante Vorgehensweise Unglücke, die gerade beim Nachtangeln anfallen, siehe auch entsprechendes Kapitel. Für den Notfall sollte auf alle Fälle ein Mobiltelefon und ein Erste Hilfe Koffer mitgeführt werden. Selbstverständlich gehört dazu, dass sich jeder Fischer so dezent wie nur irgend möglich am Wasser benimmt. Das umfasst auch, dass der Köder nicht alle paar Minuten überprüft wird. Auch jedes neue Auswerfen der Rute könnte die Fische verscheuchen.

Der Angelplatz sollte bereits vor dem eigentlichen Nachtangeln erkundet werden.

Durch die Kenntnis der Uferbeschaffenheit sollten Stolperfallen gemieden werden. Behinderungen im Wasser können nachts den gehakten Fisch kosten und außerdem nimmt man als Angler ja nicht gerade wenig mit. Ehe es nun finster wird, soll der Angelplatz für die Nacht vorbereitet werden.

Dabei wird in einiger Entfernung zum Ufer ein weißes Laken ausgeschlagen, auf der man alles wie Messer oder Köderbox hinlegt. Direkt daneben stellt man am besten eine kleine Campingleuchte auf einen festen Untergrund. Eine Lampe am Stirnband ist ein weiteres praktisches Utensil für die Nacht. So hat man auch die Hände frei. Um andere Utensilien wie Kescher im Dunkeln leichter finden zu können, befestigt man einfach ein Knicklicht mit Tesafilm an Keschergriff.

Was soll man noch speziell beim Köder beachten? Man muss eigentlich nur darauf achtgeben, dass man bei Spinnködern helle Gummifische nutzt. In Vollmondnächten zahlt es sich aus, wenn man dunkle Köder auf seichten Sandbänken auslegt. Denn hier kann man finden Brassen oder Karpfen fangen. Außerdem werden in der Nacht stark riechende Köder verwendet, da die Fische dann an und für sich auf ihren Geruchssinn vertrauen. Vor allem Aale können Duftstoffe in winzigster Menge riechen. Anfüttern lohnt sich also - am besten bereits am Nachmittag an, damit nicht unnötig Unruhe am Wasser einkehrt, wenn die Fische zur nächtlichen Nahrungsaufnahme aufbrechen. Förderlich ist es auch, die Köder ein bisschen über Grund anzubieten. Pop-ups kontrastieren gut mit dem Gewässergrund und erleichtert den Fischen das Ausfindig machen der Köder.

Dazu kann man mit einer gebräuchlichen Spritze Luft in den Tauwurm einfüllen, damit er anscheinend „schwimmt" oder man gebraucht einfach Auftriebskugeln aus dem Angelgeschäft. Da die Fische also gerade nachts die Köder eher mit der Nase entdecken kann man ihn mit einem Geruchsstoff noch kultivieren. Raucher sollten beim anködern Latexhandschuhe gebrauchen, damit man die Fische nicht gleich verängstigt. Die Erfahrung aus vergangenen Jahrzehnten lehrt nämlich, dass man viel weniger Bisse mit verrauchten Ködern bezieht.

Es gilt fürs Nachtangeln: Im Allgemeinen kann man dieselbe Ausrüstung wie während des Tages verwenden. Nur nicht vergessen sollte man die Taschenlampe und ausreichend Knicklichter. In der Nacht kühlt es schon ‘mal ab – besonders in unseren Breitengraden, so soll warme Kleidung und heißer Tee wieder aufwärmen, wenn das nicht der Drill besorgen kann ein. Außerdem soll ein Mobiltelefon für den Notfall mitgenommen werden. Es gibt jedoch nichts Ärgerlicheres als beim Notfall keine Hilfe rufen zu können, weil der Akku aus ist, keine Verbindung mit der Notrufzentrale aufgebaut werden kann oder die derzeitige Position unklar ist (wobei viele Handys schon automatisch ein Ortungssystem integriert haben). Ein Anglerschirm, u, ä. sind äußerst nützlich und schützen vor plötzlichen Wetterumschwüngen. Auch ein Insektenmittel – gerade in der Dämmerung – schützt vor ungebetenen Plagegeistern – und bewirkt das Nachtangeln als unvergessliches und erholsames Erlebnis.

Am Ende des Kapitels kann so nur noch „Petri Heil“ für einen achtbaren Fang gewünscht werden. Denn Nachtangeln heißt einfach größere und festere Fische am Haken zu haben – und fischen mit Genuss.

Zusammenfassung der wichtigsten Punkte

 Nachtangeln muss gut vorbereitet sein.

 Nachtangeln besonders für größeren Fang als bei Tag.

 Nachtangeln besonders für Aale.

 Nachtangeln mit dem richtigen Zubehör wie Bissanzeiger.

 Fürs Nachtangeln auf alle Fälle nicht die Taschenlampe und ein Mobiltelefon vergessen!

 Fische vom Nachtangeln besonders für den genussvollen Verzehr geeignet.

Nachtangeln - Tipps & Tricks für das Angeln

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