Marie Luise
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Rosemarie Stucki-Maurer. Marie Luise
Vorwort
l. Kapitel
2. Kapitel
3. Kapitel
4. Kapitel
5. Kapitel
6. Kapitel
7. Kapitel
8. Kapitel
9. Kapitel
10. Kapitel
11. Kapitel
Impressum
Отрывок из книги
Titel
Vorwort
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Benedikt, der Nachbarjunge, der bereits in die dritte Klasse ging, hatte wie seine Brüder vor ihm, nur eine Stofftasche, genäht aus einem noch gut erhaltenen Stück Matratzendrillich. Und sie, Försters Luise bekam nun etwas so Schönes. „Mach auf!“ ermunterte sie der Vater. Die feinen Finger zitterten einwenig, als sie das Riemchen aus der Lasche löste. Aus dem verheissungsvollen Innern holte sie zwei Sachen hervor: Eine „doppelstöckiges“ Griffeldruckli aus Holz, deren oberer Teil sich ausschwenken liess, und ein rundes Büchslein aus weissem Blech, auf dessen Deckel ein Bild eingeprägt war: Ein Mädchen, das unter einem Baum mit überhängenden Zweigen sass. Im Döschen lag ein winziger Schwamm. Das Kind war so in stummes Entzücken versunken, dass sich die Eltern glücklich in die Augen sahen. Sie hatten ihrem Kind eine grosse Freude gemacht. „Weisst Du Luischen, Mutter und ich dachten, dass es für Dich gesünder wäre, wenn Du die Schultasche auf dem Rücken tragen könntest, bei dem weiten Schulweg, den du haben wirst.“ Nun kam wieder Leben in die Kleine. Sie bedankte sich bei den Eltern, umarmte erst ihre Mutter und hängte sich dann an den Hals ihres Vaters.
Die schöne Schultasche tröstete Luise ein wenig. Bisher hatte sie noch Keinem gesagt, wie sehr sie sich vor der Schule fürchtete. Was Benedikt vom Schulmeister und von den Dorfkindern erzählte, war nicht gerade dazu angetan, Vorfreude in ihr zu wecken. Luise lebte mit ihren Eltern und den wenigen Nachbarn in einer ganz eigenen Welt. Eine halbe Stunde oberhalb des Dorfes am Waldsaum. Sie begegnete nur ganz selten fremden Menschen und sie fürchtete sich immer ein wenig vor allem Unvertrauten. All dies ging dem Kind durch den Kopf, während nun auch der Vater seine Geschenke auspackte. Ein Hemd aus allerfeinstem Leinen, das die Mutter selber gesponnen und gewebt hatte. Stich für Stich hatte sie es dann von Hand genäht. Ein Prachtstück, wie es sonst nur hohe Herren trugen.
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