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Zeugenschutzprogramm

mit

Folgen

Sabine Nobis

Prolog:

Eine Farm in Iowa. Das Haupthaus ist mit dem Auto über die Straße gut erreichbar. Links von Haupthaus und der Zufahrtsstraße ist ein Großer, Lange Schuppen in der die Tiere untergebracht sind. Es sind drei Ponys, vier Jungpferde und ebenfalls vier ausgewachsene Pferde eine Koppel bewohnen und auch ca. zwanzig Kühe. Hinter der Scheune ist eine große Weide, auf der die Kühe und Pferde weiden können und ihren Auslauf bekommen. Neben der Weide ist noch eine kleine Trabrennbahn und eine Hindernissparkur, auf dem Nachhilfeunterricht gegeben wird. Da lernen Kinder reiten. In einer Scheune, die im neunzig Grad Winkel zu der einen Scheune ist, sind die Geräte für die Äcker und Wiesen untergebracht. Auch der Traktor und Anhänger stehen hier. Im Obergeschoß dieser Scheune ist Platz für das Heu und Stroh, dass jedes Jahr geerntet wird.

Auf der rechten Seite des Haupthauses ist ein Garten, indem Gemüse und Kräuter angepflanzt werden. Neben dem Gemüsegarten ist ein Hühnerstall, in dem zehn Hühner >wohnen<.

Hinter diesem Garten sind Getreidefelder. Dort werden Weizen, Mais und ähnliches angepflanzt. Am Rand des Gartens sind ein paar Apfelbäume, Birnen- und Zwetschenbäume. Auf einer Seite des Haupthauses wächst ein Marillen Baum.

Auf dieser Farm leben Elisabeth und Thomas Teller mit ihrer Tochter Christi.

Elisabeth ist Hausfrau und arbeitet sehr viel auf der Farm. Sie unterrichtet auch Kinder, die Ponyreiten lernen wollen, oder Teenager, die auf Jungpferden schon etwas fortgeschrittener sind beim Reiten.

Elisabeth macht aus den Früchten der Bäume Großteiles Marmeladen, die sie für den eigenen Hausgebrauch verwendet oder auch an Nachbarn verkauft, der Eltern, die ihre Kinder zum Pony- oder Pferdereiten bringen.

Thomas ist mit Leib und Seele Polizist.

Ihre einzige Tochter Christi ist grade im letzten Jahr am Collage. Ihre Eltern sind sehr stolz auf sie.

Christi ist eine Einser Schülerin und bekommt ein Stipendium fürs Collage. Sie entscheidet sich für ein Collage in der nächsten Großstadt.

So kann sie an den Wochenenden heimfahren und auf der Farm helfen. Und so kann sie an den Wochenenden heimfahren und sich um ihr Pferd Sunshine kümmern.

Thomas besorgt ihr ein gebrauchten Mini Cooper, damit sie jederzeit heimfahren kann und ist unabhängig.


Sie nimmt in der Nähe des Collage einen Teilzeitjob in einer Tierhandlung in der sie sich sehr wohl fühle und sehr gerne arbeitet. Nebenbei gibt sie auch noch Nachhilfestunden und arbeitet ein paar Stunden in der Bibliothek vom Collage aus. So verdient sie sich auch noch etwas Geld nebenbei. So bezahlt Christi ihrem Vater Thomas im dritten Collagejahr den Mini Cooper ab. Das hat sie sich fest vorgenommen und lasst es sich nicht nehmen.

1)

Das letzte Jahr am Collage wird ziemlich stressig. Die es geht nicht nur um das Jahreszeugnis, sondern auch um das Abschlusszeugnis. Ich hänge mich das erste Halbjahr ziemlich ins Zeug. Bis kurz nach den Osterferien müssen wir unsere Abschlussarbeit abgeben. Dabei weiß ich noch nicht mal, über was ich schreiben soll. Meine Hauptfächer, Geschichte und Landwirtschaft sind zwar sehr interessant und sehr breit gefächert, doch gibt es so viele Dinge, über die ich meine Arbeit schreiben möchte. Also mache ich mir eine Pro und Kontra Liste für jedes Fach, was für eine Arbeit in dem jeweiligen Fach spricht, und was dagegen.

Am Ende wird es dann doch eine Abschlussarbeit über Geschichte schreibe. Es sprechen einfach die meisten Faktoren für dieses Fach. Vielleicht liegt das auch daran, dass ich auf einer Farm aufgewachsen bin, dort auch lebe und wenn ich Zeit habe, so gut ich kann mithelfe. Ich liebe es Daheim und ich helfe auch liebend gerne mit und liebe es auch, daheim zu sein, doch Gesichte interessiert mich eben auch sehr.

In meinen Semesterferien bin ich zu Hause und recherchiere für meine Abschlussarbeit. Es wird eine Abschlussarbeit, in der ich alle fünf Kontinente vorkommen. Die Entwicklung, wie sich alles Entwickelt hat. In Europa vertiefe ich mich etwas mehr in die Mythologie, die vor allem in Schottland präsent ist. Das ist vielleicht noch ein weiterer Grund, wieso ich mich für diese Abschlussarbeit entschieden habe. Vor allem Europa interessiert mich sehr.

Wenn ich nicht grade an meiner Arbeit beschäftigt bin, helfe ich Mam auf der Farm mit, oder reite mit meinem Pferd Sunshine aus. Das genieße ich jedes Mal wieder aufs Neue. In der Zeit am Collage habe ich nie wirklich viel Zeit mit Sunshine auszureiten. Sunshine und ich reiten schon seit Jahren aus. Mam lässt niemanden außer mir mit Sunshine ausreiten. Die Stute lässt auch außer Mam und mich niemanden an sich ran.

Es fällt mir ziemlich schwer, nach der Woche Semesterferien wieder zurück zum Collage zu fahren. Eine Woche zu Hause ist schon sehr schön. Die gemeinsame Zeit mit meinen Eltern ist jedes Mal wieder aufs Neue richtig angenehm und schön.

2)

Dienstag nach den Semesterferien telefoniere ich mit Mam. Sie klingt nervös und besorgt.

„Hey Mam. Was ist denn los?“

"Christi. Ich habe da eine Frage an dich. Wann kommst du wieder heim? Dein Vater und ich müssen mit dir reden. Es wäre sehr wichtig."

"Mam. Was ist denn los? Du machst mir Angst."

"Nein, nein. Es geht nicht um uns. Bei deinem Dad und mir ist alles in Ordnung. Mach dir da keine Sorgen. Aber es wäre dennoch wichtig, dass wir das daheim klären und nicht am Telefon."

"OK. Ich habe am Wochenende frei. Das heißt, dass ich am Freitag nach der Schule heimkommen kann. Wäre das in Ordnung?"

„Das wäre toll. Mach dir bitte keine Sorgen um deinen Vater und mich. Uns beiden geht es gut.“

„Ok Mam. Gib Dad bitte einen Kuss von mir. Ich habe euch lieb.“

„Werde ich machen. Wir haben dich auch lieb Mäuschen.“

Ich versuche zwar, an etwas Anderes zu denken, doch das Telefonat beschäftigt mich die ganze Zeit. Ich hoffe nur, dass es nichts Schlimmes ist. So besorgt, wie bei diesem Telefonat klingt meine Mam nur selten und es ist immer wichtig, wenn sie so besorgt klingt. Also muss es etwas Wichtiges sein.

3)

Am Freitag nach der letzten Stunde verschwinde ich in mein Zimmer, das ich am Collage mit einer Kollegin bewohne, packe mir einige Unterlagen und Wäsche ein und mache mich sofort auf direktem Weg nach Hause.

Zuhause angekommen, sehe ich das Auto von meinem Vater vor dem Haus stehen, also gehe ich sofort ins Haupthaus und höre meine Mam in der Küche, die zur Musik aus dem Radio singt. Ich stelle mein Gepäck im Vorhaus ab und gehe zu ihr in die Küche.

"Hallo Mam. Ich bin zu Hause."

Sie dreht sich zu mir, beginnt zu strahlen, geht auf mich zu und nimmt mich glücklich in ihre Arme.

"Christi. Mäuschen. Schön, dass du daheim bist."

"Ist auch immer wieder schön, daheim zu sein."

Ich gebe ihr einen Kuss auf die Wange.

"Ist Dad zu Hause? Weil sein Auto draußen steht."

"Nein, er ist noch in der Arbeit, aber er müsste bald mal heimkommen. Er ist heute mit einem Kollegen mitgefahren."

"Fein. Darf ich noch zu Sunshine sehen?"

"Klar."

"Mam. Ich würde dich noch gerne was fragen, bevor ich zu meinem Pferd gehe."

"Du willst wissen, was ich am Telefon gemeint habe."

"Genau. Das beschäftigt mich seit dem Telefonat."

"Mach dir keine Sorgen. Es ist alles in Ordnung. Aber warten wir, bis dein Vater hier ist."

"Ok. Wird mir ja nichts Anderes übrigbleiben, oder?"

Wir grinsen uns an, ich drehe mich um und verschwinde nach draußen in den Stall, zu Sunshine um es zu begrüßen.

Dort angekommen, wiehert sie mich gleich an.

"Hallo schöne Dame. Wie ich sehe, geht es dir gut."

Sie nickt mich an, legt ihren Kopf an meinen. So begrüßt sie mich immer, wenn ich heimkomme und sie besuche. Ich streichle sie und gebe ihr etwas zu essen, als ich ein Auto auf die Farm fahren höre. Sunshine und ich sehen uns an.

"Ich glaube, dass ist Dad. Ich bin schon sehr gespannt, was Mam und Dad mir so wichtiges sagen wollen. Ich komme später noch mal zu dir und wenn es sich ausgeht, können wir ja noch eine Runde ausreiten, wenn du das willst. Wenn du das denn auch noch willst."

Sunshine wiehert und nickt erneut.

Ich grinse, gebe ihr einen Kuss und gehe zum Haus. Auf dem Weg sehe ich auch schon das Polizeiauto vom Kollegen meines Dad´s, mit dem er gekommen sein muss, aus der Einfahrt fahren.

Im Haus höre ich meine Eltern reden und gehe ihren Stimmen nach. Mein Dad sagt noch: "Mach dir keine Sorgen mein Schatz."

Ich mache dir Tür auf, mein Dad dreht sich um.

"Christi. Mein Engel. Schön, dass du zu Hause bist."

Ich gehe zu ihm hin, schlage meine Arme um seine Taille, er seine um meinen Oberkörper und gibt mir einen Kuss auf meine Stirn.

"Es ist immer wieder schön, wenn mein kleiner Engel zu Hause ist und ich sehen kann, dass es dir gut geht."

"Ich habe dich auch vermisst Daddy."

Dann geht er zu Mam, nimmt sie in den Arm und gibt ihr einen Kuss. Ich denke den Tisch zum Abendessen, als mein Vater noch ein viertes Gedeck vorbereitet. Ich sehe ihn fragend an, doch er antwortet, ohne, dass ich ihn danach frage.

"Deshalb wollten wir, dass du heimkommst. Wir müssen mir dir reden."

In diesem Moment geht die Tür auf und ein junger Mann kommt herein. Dunkle, kurze, braune Haare, braune Augen, groß gewachsen, und verdammt heiß. Er kommt auf meinen Vater zu und er klärt Mam und mich auf.

"Das ist Vincent. Du kennst doch Peter, meinen Kollegen auf der Wache?"

Ich nicke nur und er fährt fort.

"Lass uns zuerst an den Tisch setzen, bevor ich weiter erzähle."

Ich strecke Vincent die Hand zur Begrüßung und es funkt sofort zwischen uns, wie ein kleiner Stromschlag. Vincent und Dad setzen sich an den Tisch, während ich meiner Mam helfe, das Essen auf den Tisch zu stellen.

Anschließend setzt sie sich zu Dad und ich mich neben Vincent hin, während mein Vater weiter erzählt.

"Vincent ist sein Neffe aus Iowa City und ist zu seinem Schutz zu uns gekommen. Personenschutz sozusagen. Vincent hat zusehen müssen, wie man seine Mutter ermordet hat. Er wurde allerdings gesehen."

Mein Mund ist leicht geöffnet und ich atme schwerer. Das muss das schlimmste sein, das man miterleben könnte, wenn man zusehen muss, wie ein Elternteil ermordet wird. Ich will mir nicht mal vorstellen, wie ich reagieren würde, wenn das Mam oder Dad passieren würde.

"Großer Gott."

"Vincent konnte die Täter identifizieren, doch die sind noch auf der Flucht. Peters Bruder hat ihn gebeten, für Vincent einen Platz zu finden, wo man ihn nicht so schnell findet. So ist er auf mich zu gekommen und hat mich gefragt, ob ich Vincent bei uns als Farmarbeiter anstellen würde. Bis die Täter gefasst sind und hinter Gittern. Naja, was soll ich noch sagen? Ich habe zu gesagt und jetzt ist er hier."

Ich sehe zu Vincent: "Mein Beileid wegen deiner Mam."

"Danke."

Innerlich schmelze ich dahin bei seiner Stimme. Sie ist sanft, sexy, männlich, göttlich.

Mein Dad reißt mich aus meinen Gedanken.

"Christi. Es geht jetzt darum, dass Vincent natürlich nicht unter seinem richtigen Namen hier ist. Er wurde von deiner Mutter und mir als Derick Webber eingestellt. Also, wenn dich jemand fragt, wer der neue Farm Arbeiter bei uns ist, dann ist es Derick Webber aus einem kleinen Dorf in der Nähe von LA. Solange wir vier unter uns sind, ist er Vincent aus Iowa City. Klar soweit?"

"Glasklar. Äh, welches Dorf in der Nähe von LA? Nur, falls es jemand genau wissen will."

„Dann antwortest du einfach, dass du es nicht so genau weißt und sich diejenige Person an mich richten soll.“

Wir reden während dem Essen noch über einige Details und auf was wir alles achten müssen, bis der Fall abgeschlossen ist.

Nach dem Essen helfe ich meiner Mam noch beim Abräumen des Tisches und abwaschen, während mein Dad mit Vincent einige Dinge klärt.

Nach dem wir fertig sind, gehe ich noch zu Sunshine, sattle sie und reite mit ihr aus. So kann ich über all das nachdenken, was Dad mir beim Abendessen gesagt hat und über Vincent, der verdammt heiß aussieht und was er alles durchmachen musste und immer noch muss.

Als ich an meinem Lieblingsort ankomme, einer großen Weide auf einer kleinen Anhöhe, wo ich auf die ganze Farm sehen kann und noch etwas weiter, steige ich ab, binde Sunshine an einem tiefliegend Ast an, setze mich auf die Wiese und versuche etwas abzuschalten.

Nach einer Weile, es wird langsam dunkel, binde ich Sunshine wieder los, steige ich auf, reite gemütlich zurück zur Farm, sattle Sunshine ab, verabschiede mich bei ihr und gehe zurück uns Haus.

Das ganze Wochenende verbringe ich an der frischen Luft wo ich auch die Möglichkeit habe, Vincent zu sehen und zu beobachten. Er sieht schon sehr sexy aus. Braune Haare, braune Augen, knackiger Po, breite Schultern, er wirkt muskulös. Beim Grinsen bekommt er kleine Grübchen. Die finde ich sehr sexy.

4)

Die nächsten Wochen muss ich sehr viel lernen für die letzten Prüfungen, arbeite aber auch sehr viel. Ich muss an manchen Samstagen in der Tierhandlungen arbeiten, gebe aber auch Nachhilfe von drei Kollegen, die in einem Fach auf Negativkurz stehen.

Die meiste Zeit bin ich mit ihnen in der Bibliothek, wo man gut an Unterlagen kommen kann. So kann ich auch noch etwas an meiner Arbeit arbeiten.

Was ich dabei komplett aus den Augen verliere, ist die Benennung eines neuen Kapitäns der Cheerleader Mannschaft. Nachdem ich der amtierende Kapitän bin, muss ich einen Nachfolger ernennen.

Während der ganzen Zeit, muss ich viel an zu Hause denken. Und an Vincent. Er geht mir einfach nicht mehr aus dem Kopf.

Ich telefoniere, so oft ich kann, mit Mam und erkundige mich, wie es Mam und Dad geht und wie es Sunshine geht.

„Es geht uns beiden gut Christi. Dad ist viel auf Streife unterwegs und ich bin fleißig im Garten und im Stall unterwegs. Doch Vincent greift mir sehr gut unter die Arme. Er ist sehr fleißig und unterstützt mich wirklich sehr gut.“

„Das freut mich Mam. Es ist schön zu hören, dass es euch gut geht. Ich hoffe, dass ich bald wieder nach Hause kommen kann. Langsam aber sicher drehe ich noch durch hier.“

„Hast du so viel Stress am Collage? Du hörst dich sehr müde an.“

„Das bin ich auch Mam. Ich bin entweder in der Bibliothek und gebe Nachhilfe, büffle für meine Prüfungen, schreibe an meiner Abschlussarbeit, oder bin in der Tierhandlung. Ich hatte nicht mal die Zeit, dass ich eine Nachfolgerin für mich als Cheerleader Kapitän suche. Das habe ich komplett vergessen.“

„Oh Kleine. Ich würde dir ja gerne helfen. Aber ich weiß nicht wie.“

„Das musst du auch nicht. Nächstes Wochenende habe ich am Samstag frei. Das heißt, dass ich am Freitag nach der Schule heim kommen kann. Wenn ich denn heim kommen darf.“

„Christi. Du darfst immer heim kommen. Das weißt du doch. Jederzeit.“

„Danke Mam. Das weiß ich sehr zu schätzen.“

Nach dem Gespräch, suche ich mir auf meinem Laptop meine Abschlussarbeit raus und arbeite weiter daran.

Ich werde mit einem Kapitel fertig, als ich aufsehe und merke, dass es schon dunkel wird.

Ok, das heißt, es wird Zeit für eine Pause. Außerdem habe ich Hunger.Ich sehe mich um, doch ich bin noch alleine im Zimmer, was bedeutet, dass meine Mitbewohnerin noch nicht wieder zurück ist. Sie hat mir irgendetwas erzählt, das sie auf eine Party gehen will. Ich bin nicht wirklich so eine Partygängerin. Ich gehe zwar gerne mal mit Freunden weg, doch eher auf einen Kaffee, ins Kino oder mal einkaufen. Wobei ich mir selbst beim Einkaufen nur selten etwas finde. Mir ist einfach das Geld zu schade für manschen Schrott, den man sich so kaufen kann. Also ich empfinde es als Schrott. Andere finden diese Dinge toll und reißen sich drum. Naja. Was soll´s. 5) Kommenden Freitag fahre ich gleich nach der Schule nach Hause. Meine Sachen sind schon im Wagen, damit ich schneller hier weg komme. Als ich die Einfahrt komme, steht der Wagen von Dad nicht da. Doch Mam ist grade im Garten am Werken, als ich vorfahre. Ich steige aus, gehe direkt zu Mam hin, die zu mir kommt und mich in ihre Arme nimmt. „Hallo meine kleine. Schön, dass du dich wieder mal blicken lässt.“ „Hallo Mam. Ich hab dich auch vermisst.“ Wir trennen uns, grinsen uns an, bevor sie auf den Garten zeigt. „Ich muss noch ein paar Dinge im Garten machen. Du kannst ja in der Zwischenzeit rein gehen. Ich komme dann gleich nach.“ „Soll ich dir helfen Mam?“ „Nein. Das schaffe ich schon alleine.“ Ich hole meine Sachen aus dem Wagen und bringe sie in mein Zimmer. Anschließend verschwinde ich unter die Dusche. Das ist so angenehm und erfrischend und angenehm entspannend. Nach einer knappen halben Stunde schaue ich, in bequemen Klamotten, von meinem Zimmer in die Küche und mache mir etwas zu trinken. Ich setze mich an den Esstisch und sehe aus dem Fenster, als die Tür aufgeht und Vincent rein kommt. Er grinst mich an. „Hey Fremde.“ „Hey Vincent. Wie geht’s dir?“ „Danke geht schon. Seit wann bist du zu Hause?“ „Seit einer halben Stunde ungefähr.“ Er nimmt sich ein Glas Wasser, setzt sich zu mir und wir plaudern etwas. Er fragt mich, was ich in den letzten Wochen so gemacht habe am Collage und wie es mir bei meiner Abschlussarbeit geht. Wie ich damit vorankomme. Ich fühle mich sehr wohl bei ihm. Ich habe das Gefühl, dass er die Fragen wirklich ernst meint und sich wirklich dafür interessiert, wie es mir geht. Ich erzähle ihm, dass ich mit meiner Arbeit schon fast fertig bin. Doch dass es sehr stressig war, durch die Prüfungen, Nachhilfe und die Arbeit. Dabei hört er mir einfach nur wortlos zu. Nach einer Weile kommt meine Mutter in die Küche und unterbricht mich bei meinen Erzählungen. Sie nimmt sich etwas zu trinken und setzt sich zu uns beiden. Vincent entschuldigt sich, steht auf und verschwindet. Mam sieht mich verwundert an. „Hab ich euch beiden bei irgendetwas unterbrochen?“ „Nein hast du nicht Mam. Ist schon in Ordnung. Wann kommt denn Dad heim?“ „Der müsste bald mal hier sein. Hast du Lust mit mir dann für uns zu kochen?“ „Sehr gerne sogar. Würde ich sehr gerne machen Mam. Was hast du denn vor zu kochen?“ Sie fragt mich, ob ich Lust habe, Hörnchenauflauf zu machen. Den mag ich sehr gerne. Also stimme ich zu. „Weißt du was Mam? Geh du unter die Dusche und mach dich frisch. Ich koch ein der Zwischenzeit.“ „Wirklich?“ „Ja Mam. Verschwinde schon.“ Sie drückt mir keinen Kuss auf meine Stirn und verschwindet aus der Küche. Ich suche mir alle Lebensmittel zusammen, schalte den Radio an und beginne zu kochen. Es ist richtig entspannend, endlich mal was anderes zu machen, als nur zu lernen. Grade, als ich das Essen ins Rohr schiebe, geht die Tür auf und Mam kommt rein. „Bist du schon fertig mit kochen?“ „Ja. Grade fertig geworden. Hab den Auflauf grade ins Rohr geschoben.“ Hinter Mam kommt Dad in die Küche, bleibt kurz stehen, bevor er zu Mam geht, ihr einen Kuss auf ihre Stirn gibt. „Hallo Liebling.“ Anschließend kommt er zu mir, nimmt mich in die Arme und drückt mich an sich ran. „Hallo meine kleine. Schön, dass du wieder daheim bist. Du hast mir gefehlt.“ „Ihr habt mir auch gefehlt Daddy.“ Er löst sich von mir, sieht mich an, schmunzelt. „Was ist Dad? Wieso grinst du mich so an?“ „Darf ein Dad seine Tochter nicht mal ansehen?“ Ich sehe zu Mam, sage ihr, dass bei dem Auflauf in einer halben Stunde der Deckel runter gehört und dann noch fünf bis zehn Minuten im Rohr lassen. Dann ist er fertig. „Darf ich noch zu Sunshine sehen, bevor wir essen? Ich hab sie noch gar nicht besucht, seit ich daheim bin.“ „Klar. Verschwinde schon.“ Ich gebe Dad einen Kuss auf die Wange und verschwinde zu Sunshine, die sich sehr darüber freut, mich wieder zu sehen. Sie wiehert mich an, ich gebe ihr eine Karotte zum fressen und streichle ihr über den Kopf. „Wollen wir später noch etwas ausreiten meine Schöne, was sagst du dazu?“ Sie wiehert und nickt. Während wir alle vier gemeinsam essen, erzähle ich vom Collage und was ich in den letzten Wochen so alles gemacht habe. Mam ist begeistert von meinen Eifer, Dad ebenso. „Christi. Deine Mutter, aber ganz besonders ich, möchten, oder besser gesagt, müssen dir etwas sagen.“ „In Ordnung. Was ist los?“ Er legt das Besteck weg, wischt sich den Mund mit der Serviette ab und lehnt sich zurück. „Es geht um mich und meinen Job.“ „Ok. Ist im Job alles in Ordnung Dad?“ „Ja, ja. Ist alles in Ordnung. Also. Deine Mam und ich haben längere Zeit darüber gesprochen. Und zwar, geht es darum, dass ich jetzt in einem Alter bin, wo ich im Außendienst kaum noch mitkomme. Es werden immer mehr junge Polizisten in den Außendienst gesetzt. Das bedeutet für mich, dass ich Innendienst machen darf oder soll. Also Schreibtischarbeit.“ „Ok. Und was heißt das jetzt für mich oder für Mam und dich?“ „Ich habe mit meinem Vorgesetzten gesprochen. Ich werde ab Juli in Alterszeitzeit gehen. Das bedeutet,….“ „Willst du mir damit sagen, dass du ab Anfang Juli mehr zu Hause bist? Das heißt doch, dass du weniger im Revier bist und mehr zu Hause oder etwa nicht?“ „Genau das will ich damit sagen. Was sagst du dazu?“ „Also ich finde das toll. Ich meine, die letzten Jahre, war ich nicht viel daheim, aber ich denke, dass Mam sicher froh darüber ist, wenn du mehr daheim bist. Erstens kannst du ihr dann mehr auf der Farm helfen und zweitens muss sie nicht mehr so viel Angst um dich haben, wenn du im Job auf der Straße unterwegs bist.“ Dad sieht Mam und mich verwundert an, macht große Augen und wirkt etwas verwirrt. „Habt ihr beide schon darüber gesprochen? Das ist Wahnsinn. Du hast grade genau dasselbe gesagt, wie deine Mutter, als ich mit ihr darüber gesprochen habe.“ Wir beginnen alle vier zu lachen, bevor wir fertig essen. Nach dem Essen helfe ich Mam noch beim Aufräumen, bevor ich zu Sunshine gehe, um mit ihr auszureiten. Grade, als ich aufsteige, kommt Vincent um die Ecke gebogen. „Hey Christi. Hast vor, auszureiten?“ „Ja genau. Ich wollte grade los. Hast Lust, mitzukommen?“ Ich beuge mich vor und frage Sunshine, ob es für sie in Ordnung geht, wenn Vincent mitkommt. Sie nickt und schnaubt. Vincent sattelt sich ein anderes Pferd, steigt auf und kommt im Trab zu mir. Wir Traben so gemütlich in der Gegend herum, bis wir zu einem Weidenbaum kommen. Dort bleiben wir stehen, ich steige ab, binde Sunshine an einem Querbalken fest und setze mich auf den Boden, dass ich mich am Baumstamm anlehnen kann. Vincent folgt mir. Er setzt sich neben mich und sieht sich um. „Dieser Platz ist wunderschön hier.“ „Ja das finde ich auch. Das ist mein Lieblingsplatz. Hier komme ich gerne her. So kann ich einfach mal abschalten, Energie tanken. Wenn ich hier bin, kann ich entspannen und alles um mich herum vergessen.“ „Das wundert mich nicht. So idyllisch hier.“ „Ja das ist es.“ „Vincent. Darf ich dich etwas fragen?“ „Klar. Schieß los.“ „Erzähl mir von dir. Mir ist am Collage klar geworden, dass ich überhaupt nichts von dir weiß. Ich würde aber gerne etwas mehr von dir wissen. Wenn ich das denn darf.“ „Klar darfst du. Wieso denn nicht? Was willst du denn wissen?“ „Naja. Also auf welche Schule bist du gegangen? Hast du irgendeinen Abschluss oder so? Hast du eine Freundin, Frau, Kinder? Welche Hobbys hast du? Was machst du so, wenn du frei hast? Oder was hast du gemacht, als du… Du weißt, was ich meine.“ „Natürlich weiß ich das. Also ich habe einen Collage Abschluss. Mein Hauptfach war Geografie. Allerdings habe ich nicht so gut abgeschlossen, wie es bei dir aussieht. Ich hatte eine Freundin, mit ihr war ein einige Zeit zusammen.“ „Aber? Was ist aus daraus geworden?“ „Das ist eine lange Geschichte.“ „Tut mir leid. Ich wollte dir nicht zu Nahe treten.“ „Das ist schon in Ordnung.“ „Weißt du was? Erzähl mir von deinen Hobbys. Wenn das leichter für dich ist. Welche Interessen hast du? Das mit deiner Ex musst du mir nicht erzählen. Nur, wenn du willst und bereit dazu bist.“ „Ok. Also ich bin immer gerne mit dem Fahrrad gefahren, laufen. Zu Hause hatte ich im Keller einen kleinen Fitnessraum. Da haben mein Dad und ich oft gemeinsam trainiert. Aber ich habe mich auch viel mit Geografie beschäftigt. Darum hatte ich es auch als Hauptfach gewählt. Ich bin auch mit meinen zwei besten Freunden herumgereist.“ „Cool. Da bin ich auch schon fast etwas neidisch.“ „Wieso denn?“ „Naja. Durch die Farm sind wir nicht so wirklich auf Urlaub. Durch die Farm und die Tiere war es für uns nie so richtig möglich, mal länger als vielleicht drei oder vier Tage wegzufahren.“ „Oh. Naja. Seit ich hier bei euch arbeite, kann ich das sogar verstehen, was du grade gesagt hast. Hier ist einiges zu tun. Es wird nie langweilig.“ Ich muss lachen, bei seinen Worten. „Ja das stimmt. Es wird nie fad hier. Aber es ist auch wunderschön hier. Ich möchte nirgends anders leben als hier. Aber ich kenne auch nichts anderes.“ „Ich kann dich verstehen. Ihr habt es wirklich schön hier.“ Da hat er allerdings Recht. Es ist ruhig, die nächsten Nachbarn sind zwar schnell und leicht zu erreichen, doch nicht direkt nebenan. Mit den Nachbarn verstehen wir uns alle gut, wir helfen uns gegenseitig. „Ja das ist es. Wir verstehen uns mit den Nachbarn gut, helfen uns gegenseitig und kann sehr viel fürs Leben lernen.“ „Das glaube ich dir gerne.“ Er nimmt meine Hand, grinst mich an und es knistert zwischen uns wie wild. Ich werde dabei knallrot und sehe auf unsere Hände. Vincent merkt, dass es mir etwas unangenehm ist, löst seine Hand von meiner. „Wollen wir zurück reiten?“ „Ja. Lass uns zurück zur Farm reiten.“ „Danke.“ „Wofür denn Vincent?“ „Dass ich mit dir hier raus geritten bist.“ Er steht auf, streckt mir seine Hand entgegen, um mir aufzuhelfen. Ich halte sie, er zieht mich mit Schwung hoch, so dass ich mich bei ihm abstützen muss. Dabei lege ich meine Hände auf seine Brust, er legt seine Arme um meine Taille. Wir sehen uns in die Augen, er legt seine Hand auf meine Wange, streichelt sanft mit seinem Daumen über die Wange, sieht mich leicht grinsend an, beugt sich vor und küsst mich. Ich gebe mich meinen Gefühlen und seinen Lippen hin. Wir werden jedoch von Sunshine gestört. Sie wiehert uns an und schnaubt. Vincent und ich trennen uns, grinsen uns an, trennen uns und gehen zu den Pferden. Nachdem wir aufgestiegen sind, sieht mich Vincent noch einmal an, die Pferde starten in Schritt und es geht in Richtung Farm zurück. Später am Abend, ich will grade in mein Zimmer verschwinden, um Schlafen zu gehen, als Vincent an mir vorbei kommt. „Christi. Hör mal. Wegen heute Nachmittag. Ich habe es wirklich sehr genossen. Und damit meine ich alles. Auch den Kuss.“ „Ich auch. Aber lass es uns mal für uns behalten.“ „Geht klar.“ 6) Das restliche Wochenende verbringe ich die meiste Zeit mit Mam oder bei Sunshine. Vincent und ich treffen uns zwar auch oft, doch haben wir nur wenig Zeit, etwas gemeinsam zu unternehmen. Dad und er arbeiten viel auf den Feldern und beschlagen die Hufe der Pferde. Bevor ich am Abend wieder zurück zum Collage fahre, packe ich meine Sachen ein, gehe aber vorher noch einmal ins Haus zurück, um mich zu verabschieden. Mam bekommt, wie so oft, Tränen in die Augen. Dad schlingt meine Arme um mich, gibt mir einen Kuss auf meine Stirn. „Pass auf dich auf meine Kleine.“ „Mache ich Dad. Ganz sicher. Und ich melde mich, wenn ich in meinem Zimmer am Collage angekommen bin.“ „Braves Mädchen.“ Ich gehe zu meinem Wagen, als Vincent hinter mir auftaucht. „Großer Gott. Vincent, du hast mich erschreckt.“ „Tut mir leid Christi. Ich wollte dich noch einmal sehen, bevor du fährst.“ „Da bist du ja. Ich hab dich gesucht.“ „Hör zu. Wegen gestern Nachmittag. Ich hatte heute das Gefühl, dass du mir aus dem Weg gehst. Ich wollte dir nicht zu Nahe treten.“ Ich grinse ihn leicht an, lege meine Hand auf seine Brust. „Vincent. Der Nachmittag gestern war richtig schön. Ich habe es sehr genossen, mit dir zu meinem Lieblingsplatz zu fahren, dich dort etwas näher kennen zu lernen. Und auch der Kuss. Es war ein toller Kuss. Finde ich.“ „Ja das war er. Ich wollte einfach nur sicher gehen, dass du nicht sauer auf mich bist, dass ich dich geküsst habe.“ „Nein bin ich nicht. Ich wollte mich bei dir bedanken wegen gestern. Dass wir gemeinsam einen schönen Nachmittag hatten. Danke dafür.“ „Ich danke dir.“ Ich stelle mich auf meine Zehenspitzen und gebe ihm einen Kuss auf seine Wange. „Ich muss jetzt los. Wir sehen uns.“ „Pass auf dich auf.“ „Mach ich. Pass du auf dich auf.“ Er grinst mich an, ich steige in meinen Wagen und fahre los zum Collage. Dort angekommen, verstaue ich meine Sachen in meinem Zimmer. Meine Mitbewohnerin ist noch nicht da. Also kann ich noch in Ruhe daheim anrufen. Mam ist froh darüber, dass ich gut angekommen bin. Sie wünscht mir eine schöne Woche und bittet mich, mich sobald es geht, wieder anzurufen, was ich ihr auch verspreche. Ich bitte sie darum, Dad einen Kuss von mir zu sagen und Vincent einen Gruß. Das verwundert sie etwas, doch auch dir Frage, wieso, antworte ich ihr nur kurz: „Einfach nur so. Er kennt sich schon aus. Aber sag bitte Dad nichts davon.“ „Du magst ihn?“ „Vielleicht. Er ist ein sehr nett Kerl.“ „Ja das ist er. Ich werde ihm den Gruss ausrichten.“ „Danke Mam.“

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