Читать книгу Lucky - Teil 3 - Simone Guggemos-Hübner - Страница 3
Kapitel 1
ОглавлениеEin gefährliches Abenteuer
Frauchen geht heute mit mir in die Innenstadt, weil sie „Dinge erledigen“ muss; Menschen müssen ja immer etwas erledigen.
Allerdings nehmen wir heute öffentliche Verkehrsmittel, was an sich schon aufregend ist. Der Bus ist ja noch akzeptabel, aber dann am S-Bahnhof kommt es aus seiner Höhle auf uns zu: groß, rot, laut dröhnend, einen Windstoß vor sich herschiebend. Ich tue alles, um das Leben meines Frauchens und mir zu retten: bellen, meine Nackenhaare aufstellen, mich groß machen, doch das mit dem Angriff klappt nicht wirklich, weil Frauchen mich an der Leine zurückhält. Das rote Monster hält an, um kurz darauf aber wieder zu verschwinden. Gut gemacht Lucky, denke ich mir. Von Frauchen bekomme ich kein Lob, sie guckt nur peinlich berührt zu Boden, weil uns die Leute anstarren.
In den nächsten roten Riesendrachen mit hässlich roten Augen steigen wir dann ein, was ich, nach dem gleichen Theater wie vorhin, gar nicht so schlimm finde. Es wackelt und man muss sich ausbalancieren, aber es riecht manchmal auch ganz interessant in diesen Zügen, wie Frauchen die Drachenschlangen nennt; ab und zu kann man sogar aus dem Fenster schauen. Wenn wenig Leute im Zug sind, darf ich auf einer Sitzbank sitzen: Wahrhaft königlich!
Dann steigen wir aus und versuchen, den Ausgang dieser verwinkelten unterirdischen Gänge zu finden. Ein schreckliches Labyrinth, viel zu laut und viel zu viele Menschen. Und dann wird es noch schlimmer: Frauchen, die mich hier wie immer auf dem Arm hält, spricht mit einer älteren Dame; dieses Gespräch muss sie dazu veranlasst haben, mich runter zu lassen und auf ein seltsames Fließband zu setzen: Es wachsen darin komische Stufen aus dem Boden, sie wandern nach oben. Mir zieht es die Beine weg und ich habe Angst, dass ich jetzt sterben muss: Hilfe!!! Und wo geht es hin; ist das die berühmte Himmelfahrt? Aber Frauchen ist bei mir und redet beruhigend auf mich ein. Irgendwann hören die Stufen auf sich zu bewegen und ich kann stehen. Boh, das war spannend. Mein Frauchen ist stolz und glücklich: “Ludi, jetzt bist du das erste Mal Rolltreppe gefahren! Die anderen Hunde hier in der Stadt lernen das schon in der Welpenschule. Das hat mir die nette Frau grad eben erzählt!”. Rolltreppe hin, Rolltreppe her, dann bin ich doch lieber ein Landei. Und so spazieren wir durch die Stadt, Frauchen mit mir oder ich mit Frauchen, und genießen den restlichen Tag. Allerdings machen mich die vielen Gerüche immer sehr müde und ich will schnnüffeln, was Simone wiederum nervt.
Lucky auf der Burgruine Eisenberg – oder Brett vor´m Kopf
Ich sehne mich schon danach, wieder im schönen Allgäu zu sein, da geht es nämlich ein wenig beschaulicher zu. So zum Beispiel bei meinen häufigen Besuchen auf der Burgruine Eisenberg, wo es immer viel zu entdecken gibt.