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Das ganz persönliche Limit

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Bevor man sich für den Kauf eines Autos entscheidet, muss man sein ganz persönliches finanzielles Limit festlegen. Was darf der Wagen maximal kosten? Wie viel kann ich für ihn aufbringen, ohne mich in meinen persönlichen Lebensumständen einzuschränken? Das ist das A und O vor jedem Autokauf. So mancher musste schon nach einiger Zeit die Segel streichen und seinen Autotraum bitter begraben, den Kreditvertrag aufkündigen und den Wagen durch die Bank verwerten lassen. Dabei sind es nicht allein die Anschaffungskosten eines Autos.

Einmalige und wiederkehrende Nebenkosten

So hat man einen ersten Überblick. Nun darf der Interessent jedoch nicht den Fehler machen und diesen Betrag komplett in den Kauf investieren. Denn man muss wissen, dass das Auto eine Reihe von einmaligen und wiederkehrenden Nebenkosten hat. Beispiel: Habe ich 10.000 Euro auf der hohen Kante liegen, kann ich nicht unbedingt den kompletten Betrag ausgeben, weil unter Umständen die monatlichen Nebenkosten zu viel von meinem Budget beanspruchen. Was nutzt mir also am Ende ein gutes Auto, das 10.000 Euro gekostet hat und noch lange hält? Aber die monatlichen Ausgaben für Steuern, Versicherung, Benzin, Inspektion, eventuell Reparatur oder Unfallschaden, Reifenabnutzung oder Zusatzinvestition wie Winterreifen lassen mir kaum noch Spielraum.

Also, die grundsätzliche Entscheidung hängt eng von den eigenen Möglichkeiten und auch den Folgekosten ab, zu denen später noch Konkretes gesagt wird.

Grundsätzliches: Neuwagen oder Gebrauchter?

Es bleibt nun die grundsätzliche Frage: Neuwagen oder Gebrauchter? Ein guter Gebrauchter ist heutzutage preislich nicht mehr weit von einem Neuwagen-Schnäppchen entfernt. Beispiel: Kein seriöser Händler bietet heute noch einen Gebrauchtwagen unter 3.000 Euro an. Das

Risiko, das bei der heutigen gesetzlichen Lage einen professionellen Autohändler auch zur einjährigen Mängelhaftung für Gebrauchte verpflichtet, ist einfach zu groß. Ein seriöser Händler wird auch für einen Gebrauchtwagen immer zusätzlich eine ein- oder zweijährige Garantie mit anbieten. Da die Gefahr dann aber bei ganz billigen Fahrzeugen einfach zu groß wäre, dass innerhalb der Gewährleistungsfrist der Garantiefall eintritt, trifft man auf solche Gebrauchtwagen vornehmlich im Internet oder auf privaten Automärkten. Also finden sich bei seriösen Händlern heute gute Gebrauchte in der Regel erst ab 3.500 Euro aufwärts.

Ein preiswerter Neuer macht dem Alten Konkurrenz

Wenn man derzeit Neuwagen-Aktionen betrachtet, die versteckte Rabatte enthalten, dann ist die Entscheidung „neu oder

gebraucht“ wirklich nicht leicht. Da bot ein Händler noch kürzlich einen nagelneuen Kleinwagen für 10.000 Euro an und garantierte in jedem

Fall eine 2.500 Euro Gutschrift für den alten – ganz egal, wie der aussah.

So hatte man für 7.500 Euro ein nigelnagelneues Auto mit 3 Jahre Garantie. Und ein Händler aus Fernost bot gleich ohne Wenn und Aber seinen Kleinwagen neu mit einem bestechenden Ausstattungspaket wie Servolenkung, elektrischen Fensterhebern und getönter Windschutzscheibe sowie Brillenfach für 7.390 Euro an.

Aber Neuwagen ist – erstaunlicherweise – nicht gleich Neuwagen, wie wir später noch sehen werden.

Der Neuwagenkauf

Was muss ich beim Neuwagenkauf beachten? Wie erreiche ich für mein Geld ein optimales Ergebnis? Auch diese Fragen hängen zunächst einmal eng von den eigenen Lebensumständen ab. Das fängt schon mit der Frage an: Nutze ich das Auto für mich alleine? Habe ich eine Familie? Wie viele Personen sind in der Regel zu transportieren? … und vieles mehr. Brauche ich einen Zwei- oder Viertürer? Reicht ein Kleinwagen aus oder muss es schon etwas geräumiger sein? Welchen Vorteil hat eine Heckklappe? Muss ich einen Kinderwagen transportieren? Kann ich mich auch mit einem ausländischen Fahrzeug anfreunden oder muss es der solide Deutsche sein? Vor einem Neuwagenkauf muss man sich also grundsätzlich zunächst mit diesen Fragen beschäftigen und sie entscheiden.

Wo finde ich die richtigen Angebote?

Man sollte Angebote vergleichen, die Offerten in Tageszeitungen an Wochenenden und Anzeigenblättern unter der Woche sorgfältig studieren und ruhig die Händler gegenseitig ausspielen. Auch im Internet finden sich Autovergleiche, und es gibt sogar Agenturen, die einem den Handel beim Händler abnehmen – natürlich gegen eine Provision, die am Ende den eigenen Vorteil etwas schmälert.

Man kann ruhig beim Autohändler damit argumentieren, man bekäme das gleiche Modell bei der Konkurrenz um so viel billiger, würde ja eigentlich gerne hier kaufen, aber… Nachdem das Rabattgesetz nicht mehr existiert, kann man gerade bei einer solchen „Großinvestition“ wie dem Autokauf ganz offen mit den Verkäufern um Nachlässe feilschen. Hat man einen Richtwert über das günstigste Angebot, geht man zu mindestens zwei verschiedenen Anbietern und redet konkret über den Kauf. Eventuell sucht man noch einen dritten oder vierten Händler auf.

Dabei erweist es sich durchaus als nützlich, bei hartnäckigen Verkäufern seine Visitenkarte abzugeben und zu sagen: „Sie kennen mein Angebot. Wenn Sie es sich doch noch überlegen, rufen Sie mich bitte an.“ In vielen Fällen funktioniert das, wenn man nicht überzogen hat, oder zumindest redet man noch einmal über den Preis. Man hat jedenfalls deutlich sein Interesse an dem Wagen bekundet

Man braucht Zeit beim Autokauf

Ein Autokauf sollte nie unter zeitlichem Druck geschehen und dem Händler gegenüber nicht als ein Notkauf erkennbar werden. Manchmal muss man einen Verkäufer auch zwei- oder dreimal aufsuchen und immer wieder neu verhandeln. Gerade beim Autokauf sollte man einen nüchternen Kopf behalten und sich nicht von Optik blenden lassen und überhastet entscheiden.

Das Gesamt-Paket macht´s!

Wichtig ist es, das Angebot als Ganzes zu betrachten, also mit den Zusatzausstattungen wie Radio, CD-Player oder, was heutzutage gerne gemacht wird, mit Draufgaben wie Tankgutschein, Versicherungsübernahme, einem Satz Reifen extra oder kostenlosen Inspektionen. Teils recht seltsame Blüten treibt der Autoverkauf derzeit.

Da werden die Steuern für die nächsten Jahre übernommen, oder der Neuwagen wird auf Jahre kostenlos gewartet. Man muss alles genau berechnen und miteinander vergleichen. Der Preis unter dem Strich ist entscheidend. Und es ist heutzutage bei der Fülle und Kreativität an Aktionen nicht gerade einfacher geworden. Beim Neuwagenkauf heißt es also immer wieder: Rechnen, rechnen und nochmals rechnen!

Der Trick mit der Ausstattung

Vorsicht bei der Ausstattung eines Wagens. Oft erweisen sich vermeintliche Sondermodelle als Fass ohne Boden. Schaut man genauer hin, so ist die Servolenkung extra zu bezahlen, kostet der elektrische Fensterheber mehr, ist der Beifahrer-Airbag nicht inbegriffen und so weiter. Jeder muss wissen, was er von einem Auto verlangt, und danach ist der Endpreis zu kalkulieren. Grundsätzlich gilt: Wagen aus südlichen Ländern oder Fernost beispielsweise bieten schon in der Grundausstattung wesentlich mehr als deutsche, bei denen viele Extras zu Buche schlagen. Auch hier gilt: genau vergleichen, Vor- und Nachteile gegeneinander abwägen.

Der Barzahler ist im Vorteil

Grundsätzlich gilt beim Neuwagenkauf: Wer bar bezahlt, ist im Vorteil. Wenn der Verkäufer Bar- oder Kartengeld bekommt, muss er nicht mit einer Bank über einen Kredit verhandeln oder einen Altwagen als „totes Kapital“ in Zahlung nehmen. Wer mit Bargeld kommt, kann heute mehr als 20 Prozent Rabatt erreichen, und das sind schon einige tausend Euro.

Das Schnäppchen mit dem Auslaufmodell

Grundsätzlich gilt: Wer nicht unbedingt Wert auf das neueste Top-Modell aus dem Genfer Auto-Salon legt, der sollte Ausschau nach Auslaufmodellen halten. Viele Händler bieten solche Wagen, von denen demnächst neue Modelle auf den Markt kommen, zu Top-Sonderkonditionen mit einem Nachlass von 20 Prozent und mehr an. Der Hinweis auf ein Auslaufmodell wirkt manchmal Wunder. Dann ist der Spielraum beim Autokauf plötzlich ganz groß.

Was ist eine Tageszulassung?

Gerne verbilligen Händler ihre Wagen durch eine so genannte „Tageszulassung“. Der Wagen wird kurzzeitig auf das Autohaus angemeldet.

Den Kilometerzähler stört das oft gar nicht, weil der nach wie vor bei 20, 30 oder 50 Kilometern stehen bleibt. Lediglich ein Vorbesitzer ist im Kraftfahrzeugbrief eingetragen, was aber auch nicht tragisch ist. Gerichte in Deutschland haben dazu bereits entschieden, dass eine solche Tageszulassung den Wert eines Fahrzeugs nicht mindert. Für jeden sei ersichtlich, dass das Autohaus den Wagen angemeldet und nicht übermäßig strapaziert habe. Selbst wenn man offensichtlich laut Brief nur Zweitbesitzer sei, mache dies nichts am Wert aus.

Es lohnt sich also, den Händler auf die Möglichkeit der Tageszulassung anzusprechen. Das kann schnell mal einige hundert, wenn nicht gar tausend Euro Ersparnis einbringen.

Der Autokauf-Ratgeber

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