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Wie Chefs mit Entlassungen umgehen: Emotional intelligent kündigen
// Von Markus Hornung

Führungskräfte sind auch nur Menschen. Sie kennen, wie jeder andere Mitarbeiter, Situationen im Job, die ihnen unangenehm sind. Dabei geht es meist nicht um die Präsentation vor großer Runde oder um die Angst, eine anspruchsvolle Aufgabe nicht zu meistern. Viele Führungskräfte werden dann unsicher, wenn sie emotional heikle oder politisch schwierige Situationen bewältigen müssen.

Emotional intelligent kündigen – geht das überhaupt?

Stehen Kündigungen an, trifft das die Mitarbeiter, die gehen müssen, am härtesten. Doch auch für den Vorgesetzten ist es schwer. Die schlechte Nachricht zuerst:

Eine Kündigung bleibt eine persönliche Katastrophe. Die gute Nachricht: Chefs können lernen, Mitarbeiter respektvoll zu entlassen und sich würdevoll zu verhalten.

Die betriebsbedingte Kündigung

Ein Horrorszenario für viele Chefs ist es, guten Mitarbeitern die Kündigung aussprechen zu müssen. Sie wissen schon im Vorfeld, dass diese Situation emotional belastend sein wird und fürchten, sich von dem Ärger, der Trauer und Verzweiflung anstecken zu lassen.

Die Herausforderung liegt darin, diese Empathie nicht zu verschleiern, sondern sie für das Gespräch zu nutzen.

Mitarbeiter entlassen – typische Fallen

Viele Führungskräfte reden aus Angst, der Mitarbeiter fühle sich abgekanzelt, zu viel und überhäufen ihn mit Aussagen, wie: „Das wird schon alles wieder.“ oder „Sie werden schnell eine neue Stelle finden.“

Diese emotionalen Killerphrasen sind überhaupt nicht hilfreich, sondern verlängern die Qual und vergrößern die Trauer.

Kündigen, aber richtig

Eine gute Strategie ist es, die auftauchenden Emotionen in einem solchen Gespräch wahrzunehmen und anzuerkennen. Das machen Vorgesetzte deutlich, indem sie ihr Verständnis für den gekündigten Mitarbeiter aussprechen.

Klare Aussagen, wie: „Ich kann verstehen, dass Du enttäuscht bist und Verzweiflung aufkommt. Mir würde es genauso gehen.“ entlasten beide Seiten. Es ist gut, wenn Vorgesetzte auch formulieren, dass ihnen dieser Schritt schwerfällt. Dabei sollten sie jedoch darauf achten, die Entscheidung nicht zu verwässern. Dazu gehört, deutlich zu sagen: „Wir müssen – besser noch, wir werden – das Arbeitsverhältnis beenden.“ Ohne Wenn und Aber!

Die selbstverschuldete Kündigung

Hat sich ein Mitarbeiter auf Kosten des Unternehmens bereichert, das Vertrauen missbraucht oder sich anderweitig etwas zuschulden kommen lassen, ist die Situation für den Chef eine andere.

Anstelle des Mitgefühls dominieren dann Ärger und Enttäuschung. Trotzdem ist ein kurzes, klares Gespräch das Mittel der Wahl, damit beide Seiten gut aus der Situation herauskommen.

Was kann der Betroffene tun?

Wirklich vorbereiten kann sich niemand auf seine Kündigung, auch wenn sich betriebsbedingte Kündigungen in den meisten Fällen schon vorher andeuten. In einer solchen Situation hilft es dem Betroffenen, seine aufkommenden Gefühle zu benennen.

Etwa: „Ich fühle mich so hilflos und habe Angst, keinen neuen Job zu finden“. Ein empathischer Chef wird zudem nichts dagegen einzuwenden haben, wenn der gefeuerte Mitarbeiter darum bittet, sich zurückziehen zu dürfen. Die Gefühlslawine braucht schließlich etwas Zeit, um abzuklingen.

Dieser Text stammt aus dem Buch "Der Abschied von der Sachlichkeit: Wie Sie mit Emotionen tatsächlich für Bewegung sorgen (2015)" von Markus Hornung, veröffentlicht bei BusinessVillage Verlag, und wurde uns zum Abdruck überlassen.

Kündigung und dann? Survival Guide zum Rauswurf

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