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Der praefectus praetorio seit der Zeit Konstantins des Großen

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In der Spätantike änderte sich die Funktion des Amtes grundlegend. Die praefecti wurden im Jahr 312 n. Chr., in der Regierungszeit Konstantins des Großen, im Hinblick auf ihren militärischen Einfluss entmachtet. Zu oft hatten sie sich mit der Hilfe der Garde in die Politik eingemischt. Daher entband Konstantin sie von ihren militärischen Aufgaben – die Prätorianergarde, die Konstantins Rivalen Maxentius loyal gedient hatte, wurde aufgelöst – und wies ihnen stattdessen rein zivile Aufgaben zu. Die Prätorianerpräfektur wurde somit zum zentralen Verwaltungsorgan des Reiches und entwickelte sich schließlich zur ersten Verwaltungsebene unterhalb des Kaisers.

Im Verlauf des 4. Jhs. n. Chr. entstanden drei Prätorianerpräfekturen, die von jeweils einem Prätorianerpräfekten verwaltet wurden:

 praefectus praetorio per Orientem (für Thrakien, Kleinasien, Syrien und Ägypten)

 praefectus praetorio Illyrici, Italiae et Africae und

 praefectus praetorio Galliarum (für Britannien, Gallien und Hispanien).


Abb. 25: Münze des Nero. Gezeigt ist hier eine Ansprache (adlocutio) vor den germanischen Leibwachen (corporis custodes). Es handelt sich um eine der wenigen Abbildungen dieser Kohorte. Sie tragen außer ihren Feldzeichen eine paenula, darunter eine kurze Tunika, ein cingulum mit Schurzstreifen sowie ein gladius an der rechten Seite. (Fundort unbekannt, Privatbesitz). Aufnahme: Andreas Pangerl, www.romancoins.info

Die Aufteilung des Reiches im Jahr 395 n. Chr. hatte Konsequenzen für die Präfekten, da die Präfektur Illyricum, Italica et Africa geteilt werden musste. Zum weströmischen Reich gehörten danach der praefectus praetorio Galliarum und der praefectus praetorio Italiae et Africae (dem auch Pannonien unterstand), zum Oströmischen Reich der praefectus praetorio per Orientem und ein praefectus praetorio Illyrici.

Seine wichtige Rolle behielt das Amt bis zum Ende der spätantiken Phase Ostroms im 7. Jh. n. Chr. Auch im Westen überdauerte es in Italien bis in die Zeit der Ostgotenkönige. Als es dann unter Kaiser Justinian I. gelang, 534 n. Chr. das Vandalenreich zu erobern, wurde das Gebiet sogleich einem neuen Prätorianerpräfekten unterstellt. Das gleiche geschah auch mit Italien nach den Gotenkriegen.

Um 540 n. Chr. führte der mächtige praefectus praetorio per Orientem Johannes der Kappadokier in Ostrom zahlreiche weitreichende Reformen durch. Erst mit dem Verlust der syrischen und afrikanischen Reichsgebiete zum Ende der Antike (632 n. Chr.) und der Neuorganisation des verbliebenen Reiches in Themen verlor das Amt des Präfekten seine zentrale Stellung und wurde bald abgeschafft. Die verbliebenen westlichen Gebiete in Italien und Nordafrika waren bereits unter Kaiser Maurikios als Exarchate reorganisiert worden.

Die Prätorianer

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