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Die Fuchsbraut

Es war einst ein König, alt und krank,

der lebte in einem fernen Land.

Und er wünschte sich noch vor seinem Tod,

dass sich Elli, seine Tochter, endlich verlobt.

Der König war ein guter Vater

und bat somit seinen Berater,

ganz viele Prinzen einzuladen.

Vielleicht wolle einer Elli haben.

Sein Berater war sehr klug und weise

und plante heimlich, still und leise,

wie er selbst käme auf den Thron,

um dann in diesem Schloss zu wohn’.

Die Prinzen konnte er leicht entsorgen.

Er erzählte, Elli sei verstorben.

Und schickte diese Nachricht weiter,

in jedes Land, mit einem Reiter.

Der König jedoch stellte Fragen:

„Will niemand meine Tochter haben?“

So bat er den Berater dann,

zu werden seiner Tochter Mann.

Der Berater war sofort entzückt,

glücklich und rief ganz verrückt:

„Die Prinzessin, sie wird werden mein!

Und morgen soll die Hochzeit sein!“

Die Prinzessin jedoch war sehr schlau,

wollt niemals werden seine Frau.

So lief sie von zu Hause fort,

an einen weit entfernten Ort.

Sie versteckte sich im tiefen Wald,

es war schon Winter und ziemlich kalt.

Zum Glück fand sie ein kleines Haus,

halb erfroren ruhte sie sich aus.

Dem König ging es immer schlechter,

der Berater jedoch wurde mächtiger.

Nun starb der König, Elli blieb verschwunden,

der alte Berater hatte den Thron errungen.

Es wurde kälter und es fiel der Schnee,

das Haus im Wald war nicht mehr zu seh’n.

Ganz bedeckt mit Schnee und Eis,

hatte es jetzt die Farbe Weiß.

Elli lebte ärmlich, aber zufrieden,

doch eines Tages sah sie im Schnee etwas liegen.

Es war ein Fuchs, verletzt und verloren,

sie nahm ihn mit, bevor sie beide erfroren.

Prinzessin Elli war nun nicht mehr allein

und der Fuchs war froh, bei ihr zu sein.

Es näherte sich die Weihnachtszeit

und alle Sorgen schienen sehr weit.

Am Heiligen Abend stand Elli vor dem Haus

und blickte zum Himmel, der sah wundervoll aus.

Tausende Sterne am Himmelszelt

strahlten hinab auf unsere Welt.

Elli nahm ihren Fuchs in den Arm,

sie liebte sein Fell, es war weich und warm.

Als Elli dem Fuchs ihre Liebe gestand,

da sprang er vom Arm und ein Lichtstrahl entstand.

Weihnachtswunder gibt es dann und wann,

ohne dass man sie erklären kann.

Und anstelle des Fuchses stand nun dort

ein Mann, der aussah wie ein Lord.

Nach langem Erzählen gab es dann Klarheit,

der Fuchs war ein Prinz – und das ist die Wahrheit!

Er wurde verflucht, vertrieben und verwirrt,

doch Ellis Liebe hatte ihn zurückgeführt.

Elli erfuhr vom Tod ihres Vaters

und der Thronbesteigung des Beraters.

Doch auch dessen Leben hatte ein Ende gefunden,

er war im See des Schlosses ertrunken.

Elli kehrte Heim in ihr Land,

da bat der Prinz sie um ihre Hand.

Nun sind zwei Reiche ihnen anvertraut,

dem Fuchskönig und seiner Fuchsbraut.

Eisblumen

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