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Es regnete in Strömen. Die Tropfen prasselten wie ein unablässiger Trommelwirbel auf das Dach. Der böige Wind peitschte einen dürren Zweig gegen das Fenster des Dachbodens – tapp, tapp, tapp – wie knochige Finger, die Einlass verlangten. In einiger Entfernung heulte eine Sirene, deren schriller Klang durch die schwere Regenwand gedämpft wurde.

Jan schloss die Augen und versuchte, alle Geräusche zu ignorieren.

„Keine Ablenkungen“, dachte sie und schleuderte ihre schwarzen Haare mit einer schnellen Kopfbewegung über die Schulter. Mit geschlossenen Augen und konzentriertem Gesicht versuchte sie, die Außenwelt aus zublenden. Das Dröhnen des Regens wurde zu einem leisen Summen und verstummte schließlich ganz. Der tobende Wind legte sich und schien einzuschlafen. Die heulende Sirene verklang in einiger Entfernung.

Während sie dort auf den Dielen des Dachbodens kniete, bemerkte Jan einen säuerlichen, muffigen Geruch – eine Mischung aus Schimmel, alten Zeitungen, Feuchtigkeit und Staub. Er drang in ihre Nase und setzte sich in ihrem Hals fest.

„Ich muss diesen Geruch auch ausblenden“, dachte sie und hielt die Luft an. „Ich muss meinen Kopf ganz leer machen und mich konzentrieren.“

Der Regen hämmerte direkt über Jans Kopf auf das Dach. Sie hörte das Platschen des Wassers, das die Regenrinne überflutete. Jan blickte über die Schulter zur Bodentreppe.

„Wie viel man hört, obwohl die Tür geschlossen ist!“, dachte sie. „Auch wenn man sich total anstrengt, ist es gar nicht so leicht, die Welt auszublenden.“

Sie kniete sich wieder hin und konzentrierte sich mit neu erwachter Entschlossenheit. Nach einer Weile beugte sie sich vor und fuhr mit den Fingern die Um risse des Pentagramms nach, das sie mit Kreide auf die Holzdielen des Dachbodens gezeichnet hatte. Zuerst den fünfzackigen Stern und dann den Kreis darum.

Das Holz unter ihren Fingern fühlte sich warm an. Immer wieder fuhr sie mit ihrer Hand den Kreis entlang.

Das Licht, das durchs Fenster fiel, wurde schwächer. Jan blickte zum Himmel auf, der eine seltsame grüngraue Farbe hatte. „Ein geisterhafter Himmel“, dachte sie. „Sehr vielversprechend.“

Der Boden unter ihren Fingern schien sich immer stärker aufzuheizen. Ohne zu blinzeln, blickte Jan in den Himmel, bis sie das Gefühl überkam, von ihm aufge sogen zu werden, sich ganz darin zu verlieren. Dann schloss sie die Augen.

Das Rauschen des Regens begann zu verblassen.

Der Zweig hörte auf, gegen die staubige Fensterscheibe zu klopfen.

Jan konzentrierte sich angestrengt und versuchte, sich an all die Bücher zu erinnern, die sie gelesen hatte, sich all die Berichte ins Gedächtnis zu rufen, über denen sie so viele Stunden gebrütet, die sie studiert und verschlungen hatte – bis sie bereit war.

Bereit für ihre eigene Begegnung mit dem Übernatürlichen.

Ihre Hand fuhr unablässig die mit Kreide gezeichneten Umrisse des Pentagramms nach, langsam zuerst und dann zunehmend schneller, bis ihre Fingerspitzen brannten. Die Holzdielen schienen eine immer stärkere Wärme auszustrahlen.

Die laute, reale Welt um sie herum war nun verschwunden. Und die Welt der Geister kam näher und näher.

Jan konnte es deutlich spüren, während sie wie in Trance den Kreidekreis nachfuhr, bis sie das Gefühl hatte zu schweben.

Der Geist war jetzt ganz nahe.

Der Geist, den sie von der anderen Seite gerufen hatte.

Ein kalter Schauer lief ihr über den Körper und ließ sie frösteln.

Geschafft! Es hatte funktioniert.

Jan konnte die Anwesenheit eines Geistes spüren. Spürte, wie er über ihr schwebte und sie wie ein dunkler, schweigender Falke umkreiste. Sie konnte ihn wahrnehmen, ohne ihn zu sehen, fühlte, dass er sie beob achtete und sich darauf vorbereitete, mit ihr in Kontakt zu treten.

Der Geist war nun hinter ihr. Sie spürte die Wärme in ihrem Rücken und merkte, wie sich ihre dunklen Haare elektrisch aufluden.

„Ich weiß, dass du hier bist“, flüsterte Jan mit zitternder Stimme. „Ich weiß es genau.“

Stille.

Zu aufgeregt, um zu atmen, und ganz benommen von der Macht, die sie gerufen hatte, öffnete Jan die Augen.

Langsam und erwartungsvoll wandte sie den Kopf.

„Was macht ihr denn hier?“, rief sie aus.

Fear Street 52 - Jagdfieber

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