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3. Dezember


„… damit du klug wirst!“

„Ich habe den Begriff ‚Stress‘ aus meinem Wortschatz gestrichen!“ David Kadel sagt das so, dass ich spüre, dass das nicht nur ein schlauer (Coaching-)Spruch ist. „Das ist ein ganz schlimmes Kulturspektakel, dass die Leute sich Stress machen, obwohl Advent genau das Gegenteil sein soll: runterkommen und sich die Frage stellen: Was hat Jesus in der Krippe mit mir zu tun?“

Diese Frage hat der Kabarettist, Autor und Coach vor 25 Jahren für sich beantwortet. „Advent heißt ja ‚Ankunft‘. Jesus ist damals auch wirklich in meinem Leben angekommen! Das ist für mich das schönste Geschehen meines Lebens! Das kann von nichts anderem überdeckt werden!“ Das sagt er ganz bewusst, denn im Advent, der mit so vielen positiven Gefühlen und Gedanken erfüllt ist, musste er von seiner Mutter Abschied nehmen.

„Am 3. Dezember 2015 saß ich am Sterbebett meiner Mutter, habe ihre Hand gehalten und ihr Lieder vorgesungen, Verse vorgelesen, mit ihr gebetet, sie gehalten und begleitet, bis sie starb. Ich war todtraurig. Ich hatte eigentlich gedacht, so etwas macht einen schwach und müde, aber es hat mich total stark gemacht! Ich bin fast schon beflügelt nach Hause gefahren. Ich musste zwar Abschied von meiner Mutter nehmen, aber ich darf weiterleben! Das ist ein Privileg! Mir ging damals durch den Kopf: Irgendwann liegst du auch da, dann wird man sich von dir verabschieden. Nutze die Zeit! Wie es in der Bibel in Psalm 90 steht: Mensch, denke darüber nach, dass du sterben musst, damit du klug wirst! Das werde ich jetzt immer mit Advent verbinden.“

David Kadel bezeichnet sich als „realistischen Menschen“. Deshalb hat nach dem Tod seiner Mutter beides Platz im Advent: das traurige Erinnern an die letzte Wegstrecke mit ihr und das Genießen und Freuen an den schönen Seiten dieser Wochen, zum Beispiel den Gang über den Weihnachtsmarkt, das leckere Essen, gemütliche Zeiten mit Freunden verbringen und ihnen Geschenke machen.

Dass der Abschied von seiner Mutter gerade in die Adventszeit fiel, ist für den 49-Jährigen mehr Trost als Last. „Jesus ist doch auf die Erde gekommen, um zu retten. Das ist die Botschaft von Weihnachten, dass es eine lebendige Hoffnung gibt! Jesus sagt: ‚Das Leben hier ist nur ein Vorspiel. Das echte Leben kommt noch!‘“

24 Begegnungen zum Staunen im Advent

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