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16. September von Sandra Scott

Heute war Montag, und das stellte mich vor ein kleines Problem. Marc verabschiedete sich früh, um ins Institut zu gehen. Und ich wusste, dass mir eine ganze Woche bevorstand, in der ich ihn nur morgens und abends sehen würde. Es war viel zu tun im Labor, und er konnte sich nicht einfach mehrere Wochen am Stück Urlaub nehmen. Ich verstand das, wusste ich doch aus eigener Erfahrung, wie stressig die Arbeit in einem Forschungsinstitut sein kann. Doch kaum war Marc aus dem Haus, quälte mich schon die Langeweile. Nein, das stimmte nicht ganz. Es war mehr die immer noch ungestillte Lust. Ich würde seine Berührungen und seinen Schwanz schmerzlich vermissen.

Ich machte es mir kurzerhand selbst, ohne dass mir das eine tiefere Befriedigung verschaffte. Ich war immer noch geil und tigerte aufgeregt in der Wohnung herum. Aus lauter Verzweiflung überlegte ich schon, nochmal in die Therme zu gehen und nach meinem hübschen Masseur von gestern zu suchen, als das Handy klingelte.

Ich hob ab und nannte meinen Namen.

»H-hallo«, kam eine zögernde, leise Stimme aus dem Telefon. »Hier ist Sarah.«

»Sarah wer?«

Ȁh, wir haben uns im Flugzeug getroffen. Auf der ...

Toi­lette.«

Jetzt erinnerte ich mich an das süße Mädchen. Ich hatte völlig vergessen, dass ich ihr meine Nummer gegeben hatte. »Ah, Sarah, klar. Schön, dass du anrufst.«

»Ja ...« Sarah machte eine Pause. »Können wir uns sehen?«

»Natürlich. Wann?«

»Jetzt gleich? Ich habe noch Ferien.«

Ich musste lächeln. Vielleicht hatte sich mein Geilheitsproblem soeben gelöst. »Klar. Kennst du ein nettes Café, in dem wir uns treffen können?«

»Natürlich«, antwortete sie und beschrieb mir die Lage eines Eiscafés in der City. »Wie lange brauchst du dorthin?«

»Eine halbe Stunde, schätze ich.«

Sarah am anderen Ende der Leitung klang erleichtert. »Super. Bis gleich.«

»Bis gleich.« Ich legte auf und ließ das Handy sinken.

***

Die Fahrt von Marcs Wohnung in die City war weiter als ich angenommen hatte, sodass ich das Café mit einigen Minuten Verspätung erreichte. Es war ein für Londoner Verhältnisse angenehm warmer Spätsommertag, und ich hatte mich für ein leichtes, ziemlich kurzes Sommerkleid entschieden. Der dünne, weiche Stoff fühlte sich großartig auf meiner nackten Haut an.

Sarah saß bereits an einem der Außentische. Während alle anderen Gäste versuchten, einen sonnigen Platz zu ergattern, hatte sie sich unter den einzigen Sonnenschirm weit und breit gesetzt. Bei dem Anblick musste ich lächeln. Wenn sie das während ihres Spanienurlaubs genauso gemacht hatte, war klar, warum sie nicht braun geworden war.

Als Sarah mich bemerkte, blickte sie auf und schenkte mir ein strahlendes Lächeln. Mit ihren dunklen Augen, den dunkelroten Lippen und den schwarzen Haaren rund um das blasse Gesicht hatte sie etwas von einem Vampir, aber von einem sehr verführerischen. Mit der Stupsnase und den kleinen Lachfältchen um ihre Mundwinkel sah sie verdammt süß aus.

Sarah stand auf, um mich zu begrüßen. Ich umarmte sie und gab ihr einen Kuss auf jede Wange, wie es in Spanien üblich ist, und anschließend noch einen flüchtigen Kuss auf den Mund. Als wir uns setzten, waren Sarahs Wangen rosa angelaufen und sie blickte sich hektisch nach etwaigen Beobachtern um.

Ich setzte mich entspannt, schlug die Beine übereinander und musterte sie.

»Wie geht es dir?«, fragte Sarah, nachdem wir einige Sekunden lang geschwiegen hatten.

Die ehrliche Antwort auf die Frage hätte gelautet: »Seit drei Tagen bin ich dauernd wuschig. Ich bin so aufgegeilt, dass ich nur deine Brustwarzen durch den Stoff deines Shirts zu sehen brauche, weil du Glückliche keinen BH brauchst für deine kleinen süßen Titten, damit mir das Wasser in meiner Muschi zusammenläuft. Dafür werde ich dich auf jeden Fall heute noch in mein Bett zerren, du Luder.« Laut sagte ich: »Gut, und dir?«

»Ja, es ist okay«, antwortete Sarah verlegen. »Äh, ich wollte ...« Sie wurde unterbrochen, als eine junge, rothaarige Kellnerin auftauchte. Sie stellte vor Sarah einen Eiskaffee ab und sah mich fragend an.

Ich ertappte mich dabei, mir einen Dreier mit Sarah und der Kellnerin vorzustellen. Ohne meinen Blick von der Rothaarigen abzuwenden, und ohne in die Karte gesehen zu haben, bestellte ich den Eisbecher mit der meisten Schokolade drin. Die Kellnerin nickte teilnahmslos und verschwand wieder. Ich sah ihrem kleinen, wackelnden Hintern nach.

»Ich musste oft an dich denken«, gestand Sarah und lenkte meine Aufmerksamkeit wieder auf sich.

»Das glaube ich dir«, erwiderte ich. »Man bekommt es schließlich nicht jeden Tag auf der Flugzeugtoilette besorgt.«

Sarahs Gesicht lief rosarot an.

»Ich fand es sehr schön«, sagte sie, nachdem sie sich wieder gesammelt hatte.

Ich beugte mich weit über den Tisch und gönnte ihr dabei einen tiefen Blick in meinen Ausschnitt. »Und dabei war das erst der Anfang.«

Sarah öffnete mehrmals den Mund, um etwas zu sagen, unterbrach sich aber immer wieder. Ich wusste ziemlich genau, worauf sie aus war, aber ich wollte es von ihr hören, also wartete ich ab.

»Ich wollte ... ich meine ...« Sarah seufzte. »Ich weiß nicht, wie man so was macht.«

»Was?«

»Ich habe noch nie mit einer Frau ...«

»Geschlafen?«, half ich.

»Geflirtet.«

Ich grinste. »Was machst du denn bei den Jungs?«

»Ich sitze da und lächle und nicke, wenn sie mir Komplimente machen«, erklärte Sarah.

Ich lachte auf. »Ja, das könnte bei zwei Frauen problematisch werden, wenn beide darauf warten, dass die andere den ersten Schritt macht. Aber sind wir über das Flirten nicht sowieso schon einen Schritt hinaus?«

Ich wurde kurz abgelenkt durch die Kellnerin, die einen Eisbecher mit viel Sahne vor mir abstellte. Ich schenkte ihr ein strahlendes Lächeln, doch sie achtete gar nicht darauf.

Sarah sammelte sich. »Ich muss was klarstellen, glaube ich. Ich wollte dir sagen, ich ... ich bin keine Lesbe!«

Ich lächelte amüsiert. »Ich auch nicht.«

»Ich meine, ich habe einen Freund.«

»Das ist schön für dich.«

»Ich meine, ich, ich will keine Beziehung.«

Ich lehnte mich zurück. »Ich auch nicht, Süße. Nur Sex.«

Sarah wurde wieder rosa. »Du willst es auch?«

»Glaubst du, ich wäre dir auf die Toilette gefolgt, wenn ich dich nicht wollte?«

Sarah seufzte erleichtert auf.

»Was hast du heute noch vor?«, wollte ich wissen.

»Nichts.«

»Ausgezeichnet.« Ich grinste. »Ich habe sturmfreie Bude, sozusagen. Trink aus, Süße, dann zeig ich dir ein paar Dinge, an die du die nächsten Tage denken kannst.«

Diesmal verschwand das Rosa aus Sarahs Gesicht erst nach etlichen Minuten. Sie starrte auf ihren Eiskaffee und ließ wahrscheinlich, genauso wie ich, ihr Kopfkino laufen.

***

Auf dem Rückweg zu Marcs Wohnung nahmen wir die U-Bahn. Als Sarah sich neben mich setzte, ergriff ich ihre Hand und verschränkte meine Finger mit ihren. Sie starrte einen Augenblick lang auf meine Hand, als sei sie ein gefährliches Tier, und blickte sich dann um, ob uns auch niemand zusah. Dann lächelte sie und drückte leicht meine Hand.

In der Wohnung angekommen, führte ich Sarah direkt ins Schlafzimmer. Ich war schon wieder feucht vor Vorfreude und konnte kein weiteres Vorgeplänkel gebrauchen.

Sarah sieht sich schüchtern in dem Zimmer um. Ihr Blick bleibt an einem Poster hängen, auf dem sich zwei nackte Frauen in den Armen halten und küssen. Ich trete hinter sie, drücke mich von hinten leicht gegen ihren Körper und lege meine Hände auf ihre Hüften. Ich spüre, wie sie sich zuerst instinktiv anspannt, dann lässt sie sich fallen, lehnt sich mir entgegen und legt ihren Kopf gegen meine Schulter. Ich streiche ihr schwarzes Haar zurück und küsse ihren Hals. Sie seufzt leise.

Während ich meine Zungenspitze sanft über ihren Hals tänzeln lasse und an ihrem Ohrläppchen knabbere, gehen meine Hände auf Wanderschaft. Ich streichle über ihre knappen Jeans-Shorts und ihre schlanken, weichen Schenkel. Dann lasse ich sie wieder nach oben und unter ihr Shirt gleiten, umfasse ihre kleinen Brüste. Ihre harten Nippel drücken sich durch den Stoff ihres Shirts. Sarah hat die Augen geschlossen. Sie dreht mir ihren Kopf entgegen und öffnet leicht ihre Lippen. Ich küsse sie, spüre ihre weichen Lippen auf meinen, höre ihren stoßweise gehenden Atem. Sie wird schwer in meinen Armen. Als ihre Knie weich werden, bugsiere ich sie zum Bett.

Wir knien uns auf die Matratze und ich ziehe ihr das T-Shirt über den Kopf, lege eine Hand in ihren Nacken, ziehe sie zu mir heran und küsse sie wieder. Meine Zunge öffnet sanft ihre Lippen, tastet sich in ihren Mund vor und findet ihre eigene Zungenspitze. Als ich mich zurückziehe, folgt sie meiner Bewegung und streckt begierig ihre Zunge heraus. Ich umschließe sie mit meinen Lippen und sauge an ihr. Dann gleite ich abwärts, küsse ihren Hals, ihr Brustbein, die Kuhle zwischen ihren Brüsten. Ich lasse meine Zunge kreisförmig um ihre linke Brust fahren, in einer enger werdenden Spirale, bis ich ihren harten Nippel erreiche. Meine Zungenspitze trällert um ihn herum, und Sarah stößt einen kurzen, spitzen Schrei aus.

Isabelles TageBuch - Teil 3 | Roman

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