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Einleitung

Seit 1947 spricht man von den „Fliegenden Untertassen“. Relativ trivial sah ein Pilot eine Formation von scheibenförmigen Objekten, und der Begriff war geboren. Es war kurz nach dem 2. Weltkrieg, und zunächst blickte die USA – das „Mutterland des modernen UFO-Mythos“ – nach Moskau. Sollte im damals vorherrschenden Kalten Krieg die Gegenseite am Auftauchen dieser Fliegenden Untertassen schuld sein? Bald wurde jedoch diese Idee fallen gelassen, und man sprach auch nicht mehr von fliegenden Untertassen, sondern von, wir erwähnten den Begriff bereits, UFOs – „Unidentifizierten Fliegenden Objekten“.

Doch auch dieser Begriff verkam im Laufe der Jahrzehnte immer mehr zu einer Lachnummer. Witze wurden gemacht über die „kleinen grünen Männchen aus dem Weltraum“ und wer – sei es auch aus reinen Aufklärungszwecken – diese drei Buchstaben aussprach, wurde verspottet.

Auf der anderen Seite wurde der Begriff auch von verschiedenen Esoterikern aufgenommen, wogegen an sich nichts zu sagen ist, doch leider landete das Thema auch beim rechtslastigen esoterischen Lager, wo beispielsweise gelehrt wird, dass Adolf Hitler 1945 nicht Selbstmord beging, sondern in einer fliegenden Untertasse, in die Antarktis gebracht wurde, um nur einmal die krasseste Blüte dieses Auswuchses anzudeuten.

Allgemein steht der Begriff „UFO“ für die Öffentlichkeit und den Großteil der Presse als die oben erwähnten „kleinen grünen Männchen“ und ist negativ belastet. Der einst nüchterne Begriff ist verbrannt. Wer sagt denn, dass die „UFOs“ Raumschiffe aus dem Weltraum sind? Für den ernsthaft arbeitenden Forscher sind diese Objekte nichts anderes als eben „Unidentifizierte fliegende Objekte“.

Der UFO-Forscher Marius Kettmann stellt in seinem Beitrag „Neue Impulse für die UFO-Forschung – Einheitliche Vorgehens-weisen für eine zukunftsorientierte Forschung“ (Knörr Hrsg: 2011, S. 132–161) die Frage in den Raum, ob man den Begriff „UFO“ überhaupt beibehalten sollte und erinnert in diesem Zusammenhang an die amerikanische Gruppe NARCAP (National Aviation Reporting Center of Anomalous Phenomena), die anstelle des Begriffs „UFOs“ das neutraler klingende Kürzel „UAP“ (Unidentified Aerial Phenomenon) verwendet. Auch die deutsche UFO-Forschungsgruppe MUFON-CES verwendet eine neue Definition: Anomale Atmosphärische Erscheinungen.

Kurioserweise nutzte die selbst titulierte „Skeptiker-Gruppe“ CENAP den Begriff „UAP“ bereits Jahre zuvor für die wenigen von ihren ungeklärten Sichtungen, und befand sich somit auf einem sehr guten Weg. Heute vertritt man dort jedoch den Standpunkt, dass auch der bisher ungeklärte Rest ebenfalls nur aus bisher nur noch nicht erkannten „IFOs“ (also Identifizierten Fliegenden Objekten) besteht. Heute hört man aus dieser Gruppe sogar die Floskel: „Es gibt keinen ungeklärten Rest!“

Dabei kann man sich fragen, ob der Begriff „Skeptiker“ für eine solche Gruppe der richtige Begriff ist, denn muss ein wahrer Skeptiker nicht skeptisch gegenüber allem sein, sodass man am Ende auch gegenüber den „Skeptikern“ skeptisch sein sollte? Und wenn es nur noch darum geht, ungeklärte Fälle aufzuklären, dann sollte man sich fragen, ob man wirklich noch objektiv und offen ist. Viel besser mit diesem Thema geht die GEP e.V. (Gesellschaft zur Erforschung des UFO-Phänomens) mit diesem Thema um, die sich zwar als kritisch, aber als ergebnisoffen und „nichtskeptisch“ bezeichnet. Dabei wird allerdings der gebräuchliche Begriff „Skeptiker“ für unter diesem Namen auftretende Debunker (Entlarver) beibehalten.

Sie sehen es schon: Die UFO-Thematik hat mit vielen Problemen zu kämpfen. Wir wollen uns jedoch nicht weiter in die Diskussion der UFO-Forscher einlassen, sondern uns mit der Frage beschäftigen, was hinter dem ungeklärten Rest (je nach Gruppe und Forscher meist weit unter 10%) steckt. Dass es ein „UFO-Restphänomen“ gibt, habe ich bereits in: „Sie sahen aus wie Untertassen“ (Leipzig 2006) dargelegt. Und mit diesem wollen wir uns in der Hauptsache nun befassen.

Angriff aus dem Superspektrum: John A. Keel und der Stein der Weisen

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