Читать книгу Smaragdgrau - Severin Perrig - Страница 5

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Schon ein Kind spürt, wie verhalten Erwachsene die Farbbezeichnung Grau verwenden. Das Glanzlose wirkt nicht allzu glücklich machend, und so wird ein Kind auch äußerst selten in seinem lebhaften Farbspektrum damit spielen. Dieses Buch macht nun genau das Gegenteil davon: Allen nur möglichen und unmöglichen Grautönen wird unvoreingenommen, naiv und unverfroren nachgespürt, ohne dabei im belehrenden Grau in Grau eines geradezu erschlagenden Fachbuchs zu enden. Viel Staunenswertes wird hier eben auch bloß mit dem Augenzwinkern des Causeurs vorgeführt.

Da es im Gegensatz zu den bunten Farben kein grundlegendes Nachschlagewerk zum Grauen gibt, verdankt sich vieles in diesem Buch den eigenen, über Jahrzehnte hinweg gesammelten Lesefrüchten, aber auch unzähligen Recherchen, Gesprächen und persönlichen Erinnerungen. Dabei sind sehr subjektiv geprägte Essays entstanden, die ohne Anspruch auf eine vollständige Systematik die spezielle Farbe untersuchen in Kunst, Mythos, Literatur, Alter, Stadt und Landschaft, Kleidung, Erotik und Utopie, ja gar im Unsäglichen. Entsprechend der Planung eines Ausflugs lässt sich jedes der Kapitel in aller Freiheit auch nur für sich lesen, um dabei den eigenen Farbsinn zu überdenken. Und für allzu schnelle Spaziergänger lässt sich vom einführenden Essay »Grau« der Leseweg zum abschließenden »Grau« im Sinne eines Nachworts abkürzen. Vielleicht spricht das Grau dann bisweilen auch zu den Lesenden von einer neuen, farblich unerwarteten Luftballonpoesie einer zweiten Kinderzeit.

Smaragdgrau

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