Читать книгу Infinite - Sabrina Benzing - Страница 6
Gerechte Bestrafung
ОглавлениеNachdem Sanne mit Hunter in Jakes Garten teleportiert war rief sie ihn. Hunter hatte sein Gesicht wieder verändert, er wollte Jake nicht gleich zu Tode erschrecken. Etwa fünf Minuten später landete Jake direkt vor ihnen. Ehe er etwas sagen oder tun konnte war Sanne auf ihn zugegangen und küsste ihn. Dies ließ er etwa zehn Sekunden zu, dann schob er sie von sich weg. „Was soll das?“, fauchte er. „Jake, Baltazar und Torben haben geplant dir etwas zu tun, weil sie wissen, dass ich dich liebe. Um sie davon abzubringen hat Hunter mich vorgestern geküsst! Wir sind nur Freunde. Jake irgendwer hat ihnen das mit uns gesagt!“ Jetzt schüttelte er den Kopf. „Hat dein neuer Freund dir das erzählt?“ Bevor Sanne antworten konnte mischte sich Hunter ein: „Er glaubt dir kein einziges Wort!“ „Allerdings“, pflichtete Jake bei, dann legte er nach, „wie ich bereits sagte, du kannst rummachen mit wem du willst, aber hör auf meine Zeit zu verschwenden!“ Er wandte sich zum Gehen. „Woher kannten sie die Frauen und Kinder? Wo du doch ein Verbot für Besuche ausgesprochen hattest?“, fragte Sanne entschlossen. Jake blieb wie angewurzelt stehen. Überrascht sah er sie an. „Das kannst du nicht wissen. Du warst nicht da!“ „Woher kannten sie die Familien?“, wiederholte Sanne ruhig. Jakes Erklärung war einfach. Manche der Panthera hatte seinen Befehl offenbar ignoriert oder man hatte sie früher schon mal zusammen gesehen. „Okay, mag sein, aber sei mal ehrlich zu dir. Wie viele hätten deinen Befehl ignoriert, vielleicht zwei bis drei? Wie viele waren in dieser Hinsicht in der Vergangenheit unbesorgter, dass man es wissen könnte, vielleicht noch mal so viel? Und jetzt überleg mal wie viele es tatsächlich waren! Jake, es hat ihnen jemand gesagt! Jemand der Panthera!“, endete sie traurig. Sein Blick ruhte auf ihr. Eine gefühlte Ewigkeit verging. „Gibt es jemanden den wir ausschließen können?“, fragte er angespannt. „Ja, Heiko, Jared, Anna und Seth!“, war ihre knappe Antwort. „Wartet drinnen auf mich!“ Nach diesen Worten verschwand er. Sie machten es sich drinnen auf dem Sofa vorm Fernseher bequem. „Wieso Seth?“, fragte Hunter. „Niemals in seinem Leben würde Seth freiwillig zulassen, dass Anna etwas geschieht!“ Dem widersprach er nicht. Sie verbrachten den ganzen Tag in Jakes Haus. Dieser erschien gemeinsam mit Heiko und Jared um kurz nach halb neun. „Ihr kennt euch?“, fragte er während alle zögerlich nickten. Die Vampire setzten sich zu den beiden. Jake hingegen lehnte sich hinter ihnen an die Wand an. Die zwei Vampire waren bereits informiert, sie wollten wissen, ob es mehr Hinweise auf den Verräter gab. Die Diskussion zog sich in jede Richtung. „Kurz gesagt kann es jeder sein!“, schlussfolgerte Heiko nach einer knappen Stunde. Alle außer Jake seufzten geschafft. „Nein, kann es nicht!“, meldete sich Jake zu Wort. Alle drehten sich zu ihm um. Er wandte sich an Heiko: „Wo wohnte Dannys Schwester?“ Er zuckte mit den Schultern. „Wie viele Kinder hat Lando?“ „Der hat Kinder?“, fragte Heiko irritiert. Jake nickte lediglich. „Okay, es kann nicht jeder sein!“, räumte Heiko schließlich ein, war jedoch plötzlich merkwürdig angespannt. „An wen denkt ihr?“, fragte Jared ruhig. Heiko hatte den Blick gesenkt. Jake atmete gerade tief durch als Heiko dazwischen redete: „Jake, ich glaube nicht, dass er“, weiter kam er nicht. „Das klären wir morgen, wenn er es nicht ist hat er auch nichts zu befürchten!“ Jared sah beide immer noch fragend an. „Sven!“, antwortete Heiko niedergeschlagen. Danach verabschiedeten sich die Vampire. Nachdem sie gegangen waren wollte sich auch Hunter verabschieden. Sanne griff entschlossen nach seinem Arm. „Du bist hier jetzt gut aufgehoben und ich nicht mehr nützlich!“, sagte er ruhig als er sich aus ihrem Griff befreite und durch die Tür ging. Jake schritt Sekunden später an ihr vorbei um kurz darauf wieder mit Hunter zurück zu kommen. Anschließend verschwand Jake ohne ein weiteres Wort die Treppe hinauf. Überrascht sah Sanne Hunter an. Der zuckte mit den Schultern, Jake habe einen Angriffszauber an ihm vorbei geworfen und gemeint er würde nirgendwo hingehen. Wieder aufs Sofa gekuschelt sahen sie weiter fern. Bis Hunter gähnte und einschlief. Sie stand auf legte seine Füße richtig aufs Sofa ehe sie die Treppe hoch schlich. Vor Jakes Schlafzimmer klopfte ihr das Herz bis zum Hals. Leise klopfte sie. Jakes „ja“ klang sehr wach. Tatsächlich stand er am Fenster. Er sah nach draußen. Vorsichtig trat sie näher zu ihm. „Liebst du Hunter?“ Er sah sie nicht an. „Nein!“, sagte sie so entschlossen wie sie es mit dem Kloß im Hals konnte. „Liebst du mich?“ Diesmal war seine Stimme erstaunlich schwach. Ehe sie antwortete stellte sie sich direkt neben ihn, dann wartete sie bis er ihr in die Augen sah. „Mehr als alles andere!“ Für einen Moment schloss er die Augen. „Niemals in meinem Leben habe ich mir so sehr gewünscht jemand würde mich von diesen unfassbaren Schmerzen erlösen, als in dem Moment, in dem ich dachte du seist gestorben!“ Jetzt sah er sie genau mit diesem Schmerz an. „Ich will dich nicht verlieren, nicht mal an Hunter oder sonst wen! Ich würde dich am liebsten irgendwo einsperren nur um dich nicht verlieren zu können! Mit diesem Gefühl kann ich nicht umgehen!“ Sie blinzelte zunächst die Tränen weg, dann war sie bereits an der Tür angekommen, als er zärtlich nach ihrem Handgelenk griff. Mit der nächsten Bewegung zog er sie in seine Arme und küsste sie leidenschaftlich. Während sie sich küssten schob er sie sanft zum Bett. Seine Hände glitten unter ihr Shirt, zogen sie aus und streichelten sie liebevoll. Erst von den Schultern über den Rücken, dann über Brust und Bauch weiter zwischen ihre Schenkel. Sanne seufzte leise während sie jede Berührung von ihm genoss. Sie schob ihre Hand in seine Hose, streichelte und massiert ihn erst mit der Hand und anschließend mit der Zunge. Als er sich auf sie legte und mit ihr schlief, war Sanne im siebten Himmel. Das hier war schöner als jemals zuvor. Sie konnte ihre Atmung danach einfach nicht beruhigen. Erst nachdem er sie ganz eng an sich zog und sie seinem Atem lauschen konnte passte sich ihrer langsam an. Sanft küsste er ihren Hals. Anschließend flüsterte er: „Der nächste Kerl, außer mir natürlich, der meint dich küssen zu müssen, dem reiße ich übrigens den Kopf ab! Verstanden?“ Jetzt drehte sie den Kopf, um ihm in die Augen zu sehen. Da war er wieder wie sie ihn kannte. Ruhig lächelte er sie an. Dieses Lächeln, welches sie so sehr liebte, weil es seine Augen zum Strahlen brachte. Sanft küsste er ihre Nasenspitze, ehe er sie liebevoll ansah und sagte: „Ich liebe dich!“ Zur Antwort küsste sie ihn. Nach einer Weile, in der sie einfach weitergemacht hatten, löste er sich von ihr. Er erklärte sie sollten noch etwas schlafen. Ganz eng bei ihm schlief sie tief und fest, bis der Wecker sie aus dem Schlaf riss. Jake lag zu ihrer Verwunderung nicht mehr neben ihr, sondern stand am Fenster. „Sag Hunter, dass wir ihn nach dem Training abholen!“, sagte er ruhig. Unten angekommen erklärte sie es Hunter, dann lief sie zurück zu Jake. Wortlos griff er nach ihrer Hand, setzte sie in ihrem Zimmer ab ehe er verschwand. Im Warteraum wurde sie von allen skeptisch beäugt. Nach dem Training sorgte Jake für Ruhe. Entschieden verkündete er: „Niemand verlässt heute dieses Schloss oder nimmt Kontakt mit jemandem auf!“ Es war ausgerechnet Sven, der nach dem Grund hierfür fragte, jedoch keine Antwort bekam. Der Rest schien ebenfalls irritiert über Jakes Anweisung. Nachdem Sanne aus der Dusche kam wartete Anna bereits auf sie. Ehe Sanne eine Entschuldigung für ihr Verhalten murmeln konnte fiel Anna ihr ins Wort. Heiko hatte Seth und sie bereits informiert. Die beiden lächelten sich kurz an. Jake klopfte Minuten später. Anna verließ sie. Er verschwand mit Sanne zurück in sein Haus. Hunter hatte sie offenbar nicht so schnell zurück erwartet. Sein Gesicht war nicht magisch verändert. Mit weit aufgerissenen sowie geschockten Augen sah Jake ihn an. Sanne trat zu ihm, denn er war sicherheitshalber vor Jake zurückgewichen. „Mit dieser Fähigkeit konnte er mich so lange beschützen, außerdem euch glauben lassen, dass ich in dem Sarg liege!“, erklärte Sanne entschlossen. Jakes Gesichtszüge hatten sich inzwischen wieder entspannt. Aufmunternd lächelte er Hunter an. Gemeinsam landeten sie in Jakes Büro. Dort warteten Heiko und Jared bereits auf sie. Die beiden tauschten über Hunters verändertes Aussehen kurz einen Blick, mehr jedoch nicht. Dies schien Hunter sehr zu überraschen. Er war andere Reaktionen gewöhnt. „Sven“, sagte Jake entschlossen, dann stellte er sich vor den Schreibtisch. Sven betrat wenig später den Raum. Er schien sichtlich überrascht. Sein Blick wanderte kurz über die Anwesenden, verharrte etwas länger bei Hunter und endete wieder bei Jake. „Kennst du ihn?“ Jake deutete auf Hunter. „Nein!“ Svens Stimme war ruhig. Dennoch schien er zu merken, dass hier etwas anders war. Jake legte nach: „Wie alt sind Landos Kinder?“ „Svenja 9 und Tim 6. Wieso?“ Sven war sichtlich irritiert. „Wie hieß Dannys Schwester und wie viele Kinder hatte sie?“ „Sie hieß Maya und hatte 2 Kinder, Sophie und Sarah. Nur Sophie hat überlebt! Jake was soll diese Fragerei?“ „Ich frage dich nur ein einziges Mal, wieso?“ „Wieso was?“ „Wieso hast du all diese Informationen an Torben weitergegeben? Was hat dir das gebracht?“ Wie gegen den Kopf geschlagen starrte Sven Jake plötzlich an. Beinahe tonlos wisperte er: „Ich hab was?“ Jake antwortete nicht, ein Folterzauber traf Sven. Dieser ging auf die Knie. Vier weitere folgten. Svens Gesicht war schmerzverzerrt. Inzwischen musste er sich auf den Ellbogen abstützen. „Jake, ich habe niemals derartige Informationen an Torben weitergegeben! Wieso hätte ich das auch tun sollen? Sie waren auch meine Freunde.“ Es war nicht mehr wie ein Flüstern zwischen schweren Atemzügen. In diesem Moment schien Jake etwas abzuwägen. Sein Blick fiel auf Hunter. „Du kennst den Herrn an Sannes Seite also nicht?“, fragte er Sven nun erneut. Dieser schüttelte den Kopf. „Vielleicht können wir deiner Erinnerung auf die Sprünge helfen? Dies könnte dich vielleicht auch motivieren mir wahrheitsgemäß zu antworten? Vielleicht sind seine Foltermethoden effektiver?“ Jetzt blinzelte Sven irritiert. Jake dreht den Kopf in Hunters Richtung. Sanne fühlte sich äußerst unwohl. Doch sie wusste, sie durfte sich nicht einmischen. Ob es Heiko und Jared ähnlich ging konnte sie nicht sagen. Beide hatten vollkommen regungs- und ausdruckslos zugesehen. Hunters Gesichtszüge zuckten kurz ehe er für einige Sekunden sein Gesicht verwandelte. Sven starrte ihn fassungslos an. Tatsächlich trat Hunter nach einem Nicken von Jake auf Sven zu. Mit einer Handbewegung war Svens Shirt verschwunden. Vor Hunter tauchten Nadeln auf. Zwei weitere Handbewegungen und die Nadeln schienen sich in Svens Rücken zu bohren. Im nächsten Moment sprang Sven auf die Füße. Er wollte Hunter angreifen. Der hingegen bewegte die Finger, da brach Sven vor seinen Füßen zusammen, das Gesicht schmerzverzerrt. Jede Faser in ihm schien verzweifelt schreien zu wollen. Sanne konnte es nicht mehr mitansehen. „Jake es reicht bitte!“, flehte sie. Doch der sah sie nicht mal an. Mit Tränen im Gesicht trat sie direkt zu ihm damit sie seinen Arm greifen konnte. „Jake, wenn du mich wirklich liebst, dann hör jetzt damit auf. Bitte!“ Das war offenbar falsch. Er sah sie eiskalt an. Im nächsten Moment wurde sie von einem Angriffszauber von den Füßen gerissen. Ehe sie alleine aufstehen konnte zog er sie am Hals gepackt hoch. Wütend funkelte er sie an. Er rief nach Jimmy und Tim. Diese brachten sie unverzüglich in den Kerker. Dort blieb sie. Ihr liefen die Tränen in Strömen übers Gesicht. Nicht wegen Jakes Verhalten ihr gegenüber, sondern weil ihr Sven so leid tat. Schließlich hatte sie sich nicht einzumischen. Niemand hatte sich einzumischen, dies wusste sie, dennoch hatte sie es getan. Jake war bestimmt richtig sauer oder auch enttäuscht von ihr. Wie lange sie hier auf dem Boden saß wusste sie nicht. Die Tür öffnete sich, Jimmy und Tim wiesen sie an ihnen zu folgen. Sie brachten sie zurück in Jakes Büro, dann verschwanden beide wieder. Draußen war es dunkel. Jake stand mit dem Rücken zu ihr. Keiner von beiden sagte etwas. Nach einer gefühlten Ewigkeit wandte sich Jake um, kam langsam auf sie zu, dann strich er ihr sanft übers Gesicht. Sein Blick hingegen war ausdruckslos. Sie bewegte keinen Muskel. Auch nicht als er sie vorsichtig näher an sich zog. „Ich dachte eigentlich wir hätten deine Verhaltensregeln vor Jahren geklärt?“, fragte er nun erstaunlich sanft. Sie sagte nichts. „Sanne sie mich an, bitte!“ Zögernd kam sie seinem Wunsch nach, um im gleichen Augenblick wieder in Tränen auszubrechen. „Es tut mir leid“, begann er doch sie fiel ihm mit tränenerstickender Stimme ins Wort: „Was tut dir leid, wie du einen deiner besten Freunde derartig gequält hast, nur wegen einer Vermutung? Er hat gesagt er war es nicht, was hätte er noch tun sollen?“ Diese Aussage überraschte ihn sichtlich. Sie wischte sich die Tränen vom Gesicht bevor sie nachlegte: „Was? Dachtest du es geht um mich? Ich weiß, ich hätte mich nicht einmischen dürfen, aber du hattest schon wieder jedes Gefühl abgeschaltet.“ „Willst du mir damit sagen, du bist nicht sauer auf mich, weil ich dich angegriffen und in den Kerker hab sperren lassen, sondern weil ich mit meinem Freund so umgegangen bin?“ Entschlossen nickte sie. Er wandte sich um. Ein paar Schritte lief er. Jetzt war er aufgebracht. Seine Finger zitterten. Dennoch sagte er betont ruhig: „Sanne hast du eine Ahnung, wie die anderen sterben mussten? Wegen eines Verräters sterben mussten. Das war nicht kurz oder schmerzlos. Manche von ihnen dienten vorher als Versuchskaninchen für die Takeshis, ehe sie langsam und qualvoll verbrannt wurden. Bitte versteh mich jetzt nicht falsch, aber wer auch immer uns verraten hat, ist daran Mitschuld. Er verdient es zumindest im Ansatz zu begreifen, welche Qualen er ihnen zugefügt hat.“ Von dieser Seite hatte es Sanne noch nicht betrachtet. „Aber du weißt doch gar nicht, ob Sven es war! Also weißt du auch nicht, ob er solche furchtbaren Schmerzen verdient hatte! Hast du dir mal überlegt, dass es Sven vielleicht so geht wie Alechandro damals? Dass er keine Wahl hatte?“, widersprach sie aufgebracht. Diesmal war er der ruhigere, trat erneut auf sie zu, griff nach ihrer Hand und zog sie mit sich ins Wohnzimmer aufs Sofa. Ganz vorsichtig küsste er ihre Handfläche. „Sven hat nur noch Twice und dem geht es gut. Niemand außer Sven und mir weiß so viel über alle Panthera! Wenn ich es also nicht war, wer dann?“ Traurig sah sie ihn an. Wie machte er das nur? Wie konnte er so kalt sein? Als hätte er ihre Gedanken gelesen begann er ruhig: „Training, jahrelanges Training! Ich konnte selbst bei dem einzigen Menschen auf der Welt den ich liebe meine Gefühle ausschalten und hätte sie beinahe getötet! Erinnerst du dich?“ Jetzt schmiegte sie sich enger an ihn. Sie legte den Kopf gegen seine Schulter. Daran konnte sie sich gut erinnern. „Wie geht es jetzt weiter?“ Ehe er antworten konnte legte sie nach: „Wie geht es Sven und Hunter?“ Panik war in ihr aufgestiegen. Liebevoll strich er ihr über den Rücken. Sven sei erstmal in einen Kerker gesperrt worden und Heiko hatte Hunter mitgenommen. Jake fiel es schwer doch er fragte nach ihrer Beziehung zu Hunter. Sie begann ihm ruhig von der gemeinsamen Schulzeit, dem Treffen im Präsidium bei Annas Hinrichtung, bei der er sie beschützt hatte sowie von ihren Gesprächen über seine Vergangenheit zu erzählen. Auch wie er mehrmals vergeblich versucht hatte zu fliehen. Nur die Wächtersache ließ sie weg. Nach ihren Erzählungen küsste Jake sie sanft. „Tust du mir einen Gefallen?“, fragte er sichtlich angespannt. Vorsichtig nickte sie. „Misch dich nie wieder ein! Ich will dich nicht verletzen, aber ich kann dir auch nicht mehr einräumen als anderen, nur weil ich dich liebe!“ Jetzt drehte sie den Kopf weg. Sie verstand das, aber es gefiel ihr nicht. „Süße jetzt habe ich doch auch in Ruhe mit dir darüber geredet, aber alleine!“ Ruhig lächelte er sie an. Das war ihr Freibrief zu allem etwas sagen zu dürfen, solange sie alleine waren. Also nutzte sie die Gelegenheit. „Kann Hunter hier bleiben?“ Wieder lächelte er, diesmal jedoch viel entspannter. „Wenn er das möchte, dazu das Training schafft, wüsste ich nicht was dagegen spricht. So wie ich Heiko einschätze hat er das längst mit Hunter besprochen.“ Das nächste kostete Sanne allen Mut. „Ich glaube nicht, dass Sven der Verräter ist!“ Diesmal erstarb das Lächeln. Er sah sie ernst an. Sie wusste nicht warum, aber ihr Gefühl sagte ihr genau das. Er setzte sich auf um das Gesicht in den Händen zu vergraben. Bevor er aufstand atmete er tief durch, dann zog er sie mit sich. Kurz darauf standen sie vor einer Kerkertür. „Ich will von dir kein Wort hören, verstanden?“ Entschlossen nickte sie. Gemeinsam betraten sie den Raum. Sven lag am Boden, die Hände hingen an langen Ketten, er blinzelte vorsichtig und versuchte sich aufzusetzen, jedoch ohne Erfolg. „Warte“, knurrte Jake. Er ging auf ihn zu. Sven zuckte zurück. Dies ignorierte Jake entschlossen, dann half er ihm sich an die Wand lehnend hinzusetzen. Sven starrte ihn irritiert an. Erstrecht als Jake ihm ein Wasser reichte. Doch ohne Zögern trank Sven es leer, hustete dabei jedoch mehrfach. Jake kniete sich vor Sven. Er sah ihn einfach an. Sein Blick ruhte kurz auf Sanne. „Richtig, sie ist der Grund warum wir hier sind!“ Nach diesem Satz von Jake sah er wieder ihn an. Mit einem schweren seufzen erzählte Jake plötzlich die Sache mit dem Verräter im Ganzen. Das Einzige was sich an Sven änderte waren seine Augen, die sich erschrocken weiteten, als Jake erzählte wie jemand alle an Torben verraten hatte und er nun das nächste Ziel war um Sanne zu erpressen. „Jake selbst wenn ich die anderen verraten hätte, niemals in meinem Leben hätte ich dich und Sanne verraten. Niemals!“, mehr wie ein Flüstern brachte Sven nicht heraus. Eine Weile sahen sich die beiden nur an. Jetzt legte Jake den Kopf in den Nacken, bewegte die Finger, dann lösten sich die Fesseln. Dies schien Sven zu wundern. „Wenn ich es nicht war und du auch nicht, wer war es dann? Niemand außer uns beiden weiß so viel über die Panthera. Vor allem von beiden Seiten von Danny und Dom!“ Jake rieb sich über die Stirn. „Hast du dir mal überlegt, dass es vielleicht mehr als einer ist?“, fragte Sven immer noch im Flüsterton. Jakes Augen weiteten sich. Daraufhin schüttelte er den Kopf. Er fand es schlimm genug, dass es überhaupt einen Verräter in seinen Reihen gab, geschweige denn zwei davon. Das darauf folgende Schweigen wurde von Svens Husten unterbrochen. „Heiko, bring Hunter mit!“, sagte Jake entschieden als Sven Blut sowie lila Schleim hustete. Vor allem konnte er nicht mehr damit aufhören. Sanne trat dazu. Sven lag seitlich auf dem Boden. Sanne versuchte beruhigend auf ihn einzureden. Während er immer weiter hustete. Im nächsten Moment öffnete sich die Tür. Ehe Heiko oder Hunter fragen konnten was los war begann Sven sich komplett zu verkrampfen sowie zu zittern. „Verdammt!“, knurrt Hunter. Innerhalb von Sekunden war er bei ihm. „Er ist ein Schlangendämon?“, fragte Hunter nach drei Handbewegungen. Dem stimmten Jake und Heiko zu. Als Hunter plötzlich ein Messer zückte und es in die Nähe von Svens Hals bewegte packte ihn Jake ohne Umschweife. Er beförderte ihn drohend gegen die nächste Wand. Wieder begann Sven, der nach Hunters Handbewegungen aufgehört hatte, mit krampfen. „Jake, ich habe kein Interesse daran ihn zu töten!“, wisperte Hunter. Jake zögerte kurz, blickte auf Sanne und als die entschlossen nickte ließ er Hunter wieder zu Sven. Der fuhr mit den Fingern an der Halsseite entlang, dann platzierte er das Messer am Übergang von Hals zur Schulter. Er hielt jedoch plötzlich inne, wandte sich Heiko zu und meinte er würde besser draußen warten. Das musste er Heiko nicht zweimal sagen. Im nächsten Moment bohrte er das Messer ins Fleisch. Sofort floss Blut. Hunter wiederholte dies an 4 weiteren Stellen, machte noch zwei Handbewegungen, griff in die Hosentasche um ein winziges Fläschchen heraus zu holen. Aus den Messerwunden lief inzwischen lila Schleim. Er tropfte hochkonzentriert etwas aus dem Fläschchen in die Wunden. Danach tauchte, mit einer weiteren Handbewegung, eine magische Uhr neben ihm auf. Gebannt sah er darauf. Exakt nach 30 Sekunden wollte sich Sven nach Luft ringend aufrichten, doch Hunter drückte ihn entschieden zu Boden. Sven japste nach Luft. „Ich weiß das ist jetzt schwer, aber du musst liegen bleiben! Du wirst nicht ersticken, wenn du liegen bleibst, aber wenn du dich jetzt aufsetzt! Verstanden?“ Sven lief blau an ließ sich aber von Hunter auf dem Boden halten. Jake warf Hunter einen verunsicherten Blick zu. Hunter ließ Sven jedoch nicht aus den Augen. Sanne hatte sanft nach seiner Hand gegriffen. „Es wird gleich besser versprochen!“, entschied Hunter. Tatsächlich vergingen noch etwa 10 Sekunden, dann atmete Sven im Liegen plötzlich tief durch. Alle schienen überrascht. Hunter befahl Sven weiter liegen zu bleiben. Jake holte Heiko zurück in den Raum. Sven fragte was das eben gewesen war. „Die Nadeln waren vergiftet. Das Gift sorgt für die entsprechenden Schmerzen, wenn man weiß wie. In der Regel ist es danach harmlos. Bei Schlangendämonen kann es aber zu einer Reaktion mit dem eigenen Gift kommen was zum Tod führt, wenn man nicht rechtzeitig handelt. Das Gegengift braucht eine Zeit lang bis alle Zellen gereinigt sind. Sollte sich das Opfer zu früh wieder bewegen tritt der netten Nebeneffekt des Giftes ein und es bildet sich einfach neu“, erklärte Hunter ruhig während der Rest nickte. Nach etwa zwei Minuten durfte Sven sich aufsetzen. Jake erklärte die neue Befürchtung von mehreren Verrätern. Hunter konnte dies weder bestätigen noch verneinen. Er wusste lediglich, dass nur eine Person mit Torben in Verbindung stand. Heiko schüttelte resignierend den Kopf, denn so konnte es wirklich jeder sein. Niedergeschlagen meinte Hunter bei den Anderen nützlicher zu sein. So könne er vielleicht noch etwas in Erfahrung bringen. Sven und Heiko hielten dies für keine schlechte Idee. Doch Jake entschied sich dagegen. Sollte es die anderen gewundert haben ließen sie es sich nicht anmerken. „Jake“, flüsterte Sanne. Er sah sie fragend an, ehe sie erklärte eine Idee zu haben, aber dafür müsste der Rest denken Sven sei noch hier. Außerdem konnte sie sie auch nicht einweihen. Kurz schien es so als würden ihr alle energisch widersprechen. Stattdessen stimmten sie ihr beinahe zeitgleich zu. Also rannte sie zu Anna. Die blinzelte verschlafen. Gemeinsam schlichen sie ins Wohnzimmer. Seth tauchte irgendwann auf, doch Anna schickte ihn einfach wieder ins Bett. Sie hatten einen Plan, einen riskanten, aber der Beste den sie hatten. Am nächsten Morgen im Warteraum kam Twice direkt auf Sanne zu. „Stimmt das?“ Seine Stimme zitterte. Sanne sah ihn fragend an. „Sven ist im Kerker, weil man ihn für einen Verräter hält? Der schuld ist an“, weiter kam er nicht, denn seine Stimme brach. Betroffen stimmte Sanne dieser Anschuldigung zu. Jake hatte den Raum kurz zuvor betreten. „Mein Bruder hätte das niemals getan!“, sagte Twice nun mit fester Stimme. Mitleidig sah Sanna auf ihn als sie erklärte, dass Sven gestern zugegeben hatte der Verräter zu sein. Im kompletten Raum herrschte Überraschung. Das Training verlief dementsprechend. Anschließend hob Jake das Verbot das Schloss zu verlassen auf. Twice fragte nach Sven. Extrem kühl meinte er, dieser sei im Kerker und zumindest noch am Leben. Die Stimmung war beim Frühstück gedrückt. Außer Sanne, die machte einen ungeduldigen Eindruck. „Hast du noch was vor?“, fragte Alec irritiert. Überheblich sah sie ihn an: „Nicht das dich das irgendwas angeht, aber ja. Ich warte nur noch auf“, sie sprach nicht weiter. Perfektes Timing Anna und Hunter, mit verändertem Gesicht, betraten gerade den Raum. Zielstrebig lief Anna an Seth vorbei zu Jared. Dort angekommen sagte sie: „Gehen wir Liebling?“ Jedem im kompletten Raum fiel die Kinnlade runter. Als Hunter zudem noch Sanne an sich zog steigerte sich das Ganze. „Nichts wie weg hier!“, entschied Sanne. Die vier wandten sich Arm in Arm dem Ausgang zu. „Anna, was soll das?“ Seth war auf die Füße gesprungen ebenso wie Jake. „Hallo? Hunter hatte Recht, ihr wart interessant als wir 16 waren, aber doch jetzt nicht mehr!“ „Wir haben es satt immer auf der falschen Seite zu stehen. Hunter war so freundlich uns ein überaus attraktives Angebot von Baltazar zu unterbreiten, das wir gedenken anzunehmen!“, ergänzte Sanne. Jetzt war es Jake der Sanne energisch am Handgelenk packte. „Habt ihr vergessen, dass Torben euch beide bereits töten wollte?“ Ihre Augen verwandelten sich ehe sie seine Hand verbrannte, da musste er sie loslassen. „Nein keineswegs. Deshalb gehen wir ja auch zu Baltazar, nicht zu Torben. Den braucht schließlich niemand!“ Mit diesen Worten verschwanden sie. Anna und Jared blieben auf dem Gelände während sich Sanne und Hunter im Präsidium auf die Lauer legte. Dies war eine Info die ein Verräter in jedem Fall an Torben weitergeben musste und zwar schnell. Nach knapp zwei Stunden kamen Anna und Jared zu ihnen. „Ich glaub ich weiß wer es ist, aber warten wir mal ab. Wenn es so ist könnten wir uns alle Ohrfeigen, weil wir gleich auf den hätten kommen sollen!“, motzte Anna mehr mit sich selbst. Tatsächlich verließ Torben zunächst mit Anhang wenige Minuten später das Präsidium. Nach einigen Metern ging er jedoch alleine eine Straße entlang. „Wenn er sich beamt haben wir ein Problem!“, knurrte Jared gerade als genau das geschah. Anna, Jared und Hunter fluchten, weil sie daran nicht gedacht hatten. Doch Sanne sagte entschlossen: „Alechandro.“ Der tauchte Sekunden später vor ihnen auf. Er schien sichtlich angespannt. „Ich weiß es ist schwer zu verstehen, aber wir versuchen gerade den tatsächlichen Verräter zu finden. Wir müssen Torben hinterher, der ist vor wenigen Augenblicken hier verschwunden!“, gab Sanne entschlossen wieder. Alechandro machte einige Handbewegungen. Er wies sie an ihm die Hand zu reichen. Gemeinsam mit ihnen teleportierte er zur nächsten Stelle, dann zu noch einer und noch einer. Hier verweilten sie deutlich länger ehe sie noch mal verschwanden um schließlich in einem Waldstück zu landen. Nach weiteren Handbewegungen erklärte Alechandro: „Hier müsste er jetzt irgendwo sein. Leider könnte es dauern ihn hier zu finden.“ „Nicht wenn ich suche!“, meinte Jared bevor er sich in einen Vampir verwandelte. Anschließend schien er einem Geruch zu folgen. Nach wenigen Minuten waren sie tief in den Wald hinein gegangen. Bis sie Stimmen hörten und langsam näher schlichen. Da standen die beiden Männer. Torben sagte gerade etwas darüber, wie nützlich es war zu wissen, dass Anna und Sanne zu Baltazar überlaufen wollten. Dazu noch mit Hunter und Jared. Sanne traute ihren Augen nicht, als sie den Mann sah, der sie verriet. Anna hatte Recht. Sie hätte sich am liebsten geohrfeigt. Das Gespräch endete als beide via beamen verschwanden. „Das gibt es doch nicht!“, sagte Alechandro geschockt. Hunters Gesichtszüge zuckten ehe er sich zurück verwandelte. „Keine Sorge, ich weiß längst wer du bist. Schließlich hab ich dich oft genug gefunden! Tut mir leid!“, fügte Alechandro traurig an Hunter gewandt hinzu. Sein Gesicht war jetzt wieder vernarbt. Er sah diesen an bevor er ihm freundlich zunickte. Nach kurzer Besprechung waren sie sich einig. Alechandro würde Heiko zu ihnen aufs Gelände schicken, damit sie dieser ins Schloss schmuggeln konnte. Schließlich wäre alles umsonst, wenn der Verräter sehen würde wie sie wieder zurückgingen. Gesagt getan. Heiko brachte sie alle via beamen in Jakes Wohnzimmer. Dieser tauchte kurz darauf mit Heiko wieder auf. Jake musterte sie alle kühl. „Ich konnte dir den Plan nicht verraten! Du hättest sonst nie so reagiert, wie du musstest, damit es funktioniert!“, begann Sanne sehr vorsichtig. Sie war bis auf einen Schritt auf ihn zugegangen. Er sah ihr tief in die Augen. Sie lächelte ihn liebevoll an. Kurz fiel sein Blick auf die anderen. Er endete bei Hunter. „Hat euer Plan funktioniert?“, fragte er ruhiger. Sofort nickten sie. „Und wer ist es? Einer oder mehrere?“, fragte Heiko angespannt. „Einer! Einer bei dem sich erklärt, warum er nur mit Torben geredet hat!“, begann Anna. Sanne ergänzte: „Weil er Dämonen oder auch Vampire hasst!“ Jetzt blinzelten Jake und Heiko gleichzeitig verwirrt. „Nein, das kann nicht sein. Er hätte nie so viel über uns gewusst. Über die von Danny vielleicht, aber nicht von uns!“, widersprach Heiko irritiert. Jake jedoch wandte sich um. Er schlug mit der Faust gegen die Wand. „Er war früher immer zeitweise mit den anderen aus dem Präsidium im Black Dragon. Er musste nur dasitzen und zuhören! Wieso ist mir das nicht früher eingefallen. Heiko hol Sven.“ Keiner sagte etwas bis Heiko mit Sven zurück war. Sie erklärten ihm alles, auch er schien geschockt. „Holen wir ihn uns! Ruft alle zusammen!“, befahl Jake. Bevor sie jedoch alle in die große Halle traten griff Jake nach Sannes Hand. „Ich werde ihn nicht am Leben lassen! Wenn du das nicht sehen kannst“, er schwieg kurz. Seine Stimme war eiskalt. Sie ging auf ihn zu um ihn vorsichtig zu küssen. „Ich halte mich raus! Versprochen!“ Jetzt lächelte er sie an ehe auch sie die Halle betraten. Hier waren alle Panthera versammelt. Zugleich waren sie äußerst überrascht über Sannes und Annas Anwesenheit. Doch die Kinnlade fiel ihnen förmlich runter als Sven gemeinsam mit Jake nach vorne trat. „Wieso lebt dieser elendige Verräter noch!“, riefen einige. Twice war gerade dabei dies wütend zu beantworten als Jake für Ruhe sorgte. Es war Danny der Jake direkt fragte was hier los war. Schließlich waren die Frauen heute Morgen noch angeblich zu Baltazar übergelaufen. Es wurde wieder laut. „Ruhe!“, knurrte Jake. „Sven ist nicht der Verräter!“ Nachdem Jake dies sagte sahen sich alle verwundert ebenso erschrocken an. Twice hingegen fiel sichtlich ein Stein vom Herzen. „Was den Überlauf zu Baltazar angeht so muss ich wohl die schauspielerischen Fähigkeiten der vier loben! Denn etwas anderes war es nicht, außer Schauspielerei um den tatsächlichen Verräter in eine Falle zu locken!“ Dies führte zu Verwunderung. Besonderes Hunter beäugten sie missmutig, was diesem selbstverständlich nicht entging. Deshalb war er weiter zurück gewichen. Es war Dom der nach einem Ergebnis fragte. Jake blickte in die Runde. Sein Blick endete bei Andree. Die Panthera folgten seinem Blick. Anschließend wichen sie von Andree weg. „Das ist ja lächerlich! Ich bitte dich Jake haben dir diese Kinder dort diesen Floh ins Ohr gesetzt? Oder dieses Monster von dem hier keiner weiß, was er hier eigentlich zu suchen hat? Da versuchen dich ein paar Mädchen um den Finger zu wickeln um“, weiter kam er nicht, denn Jakes Folterfluch traf ihn, da ging er in die Knie. Jake war näher zu ihm gegangen. „Sie haben dich mit Torben gesehen und gehört was du gesagt hast!“, knurrte Jake. Jetzt kam der Einwand von Danny: „Woher hätte Andree diese ganzen Infos über die anderen haben sollen?“ Dies erklärte Jake wie zuvor schon Heiko. Nachdem er geendet hatte schienen sich alle Panthera einig über Andrees Tod zu sein. Dieser murmelte etwas, was jedoch keiner verstand. Man konnte förmlich die Genugtun in ihren Gesichtern sehen, nachdem die nächsten vier Folterflüche Andree trafen. Er lag auf dem Boden. „Du dummer Idiot!“, begann er flüsternd, „glaubst du wirklich ihr habt den Hauch einer Chance! Du bist gleichermaßen dumm wie unnütz. Seitdem du die Panthera führst und diesen Abschaum aufgenommen hast habe ich darauf gewartet. Auf den Tag an dem sie alle bereuen dir die Treue geschworen zu haben und genauso war es. Auch wenn sie es dir nicht gesagt haben!“ Unruhe herrschte bei diesen Worten im Raum. Sie alle waren aufgebracht. Außerdem der Meinung Andree ginge es immer noch viel zu gut. Jake blieb eiskalt, dann wandte er sich um. „Kennst du ihn?“, fragte er Andree beiläufig. Dabei deutete er auf Hunter. „Mit solchen Monstern gebe ich mich nicht ab, also Nein!“, fauchte Andree der sich auf die Knie gekämpft hatte. Jake nickte Hunter zu. Dieser verwandelte für einen Augenblick sein Gesicht. Alle schien dies zu überraschen. Andree jedoch lächelte missbilligend. „Vielleicht wärst du so freundlich uns allen zu zeigen was du so kannst?“, sagte Jake zu Hunter. Der zögerte keine Sekunde kam auf Andree zu, hielt mit einer Handbewegung ein Messer in der Hand und schnitt Andree jeweils am Oberarm. Danach trat er langsam wieder zurück zu Jake. Andree lachte, auch der Rest im Raum schien dies für einen Scherz zu halten, wenn auch einen schlechten. „Willst du, dass er überlebt?“, fragte Hunter Jake im Flüsterton. Der schüttelte entschlossen den Kopf. „Oje, ich habe zwei Schnittwunden wie furchtbar. Traurig, wirklich traurig worauf du dich immer einlässt Jake und das nur weil er der Neue von Sanne ist?“, höhnte Andree. Während der Rest offenbar noch derselben Meinung war trat Hunter einen Schritt von Jake weg auf Andree zu, dann verpasste er ihm einen Folterfluch. Dieser krümmte sich vor Schmerzen auf dem Boden. Als er kurz davor war sich zu entspannen folgte der nächste Fluch, aber diesmal schrie Andree. Alle schienen fassungslos. Panthera waren Schmerzen gewöhnt, hier schrie im Normalfall keiner. Wie groß mussten da Andrees Schmerzen sein. Im nächsten Moment flog die Tür auf. Torbens Panthera geführt von Lea, Otto und Günter betraten den Raum. Innerhalb von Sekunden waren alle kampfbereit. Sie blieben abrupt stehen. „Wir sind hier um Andree mitzunehmen!“, erklärte Lea entschlossen. Hier waren sich die Panthera einig. Um nichts in der Welt würden sie zulassen den Verräter entkommen zu lassen. Dies sagten auch einige. Doch Lea sah nur auf Jake. „Wir sitzen am längeren Hebel, das weißt du! Es gibt nur diese Möglichkeiten ihr sterbt oder arbeitet für Torben. Alles andere ist nicht realistisch. Nun zeig deinen guten Willen und gib mir Andree ohne Widerstand zu leisten mit!“, legte Lea an Jake gewandt nach. Jake schritt gleichermaßen langsam wie auch bedrohlich auf Lea zu, bis Hunter plötzlich vor ihn trat und auf die Knie sank. „Herr, wenn ich so vermessen sein darf, er ist es nicht wert um ihn zu streiten oder gar zu kämpfen. Er wird seine entsprechende Strafe erhalten, darauf habt ihr mein Wort, Herr!“ Die Panthera trauten ihren Ohren nicht, was bildete sich dieser Typ ein sich hier einzumischen. Schließlich war er nicht einmal einer von ihnen. Dennoch waren sich alle sicher, dass Jake Andree nicht ziehen lassen würde. Er lief um Hunter herum, trat nah an Lea heran, dann knurrte er: „Nimm ihn und verschwinde!“ Lea nickte. Sofort stürmten zwei ihrer Männer zu Andree der sich langsam von den Flüchen zu erholen schien. Ehe sie den Raum verließen wandte sich Andree noch einmal um. „Dem habt ihr die Treue geschworen. Dem der sich mal eben von einem dahergelaufenen Monster rein reden lässt, statt von euch seinen langjährigen Kriegern. Pah, ich habe die richtige Entscheidung getroffen, als ich euch und ihn verriet! Jeder von euch sollte sich ernsthaft überlegen meinem Beispiel zu folgen und Torben die Treue zu schwören!“ Jake sah, dass einige überlegten Andree einfach zu töten, ehe er durch diese Tür verschwinden würde also fauchte er: „Keiner bewegt einen Muskel ist das klar?“ Lea lächelte Andree gehässig zu, dann verließen sie den Raum. „Sven, Heiko, geht sicher, dass sie das Gelände verlassen haben!“ Die beiden folgten seiner Aufforderung während er zurück lief. Pure Fassungslosigkeit spiegelte sich in den Gesichtern der Panthera. Sven und Heiko bestätigten das Verlassen des Geländes ehe sie wieder ihre Plätze einnahmen. „Bei allem nötigen Respekt Jake“, begann Danny, „wie konntest du ihn gehen lassen, nach allem was er getan hat? Nur weil dieser Typ meint er wisse es besser? Seit wann hat er hier irgendwas zu sagen?“ Dem stimmten die meisten zu. Jake hatte ihnen den Rücken zugewandt, die Augen geschlossen sowie die Hände zu Fäusten geballt. Der Boden vibrierte sanft als Jake Augen und Hände öffnete. „Ich bin hier niemandem Rechenschaft schuldig!“, knurrte er derartig bedrohlich, dass alle Anwesenden auf die Knie gingen. Auch diejenigen die keine Panthera waren, wie Anna, Jared und Hunter. „Hunter ist kein Panthera und mir in keiner Weise verpflichtet! Er hätte jedes Recht sich gegen meine Entscheidung zu stellen, sofern er in der Lage ist mit den Konsequenzen zu leben!“, erklärte Jake weiterhin bedrohlich. Alle hatten Jake hierbei angesehen. Dieser nickte Hunter nun zu. „Das Messer war vergiftet, ein Schnitt hätte bereits ausgereicht um jegliche Foltermethode um ein zehnfaches zu verstärken. Weshalb meine Folterflüche derart wirksam waren. Durch einen Folterfluch breitet sich das Gift schneller im Körper aus. Es ist nicht behandelbar und führt zu einem langsamen, schmerzhaften Tod. Er wird die nächsten 12 Stunden nicht überleben.“ Jetzt waren alle über Hunters Erklärung überrascht. „Was hätte ein Streit oder Kampf mit denen also gebracht, außer dass wir ihm hier beim Sterben hätten zusehen können!“, erklärte Jake seine Entscheidung. Anschließend ließ er sie aufstehen und sie gingen.