Читать книгу Alles Jula 3 - Hufeisen bringen Glück! - Sandra Grimm - Страница 5
ОглавлениеDie megafiese Ponywette
Hallo du! Hast du uns vermisst? Hihi! Bestimmt. Ich vermisse Honigschnute ja schon, wenn ich mal kurz im Bad bin. Manchmal kann ich immer noch kaum glauben, dass dieses wundervolle Minipony jetzt bei uns wohnt. Bei mir! Also, draußen natürlich, wo es jetzt im Nachbargarten ein eigenes kleines Ponyreich hat. Ich Glückspilz! Das liegt sicher an Omas Hufeisen , das bringt Glück, wenn ich darüberstreiche. Davon brauchte ich letzte Woche auch wirklich viel, denn du glaubst nicht, was uns passiert ist: Ich habe uns irgendwie in eine ganz verrückte Wette verstrickt, ups!, die Charlotte, Honigschnute und mich reichlich Nerven kostete … Lies mal!
Eigentlich konnte ich gar nicht wirklich etwas dafür. Unschuldig, echt! Denn die Wette haben Nele und Leon sich ausgedacht. Und das kam so:
Am Dienstagmorgen brachten Charlotte und ich Honigschnute TIPP-TAPP vor dem Unterricht auf die Weide von Herrn Amsel. Das ist unser sehr netter Hausmeister. Er hat auf dem kleinen freien Grundstück hinter der Sporthalle einen Esel IAH! und ein Pony WIIIHIII! untergebracht. Wie jeden Morgen schoben wir Honigschnute durch die alte Holztür auf die Wiese KNARRRR, wo Igor und Flecki schon warteten. Igor röhrte sofort seine Eselbegrüßung:
IAH, IAAAH, IAAAA AH!
„Ja, ist ja gut, Igor“, rief ich. „Wir kommen schon.“ Lachend schob ich den neugierigen Eselskopf zur Seite SCHUBS und verabschiedete mich von Honigschnute. „Bis zur Pause“, flüsterte ich und knuddelte sie noch einmal ganz lieb. Bussi!
Während Charlotte Honigschnute kraulte, streichelte ich Flecki ein bisschen, die schon zappelig darauf wartete, endlich mit Honigschnute im Kreis zu flitzen. Charlotte und ich grinsten, als die beiden Ponys wie verrückt losrannten. GALOPP!
Igor wollte uns lieber auf den Schulhof folgen, doch wir mussten leider die Tür vor seiner Nase zudrücken.
„Sorry, Igor, irgendwann darfst du bestimmt einmal mit“, versprach Charlotte (ach ja?) und verriegelte die Tür. Dann fragte sie: „Wer geht in der ersten Pause mit uns zu den Tieren?“
Ich zog den zerknitterten Plan aus der Tasche ZUPF!, den wir jede Woche neu schrieben. „Heute sind Nele und Leon dran.“ Wir hatten ausgemacht, dass immer nur vier Kinder pro Pause zu den drei Vierbeinern gehen durften, damit wir sie nicht nervös machten.
Charlotte runzelte ihre sommersprossige Nase. KRÄUSEL! „Ich weiß gar nicht, warum die überhaupt mitwollen. Nele steht nicht auf Ponys und Leon fürchtet sich, glaube ich.“
Ich zuckte mit den Schultern. Das war mir egal. Sogar superschnurzpiepegal. Hauptsache, ich konnte jede Pause zu meinem süßen , allerliebsten Pony !
Tatsächlich hatten Nele und Leon nach der Mathestunde keine große Lust und schlenderten lahm hinter uns her, als wir um die Sporthalle gingen. BUMMEL …
„Beeilt euch doch mal, die Pause ist nicht lang“, drängelte ich.
„Ach, wir streichen ja eh nur zweimal über das Fell und fertig“, maulte Nele. „Kann ich nicht mal darauf reiten?“ Hä?
Charlotte warf mir einen raschen Blick zu. Wir planten schon seit ein paar Tagen, auf Honigschnute zu reiten, yippie!, aber irgendwie hatte sich noch keine Gelegenheit dazu ergeben. Ich öffnete die Tür zur Wiese und wir gingen hinein. Honigschnute kam sofort angaloppiert und wieherte uns begeistert entgegen. Igor und Flecki blieben am Ende der Wiese stehen. Sie beachteten uns manchmal gar nicht und fraßen lieber in Ruhe ihr Gras.
Ich umarmte Honigschnute KNUDDEL! und holte dann tief Luft.
„Zuerst müssen wir selbst auf Honigschnute reiten können“, sagte ich. Logisch, oder? „Und ich weiß gar nicht, ob es gut ist, wenn viele verschiedene Kinder auf ihrem Rücken hocken, sie ist ja nur ein Minipony.“ Das arme Ding!
Leon grunzte. „Ja, sehr mini. Wahrscheinlich kann man gar nicht darauf reiten und ihr lügt uns an.“ Waaaas?
„Warum sollten wir das denn tun?“, fragte ich und zeigte ihm einen Vogel.
Honigschnute schnüffelte an Leons Jacke. SCHNUPPER! Sicherlich war irgendetwas Süßes darin, so etwas erschnupperte unser verfressenes Pony sofort. Hihi! Leon zuckte kurz zurück, dann streichelte er aber doch über die wuschelige Ponymähne.
„Keine Ahnung“, meinte Nele. „Vermutlich könnt ihr gar nicht reiten. Du gibst immer so an, dass du früher gut geritten bist, Jula, vielleicht stimmt das gar nicht. Bestimmt hast du Schiss.“ KLAPP!
In diesem Moment klingelte es zum Pausenende – DING-DANG-DONG Leon und Nele liefen zur Holztür und ich blieb mit offenem Mund zurück.
Charlotte stupste mich an. „Hey, lass die doch“, meinte sie. Auf keinen Fall!
Ich war total sauer und lief den beiden hinterher. „Bleibt stehen!“, rief ich.
„Ich kann sehr wohl reiten. Ich habe schon auf viel größeren Ponys und Pferden gesessen. Charlotte und ich werden bald auf Honigschnute reiten, das werdet ihr schon sehen.“ Also, echt!
Nele zuckte mit den Schultern. „Glaub ich nicht“, meinte sie. Wie bitte?
„Wetten?“, rief ich.
Charlotte, die hinter uns die Holztür geschlossen hatte und nun neben mir stand, riss die Augen auf und schüttelte langsam den Kopf. Zu spät.
Nele grinste breit und sagte: „Na klar. Wetten, du reitest nicht über diesen Schulhof?“
„Auf dem Schulhof dürfen wir nicht reiten“, warf Charlotte ein. Genau!
Nele rollte mit den Augen. „Na, dann eben im Park. Am Montag will Frau Tulpe doch die Sportstunde mit uns im Park abhalten. Also, die Wette lautet: Entweder du reitest dann mit Honigschnute durch den Park.“ Oder? Sie verschränkte spöttisch die Arme. „Oder du läufst am Dienstag im Bärchenschlafanzug meiner kleinen Schwester durch die Schule.“ Echt jetzt?
Leon lachte. „Und zwar den ganzen Tag!“
Pah! Ich streckte die Hand aus. „Die Wette gilt. Reite ich aber durch den Park, musst du im Schlafanzug in der Schule auftauchen.“
Achselzuckend griff Nele meine Hand. „Abgemacht.“ SCHÜTTEL! Dann ging sie lachend mit Leon in die Schule.
Charlotte sah mich entsetzt an. „Was machst du denn, Jula? Wir wissen nicht mal, ob Honigschnute uns auf sich reiten lässt.“ Ja, äh …
Doch ich war mir meiner Sache sicher. „Keine Angst“, meinte ich. „Diese Wette werde ich gewinnen.“ Wetten?