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Der Drache in der Luft

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Endlose Weite … Der Drache flog schnell durch die Lüfte, mit ihm die Elfe, die auf seinem prächtigen grünen Rücken saß. Der Wind glitt ihr durch das Haar, sie war ruhig und gelassen. Immer höher stieg sie auf, um dann wieder schnell hinab zu stürzen und ins Tal zu gleiten. Die Berge reckten sich immer höher hinauf, verschwanden schließlich in den Schleiern der Wolken. Oben breitete sich eine ewige Stille aus, die nur durch einige Rufe von Vögeln durchdrungen war. Hin und wieder schien die Sonne hindurch, es war ein unglaublicher Eindruck. Ein Gebirgssee lag majestätisch in den Höhen, das Wasser hatte eine tiefblaugrüne Farbe, die an türkis erinnerte. Auf ihrem Rücken hatte sie Pfeile und den Bogen sowie zwei rasiermesserscharfe Klingen aus Elfenstahl, verziert und mit ledernen Griffen versehen – sehr schmal für ein Schwert und doch typisch für die Waffen der Elfen.

Sie flog Richtung Heimat, als sie unten im Wald einen Mann mit Helm erblickte. Sie zügelte den Drachen, flog in Kreisen von oben herab und kam dann auf einer Lichtung zum Stehen. Den Mann mit dem Helm kannte sie und nur zu gut auch seine Verfolger. Sie waren sich schon begegnet … außerhalb einer Schlacht; auf einer Burg, die Menschen aufnahm, die sich körperlich verletzt hatten und die keine Feinde waren. Damals hatte sie ihn mit ihrer Heilkunst geheilt, als er sich in der Schlacht eine Verletzung zugezogen hatte. Damals schon waren die Verfolger ihm auf der Spur gewesen. Goldgierig wollten sie ebenso wie er den Schatz heben und glaubten, er könne sie hinführen.

Die Elfe überlegte einen Moment, dann sprach sie ihn in seiner Sprache an. Er antwortete und sie trafen sich in der Mitte der Lichtung.

»Ich bin in großer Gefahr«, sagte Gurdieff.

»Ich weiß«, erwiderte die Elfe. Sie mochte seine Gegenwart, zeigte sich ihm jedoch bisher immer kühl und distanziert. Im Herzen aber war sie fasziniert von seiner starken Ausstrahlung. »Brauchst du meine Hilfe?«

»Ja«, kam es ihm von den Lippen.

»Gut, dann zeige mir in Gedanken, was dich bedrückt.« Elfen verstanden es, die Gedanken anderer zu lesen, vorausgesetzt, man ließ es zu.

»Nein«, sagte er. »Ich erzähle dir lieber meine letzten Erlebnisse. Lass und aber an eine Stelle gehen, wo uns niemand sieht. Nimm´ den Drachen mit.«

»Gut.«

Sie liefen in den Wald hinein an einen geschützten Platz bei einem Felsen. Er berichtete ihr von den Problemen, die er gehabt hatte, seit sie sich aus den Augen verloren.

»Mmh«, meinte sie. »Ja, das ist keine leichte Geschichte, zumal du jetzt weißt, wo der Schatz sich befindet. Gebe niemanden diesen Ort preis.«

»Gewiss nicht.«

»Glaube an dich«, sagte sie mit einem eindringlichen Lächeln in ihren wunderschönen Augen. »Ich nehme dich mit, wenn du möchtest, zurück in meine Heimat, aus der ich komme.«

Ein langes Schweigen breitete sich aus.

»Ja«, sagte er schließlich. »Ich komme mit dir.«

Sie stiegen auf den Drachen und flogen hinauf, immer höher, bis die Welt unter ihnen klein und unscheinbar zurückblieb. Er spürte, wie der Drache ihn angenommen hatte, als gäbe es eine unsichtbare Verbindung zwischen ihnen.

Lasmoria

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