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Soziale Kontakte pflegen, dennoch Geld sparen: Mit Prioritäten & Eigeninitative
// Von Simone Janson

Sparen bedeutet nicht zwingend Verzicht, aber es bedeutet auf jeden Fall Veränderung. Was können Sie tun, um dennoch nicht einsam zu sein?

Prioritäten setzen wie Eisenhower

Ich wollte Geld sparen und dennoch gesellschaftlich aktiv sein. In Stress ausarten sollte es aber auch nicht, es ging ja um die Freizeit und die sollte immer noch Spaß machen. Klingt wie die Quadratur des Kreises? Es gab aber eine gute Lösung:

Ich habe ganz einfach Prioritäten gesetzt und bei den Kosten angefangen: Ich habe bei den flexiblen Kosten überlegt, welche Aktivitäten mir wichtig sind. Das sind zum Beispiel diejenigen, die mir besonders viel Spaß machen. Und dann habe ich auch analysiert, welche meiner Freizeitaktivitäten weniger wichtig sind, etwa weil sie weniger Spaß machen.

Sparen wie Eisenhower

Die Methode dazu stammt aus dem Zeitmanagement und wird Eisenhower-Prinzip: (nach dem US-General Dwight Eisenhower) genannt. Eisenhower hatte ursprünglich seine Aufgaben je als “wichtig/nicht wichtig” und “dringlich/nicht dringlich” unterteilt. Diese einfache Technik hilft sonst vor allem im Berufsalltag, Prioritäten zu setzen.

Das Eisenhower-Prinzip lässt sich aber auch ganz einfach auf die Freizeit übertragen, um Geld zu sparen! Es hilft Ihnen nämlich auch dort dabei, relativ schnell Ihre Prioritäten zu setzen.

Das Eisenhower-Fenster

Wenn Sie Ihre Freizeit mit anderen zusammen planen, etwa mit der Familie, sollte jeder für sich die folgende Methode durchspielen und man sollte dann gemeinsam das Ergebnis diskutieren.

So wenden Sie es an:

 Nehmen Sie ein Blatt und unterteilen Sie es in vier Felder. Diese nummerieren Sie von rechts nach links gehend und in der oberen Reihe beginnend mit A, B, C und D. Bemessen Sie dabei die Felder ausreichend groß, damit Sie Ihre gesamten Aktivitäten eintragen können.

 Nun schauen Sie sich all Ihre Freizeitaktivitäten an, die Sie unter “flexible Kosten” in Ihr Excel-Tabellenblatt eingetragen haben. Übertragen Sie diese Kosten in die Felder des Eisenhower-Schemas.

 Die oberen beiden Felder sind für Freizeitaktivitäten gedacht, die Ihnen viel Freude bereiten (etwa das Essen bei Freunden).

 In Feld A: tragen Sie alle Aktivitäten mit hohem Spaßfaktor ein, die gleichzeitig preiswert sind.

 In Feld B: tragen Sie jene Aktivitäten mit hohem Spaßfaktor ein, die jedoch viel Geld kosten – zum Beispiel den Familienbesuch im Freizeitpark.

 Die unteren beiden Felder nehmen hingegen jene Aktivitäten auf, die wenig Spaß machen. Auch wenn es auf den ersten Blick erstaunlich erscheint, verbringen Sie möglicherweise aus Gewohnheit oder anderen Gründen Ihre Freizeit durchaus auch mit Tätigkeiten, die wenig Freude bereiten.

 In Feld C: tragen Sie diejenigen Aktivitäten ein, die zwar wenig kosten, aber Ihnen auch wenig Freude bereiten – z. B. wenn Sie beim Einkaufen stets auf der Suche nach billigen Schnäppchen zwar Geld sparen, davon aber völlig gestresst sind.

 Feld D: schließlich enthält jene Tätigkeiten mit niedrigem Spaßfaktor, die gleichzeitig auch noch teuer sind. Vielleicht zahlen Sie Monat für Monat Geld für das Fitness-Studio, gehen aber nie hin?

Wie funktioniert nun die Priorisierungsmethode des Eisenhower-Fenster? Hier ein Überblick:

Feld A und B

 An den Tätigkeiten in Feld A: brauche ich nichts zu ändern, denn diese Freizeitaktivitäten kosten nicht viel. Was hier steht, kann so bleiben, wie es ist. Vielleicht lassen sich diese Aktivitäten sogar noch etwas ausweiten?

 Feld B: hingegen ist persönliches “Problemfeld”: Diese Freizeitaktivitäten mache ich zwar gerne, aber sie kosten auch das meiste Geld. Hier muss ich also Alternativen finden. Ich könnte zum Beispiel Ausflüge organisieren, statt in den Freizeitpark zu gehen. Oder den Freizeitpark an meinem Geburtstag besuchen – viele Freizeitparks, manche Schwimmbäder und viele andere Einrichtungen gewähren Geburtstagskindern Rabatt oder gar freien Eintritt…

 Eine Übersicht über solche Geburtstags-Rabatte findet online, z.B. auf gebura.de

Feld C und D

 Die Aktivitäten in Feld C: kosten zwar kein Geld, aber Zeit. Hier musste ich überlegen, ob ich meine Zeit wirklich so verschwenden will. Auf meinen Geldbeutel wird sich das allerdings weniger auswirken.

 Und – man glaubt es kaum – in Feld D: habe ich tatsächlich Aktivitäten gefunden, die teuer sind und mir dazu noch nicht einmal Spaß machen: Bei mir war es das Fitness-Studio. Klar ist Sport wichtig. Aber ursprünglich hatte ich mich angemeldet, weil alle anderen auch hingingen. Und dann gemerkt, dass es mir dort einfach keinen Spaß macht und ich deshalb nie hingehe. Statt das Geld ins Fitness-Studio zu tragen, habe ich angefangen, mir meine regelmäßigen Sportstunden selbst zu organisieren und mir zum Joggen, Walken, Inline-Skaten oder Radfahren einfach Gleichgesinnte zur gegenseitigen Motivation gesucht.Apropos… Und auch die Krankenkasse: finanziert regelmäßigen Sport: Für spezielle Präventionssportarten finanzieren bestimmte Krankenkassen bis zu 90 % der Kursgebühr. Manche Krankenkassen übernehmen zum Teil auch die Kosten für das Fitness-Studio. Auch für das Sportabzeichen oder die Mitgliedschaft im Verein kann man bei manchen Kassen etwas bekommen. Einfach mal nachfragen – und ggf. die Kasse wechseln.

Pläne umsetzen: Ohne Eigeninitiative geht es nicht

Wenn sparen so einfach wäre, hätte ich mein Vorhaben, sparsamer mit meinem Geld umzugehen, wahrscheinlich schon viel früher und ohne Planung in die Tat umgesetzt. Wahrscheinlich kennen Sie das jedoch auch: Fast immer gibt es Faktoren, die einen in irgendeiner Weise am Sparen hindern. Vielleicht ist man zu genervt, um etwas Neues auszuprobieren. Oder man hat keine Lust zu organisieren. Oder die Freunde und Bekannten ziehen nicht mit…

Das habe ich gemerkt, als ich einen regelmäßigen Lauftreff organisieren wollte. Gefunden hatte ich Laufpartner über eine Facebook-Gruppe Sportpartner kann man aber auch über Sportcommunities finden. Und ein Aushang im Supermarkt oder eine Anzeige: in der örtlichen Zeitung erfüllen auch ihren Zweck.

Wir hatten einen regelmäßigen Termin vereinbart. Und dann ging drei Tage vorher die “Mailerei” los: Der eine konnte gar nicht, der andere nur etwas später, “kann überhaupt jemand?”, “wir treffen uns mal woanders” usw. Ich merkte schnell: Weil ich die Idee hatte, blieb auch die Organisation an mir hängen. Und wenn ich nicht jede Woche brav wieder gemailt hätte, wäre die Sache bald eingeschlafen. Doch allmählich ist daraus eine liebe Gewohnheit geworden.

Gruppenzwang

Man muss den Gruppenzwang überwinden: Viele gestehen nicht gerne ein, dass sie sich etwas nicht leisten können oder wollen. Als ich zum Beispiel auf die Idee kam, im Sommer Picknicks zu veranstalten, weil das doch ein wenig günstiger sei als der Besuch im Biergarten, wurde ich irritiert angeguckt. Ich habe dann die Argumentation geändert, die preiswerte Freizeitalternative statt dessen als neuen Trend und besonders geniale Idee verkauft – und plötzlich waren alle begeistert

In der Freizeit solche Managementqualitäten zu entwickeln, statt vor dem Fernseher zu sitzen, zahlt sich aus: Es fördert Kreativität, Entscheidungsfreude, Kommunikationsfähigkeit, Verantwortungsbewusstsein und das Selbstbewusstsein, selbst etwas auf die Beine gestellt zu haben. Und abgesehen davon, dass diese Eigenschaften auch im Berufsleben von Vorteil sind, stellt sich nach einiger Hartnäckigkeit meist der Erfolg ein. Also heißt es, Geduld aufzubringen. Der “innere Schweinhund”

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