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Verwandlung antiker Mythen

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Mythen bereichern unser Leben, sie erklären Dinge, die eigentlich nicht erklärbar sind. Schon Sigmund Freud hat davon gesprochen, dass „Mythen als Projektionen menschlicher Probleme und Erfahrungen auf übermenschliche Wesen deutbar seien“. Vor allem in der Antike hat man so versucht, bedeutungsvolle Ereignisse begreifbar zu machen. Doch was haben wir heute noch von den antiken Mythen und Epen, deren Geschichten über viele Jahrhunderte hinweg mündlich weitererzählt wurden? Wir leben in einer Zeit, in der Götter, die über unser Schicksal bestimmen, so nicht mehr existieren. Wir leben ein eher nüchternes und größtenteils von rationalen Anforderungen bestimmtes Leben, das wenig Platz für das Mythische lässt. Da unsere Gesellschaft wissenschaftlich so große Fortschritte gemacht hat und für Vieles eine rationale und logische Erklärung gefunden hat, benötigen wir keine Götter, die ihren Zorn walten lassen oder Ungeheuer, die uns in Angst und Schrecken versetzen sollen. Wie kommt es aber dann, dass wir uns dennoch vermehrt für diese Geschichten interessieren und sogar so weit gehen, sie nachzuspielen und zu verfilmen? In dem Epos um den Trojanischen Krieg kann man darauf viele mögliche Antworten finden, wobei wahrscheinlich jeder Mensch anders argumentieren würde. An der Verfilmung der Ilias von Wolfgang Petersen kann man meines Erachtens sehen, dass die Götter heutzutage nicht mehr notwendig sind, um das Publikum zufriedenzustellen. Ich möchte damit nicht sagen, dass wir diese Art von Göttern vollständig aus unserem Leben und unseren Gedanken geschlossen haben. Denn es ist durchaus ganz nett, sie die Hauptpersonen in Filmen spielen zu lassen, damit sie über die Menschen richten und ihre Launen an ihnen ausleben können, aber wir haben unseren Glauben in sie schon sehr lange verloren. Man kann also gewissermaßen eine Entwicklung beziehungsweise Verwandlung der antiken Mythen in unserer Gesellschaft nachvollziehen. Aus diesem Grund möchte ich im Folgenden analysieren, inwiefern die Verfilmung von dem Original abweicht und so den Mythos verändert. Da im Abspann des Films steht, dass die Filmemacher sich von der Ilias nur inspirieren ließen, wird klar, dass sie niemals den Anspruch erheben wollten, den Inhalt der Ilias korrekt wiederzugeben. Die Geschichte des Trojanischen Krieges ist also wie bei Homers Ilias nur neu gedeutet worden.


Troja – Hollywood vs. Homer

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