Читать книгу Heiße Massagen | Erotische Geschichten - Simona Wiles - Страница 4
ОглавлениеYoni Massage
Linda hob ihr Sektglas.
»Auf dich, meine Liebe!« Dann nahm sie einen Schluck und beobachtete ihre Freundin Marsh, die ebenfalls von ihrem Glas trank. Linda war gespannt, was sie auf das Geschenk sagen würde, das sie ihr zu ihrem Geburtstag überreicht hatte.
Marsh und Linda waren seit der gemeinsamen Schulzeit befreundet. Nach dem Abschluss hatten sich ihre Wege getrennt, doch da sie beide in der gleichen Stadt geblieben waren, trafen sie sich zufällig in einem Café wieder. Beide hatten sich kaum verändert und gegenseitig sofort wieder erkannt. Sie waren sich kreischend um den Hals gefallen und verbrachten den restlichen Tag damit, einander die letzten Jahre zu erzählen. Seitdem waren sie unzertrennlich wie damals.
***
Marsh feierte ihren 31. Geburtstag im Stillen. Sie war froh, an diesem Tag nicht alleine zu sein, hatte jedoch auf eine große Party keine Lust, weil sie noch immer das erklärungslose Verschwinden ihres Freundes überwinden musste. Soweit sie wusste, hatte er bereits eine Neue, was sie sowohl in Zugzwang brachte – niemand mochte es, wenn der Ex glücklich wurde und für einen selbst gab es kein kuscheliges Bett – als auch die Selbstzweifel in ihr nährte. Auch wenn Linda ihr immer wieder sagte, dass sie eine tolle Frau sei, hübsch mit einer Klasse-Figur, war es für Marsh klar, dass das für Steve wohl nicht ausgereicht hatte. Letzten Endes, hatte Linda gesagt, war Steve nur ein Macho, der es mit intelligenten Frauen nicht aufnehmen konnte. Diese Aussage hatte sie nach einer Flasche Wein getroffen, weshalb Marsh nicht sicher war, ob sie das ernst nehmen konnte.
***
Jetzt aber lächelte sie Linda an.
»Ich freue mich, dass du da bist!«
»Du weißt, Schätzchen, ich bin immer für dich da.« Linda war für Marsh die resolute, verrückte, quirlige und selbstbewusste Schwester, die sie nie hatte. Linda steckte mit ihrer Energie an, während Marsh auf ihre Umgebung beruhigend wirkte. So gegensätzlich die beiden Frauen auch waren, ergänzten sie sich doch wie Puzzleteile, weil sie einander wertschätzten.
Sie hatten beschlossen, den Abend gemütlich bei Marsh zu Hause zu verbringen, zu trinken, zu reden, Filme anzusehen. Linda würde bei ihr übernachten, und weil es Wochenende war, konnten sie am nächsten Tag ausschlafen. Marsh öffnete den Briefumschlag, den Linda ihr überreicht hatte.
»Ein Gutschein?« Sie war überrascht, klappte die Karte auf und las: »Für Marsh, meine liebe Freundin – lass es dir gut gehen …« Darunter war ein Herzchen gemalt. Marsh war gerührt, bis sie weiterlas. »Erleben Sie eine erotische Yoni-Massage bei Yon Whee, mit duftenden Ölen und exotischen Klängen … Eine erotische Massage? Linda!« Sie riss die Augen auf.
Linda lachte. »Schätzchen, da läuft nichts, was du nicht willst, okay? Ich hab es ausprobiert, es ist klasse!«
Marsh wurde knallrot. Was sollte sie sich darunter vorstellen? Nie würde sie dort hingehen! Trotzdem fragte sie zaghaft nach.
»Ich würde dir die Überraschung verderben, wenn ich es dir erzähle. Nur so viel: Danach vergisst du die stümperhaften Beglückungsversuche deines Ex.«
»Aber was müsste ich mitnehmen, falls ich dort hinginge?«
»Nicht FALLS, meine Liebe, sondern WENN. Das ist ein Unterschied. Ich bestehe darauf, dass du den Gutschein einlöst, um deinetwillen. Schließlich bist du schon seit ein paar Monaten ohne Mann, und du sollst es dir gut gehen lassen.« Bei dem zweifelnden Ausdruck auf dem Gesicht ihrer Freundin beugte Linda sich vor und legte ihr beruhigend die Hand auf den Arm: »Du musst nur dich selbst mitbringen und gute Laune. Na ja, und den Gutschein.«
»Kein Handtuch, wie bei normalen Massagesalons?«
Linda schüttelte den Kopf. »Nichts dergleichen.«
Marsh bedrängte sie, ihr zu erzählen, was dort vor sich ginge, aber Linda lächelte nur geheimnisvoll und meinte, sie solle sich positiv überraschen lassen. »In Zeiten ohne Kerl ist das eine wohltuende Alternative.«
Zeiten ohne Kerl – Marsh wusste, dass Linda sich ihre Sexualpartner nach dem Prinzip auswählte: »Heute darfst du in mein Bett, morgen früh bist du verschwunden.« Insgeheim beneidete sie ihre Freundin für diese Einstellung, sie selbst konnte das nicht. Linda war eine äußerst attraktive Frau, ihr Busen war straff, die blonden Haare mit Strähnen durchsetzt, die Figur schlank und durchtrainiert. Ihre Augen groß und blau, sodass sie je nach Lichteinfall wie Sterne strahlten. Marsh dagegen war klein und zierlich mit schwarzem Haar, das sie mit einem Haargummi bändigen musste. Ihre dunklen großen Augen waren mit dichten Wimpern umkränzt, ihre vollen Lippen nur zart mit einem Lipgloss betont. Männer sahen ihr bewundernd hinterher – was Marsh jedoch selten bemerkte. Und wenn, dann fragte sie sich, ob sie ein Kleidungsstück falsch herum angezogen hatte.
***
Sie verbrachten den Abend wie geplant mit viel Wein, Reden und Lachen. Marsh hatte leise Musik aufgelegt, zu der sie beide irgendwann wie verrückt im Raum umher tanzten. Später, als sie müde wurden, legten sie eine DVD in das Abspielgerät und schliefen, unter Decken auf dem Sofa eingekuschelt, ein.
Den nächsten Morgen verbrachten sie damit, ihren Kater zu vertreiben und sich ein ordentliches Frühstück zu genehmigen. Als Linda sich verabschiedete, ermahnte sie Marsh noch einmal: »Denk an den Gutschein. Bitte lass ihn nicht verfallen.«
Marsh sah ihr nachdenklich lächelnd hinterher. Linda war schon immer fürsorglich und meinte stets zu wissen, was für den anderen das Beste sei. Sie kehrte in die Wohnung zurück und nahm noch einmal die kleine, hübsche Karte auf.
Yoni ist aus der vedischen Sprache, aus dem Sanskrit. Sie versinnbildlicht die Weiblichkeit. Die Göttin Yoni wurde als schöpferische Kraft verehrt.
Marsh las, dass sie ein Vorgespräch haben könne, in dem klar definiert würde, was die massierende Person anbiete, was sie selbst möge und wie in etwa der Ablauf sei. Sie überlegte, ob sie das auch telefonisch erfragen könnte, denn Marsh war jetzt sehr neugierig geworden. Was sollte sie sich unter einer Yoni-Massage vorstellen?
Ihr Anruf wurde von einer sanften freundlichen Stimme entgegengenommen.
»Guten Tag, hier ist der erotische Massagesalon Yon Whee. Was kann ich für Sie tun?«
Marsh atmete tief durch. Dann stellte sie sich vor, erklärte ihr Anliegen und lauschte den Ausführungen am anderen Ende.
»Wenn Sie möchten, dürfen Sie gerne kommen, sich die Räumlichkeiten ansehen und Ihre Masseurin kennenlernen, um zu sehen, ob sie die Person ist, von der Sie berührt werden möchten.«
Masseurin? Sie war doch nicht lesbisch? Was hatte Linda sich dabei wieder gedacht? Doch bevor Marsh empört auflegen konnte, erklärte die Frau, die ihre Vorbehalte gespürt haben musste, weiter: »Wir beschäftigen nur Frauen, weil diese sehr einfühlsam sind. Wenn Frauen andere Frauen massieren, dann hat das nichts mit lesbischer Liebe zu tun. Wir sind ein seriöses Unternehmen und Geschlechtsverkehr findet bei uns nicht statt. Es geht hier um Berührung und Entspannung.«
Hm. Marsh hörte weiter zu.
»Möchten Sie gerne einen Termin ausmachen für ein Vorgespräch?«
»Ja.« Sie würde sich das Ganze einfach mal ansehen und anhören – zumindest würde sie dadurch herausfinden, was Linda ihr verschwiegen hatte. Sie einigten sich auf einen späten Nachmittag in drei Tagen, und Marsh trug den Termin in ihren Kalender ein. Sie war gespannt.
***
Drei Tage später stand sie vor dem Salon »Yon Weeh« und fragte sich immer noch, was sie hier sollte. Aber die drängenden Worte von Linda gingen ihr nicht aus dem Kopf: Geh dorthin um deinetwillen. Lass den Gutschein nicht verfallen. Lass es dir gut gehen.
Eigentlich sollte sie diesen Rat endlich annehmen, oder?
Sie klingelte an der Tür des Hauses und wurde mit einem Summen eingelassen. Der weiträumige Flur war geschmackvoll dekoriert – Blumen, Statuen und schöne Girlanden harmonierten mit den Farben der Wände, die das gedämpfte Licht zurückwarfen. Marsh trat an den niedrigen Tresen, hinter dem eine dunkelhaarige Frau saß und sie anlächelte.
»Hallo, ich bin Marsh. Ich habe einen Termin zu einem Vorgespräch.«
»Schön, dass Sie da sind! Ich gebe Lana gleich Bescheid.« Sie stand auf und verschwand in dem angrenzenden Gang, kam jedoch sofort wieder und bot Marsh einen Platz an. »Sie kommt gleich.«
Marsh setzte sich. Sie war etwas aufgeregt, weil sie nicht wusste, was sie erwartete.
Aus dem Gang tauchte eine schlanke Gestalt auf, die sie herzlich anlächelte. »Hallo, ich bin Lana. Bitte, hier entlang.« Marsh folgte ihr in einen gemütlichen kleinen Raum, der ebenso schön eingerichtet war wie das Vorzimmer. Lana lud sie ein, sich zu setzen, bot ihr eine Tasse Tee an und eröffnete das Gespräch mit einer Frage.
»Wir werden über viele Dinge sprechen, über Intimität, Erotik, Sexualität. Bei diesen Themen lässt man sehr viel Nähe zu. Ist es okay, wenn wir uns duzen?«
Lana kam sehr sympathisch bei Marsh an, deshalb hatte sie keine Schwierigkeiten, zu nicken und zu lächeln. »Ja.«
»Danke.« Auch Lana lächelte. Dann erklärte sie ihr, worum es bei einer Yoni-Massage ginge.
»Bei der Erotik geht es um Sinnlichkeit, Lust, um Loslassen und um Leichtigkeit. Berührungen sind wie Medizin, weil die Haut das größte Organ des Menschen ist, das Zuwendung braucht. Bei einer erotischen Yoni-Massage wird zunächst der ganze Körper massiert: Gesicht, Brust, Bauch, Rücken, Gesäß und so weiter. Ich massiere mit ausgesuchten Ölen, die sorgfältig in die Haut einmassiert werden und zur Entspannung beitragen. Auch massiere ich nicht nur mit den Händen, sondern auch mit meinem Körper, das heißt, auch ich selbst bin nackt. Das Prinzip heißt: Von außen nach innen. Weil du noch nie eine Massage genossen hast, werde ich bei jeder neuen Berührung fragen, ob das so in Ordnung ist. Wenn du irgendetwas nicht möchtest oder dich unwohl fühlst, dann hab keine Scheu, das zu sagen.«
Marsh schwirrte der Kopf. »Was heißt: Von außen nach innen?«
»Das heißt, zunächst der ganze Körper, dann die Intimzone außen, dann innen.« Als Lana das erschreckte Gesicht von Marsh sah, lächelte sie beruhigend. »Nur, wenn du das möchtest. Und bitte, mach dir nie Gedanken darum, was ich denken könnte, oder dass du unbedingt zu einem Höhepunkt kommen müsstest. Das ist nicht so. Ich bin vollkommen wertfrei und nehme jeden Menschen so an, wie er ist. Und es soll nur das geschehen, was du möchtest. Verstehst du? Deshalb ist es wichtig, klar zu kommunizieren – außer, dass ich dich beobachten werde, um auf dich einzugehen, ist das für mich sehr wichtig.« Das herzliche Lächeln von Lana beruhigte Marsh ein wenig. Sie konnte es sich ja noch einmal überlegen, ob sie das wirklich wollte.
»Hast du noch Fragen, Marsh?«
»Ja. Muss ich etwas mitbringen? Ein Badetuch vielleicht?«
»Wir stellen Tücher zur Verfügung, die wir täglich in die Reinigung geben, sowie Produkte für die Dusche danach. Die einzige Bedingung, die wir stellen, ist, dass unsere Kunden bereits sehr sauber gereinigt zu uns kommen. Wir selbst achten ebenfalls darauf, dass wir angenehm sind. Bring nur dich selbst mit – so, wie du bist.«
Marsh war nachdenklich. Das alles klang sehr professionell und seriös. Sollte sie …?
»Gut. Ich mache es.« Sie beschloss, über ihren Schatten zu springen, auch wenn es sie ihre ganze Willenskraft kostete.
Lana strahlte. »Wunderbar! Das freut mich wirklich. Ich glaube, du wirst es nicht bereuen!« Sie fügte hinzu: »Nach der Massage biete ich noch ein Nachgespräch an, wenn du möchtest. Die reine Massagezeit beträgt etwa 60 Minuten. Bitte komme etwa 20 Minuten vorher, um die Vorbereitungen rechtzeitig abzuschließen.«
Vorbereitungen? Marsh überlegte, ob sie jetzt nachfragen sollte. Andererseits vertraute sie Lana, die einen herzlichen Eindruck machte und ihr jetzt die Hand gab, um sie zu verabschieden.
»Vorne bei Sandra kannst du einen Termin ausmachen. Ich freue mich auf dich!« Sie führte sie auf den Flur und schenkte ihr nochmals ein sympathisches Lächeln, bevor sie in einen anderen Raum ging. Marsh ging zu dem Vorzimmer zurück, zückte dort ihren Taschenkalender und fand gemeinsam mit der jungen Frau einen Nachmittag etwa fünf Tage später. Beim Nachhauseweg schüttelte sie über sich selbst den Kopf, dann über Linda, ihre Freundin, die auf eine solch abstruse Idee kam, ihr eine erotische Massage zu schenken.
Zu Hause schenkte sie sich den Rest des Weines ein, der noch von ihrem Geburtstag übrig geblieben war, und rief Linda an.
»Du hast einen Termin ausgemacht? Wunderbar!«
»Ich weiß immer noch nicht, was ich von dem Ganzen halten soll,« meinte Marsh skeptisch.
»Ach, das wirst du dann aber wissen, Schätzchen, glaub mir. Es tut einfach unglaublich gut.«
Seine intimste Stelle einer fremden Frau zu zeigen, tat gut? Marsh wiederholte den Gedanken laut. »Aber ja, Süße! Diese Frau weiß, wie eine Muschi aussieht und behandelt sie vor allem mit Respekt und Wertschätzung. Eben das ist Yoni.«
»Aber was denkt sie dann über mich, zum Beispiel, falls ich zu einem Orgasmus kommen würde?«
»Ich glaube, sie freuen sich alle mit den Frauen, die einen Höhepunkt erleben. Es gibt viele, die so etwas noch nie erlebt haben. Deshalb braucht es auch Zeit, um diese Sinnlichkeit zu erleben.«
Wenn Marsh an Steve, ihren Ex dachte, dann war ihre Leidenschaft stets nur auf wenige Minuten begrenzt gewesen, weil er ziemlich schnell fertig gewesen war und abgespritzt hatte, während sie immer noch köchelte. Dass Sinnlichkeit, Leidenschaft und Erotik Zeit brauchten, war ihr fast neu – etwas, was sie tief innen geahnt hatte, jedoch nie erlebt.
Irgendwann kamen sie noch einmal auf das Thema ›erotische Massage‹ zu sprechen. Marsh druckste: »Weißt du, ich komme mir komisch vor, von einer Frau so intim massiert zu werden …«
Linda, direkt wie immer, fragte: »Würde es dir mit einem Mann denn besser gefallen?«
Marsh wurde still. Wenn sie in sich hinein horchte, dann konnte sie sich das mit einem Mann eher vorstellen, weil sie es als natürlicher empfinden würde. Sie erklärte es Linda, die nun ebenfalls nachdachte. »Tja, wer käme dafür in Frage?«, überlegte sie laut.
»Willst du jetzt einen Kerl für mich finden, der mich massiert?« Marsh musste bei dieser Vorstellung lachen, aber Linda meinte es ernst.
»Ja, natürlich! Dir soll es gut gehen – und ich glaube, wenn du das einmal gemacht hast, dann willst du es immer wieder. Weil es einfach geil ist.«
»Tja, aber dort arbeiten nur Frauen, wurde mir gesagt.«
»Das ist sicher kein Hindernis. Ich höre mich mal um.«
»Linda …«
»Nein, lass mich nur machen. Ich finde da bestimmt was – oder jemanden,« sie kicherte. Sämtliche Proteste von Marsh wurden im Keim erstickt, weil Linda sie nicht gelten ließ. »Warte einfach mal ab. Du kannst dann ja immer noch Nein sagen,« behauptete sie.
Marsh gab vorerst auf. Wenn ihre Freundin sich etwas in den Kopf gesetzt hatte, dann zog sie das durch. Nachdem sie sich verabschiedet hatten, legten sie auf und Marsh ging zu Bett. Sie grübelte darüber nach, worauf sie sich da eingelassen hatte. Sie schätzte ihre Freundin sehr und wusste, wie gut Linda es mit ihr meinte. Aber manchmal schlug sie mit ihrem Enthusiasmus über die Stränge.
***
Nach zwei Tagen meldete Linda sich telefonisch bei ihr.
»Hast du heute Abend schon was vor?«, forschte sie.
»Nein, bis jetzt nichts Bestimmtes.«
»Gut, ich komme vorbei und bringe jemanden mit. Dusch dich schon mal.«
Bevor Marsh nachfragen konnte, hatte Linda bereits aufgelegt. Seufzend begab Marsh sich in ihr Bad. Sie betrachtete ihren nackten Körper im Spiegel. Eigentlich sah sie gar nicht so schlecht aus. Ihr Bauch war noch immer straff, ihre Oberweite genau passend für ihre Größe, die Hüften nicht allzu ausladend, aber angenehm kurvig. Eigentlich genau so, wie viele Männer es mochten. Aber warum dieser Steve nicht? Achselzuckend schüttelte sie die negativen Gedanken an ihn ab und duschte sich. Sie zog eine bequeme Hose und ein T-Shirt an, frottierte ihre Haare und wartete im Wohnzimmer bei einem Glas Wein auf Linda und ihr ›Mitbringsel‹.
***
»Hey!« Linda umarmte sie stürmisch. Hinter ihr tauchte eine männliche Gestalt auf, mit herzlichem Lächeln und vor Charme sprühenden Augen.
»Das ist Simon. Er ist geprüfter Masseur und kennt sich auch auf dem Gebiet der erotischen Massage aus.«
Marsh bekam große Augen. Der Mann sah verdammt gut aus. Seine schlanke Gestalt steckte in Jeans und Shirt, die langen dunklen Haare waren gepflegt und am Hinterkopf mit einem Gummiband zu einem Zopf gebunden. Er trug einen sorgfältig zurechtgestutzten Bart.
Linda betrat das Wohnzimmer und setzte ihre mitgebrachte große Tasche auf dem Boden ab.
»Ich habe alle Utensilien dabei, die ihr braucht.«
Marsh folgte ihr völlig überrumpelt und zischte ihr zu: »Was bitte soll das?«
Ihre Freundin lächelte. »Ich will dir nur Gutes tun, Schätzchen. Ich weiß, du fühlst dich jetzt überrumpelt und all das, aber nachdem du gesagt hast, du könntest es dir mit einem Mann eher vorstellen, habe ich Simon aufgegabelt, der in einem anderen Salon arbeitet. Er ist ein wirklich Lieber. Und natürlich gibt es ein Vorgespräch, und danach kannst du entscheiden, ob du es möchtest oder nicht. Okay?«
Linda kannte sie einfach zu gut. Sie wusste, dass Marsh neugierig sein und sich zumindest anhören würde, was Simon zu sagen hatte. Also setzten sie sich alle, Marsh bot ein Gläschen Wein an, und Simon erzählte kurz von sich, damit er Marsh beruhigen konnte.
»Ich wohne ein paar Straßenzüge weiter und arbeite im ›Salitas Massagesalon‹. Eigentlich bieten wir hauptsächlich die normalen physiotherapeutischen Massagen an, aber ein paar von uns haben sich auch auf erotische Massage spezialisiert.« Er sagte, dass hauptsächlich Männer diese Massagen in Anspruch nähmen, es aber auch bei Frauen im Kommen wäre. Die meisten Frauen bevorzugten Partner ihres eigenen Geschlechts bei diesen intimen Handlungen. Andere fühlten sich wohler und fänden es prickelnder, wenn ein Mann sie massierte. »Wichtig zu wissen ist, dass es zu keinem Geschlechtsverkehr kommt. Meine Kolleginnen bieten den Männern Handentspannung an, genauso wie sie den Kundinnen Entspannung durch die Yoni-Massage geben. Auch zwischen uns würde es zu keinem Verkehr kommen. Es gibt auch keine Erwartungen von meiner Seite, dass du in irgendeiner Weise reagieren müsstest oder solltest. Es ist wichtig, dass du das verstehst …«
Simon hatte sie von Anfang an wie selbstverständlich geduzt. Seine ruhige, sanfte Art wirkte fast hypnotisch auf Marsh. Sie sah ihm unverwandt in die Augen und er begegnete ihrem Blick gelassen. So wie Lana ihr erklärt hatte, so sagte auch er, dass er bei jeder neuen Berührung nachfrage, ob sie angenehm sei, ob es okay wäre. »Es zählt nur das, was du möchtest und brauchst.«
Marsh dachte nach. Im Prinzip klang das alles sehr unkompliziert. Sie könnte außerdem die Augen schließen und dabei vergessen, dass ein Mann an ihrem Körper herumfummelte.
»Erklär ihr, wie du massierst, Simon,« schaltete Linda sich ein.
»Von außen nach innen. Zuerst den ganzen Körper, dann bestimmte Körperteile, und dann dein Yoni.«
Inzwischen wusste Marsh, was ihr Yoni war. Sie errötete etwas. Und stellte fest, dass sie allein die Vorstellung erregend fand, dass ein Fremder sie gekonnt mit seinen Fingern befriedigte. Unwillkürlich nickte sie, als Simon sie sanft fragte: »Kannst du dir eine Massage mit mir vorstellen?«
Linda lächelte zufrieden und stand auf. »Fein, dann gehe ich mal.« Sie nahm ihre Handtasche und küsste Marsh an der Tür auf beide Wangen. »Lass es dir gut gehen, Süße,« flüsterte sie, dann war sie weg. Marsh sah ihr verloren hinterher, schloss die Tür und drehte sich um. Simon saß abwartend mit einem freundlichen Lächeln auf dem Sofa. Er versuchte, ihr die Befangenheit zu nehmen.
»Ich sehe, du bist nervös, Marsh. Linda will dir etwas Gutes tun, und das möchte ich auch. Ich wünsche dir sehr, dass du dich fallen lassen kannst. Vielleicht magst du etwas leise Musik auflegen?« Marsh nickte verlegen und suchte in ihrem CD-Regal nach leiser, stimmungsvoller Musik. Sie fand etwas Entspannendes und legte die CD in ihren Rekorder. Als sie sich wieder umdrehte, hatte Simon ihr Weinglas noch einmal gefüllt. Er lächelte wieder.
»Ich glaube, dass etwas guter Wein sehr zur Entspannung beiträgt.« Er hatte sicher recht, dachte Marsh und nahm einen großen Schluck. Die Musik ertönte mit leisen, schwebenden Tönen.
»Wie geht es weiter?«, fragte sie nervös.
»Nun, es gibt zwei Möglichkeiten. Die erste ist, wir stellen Kerzen auf, verdunkeln den Raum etwas – das Neonlicht von draußen können wir aussperren – und beginnen dann.«
»Und die zweite?« Marsh nippte wieder an ihrem Glas.
»Die zweite ist, wir verdunkeln den Raum zwar, verzichten jedoch auf die Kerzen. Dafür würdest du ein Tuch um die Augen gebunden haben, um dich ganz auf die Berührungen konzentrieren zu können.«
Wenn Marsh es sich recht überlegte, war ihr die zweite Möglichkeit am liebsten. Sie würde nicht ständig Simon beobachten, nicht völlig gespannt sein. Andererseits würde sie ihm dafür völlig vertrauen müssen … was ihr inzwischen nicht mehr schwerfiel, stellte sie fest. Wenn sie ihn so betrachtete, machte er einen guten, anständigen Eindruck. Seine Finger waren manikürt, was bei einem Mann selten der Fall war.
»Okay. Die zweite«, sagte sie knapp und stellte ihr Glas auf den Tisch. Simon lächelte wieder und erhob sich.
»Dann erlaube mir bitte, dir ein Tuch umzubinden.« Er griff in die große Tasche auf dem Boden und zog ein schwarzes, blickdichtes Tuch hervor. Marsh ließ es sich umbinden, dann wartete sie auf weitere Anweisungen.
»Bitte vergiss nicht: Nichts geschieht, was du nicht möchtest. Bitte teile mir deine Gedanken und Gefühle mit, damit ich mich darauf einstellen kann. Okay?«
Marsh nickte. Simon bat sie, sich zu entkleiden. Sie hörte Rascheln, während sie ihre Hose und das T-Shirt abstreifte und letztlich nur in ihrem Unterhöschen da stand. Als sie sich zu Boden sinken ließ, spürte sie ein dickes, flauschiges Tuch unter sich. Simon musste es auf den dünnen Teppich gelegt haben. Sie lag da und wartete, lauschte auf die Geräusche, die Simon machte – leises Klappern, Rascheln, Hände reiben. Dann Stoff, der auf Haut rieb. Die leise Musik erfüllte sie und sie merkte, dass der Alkohol sie entspannte. Simon sprach leise, fast flüsternd.
»Marsh, ich werde dir jetzt Öl auf deinen Körper träufeln und mit der Massage beginnen.«
Sie quiekte trotz seiner Vorwarnung kurz auf, als die Flüssigkeit auf ihre Haut traf. Dann spürte sie sanfte Hände, die sich auf ihren Bauch legten, leicht darüberstrichen, ihn sanft kneteten und sich in Richtung ihres Busens bewegten. Marsh war froh, dass sie Simon nicht ansehen musste. Ohne das Tuch wäre sie ständig versucht zu blinzeln, um seinen Gesichtsausdruck zu deuten. Sie fand ihre Brüste viel zu klein und ertappte sich bei den Gedanken, was wohl Simon von ihr denken mochte. Seine Hände waren angenehm warm und weich. Sie tasteten über ihre Brüste, umrundeten sie, verteilten das Öl, und wenn er weiteres Öl nahm, waren sie kurz von ihrer Haut verschwunden. Marsh merkte, dass sie sich sehr schnell an diese Hände gewöhnte, die sie mit Respekt behandelten. Sie verweilten auf ihrem Busen, kneteten ihn sanft, reizten leise ihre Nippel, die sich lustvoll in die Höhe reckten und hart wurden. Marsh schnappte nach Luft. Sie hörte Simons lächelnde Stimme, die leise sagte: »Lass dich fallen, Marsh. Lass dich fallen.«
***
Es war so ganz anders als mit Steve, ihrem letzten Freund. Der hatte ein bisschen an ihr herumgefummelt, manchmal grob, war in sie eingedrungen und war nach kurzer Zeit, in der er schnaufte wie ein Walross, fertig gewesen.
Simon dagegen behandelte sie sanft, mit Respekt. Ab und zu fragte er: »Ist das okay für dich?«, und sie nickte jedes Mal. Wie sollte es auch nicht okay sein? Seine Hände waren einfühlsam, streichelten und kneteten sie. Er fuhr mit den Handflächen über ihre Brüste, die sich nach seiner Berührung zu sehnen schienen, bis zu ihren Schlüsselbeinen. Dort knetete er sie vorsichtig, wodurch sie ihre letzte Anspannung verlor. Dann fuhr er mit kräftigen Strichen über ihre Oberarme, jeden einzeln, bis er bei ihren Fingerspitzen angekommen war und jeden Finger kräftig zwischen seinen Händen nach außen ausstrich. Für Marsh waren diese Berührungen einzigartig – noch nie hatte sie fühlbar erlebt, dass sie so viel Haut zum Streicheln hatte. Nachdem Simon auch den anderen Arm auf diese Weise behandelt hatte, kehrte er zu ihren Schultern zurück und strich von dort aus nach unten, über ihre Brüste, die unter seinem Streicheln und Kneten zu vibrieren schienen, bis auf ihren Bauch. Dort ließ er wieder Öl auf ihre Haut tropfen, das er gekonnt verteilte, zwischen seinen Händen verrieb und über ihren Venushügel und die Hüften zu ihren Beinen überging. Er knetete ihre Oberschenkel, stellte ihre Beine auf und behandelte sie dadurch rundum. Seine Hände klopften und strichen über ihre Waden und ihre Schienbeine, folgten der sanften Linie des Fußspannes bis zu den Zehen, die er ebenfalls einzeln vorsichtig lang zog. Nach dieser Prozedur nahm er seine Hände weg.
Marsh fragte sich, wie es weiterginge. Seine Hände hatten in ihr ein sehnsuchtsvolles Brennen hinterlassen, ein Prickeln und Verlangen nach Berührung. Sie hatten ihr das Gefühl gegeben, dass sie schön war, dass ihr Körper vibrierte vor Energie und diese auch ausleben wollte. Wo waren diese Hände nun? Marsh war versucht, sich das Stofftuch von den Augen zu nehmen, als sie ein leises Reiben hörte. Simon kehrte mit warmen, neu eingeölten Händen zu ihr zurück. Marsh entspannte sich wieder.
Seine Hände begannen wieder auf ihrem Bauch, dann wanderten sie in kreisenden Bewegungen zu ihrer Scham. Marsh spannte ihre Muskeln an. Wollte sie das? Simon fragte sie ebenfalls, mit leiser Stimme. Er war hypnotisch, mit diesen Händen, hatte in ihr ein Verlangen hervorgerufen, nach dem sie süchtig wurde – also nickte sie. Sanft strich er über ihren Venushügel bis zu der Stelle zwischen ihren Beinen, die sie ihm nun wohl öffnen musste. Sie zauderte kurz, dann bewegte sie ihre Schenkel auseinander und spürte seine Finger, die zunächst über die empfindliche Haut auf der Innenseite ihrer Oberschenkel streichelten. Dann näherten sie sich den äußeren Schamlippen, und Simon strich immer wieder mit seiner flachen Hand darüber, rieb sie und knetete ihre Muskeln mit kräftigen kreisenden Bewegungen.
Marsh hatte nicht gewusst, dass allein das sie dermaßen antörnen würde. Sie keuchte und spreizte ihre Beine unwillkürlich weiter auseinander. Simon verstärkte den Druck und schob bei seiner Auf- und Ab-Bewegung zusätzlich einen Finger zwischen ihre Schamlippen. Wieder fragte er: »Ist das okay?«
Wie konnte er nur solche Fragen noch stellen? Marsh hätte ihn am liebsten angebrüllt: Jaaa, ja, mach weiter, frag nicht mehr, bring mich zum Kreischen, aber frag nie wieder! Stattdessen keuchte und stöhnte sie leise, sie brachte ein kleines Nicken zustande, während sie ihm ihr Becken entgegen hob. Simon schien allmählich zu kapieren, dass er jetzt nicht mehr aufhören konnte, denn er widmete sich nun ganz ihrer Yoni.
Marsh spürte seine Hand, die über ihre Schamlippen rieb. Sie waren glitschig vor Öl und ihrer eigenen Nässe. Teils massierte Simon noch immer ihre Muskeln zwischen den Beinen, teils konzentrierten seine Berührungen sich immer stärker auf ihr Lustzentrum, ihre Perle, von der Marsh den Eindruck hatte, dass diese gleich platzen musste. Geschickt hatte Simon ein Kissen unter ihren Po geschoben, als sie ihr Becken wieder gehoben hatte, damit er sie intensiver streicheln konnte. Seine Finger kreisten jetzt um ihre Klit, als ob sie Raubtiere wären, die das Wild einkreisten – nur, dass dieses Wild ihnen mit dem größten Vergnügen in die Klauen fiel. Als seine Fingerspitze sie vorsichtig direkt streichelte, stöhnte Marsh auf. Ihre Beine waren bereits bis zum Äußersten gespreizt, sie wusste fast nicht mehr, wohin damit. Zischend stieß sie ihren Atem aus, als seine Hände sie noch mehr entfachten: Seine freie Hand schob sich unter ihren Po, um ihre Backen zu kneten und zu massieren, während die andere Hand an ihrem empfindlichsten Punkt verweilte, ihn umkreiste, reizte, darüber strich und dann wieder fest daran rieb. Immer wieder verließ er diesen Punkt, um ihre Haut drumherum zu massieren, während Marsh dann wimmerte. Einerseits war es eine Folter, dass er ihre Kirsche nicht mehr reizte, andererseits merkte sie, dass dadurch, dass er sich nicht nur einem Punkt, sondern ihrer ganzen Intimzone widmete, sie nur noch schärfer wurde. Verzweifelt rotierte sie mit ihrem Becken, als ob sie seine Finger wieder einfangen müsse, damit sie dort weitermachten, wo sie Marsh hinterlassen hatten: auf dem Weg zu einer hohen Welle, hoch hinauf.
Simon schien das zu wissen, denn mit beruhigender Regelmäßigkeit kehrte er zu ihrem geschwollenen Kitzler zurück, um ihn weiter zu reizen. Mit der Zeit spürte Marsh, dass einer seiner Finger dabei ein klein wenig in sie hinein schlüpfte, kurz dort verweilte und sofort wieder hinausglitt. Bevor Simon fragen konnte, ob das okay für sie war, stieß sie mit heiserer Stimme hervor: »Mach weiter so!« Sie meinte, ihn lächeln zu spüren, doch er sagte nichts. Und zu diesem Zeitpunkt war ihr inzwischen völlig egal, was er über sie denken mochte. Sein Finger glitt wieder in sie, diesmal ein Stückchen tiefer, bevor er wieder verschwand. Es machte sie fast verrückt. Atemlos wartete sie auf das nächste Eindringen und hob wieder ihr Becken. Diesmal spürte sie, wie er dabei seine Hand drehte, sodass seine Fingerspitze nach oben zeigte. Sein Finger war leicht gekrümmt, als ob er ausdrücken wollte, komm her zu mir. Marsh fühlte seinen Finger in sich, der sie langsam massierte. Es war unglaublich! Sie verharrte zunächst still, um sich an das ungewohnte Gefühl zu gewöhnen. Dann spürte sie seine anderen Finger, die mit den Knöcheln weiter von außen auf ihre Beckenmuskeln drückten, rhythmisch, wie ein Pochen. Und dann sein Daumen, dessen Spitze immer wieder ihre Klit streifte.
Marsh keuchte. Sie spürte das Blut, das sich in ihrem Becken sammelte, es schwer werden ließ. Gleichzeitig schienen ihre Brüste noch weiter anzuschwellen. Simon war jetzt in ein sanftes, rhythmisches Stoßen übergegangen. Sein öliger Finger glitt in ihr hin und her, massierten sie von innen, fuhr in ihr auf und ab, dass Marsh ihre Finger in das weiche Tuch unter sich krallte und bei jedem Stoß aufstöhnte. Simons Bewegungen intensivierten sich, wurden ausholender, Marsh spürte, dass sein Körper mitging, sie ließ ihr Becken heftig rotieren, um jeden Stoß abzufangen. Was er mit seinem Finger in ihr machte, brachte sie zum Vibrieren – und jedes Mal, wenn sie dachte, sie würde gleich explodieren, veränderte er seine Stellung ein winziges bisschen und sie hielt noch länger aus, flog noch höher. Ihr Verstand hatte sich längst verabschiedet, sie empfand sich als eine einzige lustvolle Masse, die nicht mehr denken konnte, sondern sich nur noch auf das Hier und Jetzt konzentrierte und nicht mehr aufhören konnte zu stöhnen und sich im Takt von Simons Finger zu bewegen.
Als sie kam, war sie über die Wucht überrascht. Sie öffnete ihren Mund zu einem lautlosen Schrei, bäumte sich auf, bog den Rücken durch und schien die Luft anzuhalten, während Simon sie sanft weiter mit seinen Händen massierte und mit seinem Finger in sie stieß. Erst, als ihr Zucken und Beben allmählich verebbte, wurden auch seine Bewegungen langsamer, bis er langsam seine Hände von ihr nahm. Marsh blieb atemlos keuchend liegen, sie konnte sich fast nicht rühren. Was hatte sie getan? Sie war vor einem fremden Mann explodiert?
Simon schien zu spüren, dass sie allmählich zu sich kam. Leise lächelnd sagte er: »Marsh, ich bedanke mich bei dir. Ich werde nun gehen. Deine Freundin Linda wird die Sachen wieder abholen. Ich wünsche dir noch einen schönen Abend.« Sie hörte Schritte, dann die Wohnungstür, die zuklappte. Sie war nicht einmal fähig gewesen, sich bei ihm zu bedanken! Mit einem schlechten Gewissen entfernte sie die Augenbinde. Mittlerweile war es draußen dunkel geworden, und nach einem Blick auf ihre Uhr stellte sie fest, dass das Ganze etwa eine Stunde gedauert hatte.
Ihr Telefon klingelte. Marsh fühlte sich seltsam frei und sehr wohl in ihrer Haut, als sie abhob und Linda fragen hörte: »Na, Süße, wie wars.«
»UNGLAUBLICH.«