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Eine Mischwirtschaft wählen

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In Wirklichkeit entscheiden sich nur wenige Gesellschaften für eine Extremform der Wirtschaft, die entweder vollkommen auf Märkten basiert oder die laufend und umfassend durch Staatseingriffe gesteuert wird. Stattdessen haben sich die meisten Gesellschaften für eine Mischung aus Märkten, Staatseingriffen und der (von Wirtschaftswissenschaftlern so bezeichneten) traditionellen Produktion entschieden. In ihren Reinformen können diese drei Wirtschaftstypen folgendermaßen definiert werden, wobei der Typus der traditionellen Wirtschaft im weitesten Sinne auch dem Sektor »Staat« untergeordnet werden könnte:

 Markt: Eine Marktwirtschaft (auch Verkehrswirtschaft) ist eine Wirtschaft, in der fast alle wirtschaftlichen Aktivitäten ohne oder nur mit geringen Staatseingriffen auf Märkten passieren. Weil es keine Staatseingriffe gibt, wird dieses System oft auch als laissez faire bezeichnet, was im Französischen »in Ruhe lassen« bedeutet.

 Planwirtschaft: Eine Planwirtschaft (auch Befehlswirtschaft, Zentralplanwirtschaft oder Zentralverwaltungswirtschaft) ist eine Wirtschaft, in der alle wirtschaftlichen Aktivitäten vom Staat gelenkt werden.

 Traditionelle Wirtschaft: Eine traditionelle Wirtschaft ist eine Wirtschaft, in der Produktion und Verteilung anhand seit Langem eingeführter kultureller Traditionen erfolgen. Beispielsweise konnte in Indien bis zur Abschaffung des Kastensystems im letzten Jahrhundert die Produktion fast jeden Gutes oder Dienstes nur durch jemanden erfolgen, der in die entsprechende Kaste geboren war. Ähnlich konnte im mittelalterlichen Europa normalerweise nur ein von Geburt Adliger Teil der Regierung werden oder einen hohen militärischen Rang erreichen.

Weil fast jede moderne Wirtschaft eine Mischung aus diesen drei reinen Formen ist, können die meisten modernen Wirtschaften der sehr umfassenden Kategorie der Mischwirtschaft zugeordnet werden. Mit Ausnahme einiger weniger isolierter traditioneller Gesellschaften hat jedoch der Anteil der traditionellen Wirtschaft an der Mischung tendenziell an Bedeutung verloren, weil der größte Teil der Produktion auf Märkte übergegangen ist.

Folglich sind die meisten Mischwirtschaften heutzutage eine Mischung der anderen beiden reinen Typen: der Planwirtschaft und der Marktwirtschaft. Normalerweise überlassen es die meisten Länder hauptsächlich den Märkten zu bestimmen, was produziert werden soll, und arbeiten mit begrenzten Eingriffen, um zu versuchen, die Dinge zu verbessern, die ein sich selbst überlassener Markt nicht leisten würde.

Die genaue Natur der Mischung ist von Land zu Land unterschiedlich: Die Vereinigten Staaten und Großbritannien gewichten Märkte stärker, während beispielsweise Frankreich und Deutschland Staatseingriffe stärker betonen. Andererseits haben einige wenige totalitäre Staaten wie Nordkorea immer noch eine reine Planwirtschaft als Teil ihres allumfassenden autoritären Regimes.

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