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Die kleine Weihnachtsbude

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Wenn die Tage kürzer und die Nächte kälter werden. Wenn das Laub der Bäume farbenfroh im Wind tanzend zu Boden fällt und die ersten Schneeflocken ihren Weg zu den Menschen suchen. Dann beginnt die Zeit der Besinnlichkeit, die Zeit für die Familie und die Zeit der Lichter.

Genau in dieser Zeit ist es Brauch, auf den Weihnachtsmärkten den Duft von Lebkuchen zu genießen. Auch in diesem Jahr fieberten die Menschen den ersten gebrannten Mandeln und den ersten Weihnachtsliedern entgegen. So wie die kleine Weihnachtsbude, die soeben auf dem Marktplatz aufgestellt wurde. Nicht weit entfernt vom großen Weihnachtsbaum konnte sie über den ganzen Platz blicken. „So schön!“ dachte sie sich und schaute zur großen Pyramide am anderen Ende des Platzes.

Um die kleine Bude wurde emsig gearbeitet und gelacht. Sie hörte gespannt zu. „Ich freue mich schon darauf wenn der Bürgermeister die Lichter des Tannenbaumes entzündet.“ meinte der junge Mann, der soeben die Lichterkette an der kleinen Bude befestigte. „Könnt ihr auch schon den Duft von gebrannten Mandeln riechen?“ fragte ein anderer Mann und lachte.

„Gebrannte Mandeln? Was ist das?“ fragte sich die kleine Weihnachtsbude. Schon hörte sie das nächste Gespräch: „Meine Kinder freuen sich schon auf die Zuckerwatte und die vielen anderen Leckereien.“ „Zuckerwatte?“ die kleine Bude wollte so gern wissen, was diese lustigen Sachen waren, worüber sich die Menschen so freuten. Doch leider antwortete ihr keiner der Männer.

Gespannt hörte sie den Gesprächen weiter zu. Es wurde langsam dunkel und die Männer gingen nach Hause. Ganz langsam wurde es still um sie, bis der Weihnachtsbaum zu ihr sprach „Du bist die neue Weihnachtsbude. Herzlich Willkommen auf dem Weihnachtsmarkt!“ „Danke!“ antwortete die kleine Bude und fragte den großen Weihnachtsbaum „Sag mal lieber Weihnachtsbaum, weißt du was Zuckerwatte und gebrannte Mandeln sind?“

„Das sind süße Sachen, die die Menschen gern essen. Besonders die Menschenkinder mögen diese Sachen. Jedes Jahr sind die Buden mit diesen Süßigkeiten die Schönsten. So viele Menschen kaufen Zuckerwatte und gebrannte Mandeln. Das Kinderlachen und diese strahlenden Kinderaugen erfüllen den ganzen Weihnachtsmarkt. Es muss so schön sein eine Süßigkeitenbude zu sein.“ schwärmte der Weihnachtsbaum. „Aber nicht so schön wie eine Weihnachtspyramide zu sein. Alle Augen sind auf mich gerichtet. Jeder bewundert mich.“ sagte die große Weihnachtspyramide zum Baum.

„Ich hoffe, ich bin so eine Süßigkeitenbude.“ sagte die kleine Bude mit großen hoffnungsvollen Augen und träumte in der Nacht davon, wie die Menschenkinder um sie standen und lachten.

Am nächsten Morgen kamen die Männer und auch einige Frauen wieder zum Marktplatz. Eine ältere Dame näherte sich der kleinen Weihnachtsbude „Die Bude ist richtig hübsch geworden.“ meinte sie zu einem der Männer und trat hinein.

Emsig räumte sie ihre Waren ein. Ein Päckchen dahin, ein anderes dorthin. Die kleine Bude war so aufgeregt, was sie wohl sein wird.

Die Zeit verging und langsam dämmerte es, als ein bärtiger Mann zum Weihnachtsbaum trat. „Liebe Gäste und Freunde. Ich bin stolz, den diesjährigen Weihnachtsmarkt eröffnen zu können. Viel Freude und Besinnlichkeit wünsche ich uns allen.“ sprach er und gleich darauf erstrahlte der große Weihnachtsbaum. Hunderte von kleinen Lichtern funkelten an ihm. Die Pyramide drehte sich und leuchtete mit ihm um die Wette. Die ersten Besucher strömten zu den Buden rechts und links der kleinen Weihnachtsbude. Da wurde sie aber sehr traurig. „Bin ich nicht hübsch genug?“ fragte sie sich, da rief die alte Dame aus der kleinen Bude „Zuckerwatte, Zuckerwatte! Liebe Leute ich habe alle Leckereien für euch, kommt und schaut. Leckere gebrannte Mandeln und viele Lebkuchen.“

Eine Süßigkeitenbude, die kleine Bude war wirklich eine Süßigkeitenbude! Die Kinder liefen sogleich lachend zu ihr hin und beim Anblick der vielen Süßigkeiten strahlten ihre Augen.

Doch es gab zwei Augen, die leuchteten noch viel mehr. Es waren die Augen der kleinen Weihnachtsbude, die vor Stolz und Freude strahlten, diese wichtige Aufgabe auf dem kleinen Weihnachtsmarkt zu haben. Umringt von den anderen Weihnachtsbuden, dem hell erleuchteten Weihnachtsbaum und der großen Weihnachtspyramide, stand die kleine Weihnachtsbude. Der süße Duft von Zuckerwatte und den weiteren Leckereien, der von ihr aus über den Weihnachtsmarkt zog, ließ immer mehr Menschen vor ihr stehen bleiben und sie bewundern.

Schaut doch beim nächsten Besuch auf dem Weihnachtsmarkt mal ganz genau hin. Vielleicht seht ihr die großen freudigen Augen der kleinen Süßigkeitenbude.


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