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ОглавлениеDie richtige Business-Kleidung für den richtige Job: Work-Life-Balance in der Mode?
// Von Simone Janson
Im Interview kürzlich plauderte Betriebsleiter Jürgen Schwarz aus dem Nähkästchen der Vorstellungsgespräche: Unangenehm aufgefallen ist ihm zum Beispiel eine Grafikerin, der bei der Wahl der Kleidung schlicht das Gefühl dafür fehlte, welche Kleidung bei ihrem etws fülligeren Gewicht passend war. Und auch wenn das nur eine Testbewerbung war, kann man bei Vorstellungsgesprächen so einiges falsch machen.
Banalitäten – oder doch nicht?
Eigentlich sind viele Tipps zum Thema Mode Banalitäten sollte man meinen – oder doch nicht, wenn man sich das oben genannte Beispiel der Grafikerin anschaut?
Die hätte übrigens den Job beinahe bekommen, denn die Qualifikationen waren Top. Am Ende scheiterte es nur daran, dass sie eine Vollzeit-Stelle suchte.Die Aufmachung im Job hingegen wäre dem Betriebsleiter auch herzlich egal: “Nur beim Vorstellungsgespräch muss doch eine gewisse Form gewahrt werden.”
Den Dresscode einhalten
Und darum genau geht es bei solchen Bekleidungstipps: Die Chefs in spe oder die Personaler wollen sehen, dass man sich auch im Kundenkontakt und auch sonst benehmen kann und gewisse Gepflogenheiten der Branche einhält. Daher ist es auch so wichtig, auf den branchenüblichen Dresscode zu achten.
Der kann übrigens auch in Jeans und Turnschuhen bestehen, wie in der Berliner Internetszene üblich. Im Hosenanzug wäre man da schlicht overdressed – das hatte auch Miram Meckel, Professorin und Freundin von Anne Will verstanden, als sie auf der re:publica 2012 ihren Vortrag hielt.
Job und Kleidung müssen passen
Ich halte aus dem Grund in letzter Zeit selbst Vorträge, die sich meist um Blogs und Internet drehen, in Jeans. Für mich ohnehin das praktikabelste Business-Kleidungsstück, knitterfrei und sogar mit Fleck noch schick.
Dementsprechend sollte man sich m.E. kleidungsmäßig auch nicht zu sehr verbiegen: Will Mann wirklich in einem Unternehmen arbeiten, in dem Krawattenpflicht herrscht, wenn man die Teile sonst verabscheut? Vermutlich passt es dann auch an anderer Stelle nicht….
Work-Life-Balance in der Mode
Meiner Ansicht ist das ohnehin das größte Problem sogenannter Business-Kleidung: Dass dabei zu wenig auf praktibalität hageachtet wird. Auf Work-Life-Balance in der Mode.
Beispielsweise sind hochhackige Schuhe und Kostüme für mehrstündige Zugreisen zu Terminen oder stundenlange Messebesuche einfach nicht praktisch: Viel zu groß ist die Gefahr, dass die Klamotte etwas abbekommt, der Absatz umknickt usw. – von der bequemlichkeit mal ganz zu schweigen.
Und ebenso wenig berücksichtigt wird bei solchen Bekleidungstipps, dass sich der Lebensstil von Frauen erheblich verändert hat: Wer hat denn heute noch Zeit, sich zwischen Kindern, Job und diversen Abendveranstaltungen fünfmal am Tag umzuziehen? In der Regel trägt man doch die selben Klamotten den ganzen Tag. Das edle TShirt unter dem Blazer statt Bluse wird da ja schon zum Must-Have: Knitterfrei und einfach zu wechseln, falls doch mal ein Fleck drauf kommt.
Wie sieht Euer Business-Stil aus?
Womit ich gar nicht für Jeans und Turnschuhe allerorten pläydiere, ganz im Gegenteil, aber es gibt insgesamt viel zu wenig schöne und praktische Businessmode, die sich dem neuen Lebensstil von Frauen anpasst.
Businessmode muss nicht seriös, spießig oder langweilig- Das geht auch anders – Z.B. Flip-Flops zum Hosenanzug oder Nadelstreifen auf dem Fahrrad. Ja man kann sogar mit ein paar Accessoirs die langweiligsten Nadelstreifen aufpeppen kann. Denn das Interesse beim Leser ist offensichtlich da!
Mobiles Büro in stylisch
Und dann das: Als ich mich vor ein paar Tagen mit Robindro Ullah zum Interview traf, ergab sich spontan dieses Fotomotiv. Die Klamotte an sich ist nicht besonder originell, abgesehen vielleicht von der Beigefarbenen, gewaffelten Krawatte. Aber diese Accessoire-Kombination: Die sportliche Sonnenbrille, die Fahrradklammer in der Hose – und dazu das Miet-Fahrrad… Und nein, das ist nicht ironisch gemeint, ich fand, dass es in der Kombination wirklich cool aussah.
Nicht zu vergessen übrigens der Roll-Koffer mit ausziehbarem Griff, den man auf so ein Fahrrad bequem schnallen kann (anders als bei einem normalen Gepäckträger…). In dem Koffer ist übrigens kein Reisegepäck, sondern Robindro Ullah mobiles Büro, das er so viel bequemer durch die Gegend befördern kann als in einer normalen Laptoptasche. Ich persönlich finde alles in allem, dass das ein gelungener Style ist.
Wie seht Ihr das? Welche Klamotten bevorzugt ihr im Beruf?