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2. Kapitel Nutzen, Vorteile und Wirkungen der Familienmeditation

Zum Nutzen der Meditation wurde im Allgemeinen schon sehr viel geschrieben.

Wir wollen hier etwas näher eingehen auf den Nutzen und auf ein paar Studien, die in der Vergangenheit durchgeführt wurden, speziell auf Studien zu Meditation bei Kindern und natürlich auch bei Erwachsenen.

Bis dato ist uns leider keine fundierte Studie über Familienmeditation bekannt, sollte sich hier jedoch ein aufmerksamer Leser finden, dem eine solche Studie bekannt ist, möge sich dieser bitte an uns wenden. Wir werden ihr nachgehen und in der nächsten Auflage eineAktualisierung diesbezüglich vornehmen.

Ob Meditation wirkt? Viele sogenannte oder selbsternannte Experten sind da skeptisch. Forscher und Wissenschaftler haben jedoch mithilfe von Hirnscans festgestellt, dass Meditation sogar bestimmte Bereiche im Gehirn wachsen lässt.

Schon ohne eine Studie ist jedem von uns klar, welche Auswirkungen etwas Ruhe auf unseren Körper und unsere Gedanken hat. Es bleibt kein Teil des Menschen unberücksichtigt: Meditation ist allumfassend oder – wie es die östliche Tradition sagt – Meditation ist ganzheitlich. Dies wird nicht grundlos behauptet.

Jeder, der sich selbst einmal eine kurze Auszeit genommen hat, kann dies bestätigen. Jeder benötigt einmal eine Pause zwischendurch, sei es beim Sport/Training oder beim Lernen und Studieren. Ähnlich verhält es sich mit der Meditation: Diejenigen, die regelmäßig meditieren, werden sich fragen, wie sie ihren Alltag ohne Meditation bewerkstelligt haben.

Der eine Aspekt ist die Ruhe und die Tendenz zu besserer Lernfähigkeit und Konzentration, der andere ist der erstaunliche Nebeneffekt, dass Kinder oder Erwachsene, die Meditation regelmäßig betreiben, nahezu automatisch dazu übergehen Dinge zu hinterfragen oder tiefere Fragen zu stellen, was bis hin zu der Frage reicht: „Was ist der Sinn des Lebens oder warum sind wir hier?“ Zusammenhänge lassen sich besser erkennen.

Meditation kann ein Gefühl davon vermitteln, dass die Schöpfung möglicherweise gar nicht so zufällig entstanden ist. Dies ist allerdings ein anderes Thema und soll an dieser Stelle nicht weiter betrachtet werden.

Eine großes Problem ist heutzutage eine, ich nenne es mal, „Volkskrankheit“, die sich darin äußert, dass die meisten von uns mit ihren Gedanken ständig in der Vergangenheit oder in ihrer Zukunft hängen – oder sie projizieren vergangene Gefühle auf jetzige Situationen, um in der Zukunft keine Fehler zu machen. Die wenigsten von uns sind die meiste Zeit im Hier und Jetzt, also die wenigsten leben bewusst in diesem einzigartigen Moment.

Warum benutze ich dafür das Wort Volkskrankheit? Ich habe mal Ähnliches gehört von Eckhart Tolle und finde es eine sehr gute Metapher.

So bauen wir uns durch das Denken an die Zukunft oder an die Vergangenheit eine Art Illusion auf. Die Illusion basiert auf Gefühlen, die wir mit unseren Gedanken hervorrufen, meistens basieren sie auf Angst. Dabei handelt es sich aber um künstlich per Gedanken erzeugte Gefühle. Wahres Glücksgefühl, Kreativität, Freude oder das Gefühl des Verliebtseins entspringen stattdessen aus dem Seinszustand, aus dem Sein im Jetzt – ungefiltert aus dem unmittelbaren Moment heraus. Diese genannten Gefühle bleiben uns allerdings verwehrt, wenn wir ständig mit unseren Gedanken in der Zukunft oder Vergangenheit leben. Sobald wir nicht mehr im Jetzt sind, sind wir abgeschnitten von der Quelle wahrer Gefühle. Und deshalb nenne ich es Volkskrankheit.

Meditation kann also in diesem Sinne helfen, die Volkskrankheit Nr. 1 zu heilen.

In einigen Studien wurde nachgewiesen, dass Meditation zu mehr Empathie und folglich zu mehr Mitgefühl verhilft. Was können wir uns mehr in einer Familie wünschen als so viel wunderbares Mitgefühl und die sich daraus ergebenen gemeinsamen Geschenke von liebevollen Momenten zwischen, Vater und Tochter oder zwischen Mutter und Sohn oder in jeder anderen Konstellation. Mehr Mitgefühl ist meiner Meinung nach in unserer gesamten Gesellschaft mehr gefragt als je zuvor.

Beim Meditieren eröffnet sich langsam, aber stetig eine ganz intensive neue bzw. eigentlich schon immer dagewesene innere Welt auf. Bewusstsein entsteht und nimmt zu und erweitert sich.

Vorteile lassen sich nicht mehr von der Hand weisen.

Eine sehr intensive Wirkung bei der Familienmeditation zeigte sich schon nach dem vierten oder fünften Mal. Es werden buchstäblich Emotionen freigelegt, die lange nicht mehr an der Oberfläche wirkten – das ist mitunter eine sehr heftige Erfahrung, die von Stress oder totaler Unruhe bis hin zum albernem Lachen oder sogar zum kollektiven Familienweinen reichen kann. Ein kurzes Mantra (gemeinsamer Gesang in der Wiederholung) dazu kann ein enormes Katapult sein, um so richtig Fahrt aufzunehmen in Richtung Gefühlswelt. Bei uns kam es schlagartig zu großen Lachanfällen, sowie zu leichten Streitigkeiten und es kam sogar einmal zu einem gemeinschaftlichen Weinen.

Einen Tag später zeigte sich eine neue Gefühlswelt auf und wir waren alle viel stärker miteinander verbunden, also sozusagen bewusst stärker verbunden. Wer mag, kann die Wirkung der Meditation auch mit Singen verstärken – dazu kommt im Anschluss an dieses Buch ein weiterer Teil heraus mit dem Titel „Mantra singen für die ganze Familie“

Mantren zu singen, verstärkt die Wirkung der Meditation um ein Vielfaches, aber dazu später mehr.

Eine neue Studie brachte erstaunliche Ergebnisse hervor, die besagen, dass Meditation sogar den Cholesterinspiegel oder den Blutdruck senkt oder den Alterungsprozess verlangsamt. Meditation hat das Potenzial unsere gesamte Persönlichkeit zu verändern. Der Grund: Es kann zu mehr emotionaler Stabilität führen.

Achtung! Noch etwas mehr Wissenschaft:

Mönche sind bekannt für ihr heiteres, glückliches Gemüt. Laut wissenschaftlicher Studien geht diese optimistische Einstellung einher mit einem nachweisbar aktiveren linken Frontalcortex. Dieses Hirnareal reguliert Gefühle und kann für emotionale Ausgeglichenheit sorgen. Die Amygdala ist ein Teil des limbischen Systems des Gehirns und steuert unter anderem die emotionale Bewertung von Situationen. Gerade dieser Bereich ist bei Meditierenden weniger aktiv. Daher begegnen sie Konflikten und Problemen weniger irrational. Der Hippocampus ist ebenfalls Teil des limbischen Systems und zuständig für die Regulierung emotionaler Reaktionen. Durch übermäßigen Stress verkleinert sich der Hippocampus allerdings, was emotionales Ungleichgewicht bis hin zu Depressionen zur Folge haben kann. Dank der Stressregulation und verminderten Cortisol-Ausschüttung durch Meditation verdichtet sich die graue Substanz des Hippocampus und die Fähigkeit zur Emotionsregulierung verbessert sich dementsprechend. Es gibt in Deutschland 4,9 Millionen Menschen, die unter Depressionen leiden, und der Konsum von Antidepressiva ist innerhalb von zehn Jahren auf das Doppelte gestiegen. Einer Studie zufolge könnte Meditation eine mit Antidepressiva und Verhaltenstherapien vergleichbare Alternative für die Behandlung depressiver Erkrankungen darstellen.*

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Meditation gut für jede Lebenslage ist, sowohl körperlich, also gesundheitlich, als auch geistig. Mehrfach wissenschaftlich erwiesen ist Meditation mehr als nur ein Zur-Ruhe-Kommen. Es kann Therapien positiv begleiten und die Einnahme von Medikamenten verringern.

*Quelle:

www.yogaeasy.de/artikel/Die-Effekte-von-Meditation-auf-Körper-und-Psyche

Nun aber genug theoretisch wissenschaftlicher Firlefanz.

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