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Theologie am Küchentisch

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Im Sommer 2016 bot sich uns eine unglaubliche Möglichkeit, an der georgischen Küste Urlaub zu machen. Es war den zwei Familien (vier Erwachsene und vier Kinder) keine große Herausforderung, die gemeinsame Zeit zu organisieren. Gemeinsam fassten wir den Entschluss, die Zeit nicht nur mit Sonnen und Baden zu verbringen, sondern auch am Nachmittag eine Stunde im Austausch über die Bibel und das Gebet zuzubringen. Wir bezeichneten es in unserem Tagesablauf als „Familienandacht“.

„Liebe Freunde, ich glaube, dass Gott uns in den nächsten Wochen etwas Besonderes vorbereitet hat”, leitete ich ein. „Jeden Tag werden wir uns nicht nur ausruhen, sondern unsere Nachmittagszeit mit einigen interessanten Dingen während der ‘Familienandacht’ beschäftigen. Seid ihr damit einverstanden?“

Sowohl die Eltern als auch die Kinder nickten zustimmend.

„Wir versuchen, gemeinsam Gott besser kennen zu lernen und dabei soll uns … das Alphabet helfen. Heute ist der erste Tag und das heißt, dass der Buchstabe ‘A’ dran wäre. Welche Eigenschaften Gottes, die mit ‘A’ beginnen, kennt ihr?“

Sicher habe ich nicht mit einem Ansturm von Vorschlägen gerechnet, da ich selbst weiß, dass es (im Russischen, - Anm.d.Übers.) relativ wenige Eigenschaftsbegriffe mit „A“ gibt. Mit der Frage hatte ich versucht, die Gemeinschaft in eine bestimmte Richtung zu lenken. Aber nach dem intensiven Baden und einem nahrhaften Mittagessen wollten die Gedanken nur in Richtung Mittagsschlaf hinaus.

„Autor“ - meinte jemand von den Erwachsenen.

„Danke! Ja, es ist wirklich so, dass Gott der Autor der ganzen Schöpfung ist! Mit welchen Begriffen, die mit ‘A’ beginnen, könnten wir Gott noch bezeichnen?“

„Aaa…iner“, kam aus dem Mund unseres fünfjährigen Sohnes.

„Auch wenn es mit ‘E’ beginnt, hast du Recht. Unser Gott ist ‘Einer’ – es gibt keine anderen neben ihm“, - wir alle mussten ihm dabei zustimmen.

Die Erwachsenen verkniffen sich ein Lächeln. Es entstand eine Pause, weil es viel zu wenige Adjektive mit „A“ gibt, so fuhr ich mit einer weiteren Frage fort:

„Ratet mal, wie man hier in Georgien seine Väter ruft?“

„Hier nennt man seinen Papa „Mama“. Das hat mir Tante Shushuna gesagt“, warf die Tochter ein.

„Das ist wahr! In Georgien nennt man den Vater tatsächlich ‘Mama’. Und wie nennt man die Väter außerhalb von Georgien? Zum Beispiel unweit von hier, in der Türkei? Weiß es jemand?“

Das Interesse war geweckt, jeder hätte gerne die Antwort gewusst.

„Wisst ihr, wie? … Sie sagen zu ihrem Vater ‘Baba’ (Russisch: „Weib“, - Anm. d. Übers.)!

Alle lachten auf. Es wurde Zeit, dass ich das Thema nun aktiv aufgriff.

„Wisst ihr eigentlich, wie Jesus Christus seinen Vater gerufen hat? Wie es in seiner Sprache geklungen hat? … Er hat ihn Abba gerufen, so klingt Vater nämlich in Alt-Aramäisch! Also: Abba – das ist die gesuchte Eigenschaft Gottes, über die wir uns heute unterhalten werden.” Danach las ich den Text aus dem Römerbrief vor:

„Denn ihr habt nicht einen Geist der Knechtschaft empfangen, dass ihr euch wiederum fürchten müsstet, sondern ihr habt den Geist der Sohnschaft empfangen, in dem wir rufen: Abba, Vater!“ (Römer 8,15, Schlachter 2000)

Wir sprachen darüber, dass wir den allmächtigen Herrn und Gott mit „Vater“ und „Papa“ ansprechen können. Ich hatte bei der Gelegenheit auch die Geschichte über den Sohn des Präsidenten weitergegeben (ihr könnt diese im zweiten Teil des Buches bei den Eigenschaften Gottes mit dem Buchstaben „A“ im Kapitel „Abba“ finden). Wir schlossen dann unsere „Familienandacht“ mit einem Dankgebet an den Herrn, wobei wir die Gebete mit „Unser lieber himmlischer Vater …“ begannen.

Am nächsten Tag zählten wir alle Eigenschaften Gottes auf, die mit „B“ beginnen, und untersuchten detailliert eine davon, nämlich “Der nahe” Herr (Russisch: „Blizkij“, - Anm.d.Übers.). Die Kinder wurden aktiver und in einigen Tagen merkten wir, dass die Kinder einander schon am Frühstückstisch an die Eigenschaften Gottes erinnerten, die zum passenden Buchstaben nachmittags an die Reihe kommen würden. Es kam etwas in Bewegung und entwickelte sich zum Bild Gottes, das in den christlichen Kreisen als „Formierung der persönlichen Theologie“ bezeichnet wird. Das geschah jedoch nicht in den Räumen eines theologischen Seminars, sondern am Küchentisch! Tag für Tag nahmen wir uns eine der Eigenschaften Gottes zum „Buchstaben des Tages“ vor, um sie zu untersuchen. Parallel zur zunehmenden Bräune unserer Haut wuchs in unseren Herzen die herrliche Vorstellung über unseren großen Gott. In den folgenden Tagen des gemeinsamen Urlaubs haben wir praktisch das ganze Alphabet durchgearbeitet.

Wir hatten einen klaren Plan und er half uns in der Erkenntnis Gottes zu wachsen. Das ist auch in eurer Familie möglich und wenn ihr mir erlaubt, darüber etwas mehr zu berichten, kann dieses Buch aus der Serie „ABC der Anbetung“ auch für eure Familie zu einem „Plan der Erkenntnis Gottes“ werden.

Das Anbetungs-ABC für die Familie

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