Читать книгу LustFolter - Teil 7 | Roman - Sharon York - Страница 3
ОглавлениеKapitel 13 - Hitzige Entladung von Sharon York
»Da ist er!«
Adams Stimme ließ sie wach werden. Sie hatte nur wenige Minuten geruht, doch das allein reichte, um neue Kraft zu tanken. Augenblicklich war Laura wach und bemerkte, in welch grotesker Position sie lagen. Adams Hose und seine Shorts waren bis auf seine Fußgelenke herabgezogen. Ihr Oberkörper war nackt, der Rock noch bis zur Taille hochgerutscht.
»Da ist wer?«, fragte Laura.
»Benedikt Channing.«
»Wer?«
Adam besaß den Blick eines Jägers, als er seine Hose hochzog, ohne hinzusehen den Gürtel umlegte und eine Hand auf die Glasscheibe presste. Er spähte nach draußen, als würde er ein Tier fixieren. »Der Chef der Channing Global Holding.« Adam spie die Worte aus, als wären sie eine Krankheit. »Sein Vater gründete die Firma in den Sechzigern, sie verdienen Geld damit, andere Firmen zu kaufen, sie auseinanderzunehmen und die Filetstücke zu behalten.«
Allmählich dämmerte es Laura.
»Lass mich raten, dieser Benedikt Channing ist einer von den Firmenbossen, die Crawford Industries geschluckt haben, als der Aktienkurs am Boden war.«
Er brauchte gar nicht zu antworten. Sein starrer Blick sprach Bände. Hastig zog Laura sich an, stellte sich neben Adam und versuchte herauszufinden, wen er meinte.
»Der kleine Dicke mit der Aktentasche dort?«
Adam schüttelte den Kopf. »Das ist sein Berater, seine rechte Hand. Ich meine den Typen daneben.«
Oh Gott, Laura hatte ihn erst für einen Security Guard gehalten. Er überragte die meisten umstehenden Anzugträger. Benedikt Channing war ein gutaussehender Mann. Zwar schon etwas älter und mit grauen Schläfen, aber man sah, dass er sich fit hielt und Muskeltraining betrieb.
»Es gab ein Konsortium aus drei Firmen, die Crawford Industries vor vielen Jahren zerschlugen. Die Channing Global Holding kaufte alle Ölfelder und Schürfrechte. Noch heute ist es ihr größtes Betätigungsfeld ... und die Quelle eines Großteils ihres Profits. Sie scheren sich einen Scheiß um die Konsequenzen und allen voran steht dieser Mann da. Benedikt fucking Channing.«
Die drei Erwachsenen auf dem alten Foto! Das ergab Sinn. Laura konnte nachvollziehen, wie er sich jetzt fühlte. So wie Adam diesen Menschen ansah, musste sie höllisch aufpassen, damit kein Unglück geschah. »Was ist mit den anderen beiden Firmen?«, wollte sie wissen und ergriff seine Schulter.
Adam drehte sich zu ihr. In seinen Augen war eiskalte Entschlossenheit zu lesen.
Laura ahnte bereits, was das bedeutete. »Du hast diesen Ort nicht zufällig ausgesucht, oder?«
»Nein.«
»Du wusstest, dass dieser Mann genau heute hier ankommen würde.«
»Ja.«
»Sag mir bitte, dass es nicht um Rache geht.«
»Es geht nicht um Rache.«
»Lügst du mich gerade an?«
»Ja!«
Natürlich, es war immer dasselbe mit den Männern. »Du weißt, was du mir versprochen hast. Dass es um etwas Größeres geht, dass ich dazu beitragen kann, die Welt zu verändern.«
»Ich stehe zu meinen Versprechen«, raunte er kurz angebunden. Adam biss die Zähne vor Wut so stark zusammen, dass Laura nicht hinsehen konnte. »Aber warum nicht das Angenehme mit dem Nützlichen verbinden?«
Er küsste sie kurz, dann schoss er mit schnellem Schritt in Richtung Ausgang davon. Wie zur Salzsäule erstarrt, konnte sie ihm nur noch hinterherrufen. Doch es war zu spät. Die Skylounge war verlassen.
»Das ist doch wohl nicht dein ...« Laura zog ihre Schuhe an, richtete ihre Bluse und rannte ihm hinterher. Als sie die Flügeltür passierte, war Adam bereits auf halben Weg nach unten. Kurz überflog Laura von oben die Entourage von Channing. Er hatte ein halbes Dutzend Berater mitgebracht, dazu drei Leute, die immer um ihn herumwuselten. Wahrscheinlich seine persönlichen Assistenten. Nicht zu vergessen die fünfzehn Sicherheitsleute und ganz davon abgesehen, war er auch nicht gerade klein gewachsen. Laura ignorierte die Rolltreppe und nahm mehrere Stufen gleichzeitig. Doch selbst das reichte nicht aus, um Adam zu erreichen.
»Mr Channing!« Adams Stimme hallte durch die Vorhalle. »Hey, Benny, ich bin Ihr größter Fan!«
Natürlich kam er nicht an ihn heran. Blitzschnell postierten sich mehrere Sicherheitsleute vor Adam. Benedikt Channing schien die Szenerie nicht zu interessieren. Anscheinend nicht das erste Mal, dass er angefeindet wurde. Er holte sein Handy hervor, drehte sich um und ignorierte Adam völlig. Bei einigen Sicherheitsleuten ruhte die Hand bereits im Jackett. Wenn sie nicht wollte, dass Adam sich gleich in den Elektroschocks eines Tasers zuckend auf dem Boden wand, musste sie sich beeilen. Wütend schubste er den ersten Berater beiseite, bahnte sich einen Weg durch die Menge. Adam war wie entfesselt. Ganz knapp konnte Laura seinen Oberarm greifen, doch er bemerkte sie gar nicht. Stattdessen blieb er stehen, als sich eine Wand aus Security-Männern vor ihm formierte.
»Bitten gehen Sie weiter, Sir«, raunte ein Hüne mit Sonnenbrille. »Ansonsten werden wir Gewalt anwenden.«
Laura hielt Adam am Oberarm fest, wollte ihn zurückziehen. In seinen Augen brannte pure Aggression.
»Gewalt anwenden?«, grollte er mit tiefer Stimme. »Oh, das hoffe ich!«
Dem einen Sicherheitsmann verpasste er einen Nierenschlag, dem anderen brach er die Nase. Sie konnte kaum glauben, wie schnell und kraftvoll er sich durch die Reihen bewegte. Laura hatte keine Chance, ihn zu halten. Bevor sie sich versehen konnte, lagen drei großgewachsene Sicherheitsmänner blutend vor ihnen. Doch bald schon war die Übermacht zu stark. Es brauchte vier weitere Männer, um Adam mit mehreren Schlägen zu Boden zu bringen. Mit roher Gewalt wurde er von den Männern gepackt und wieder auf die Beine gestellt, dabei verdrehten sie seine Arme.
Laura kämpfte sich durch das Gerangel, konnte einem von ihnen in die Weichteile treten, bis auch sie von zwei Männern gepackt wurde.
»ADAM!«, entfuhr es ihr.
Die Männer waren bereits dabei, ihn aus der Halle zu schleifen, als eine weitere Stimme ertönte, die mühelos über allen anderen Geräuschen thronte.
»Stopp!«
Als wäre die Entourage von einem unsichtbaren Fluch erfasst worden, erstarben ihre Bewegungen. Benedikt Crawford war gut zu erkennen, als er sich befehlsgewohnt einen Weg durch seine Wachmänner bahnte. Er kam ganz nahe an Adam heran, blickte in seine Augen.
»Lasst sie los«, grollte Crawford.
Adam schubste einen der Securitys beiseite und nahm Lauras Hand. »Bist du okay?«
Sie nickte, obwohl hier gar nichts in Ordnung war.
Adam blutete aus der Nase, hatte eine Platzwunde am Kopf. Er wischte sich das Blut ab, begutachtete die rot verschmierte Hand und sah dann zu Channing hoch. »Schön, dass ich deine Aufmerksamkeit habe, Benny.«
Laura konnte sehen, wie sein Hirn fieberhaft arbeitete. Er suchte nach einem Schatten, einer Figur aus längst vergangenen Zeiten. Channing kramte so weit in seinen Erinnerungen, bis seine Augen sich ein Stück weiteten.
»Adam Crawford«, entfuhr es ihm belustigt. »Ich vergesse nie ein Gesicht. Selbst, wenn es mehr als zwanzig Jahre her ist.«
Dieser Name löste bei den Umstehenden eine merkliche Spannung aus. Ungläubig blickten sie Adam an.
»Sir, Mr Crawford ist ein gesuchter Aktivist und Verbrecher«, bemerkte einer aus Channings Entourage, laut genug, damit es alle hören konnten. »Wir sollten ihn der Polizei übergeben.«
Benedikt Channing zuckte mit den Schultern, zog die Augenbrauen hoch. Es war nicht schwer zu erraten, dass er hier keine Gefahr sah.
»Verdammt, du bist groß und kräftig geworden. Ein richtiger Mann, wenn ich das bemerken darf. Der grüne Drache! Du hast dir ja einen Namen gemacht.« Er blickte zur Seite. Gerade so konnten sich drei seiner Sicherheitsleute aufrappeln. »Und anscheinend hast du eine kraftvolle Rechte. Also, was willst du?«
Adam baute sich vor ihm auf und musste trotzdem hochgucken. »Weißt du noch, was du mir gesagt hast? In dieser einen Nacht im Haus meiner verstorbenen Eltern?« Er schnaubte abfällig. »Du sagtest, dass alles gut wird. Ihr drei verspracht, den Schaden, den meine Eltern anrichteten, wieder zu richten.«