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Vorbemerkungen

Nach dem Erscheinen meines Buches Mord nach Mittag im Jahr 2011 machte der mit mir eng befreundete österreichische Bariton Johannes Sterkel den Vorschlag, mit ihm und dem Schauspieler Jürgen Zartmann Lesereisen in die fünf ostdeutschen Bundesländer zu unternehmen. Sowohl mit Mord nach Mittag als auch dem Buch Makronenmord, das 2017 erschien, haben wir zu dritt eine Vielzahl von Lesungen vor zum Teil ausverkauften Häusern veranstaltet – zuletzt im Januar 2018 in Dresden im Zirkus Sarrasani vor mehr als vierhundert interessierten Leserinnen und Lesern.

Es waren illustre Abende: Unterhaltsam anmoderiert von Herrn Sterkel, las Herr Zartmann mit seinem schauspielerischen Können aus dem Buch vor. Nach einer Pause interviewte Herr Sterkel stets mehr als eine Stunde den fiktiven Kommissar Zartmann zu »seinen Fällen« und mich als den echten Kommissar. Den mit viel Beifall bedachten Veranstaltungen folgte beim Verkauf und Signieren der Bücher häufig die Frage: »Herr Schwarz, wann gibt’s das nächste Buch?«

In beiden Büchern hatte ich die einzelnen authentischen Tötungsdelikte detailliert beschrieben – ohne die Facetten meines Lebens zu beleuchten. Doch getragen mit dem Gedanken einer Autobiografie hatte ich mich schon seit geraumer Zeit.

1991: Ein Pfarrer aus dem Saalkreis wurde nach der Wende Dezernent im Landratsamt Saalkreis. Weil trotz der politischen Änderung vieles beim Alten blieb, bat ich um einen Termin. Ich erzählte dem Pfarrer meine Lebensgeschichte und alles, was mit der Jagd und dem Rat des Kreises Saalkreis in Verbindung stand. Meine Schilderungen riefen wiederholt Empörung bei meinem Gesprächspartner hervor. Er hörte mir lange zu und bat um die Übergabe meiner gesammelten Beweise und Schriftstücke. Ich zögerte erst. Diese Schriftstücke wollte ich nicht so einfach aus der Hand geben. Schließlich übergab ich ihm die gesamte Akte per Handschlag. Ich sollte ihm für das Studium der Akten drei Wochen Zeit lassen. Während das erste Gespräch bei Kaffee und offenen Ohres geführt worden war, verlief mein zweiter Besuch bei ihm kurz und trocken. Mir wurde kaum ein Stuhl angeboten. Der Dezernent erklärte mir knapp: »Herr Schwarz, am besten, Sie vergessen alles oder Sie schreiben ein Buch darüber.«

Dieses Buch liegt Ihnen, geneigte Leserinnen und Leser, jetzt vor.

Für mehr als ein Jahrzehnt Unterstützung, also vom Kennenlernen bis ins Jahr 2021, gilt mein besonderer Dank meiner Freundin Antje Penk, Kemberg, für ihre Mitarbeit auch an diesem Buch. Dank gebührt zudem meinem Sohn Jens Schwarz, Aschersleben, meinem Bruder Hubertus Schwarz, Merseburg, Ebs Schäfer, Halle (Saale), und Christian Schmidt, Baasdorf.

Siegfried Schwarz

Wettin-Löbejün, im Frühjahr 2021

Vom Kriminellen zum Kriminalisten

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