Читать книгу Die rote Katze und Cino der Regenbogenhund - Sissy Vogelsinger - Страница 6

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Cino kommt ins Regenbogenland

Cino war ein fröhlicher Hund. Er ging sehr gerne spazieren. Eines Tages strolchte Cino im Regen herum. Der Regen machte ihm nichts aus, denn er hatte ein dichtes Fell. Ab und zu schüttelte er sich und da flogen die Wassertropfen in alle Richtungen. Er spritzte gerne andere an.

Plötzlich teilten sich die Wolken, die Sonne blinzelte hervor und es entstand ein riesiger Regenbogen. Neugierig bellend kam Cino näher. Als er davor stand, sah er, dass eine Rolltreppe hinaufführte. Cino konnte nicht widerstehen. Er stellte sich auf die Treppe und fuhr immer höher und höher. Oben angekommen, sprang er herunter. Cino erblickte eine lange Rutsche auf der anderen Seite des Regebogens. Rutschen ist lustig, dachte er sich. Schwuppdiwupp saß er auf der Rutsche und sauste ins Tal. Cino wurde immer schneller, er konnte nicht mehr bremsen. Als er unten war musste er weiterrennen, um nicht hinzufallen, dabei stolperte er über eine rote Katze.

„Oh, habe ich dir weh getan?“, japste Cino.


„Halb so schlimm, außerdem kannst du nichts dafür. Der Zauberer Nebelfutzi hat die Regenbogenrutsche mitten im Dorf enden lassen, anstatt am Ufer des Sees auf der weichen Wiese“, meinte die rote Katze achselzuckend. Aber Cino hatte ihr gar nicht richtig zugehört. Er stand mitten auf dem Marktplatz und blickte sich um. Am Rande des Platzes standen hohe Bäume und in jeder Baumkrone war ein Haus. Sogar die Kirche und das Rathaus standen in den Bäumen. Die Bäume, die Kirche, das Rathaus und all die Häuser auf den Bäumen waren bunt: rot, grün, gelb, orange, rosa oder violett.

„Jeder Baum kann selbst entscheiden, welche Farbe er haben möchte. Manche wechseln ihre Farbe wöchentlich, manche jeden Tag, manche nie. Der Besitzer des Hauses entscheidet, wie sein Haus aussieht. Aber der Baum und der Hausbesitzer besprechen meist die Farbenwahl, das ist für beide sehr wichtig.“, erklärt die rote Katze. Cino war ziemlich verwirrt. Die rote Katze bemerkte dies und fragt ihn höflich: „Möchtest du mit mir Tee trinken?“ Cino konnte Tee nicht ausstehen, aber er wollte mehr über dieses merkwürdige bunte Land wissen, in dem er da gelandet war. Daher willigte er freudig ein. Sie gingen durch enge Gässchen zwischen den bunten Bäumen mit den ebenso bunten Baumhäusern. Schließlich blieb die rote Katze vor einem Baum mit einem feuerroten Stamm stehen. Eine breite Holztreppe führte zu einem wunderschönen Baumhaus hinauf.


Cino atmete erleichtert auf, als er die Treppe sah, denn unterwegs hatte er viele Häuser gesehen, die nur eine Strickleiter oder gar nichts vor ihrer Tür hatten. Die rote Katze führte ihn durch das Vorzimmer und das Wohnzimmer auf eine schöne Terrasse mit einem herrlichen Ausblick auf einen großen See. Auf der Terrasse standen ein runder Tisch und sechs Sessel. Cino ließ sich glücklich in einen plumpsen. Die rote Katze eilte in die Küche und kehrte nach kurzer Zeit mit einem Tablett auf dem eine Teekanne, eine Tasse, ein Kännchen mit Schlagobers und eine Schüssel mit Fleischbrocken standen, zurück.

„Ich habe dir als Entschädigung für den Schrecken eine kleine Stärkung mitgebracht. Der Tee ist für mich. Seit ich hier lebe, liebe ich Tee mit Schlagobers, aber das mag nicht jeder“, meinte die rote Katze.

„Danke“, sagt Cino einfach und freute sich über das Fleisch. Er war sehr froh, dass er keinen Tee trinken musste.


„Ich weiß, du bist verwirrt, das sind alle, die zum ersten Mal über den Regenbogen ins Märchenland rutschen“, erklärte die rote Katze und nahm einen Schluck von ihrem Tee mit Schlagobers.

„Ja, das ist alles sehr merkwürdig“, murmelte Cino und kaute genüsslich einen köstlichen Fleischbrocken.

„Danke für die gute Bewirtung, ich heiße Cino und wie heißt du?“

„Mich nennen alle die rote Katze. Seit ich hier bin, bin ich rot, nicht blau, nicht grün oder gelb, einfach gleichmäßig rot, denn ich ändere meine Farbe nie. Außerdem bin ich seit 99 Jahren die Bürgermeisterin dieses Landes. Ich werde dich herumführen und dir alles zeigen, denn nun bist auch du ein Bürger des Märchenlandes. Das wird jeder, den der Regenbogen auswählt mit der Rolltreppe hinaufzufahren und zu uns herunterzurutschen. Es ist ganz einfach. Alle unsere Bürger haben viele Rechte und Möglichkeiten, aber auch einige Pflichten. Es gibt nur 2 Gesetze:

1. Höre aufmerksam zu, wenn man dir etwas sagt! Das verhindert viele Missverständnisse!

2. Tue nie etwas, das einem anderen schaden könnte!“

Cino hatte aufmerksam zugehört, genickt, drei Mal gebellt und gegähnt.

Als die rote Katze merkte, wie müde Cino war, fragte sie ihn:

„Willst du bei mir wohnen, bis du ein eigenes Haus gefunden hast“? Cino nickte dankbar und die rote Katze führte ihn in ein gemütliches Zimmer. Dann wünschte sie ihm eine gute Nacht. Cino rollte sich gleich ein und schlief herrlich.

Am nächsten Morgen stellte sich Cino vor den großen Spiegel und er konnte es kaum fassen …er war ganz bunt geworden. Sein Fell leuchtete in den schönsten Regenbogenfarben. Ihm gefiel sein neues Fell sehr gut.

Die rote Katze und Cino der Regenbogenhund

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