Читать книгу Rabengesang - Samuel Freyar - Страница 4
Prolog
ОглавлениеEs war kühl. Die zinnoberrote Sonne strahle Licht auf den vom lauen Wind aufgewehten Sand. Obwohl die Umgebung auf den ersten Blick einer typischen Wüste glich, war sie doch bewachsen - Bäume und Sträucher mit purpurnen Blättern bedeckten die Fläche. Etwas abseits endete das Sandmeer bereits und verjüngte sich zu anfangs wenigen, je weiter man jedoch ging, zu zunehmenden Weideflächen. Grasende Schafe und Rinder fehlten, sowie Menschen. Durch die Umgebung drang leises Vogelgezwitscher und Grillen fingen an zu zirpen, als sich der Tag langsam den Abend zuneigte.
Ich verriegelte das Schloss als ich mein Haus verließ - es ist schon 30 Jahre her, seit ich einen Menschen gesehen habe. Ich trat ein Leben ohne Strom an, nur mit Lebensmitteln aus der Natur, ohne Maschinen, nur mit eigener Körperkraft, so wie es sich Menschen von damals kaum vorstellen noch wünschen konnten. Jedoch blieb mir keine andere Wahl - ich musste, wollte ich überleben, damit zurechtkommen. Schließlich möchte man als einziger Mensch auf Erden seine letzten Tage in Frieden und Bescheidenheit verbringen.
Ich wanderte zum Strand. Da auch die meisten Raubtiere vor langer Zeit ausgestorben waren, brauchte ich keine Gefahr zu fürchten. Der Mond war leicht verhangen, beschien jedoch die Umgebung stark genug, sodass ich den altbekannten Ort gut erkennen konnte. Ich ließ etwas Sand durch die Finger rinnen, roch an ihm, sah ihn an. Jedoch wird nichts mehr so sein, wie es vor langer Zeit, vor 30 Jahren war. Ich ging an die Klippe und setzte mich an einen Stein, welcher mehr oder weniger nicht rutschig und glatt war. Ich dachte zurück, erinnerte mich und sowohl Wärme als auch Kälte, gute als auch schlechte und freudige und traurige Erinnerungen durchdrangen meinen Körper. Ich erinnerte mich.