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3. Kapitel

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Ich erzähle Elly alles, was ich von dem Unfall noch weiß und auch, wie ich mich vor Hannes blamiert habe. Als ich am Ende meiner Erzählung bin, fragt Elly mich, wie es mir jetzt geht und ob ich mir vorstellen kann, eine Kleinigkeit zu essen. Nachdem Elly uns leckere Spaghetti gekocht hat, sitzen wir zusammen und essen. Da kommt mir wieder der gestrige Abend und die komische Stimmung zwischen Elly und Florian, in den Sinn. Sofort, nachdem ich meine Frage ausgesprochen habe, geht Ellys Kopf nach unten und ihr Gesicht wird knallrot. Ich habe also mit meiner Vermutung ganz richtig gelegen. Elly erzählt mir, dass sie sich öfters in der Schule über den Weg gelaufen sind und irgendwann mal ins Gespräch gekommen sind. Später waren sie des Öfteren zusammen in der Cafeteria und naja, wie das ebenso ist. Sie fühlen sich zueinander hingezogen. Dann frage ich nach der Sache mit der Jugendreise, und auch diesmal geht ihr Kopf nach unten. Ich kann es nicht fassen. Nicht meine eigene Schwester. Doch. Die beiden halten die Reise für eine besonders gute Gelegenheit, sich noch ein Stück näher kennenzulernen. Hier, vor den Augen unserer Eltern ist das so eine Sache, aber im Urlaub, weit weg von allen? Kann man ja tun und lassen, was man will. Zumindest war das die Vorstellung der Beiden. Ich weiß nicht, was ich auf dieses Geständnis sagen soll. Schließlich habe ich über die Gräfe Jungs nicht besonders viel Gutes gehört. Zumindest in Bezug auf Mädchen. Hannes ist wohl nur an kleinen einmaligen Schäferstündchen interessiert, ganz ungezwungen ohne Wiederholung. Und sein Bruder, ist scheinbar auch schon in seine Fußstapfen getreten. Normalerweise halte ich nichts von Gerüchte, aber wenn man sie von allen Seiten hört und mal genauer hinsieht, kommt schnell der Verdacht auf, dass an diesen Gerüchten durchaus was Wahres dran sein könnte. Doch, wie soll ich das meiner Schwester erklären? Würde ich auch nur ein Wort gegen Florian sagen, wäre ich die böse große Schwester. Die, die sowieso alles schlecht findet, was die kleine Schwester macht. Also werde ich wohl ein besonderes Auge auf meine kleine Schwester haben müssen. Ich erzähle ihr, wie sehr ich es verurteile, dass sie mich so vor unseren Eltern in die Pfanne gehauen hat. Dabei hätte sie es mir ja vorher erklären können. Dann hätten wir sicher auch noch eine andere Möglichkeit gefunden. Nun sind wir gezwungen, alle Vier zu fahren. Ob ich Hannes von dem Geständnis erzählen soll? Ob ich jetzt anders mit ihm umgehen soll? Ob er anders zu mir ist? Fragen über Fragen, doch nach diesem leckeren Essen, sehne ich mich nur noch nach meinem Bett. Mein Kopf schmerzt immer noch unerträglich. Dank Hannes werde ich wohl morgen nicht ganz so schlimm aussehen, schließlich hat er meine Beule sehr gut gekühlt.

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