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Die perfekte Rede: Action Baby!
// Von Anita Hermann-Ruess

Wie kann man bei einer Rede die Aufmerksamkeit seiner Zuhörer fesselt und behalten? Dazu gibt es eine Reihe von Stilmitteln, die für Action sorgen. Wir stellen Sie Ihnen vor.

Der alte Gegensatz von Gut und Böse!

Auch das kennen Sie eigentlich bereits, denn jeder Action-Film beherrscht dieses Stil-Mittel perfekt: Den Kontrast, im Fachjargon auch Antithese genannt zwischen Gegensätzen wie schnell – langsam, verschwenderisch – profitabel, kompliziert – einfach usw. Das funktioniert sogar interkulturell.

Die Wirkungsweise der Antithese ist: Der dunkle Antiwert lässt meinen Wert noch heller leuchten. Und der Kontrast sorgt beim Zuhörer dafür, dass dieser nicht gedanklich abtriftet, sondern aufmerksam bei der Sache bleibt. Ähnlich anregend wirken übrigens auch gezielt eingesetzte Fragen. Beide Stilmittel bringen Action in Ihre Rede.

Rhetorik der politischen Rede

Auch in de Politik, der politischen Rede und Rhetorik, ist die Antithese, der Kontrast eines der beliebtesten Stilmittel um die Gunst der Wähler und Zuhörer: rechts – links, oben – unten, schwarz – weiß, hell – dunkel.

Aber auch im wirtschaftlichen Kontext lässt sich mit der Antithese effektiv formulieren: schnell – langsam, verschwenderisch – profitabel, kompliziert – einfach etc. Bedient werden dabei ganz archaische Muster: Jeder erfolgreiche Film, jeder spannende Roman, aber auch jede mitreißende Rede lebt von dem Gegensatz von Gut und Böse. Ein echtes Highlight also.

Stilmittel im Überblick: Zuspitzen mit Antithesen

Gesteigert werden kann die Antithese noch dadurch, dass der Antiwert in der Argumentation durch meine These widerlegt wird (Concessio, Prolepsis) oder gar der Lächerlichkeit preisgegeben wird wie mit der Ironie.

Dazu einige Stilmittel der rhetorischen Antithese im Überblick:

 Antithese: Parallel im Satzbau/gegensätzlich im Inhalt. Wert und Antiwert in einem Satz Vermeidet Schwammigkeit – spricht Klartext. Polarisiert; zeigt Licht- und Schattenseiten auf und erzeugt eine Spannung. Hilft, Entscheidungen herbeizuführen.

 Limbic Keywords: Limbische Werte und limbische Antiwerte des Gegenübers explizit ansprechen. Die eigene Lösung mit limbischen Werten, den Ist-Zustand oder die Lösung des Wettbewerbers mit Antiwerten verknüpfen.

 Ironie: Die Ironie drückt das Gegenteil von dem aus, was der Redner wirklich sagen will. Verweist humorvoll auf die Schattenseiten (Hölle).

 Concessio: Scheinbewilligung. Scheinbar das gegnerische Argument bewilligen. Nimmt den Meinungsgegnern den Wind aus den Segeln. Wirkt glaubwürdig und erzeugt Vertrauen.

 Prolepsis: Einwandvorwegnahme. Sie benennen und entkräften während der Präsentation mögliche Einwände. Danach folgt eine überraschende Wendung in der Argumentation zu Ihren Gunsten. Dies hat den Vorteil, dass Sie Einwände schon in der Vorbereitung gut und wirkungsvoll entkräften.

Zum Denken Anregen mit rhetorischen Fragen

Aber auch Fragen bringen Action in Ihren Vortrag – man sollte ihre große Wirkung schlicht nicht unterschätzen. Denn Fragen regen zum Nachdenken an und leiten gezielt Interaktionen ein. Mit Fragen ziehen Sie im Nu Ihr Publikum aus dessen Welt in Ihre – und bringen ihm so ihre Botschaft nahe.

Fragen machen aber Ihr Publikum, Ihre Zuhörer auch neugierig mehr. Mehr Ideen, mehr Inspiration, mehr Antworten. Sie können mit Fragen einen Spannungsbogen auf die Antwort/Lösung hin aufbauen, wenn Sie sie nicht sofort beantworten.

Aufmerksamkeit erregen mit Fragen

Fragen haben im Vergleich zu Behauptungen den großen Vorteil, dass sie den Aufmerksamkeits-Schalter im Gehirn des Zuhörers auf “an” stellen. Fragen überzeugen, da sie weniger Druck aufbauen als Behauptungen.

Da Druck Gegendruck erzeugt, sinkt durch Fragen der Widerstand im Publikum gegen Ihre Position. Die Zuhörer werden stattdessen zum Nachdenken angeregt. stiHier zwei Beispiele:

1 Rhetorische Frage: Suggestive Scheinfrage. Sie holen sich ein “Ja” (eine Zustimmung) oder ein “Nein” (Ablehnung der Gegenposition) vom Publikum und sind einen wichtigen Schritt im Überzeugungsprozess weiter.

2 Direkte Fragen an das Publikum/an den Gesprächspartner: Austausch und Interaktion mit dem Publikum. Vergewisserung, auf dem richtigen Weg mit seinen Argumenten zu sein.

Text stammt aus: Speak Limbic! Wirkungsvoll präsentieren - Präsentationen effektiv vorbereiten, überzeugend inszenieren und erfolgreich durchführen (2009) von Anita Hermann-Ruess, erschienen bei BusinessVillage Verlag, Abdruck mit freundlicher Genehmigung des Verlags.

Be a Rockstar! Rhetorik die begeistert

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