Читать книгу Seewölfe - Piraten der Weltmeere 278 - Roy Palmer - Страница 5

2.

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Kathryn, die ganz vorn ritt, zügelte als erste ihr Pferd.

„Habt ihr das gehört?“ stieß sie hervor.

Sally brachte ihr Tier neben der Freundin zum Stehen. „Natürlich. Furchtbar klingt das. Mein Gott, was geht da nur vor?“

„Das können nur die Rebellen sein“, sagte Tara. Ihre Stimme bebte ein wenig, obwohl sie sich darum bemühte, sich ihre plötzlich aufkeimende Furcht nicht anmerken zu lassen.

Kathryn hob den Kopf und lauschte angestrengt. „Weit entfernt von uns sind sie nicht. Allmächtiger, war das eben nicht die Stimme von Norman?“

„Das ist unmöglich herauszuhören“, sagte Sally.

„Das sagst du nur, um mich zu beruhigen!“ stieß Kathryn hervor. „Norman ist in Gefahr! Die Rebellen haben ihn und seine Truppe angegriffen!“

„Dann sehen wir doch nach, was los ist“, drängte Eileen. „Auf was warten wir noch?“

Angst hatten sie nun alle fünf, doch die Sorge um ihre Männer trieb Kathryn und Sally voran, und Eileen, Jade und Tara folgten den Freundinnen, ohne zu zögern. Sie hatten sich geschworen, sich gegenseitig zu unterstützen, und dabei blieb es auch. Sie wären keine hartnäckigen, temperamentvollen Irinnen gewesen, wenn sie schon bei der ersten Schwierigkeit, die auftauchte, aufgesteckt hätten und umgekehrt wären.

Im Galopp jagten sie durch den Wald von Connacht, die Köpfe tief über die Mähnen der Pferde gebeugt. Der Fluß rückte näher, das Schießen und Schreien wurden zusehends lauter.

Kathryn, die sich wie vorher an die Spitze des Pulks gesetzt hatte, wollte noch ein Stück dahinrasen, dann das Tier zügeln, es irgendwo verbergen und den Rest der Strecke zu Fuß zurücklegen, doch ihre Pläne wurden durch einen Zwischenfall durchkreuzt, mit dem weder sie noch ihre Begleiterinnen gerechnet hatten.

Plötzlich strauchelte ihr Pferd über eine Baumwurzel. Es knickte in den Vorderläufen ein und überschlug sich auf dem Boden. Kathryn gelang es gerade noch rechtzeitig genug, sich aus dem Sattel zu werfen, sonst wäre sie unter dem Leib des Tieres begraben und zerquetscht worden. Sie rollte sich ab und landete in einem niedrigen Gesträuch.

Das Pferd blieb mit einem Wehlaut, der beinah menschlich klang, liegen und rührte sich vorerst nicht mehr. Sally stoppte rechtzeitig ab, damit ihr Tier nicht über das verunglückte Pferd stolperte. Auch Eileen, Jade und Tara handelten geistesgegenwärtig und hielten ihre Tiere an.

Kathryn wollte sich gerade wieder aufrappeln, da wurde sie von zwei starken Händen, die urplötzlich aus dem Dickicht hervorschossen, gepackt und zurück auf den Untergrund gezerrt.

„Kathryn“, fragte Sally, „hast du dir weh getan?“

Norman Stephens’ Frau antwortete nicht. Sie konnte es nicht, denn die eine Hand preßte sich ihr gegen den Mund, die andere hatte sich ihr um den Hals geschlossen. Verzweifelt setzte sie sich zur Wehr und versuchte, das kleine Messer zu ziehen, das sie im Hüftgürtel trug, die einzige Waffe, über die sie verfügte. Aber es gelang ihr nicht.

Sally war abgesessen und lief zu dem Gesträuch. Kathryn gab einen würgenden Laut von sich, Sally war alarmiert und zückte das Küchenmesser, das sie von zu Hause mitgenommen hatte. Auch Tara, Jade und Eileen sprangen jetzt aus den Sätteln und liefen zu dem Gebüsch.

Ohne zu zaudern, warf sich Sally auf die Gestalt des Mannes, die sie hinter Kathryn entdeckte, und dann balgten sie sich alle drei auf dem Waldboden. Dank Sallys tapferem Einsatz kriegte Kathryn wieder Luft, und es gelang ihr auch, sich freizukämpfen.

Sie wollte gerade ihr Messer aus dem Gürtel reißen, da stieß Sally einen verblüfften Ruf aus, und auch der Fremde sagte: „Hölle, das gibt’s doch nicht!“

„Douglas“, flüsterte Sally. „Herrgott, fast hätte ich dich mit meinem Messer erstochen.“ Sie ließ ihn los und sank auf die Knie.

„Ich werd verrückt“, sagte Kathryn völlig fassungslos und sah Douglas Middlebar aus geweiteten Augen und mit geöffnetem Mund an.

„Was – was tut ihr denn hier?“ stammelte er. „Wer hat euch überhaupt die Erlaubnis gegeben, mitten in der Nacht Galway zu verlassen?“

„Wir selbst“, erwiderte Tara, die mit Eileen und Jade inzwischen hinzugetreten war und so verdutzt wie auch die beiden anderen auf die Szene blickte, die sich ihnen darbot. „Wir sind ganz einfach auf die Suche gegangen.“

„Nach wem?“ fragte er.

„Nach dir natürlich“, antwortete Kathryn, die sich jetzt halbwegs wieder gefaßt hatte. „Und nach Norman. Weil uns das, was hier geschieht, nicht mehr geheuer ist.“ Sie deutete in die Richtung, aus der immer noch die Schüsse zu ihnen herüberdrangen. „Oder findest du, daß das kein Grund zur Besorgnis ist?“

„Da findet ein Überfall der Rebellen auf die Söldner statt“, sagte Douglas Middlebar. „Ich habe es eben beobachtet, dann bin ich getürmt.“

„Getürmt?“ Sally glaubte, nicht richtig gehört zu haben. „Warum bist du denn nicht dabei?“

„Das erzähle ich dir später. Jetzt müssen wir zusehen, daß wir …“

„Du bist nicht mehr bei Murphys Leuten, nicht wahr?“ unterbrach sie ihn.

„Nein.“

Jäh umarmte sie ihn, küßte ihn und sagte: „Aus welchem Grund auch immer, ich bin froh darüber, Douglas. Und du weißt auch, warum.“

„Zum Henker, ja“, sagte er rauh. „Irgendwie hatten wir uns in der letzten Zeit auseinandergelebt, das ist mir selbst aufgegangen, und ich habe auch genügend darüber nachgedacht. Sally, der verfluchte Buschkrieg hat ein Ende. Und ich will dir auch noch was verraten: Es kommt nichts dabei heraus, es ist alles zwecklos. Auch Murphy ist im Endeffekt nicht besser als Burke oder Morris-Smithwick.“

„Was?“ stieß Kathryn aus.

„Denkt, was ihr wollt“, brummte Douglas. „Ich weiß, was ich sage. Ich habe schließlich mit den Rebellen gelebt und paktiert.“

„Wir sind dir doch wegen deiner Worte nicht böse“, sagte Sally. „Im Gegenteil.“ Wieder küßte sie ihn.

„Es ist aber ein starkes Stück, daß du mich angefallen und gewürgt hast, Douglas Middlebar“, sagte Kathryn jetzt. „Was fällt dir eigentlich ein?“

„Ich brauchte ein Pferd. Ich sah euch heranreiten, erkannte euch aber nicht. Ich nahm mir vor, die letzte von euch zu Boden zu reißen, aber da hattest du mit deinem Tier Pech und fielst mir genau vor die Füße. Bevor du mich verraten konntest, wollte ich dich zum Schweigen bringen.“

„Und dann abhauen?“ fragte Tara.

„Natürlich.“

„Wohin denn?“ erkundigte sich Eileen.

„Nach Galway, heim zu Sally.“

„Nun“, sagte Jade. „Sehr rühmlich klingt das nicht, aber ich glaube, die liebe Sally legt wirklich keinen Wert mehr darauf, einen Helden zum Mann zu haben.“

„Stimmt“, sagte Sally überglücklich und drückte ihrem wiedergefundenen Mann schon wieder ein paar Küsse auf.

„Turtelt ihr zwei von mir aus weiter herum“, sagte Kathryn Stephens und stand auf. „Ich hole jetzt Norman. Ich habe nämlich auch die Nase voll von der ganzen Holzerei. Ich will ein Kind von ihm, jawohl, und wir wollen als Familie ein glückliches Leben führen.“

„Wartet!“ stieß Sally aus. „Wir kommen mit.“ Sie erhob sich, zog Douglas vom Boden hoch, und dann begaben sie sich alle sechs zu den Pferden.

Douglas untersuchte Kathryns Tier, das inzwischen auch wieder aufgestanden war, und sagte: „Gott sei Dank, es hat sich nichts gebrochen. Sonst hätten wir es töten müssen.“

Sie saßen auf, Douglas nahm bei seiner Sally im Sattel Platz. Sie setzten den Ritt zum Fluß fort, getrieben von dem bangen Gefühl, daß sie bereits zu spät erscheinen und an dem Lauf der Dinge ohnehin nichts mehr ändern würden.

Cohen, Friedkin, Kilkenny und Malone waren im Corrib gelandet. Sie schluckten Wasser und spuckten, sie fluchten und schüttelten die Fäuste, doch sie wagten nicht, an Bord des Flußbootes zurückzukehren.

Hasard und Shane wollten nun auch Callaghan in die Fluten befördern, doch plötzlich krachten auch am gegenüberliegenden Ufer Musketen und Arkebusen, und die Kugeln pfiffen bedrohlich nah heran.

Finbar Murphy war da! Er hatte doch einige Zeit gebraucht, um zum Schauplatz des Geschehens zu gelangen, als die ersten Schreie und Schüsse erklungen waren, doch jetzt war er mit über zwanzig Männern zur Stelle.

Um von Callaghan, Cohen und den anderen nicht entdeckt zu werden – er wollte sie ja heimlich kontrollieren –, hatte er weiter flußaufwärts eine Furt überschritten, noch ehe das Flußboot aus Richtung Smithwick Castle aufgetaucht war. Murphy hatte in etwa gewußt, wo Callaghan sich verstecken würde, und so war auch er mit seinem Trupp weiter flußabwärts gezogen.

Für diese Taktik gab es noch einen weiteren Grund: In einem der geheimen Verstecke, die Murphy überall im Hinterland von Galway unterhielt, waren an dieser Stelle zwei Flachboote verborgen. Sie lagen in der Mündung eines Bachlaufes, der in den Corrib River floß, und waren vollständig von den Zweigen und Blättern der wildwuchernden Vegetation verdeckt.

Diese Boote hatte Murphy bemannt. Sie glitten in diesem Moment aus der Bachmündung hervor, und auf Murphys Kommandoruf hin flogen die Musketen und Arkebusen, die Tromblons und die Pistolen hoch und spuckten Feuer, Rauch und Blei aus.

Sehr schnell hatte Murphy nämlich erkannt, daß weder Callaghan mit seinem Stoßtrupp an Bord des Flußbootes noch Jim, Arnoldo und die anderen am jenseitigen Ufer den Angriff zu ihren Gunsten entscheiden würden. Stephens war gewarnt und gewappnet, und jetzt erkannte Murphy auch, wer sich da an Bord des Burke-Bootes so glänzend hervorgetan hatte: Kein anderer als der schwarzhaarige Bastard mit seiner Handvoll von Teufelskerlen war das, dem sie Nächte zuvor zum erstenmal in dem alten Kornspeicher begegnet waren.

Entsprechend groß waren der Haß und die Wut, die Murphy gegen die Männer auf dem Flußboot entwikkelte – und entsprechend heftig fiel auch der Angriff aus.

Hasard, Shane, Dan, Batuti, Gary, Matt, Norman Stephens und die beiden Söldner warfen sich hinter der Reling in Sicherheit, um den Kugeln zu entgehen. Sie griffen jetzt doch zu den Schußwaffen, um sich gegen Murphys Gruppe zu verteidigen.

Stephens versuchte, seinen Männern an Land ein Zeichen zu geben, damit sie das Boot an den Treideltauen näher zum Ufer zogen. Dadurch wäre man wieder aus der Reichweite der Rebellenkugeln gelangt – doch Stephens’ Söldner waren viel zu beschäftigt damit, das Nest der Gegner im Dickicht zu stürmen, um jetzt auf die Befehle ihres Kommandanten zu achten. Selbst der Lieutenant, der die Attacke auf das Gebüsch führte, blickte kein einziges Mal zur Mitte des Flusses, wo Murphys Boote jetzt in bedrohliche Nähe des Flußbootes geraten waren.

Hasard, Stephens und die sieben anderen Männer waren also sich selbst überlassen und mußten zusehen, wie sie sich jetzt aus der Klemme halfen.

Der Seewolf hatte gerade ein Tromblon zu sich herangezogen, das Dan ihm zugereicht hatte, da traf ihn ein brettharter Schlag genau auf die Hand. Callaghan war zu sich gekommen, hatte sich vorsichtig an Hasard herangeschoben und ging jetzt zur Tat über.

Er hieb noch einmal zu, dann riß er das Tromblon an sich und brüllte: „Stirb, du dreckiger Hund!“

Hasard konnte nichts dagegen unternehmen, denn seine Hand war wie gelähmt und vorübergehend nicht einsatzfähig.

Doch er rollte sich blitzschnell auf Callaghan zu und rammte diesem die linke Faust unter das Kinn, ehe der Mann durchzog. Callaghan stöhnte und sank wieder hintenüber. Jetzt war auch Big Old Shane zur Stelle und nahm ihm rasch wieder das Tromblon ab, sonst wäre der Schuß vielleicht doch noch losgegangen, mehr aus Zufall als aus Absicht, jedoch trotzdem ungemein gefährlich wegen der streuenden Wirkung dieser Art von Waffe.

„Achtung, Hasard!“ rief Stephens, und reaktionsschnell zog der Seewolf den Kopf ein.

Schon krachte auf der Seite des Gegners wieder eine Muskete, und die Kugel strich haarscharf über den Seewolf hinweg. Murphy selbst hatte den Schuß abgegeben, aber zum Glück hatte Norman Stephens es noch rechtzeitig bemerkt, wie der Rebellenführer sich im Boot aufgerichtet und auf Hasard angelegt hatte.

„Hier!“ rief Shane und warf seinem Kapitän das Tromblon zu.

Hasard fing es geschickt mit einer Hand auf, richtete den Lauf über die Reling auf den Feind, zielte kurz und drückte ab. Donnernd spuckte die kurzläufige Flinte ihre Ladung über dem Fluß aus. Ein mehrfacher Schrei beim Gegner verkündete, daß sie ihr Ziel gefunden hatte.

Jetzt feuerten auch Stephens und die beiden Söldner, Dan, Gary und Matt. Shane und Batuti hievten Callaghans Körper über die Reling und beförderten ihn ins Wasser. Es gab einen dumpfen Klatscher, dann war der Mann verschwunden.

Nun griffen auch der Schmied von Arwenack und der Gambia-Mann zu den Waffen und schossen, doch trotz des gemeinsamen, massiven Einsatzes ließen sich die Rebellen nicht zurückschlagen. Vier oder fünf von ihnen waren tödlich getroffen oder schwer verletzt in den Booten zusammengebrochen, doch der Rest des Trupps war immer noch stark genug, um die Besatzung des Flußbootes zu überwältigen.

„Drauf!“ schrie Murphy. „Klar zum Entern!“

Seine Männer stimmten ein ohrenbetäubendes, siegessicheres Johlen und Grölen an. Wieder knallten Schüsse, und unter den kräftigen Riemenschlägen der Rudergasten schoben sich die Boote nunmehr ganz nah an den Feind heran.

Hasard blieb gerade noch die Zeit, sich zu Shane umzudrehen und ihm durch eine Gebärde zu bedeuten, er solle die Flaschenbombe hervorholen. Es war die letzte Wurfgranate, die ihnen geblieben war, und sie konnten von Glück sagen, daß Lord Morris-Smithwick sie ihnen nicht hatte abnehmen lassen.

Big Old Shane handelte gedankenschnell und hielt die Lunte der Flasche Dan O’Flynn hin, der jetzt rasch Feuerstein und Feuerstahl gegeneinanderschlug. Die Funken sprühten, die Zündschnur fing Feuer und begann zu glimmen.

„Her damit!“ zischte Hasard dem graubärtigen Riesen zu, der die Flasche mit zusammengepreßten Lippen vor sich hinhielt.

Norman Stephens und seine beiden Söldner hatten die letzten geladenen Musketen, die sich an Bord des Flußbootes befanden, an sich gerissen und feuerten sie auf die Rebellen ab. Murphy und seine Leute mußten mit dem Pullen aufhören und sich erneut ducken, dadurch trat eine kurze Verzögerung ein.

Hasard nahm die Wurfgranate mit der knisternden Lunte aus Shanes Hand entgegen, zählte in Gedanken noch bis drei und richtete sich dann hinter der Reling auf. Er bot den Rebellen die ganze Breite seiner Brust dar und riskierte, von einer Kugel erwischt zu werden, doch der Einsatz erforderte dies, denn die Flasche durfte ihr Ziel auf keinen Fall verfehlen.

Finbar Murphy schob sich gerade wieder hinter dem Dollbord seines Bootes hoch, sah den Seewolf, zückte seine Steinschloßpistole und legte auf den verhaßten Widersacher an.

„Verrecke, du Hurensohn!“ schrie er mit sich überschlagender Stimme, dann betätigte er den Abzug.

Es krachte, die Pistole tanzte in seiner Hand, die todbringende Ladung raste auf den Seewolf zu, doch dieser hatte die Flasche geschleudert und ließ sich gerade wieder in Deckung fallen. So verfehlte ihn auch diese Kugel – die Flasche aber senkte sich in taumelndem Flug auf Murphys Boot.

Aus weit aufgerissenen Augen verfolgte Murphy, wie sie genau zwischen den vorderen beiden Duchten landete. Plötzlich fühlte er sich wieder an die Szene in dem Kornspeicher erinnert, als die Explosion seinem Leben beinahe ein jähes Ende gesetzt hatte – und er begriff.

„Das Ding!“ brüllte er. „Ins Wasser damit!“

Seine Männer sahen sich verwirrt an, dann griff einer von ihnen nach der Flasche mit der zischenden Lunte. Er wollte sie in den Fluß werfen, verlor sie in seiner Aufregung aber wieder aus den Händen, so daß sie zurück ins Boot polterte.

Die Rebellen stießen entsetzte Rufe aus.

Murphy riß beide Hände hoch.

„Du Narr!“ schrie er. „Bist du denn des Teu …“

Weiter gelangte er nicht. Ein greller Blitz zerriß den dunklen Vorhang der Nacht, und mit einem gewaltigen Donnerschlag flog das Boot auseinander. Murphy selbst erhielt einen Schlag gegen die Brust und flog hintenüber. Er kippte, da er ganz achtern am Heck gestanden hatte, sofort ins Wasser und ging unter.

Das war seine Rettung, denn wer von seinen Männern bei der Detonation nicht sofort das Leben ließ, der wurde von den wirbelnden Trümmerteilen getroffen, fiel bewußtlos ins Wasser und ertrank, ehe die Männer des zweiten Bootes ihn an Bord ziehen konnten.

Grollend rollte der Explosionsdonner über den Corrib River, fetter schwarzer Rauch breitete sich nach allen Seiten aus. Die Männer schrien und heulten, erst jetzt war das Chaos perfekt.

Zwar trachteten Murphys Männer aus dem zweiten Boot sofort, sich dem Flußboot zu nähern und es zu entern, doch Stephens, die Söldner und die Seewölfe hatten zu den Riemen gegriffen und pullten auf das Ufer zu, wo der Lieutenant und der Rest der Burke-Truppe gegen die im Gebüsch liegenden Rebellen kämpften. So entkamen sie.

Auch dort, am Ufer, spitzte sich die Lage jetzt zu.

Seewölfe - Piraten der Weltmeere 278

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