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4. Gebet

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(Ich im Dezember)

Heute, an einem Samstag im fast andauernd nebeligen Dezember, bin ich früh aufgestanden und habe, wie nun schon seit längerer Zeit, die Psalmen gebetet. Es ist wirklich ein Geschenk, an einem freien Wochenende noch vor Sonnenaufgang aufzuwachen, einen Kaffee zu machen, sich auf das gemachte Bett mit aufrechten Rücken auf zwei übereinander geschichtete Kissen mit gekreuzten Beinen zu setzen, das Psalmengebetsbuch, den Wochenpsalter der katholischen Kirche in die Hand zu nehmen, und sich auf die Worte konzentrierend laut beten zu dürfen. So schwinden die hin und wieder auftauchenden unheilsamen bewertenden Gedanken und es herrscht Stille im Geist, und auch noch in der Welt. Nur das Licht der hohen orangenfarbenen Straßenlaterne leuchtet durch das Fenster und wenn ich nach den Psalmen noch das „Vater Unser“ immer wieder bete, nur im Stillen, im Geist, und das Licht ausgeschaltet habe, sehe ich durch ihr Licht und das des Mondes und durch die Lichter der Stadt, die Schatten und Konturen im Zimmer und freue mich in einem warmen geborgenen Gefühl am Leben zu sein, bewusst atmen zu dürfen, zu beten.

Ich verstehe: Das „Vater Unser“ hat Jesus Christus bewusst kurz gehalten, damit es jeder beten kann, auch nicht studierte, einfache Menschen und erst recht geistig arme Menschen, die sich selbst verleugnet haben, und nicht wieder reich im Geiste werden wollen, durch ein Übermaß einer komplizierten „Erlösungstaktik“; im Grunde reicht das Vertrauen, der Glaube an die sichtbar Liebe auf Erden, Jesus Christus, auf Gott, und das von ihm gelehrte Gebet „Vater Unser“; recht bald kann dadurch ein beinahe gänzlich heiler klarer Zustand des Geistes erreicht werden, inklusive der Mithilfe des heilige Geistes. Ich erkenne das an dem neben Jesus Christus sterbenden Verbrecher, der noch heute, also Jetzt und Hier, in einen ewig währenden innerlichen paradiesischen Zustand versetzt wurde, und das wirklich „nur“, weil er auf Jesus Christus, auf Gott, vertraute, an ihn glaubte; Jesus Christus hat die Erlösung für die Menschen von ihrem Leid leicht gemacht. Ja, er liebte, liebt und wird lieben, und möchte nicht, dass die Menschen für seine Liebe etwas schwer erarbeiten oder abarbeiten müssen.

Später erkenne ich, dass ich ein Sünder war und bin, dass meine Eltern und meine Schwester Sünder waren, und vielleicht manchmal noch sind, dass die meisten Menschen Sünder waren, oder auch noch sind. Und ich war auch schon ein Judas, der Jesus Christus, die Liebe, verraten und verkauft hatte.

Die Sünde gebiert aus der Erbsünde. Von den Eltern, und Bekannten, bekommen wir, durch deren Verhalten, durch deren Gedanken in Worten und Taten mit, was diese wiederum von ihren Eltern mitbekommen haben und so weiter. So wird - und formen wir danach zusätzlich selbständig - unser Ich, unsere Seele, und werden aber von so manchen unheilsamen Gewohnheiten erlöst, wenn wir uns dem lebendigen Gott in uns, sowie seiner Lehre, dem Guten, zuwenden.

Die Eltern haben natürlich auch viel Gutes getan, sonst wären wir alle nicht am leben, sie haben ihr Bestes gegeben, uns jeden Tag gefüttert, eingekleidet, uns spielen lassen, zur Schule geschickt u.s.w.

Die Erbsünde begann mit einem Menschen, der vom Guten absichtlich abgefallen war, indem er sich über Gott gestellt hatte.

Wundervoll, das der christliche eine Gott, ein vergebender Gott ist. Durch Jesus Christus sagte er selbst zu sich: Jesus aber sprach: Vater, vergib ihnen! Denn sie wissen nicht was sie tun. (Lukas 23,34) Seit ich erfahren habe, dass Gott mir vergeben hat, dieses Wesen von dem alles abhängt, weil er einzig allmächtig, weil er die Quelle von Geist und Materie - von allem - ist, weil er selbst der unsterbliche ewige Geist ist, und seit ich erfahren habe, damit durch diesen alles entsteht wie er es möchte, weil er die unendliche bedingungslose Liebe ist, kann ich wieder ohne bedrückende Schuldgefühle in seiner Gnade und Liebe leben und auch anderen vergeben. Alles was war, hatte irgendwo seinen Sinn für meinen und den Wachstum anderer; nicht das ganz Böse, der Teufel, aber ich denke doch das meiste.

Aufbruch – Eine Reise in Liebe ins Glück

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