Читать книгу Platt is wat - Plattdeutsch hat Bedeutung - Rolf Ahlers - Страница 4
ОглавлениеHerzlich willkommen – weset wellkumen,
leiwe Früenslüe, leiwe Mannslüe un leiwe Kinner.
En poor Wöre vorne weg:
Heiteres, Besinnliches und Ernstes erlaubt uns interessante Einblicke in menschliche Schwächen und tückische Zusammenhänge. Erinnerungen und Ausblicke geben den Anstoß zu mehr Beschäftigung mit dem ostfälischen Plattdeutsch, zum Selberlesen, zum Vorlesen und zum Vortragen. Plattdeutsch ist eine verbindende Sprache. Obwohl Aussprache und Schriftform mitunter von Ort zu Ort unterschiedlich sind, verstehen sich die „Plattdeutschen“ untereinander. Und mancher „Hochdeutsche“ wird klüger: „Kind, iss alles auf, dann gibt es morgen gutes Wetter.“ – Oft gesagt, aber unlogisch. Plattdeutsch heißt es: „Kind, it allens up, denne gift et morgen wat Güet wedder.“ Richtig übersetzt heißt es: „... Gutes wieder“. Wer Plattdeutsch kann, kann mehr.
Hier geht es um Geschichten und was noch geschehen ist, in ostfälischem Plattdeutsch erzählt von eurem Freund von der Aue.
Hier geiht et umme Stipstöriken un wat sik noch sä täedragt hat, in ostfälischet Plattdütsch vartellt von jüen Fründ an den Streng.
Dat ostfälische Plattdütsch word esproken: Twischen Weser un Elbe, von de Lüneborgsche Heide bet wiet hinder den Horze, aber nich boben in den Horze.
Leiwe Lüe, hier glieks en Henwies for dat Lesen un dat Spreken. Et hat mal en Minsche vorelesen: „Wat hat de affe schreben?“ Wecke Lüe häbbet up huchdütsch varstahn: „Was hat der Affe geschrieben?“
Et stund da „afeschreben“ (= abgeschrieben), dat word „af-eschreben“ ütesproken un nich „affe-schreben“ oder „afe-schreben“.
Liekermaten gilt dat for „in-estegen“, „vor-elesen“, „üt-esproken“, „an-maket“, „up-egetten“ un veele, veele andere Wöre.
Un oberhaupt, dat Plattdütsche ist glieks beter tä varstahn, wenn en et sik et lüe vorlist. Dabie häbbet de Ugen wat tä kieken un de Ohren wat tä höern – dat is ja uk beter, denne hat en glieks duppelt wat davon.
Plattdütsch höert en bluß noch denne un wenne, de mehrste Tied, wenn sik „plattdütsche Lüe“ wat vartellet. Ja, freuher gaf et ganz veele „plattdütsche Lüe“. Nü, in üse hütige Tied, weerd et wenniger Lüe, de et spreken könnt – aber et gift allemal mehr Lüe, de et höern wüllt. Un et gift Lüe, de Plattdütsch lehret. Plattdütsch is ja ne ule Sprake – tän Vartellen un tän Tähöern. Bluß wenn en wat for de nächste un obernächste Tied uphegen well, denne mott en mal wat upschrieben. Un dabie mott en dat sä schrieben, dat en dat weer lesen kann.
For dat Huchdütsche lehret de Kinner al in de Schäle: Düt Wort word sä un dat Wort word sä un nich anders eschreben. Dat is, damidde alle Lüe dat varstaht, wat damidde emeint is. Doch wie ofte höert en: „Das habe ich aber nicht so verstanden, ich dachte, das bedeutet etwas ganz anderes.“
Woveel anders is dat bie den Plattdütschen. Hier gift et Wöre mit „ü“ un mit „ä“, woans anders steiht davor „ui“ un „au“. Dat Plattdütsche höert sik hier sä un da sä an, aber dat maket nist. Wie dat Plattdütsche uk ütesproken word, et hat den gruten Vordeil, dat sik de Lüe doch varstaht! Ja, un wie et sik bie üsch sä anhöert, dat gaf et justemente erst weer tä höern. Da reip doch ne Nahbersche: „Kiek dik doch dat an, da is üse Püter üt de Boddenlüke bet in de Kühle esüset.“
Rolf Ahlers
Wer well, kann glieks anfängen tä lesen. Wer aber erst kieken well, wat et sä allens tä wetten gift, mott up de lesten Sieten anfängen.