Читать книгу Für Immer und Noch Ein Tag - Sophie Love, Софи Лав - Страница 11

KAPITEL SECHS

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Das Echo in Trevors Haus ließ Emily erzittern. Es fühlte sich so leer und unbewohnt an. So menschenleer.

Wayne Erik nahm Emily zur Seite. „Es ist ein wunderschönes Haus“, sagte er. „Trevor hat sich gut darum gekümmert.“

„Es war viele Jahre lang sein Sommerhaus, bevor er Vollzeit hier eingezogen ist“, erklärte Emily. „Das hat womöglich dazu beigetragen, dass es kaum Abnutzungsspuren gibt.“

Das und die Tatsache, dass Trevor eigentlich niemanden in seinem Leben gehabt hatte, weder Familie noch Freunde, die ihn hätten besuchen können. Er hatte jahrelang alleine in diesem großen Haus verbracht. Emily fragte sich, ob ihr Vater ein ähnliches Leben führte. Alt und alleine. Vielleicht hatte er Nachbarn, die dachten, dass er von seiner Familie verlassen worden wäre, die sich darum sorgten, dass er sich alleine fühlte. Der Gedanke löste ein schmerzhaftes Ziehen in ihr aus.

Daniel trat zu ihr und berührte sie leicht am Ellbogen. „Geht es dir gut?“, fragte er sanft.

Emily nickte. „Ich bin nur immer so traurig, wenn ich hierherkomme“, erklärte sie.

Daniel legte seinen Arm um ihre Schultern. „Ich weiß. Es ist gut, dass wir das Haus umbauen, auch wenn es sich nicht immer richtig anfühlt, Trevors Note aus diesen Haus zu entfernen. Aber das Gleiche hast du auch mit der Pension getan und es war die richtige Entscheidung gewesen.“

„Du hast Recht“, stimmte Emily zu.

Sie hielten sich an den Händen, während sie zusammen mit den Architekten durch das Haus gingen und hin und wieder anhielten, um einen Blick auf die Pläne zu werden und sie mit den tatsächlichen Begebenheiten zu vergleichen. Die Erik-Brüder hatten verschiedene Optionen für den Umbau des Hauses gezeichnet, je nachdem, wie viele Räume Emily und Daniel als Gästezimmer verwenden wollten, wie groß das Restaurant und die offene Küche sein sollten und wie viel sie auszugeben gedachten. Die günstigste Option beinhaltete die wenigste Arbeit und so viele der Originalinnenwände wie möglich würden bestehen bleiben, aber Emily war sich sicher, dass sie das gesamte Erdgeschoss komplett offen haben wollte. Dies war jedoch Teil des teuersten Plans. Aus unternehmerischer Sicht mussten sie auch das zusätzliche Einkommen durch die neuen, zu vermietenden Zimmer mit einrechnen, doch Emily wollte das Haus damit nicht überfüllen. Im zweiten Stock der Pension gab es bereits zahlreiche kleinere, günstigere Räume. Emily wollte diesen Teil der Pension luxuriös und teuer gestalten, etwas, das Besuchern den Atem verschlagen würde.

Sie blieben in der Küche stehen und sahen sich wieder die drei Pläne an.

„Ich will diesen hier für das Erdgeschoss“, meinte Emily, wobei sie auf Waynes Entwurf für die Küche und das Restaurant deutete. „Aber diesen hier für die Zimmer.“ Nun zeigte sie auf Cains Plan für den zweiten Stock. Er beinhaltete nur drei Apartment-artige Räume, in denen Familien untergebracht werden konnten, und die je genügend Platz für ein Wohnzimmer und Badezimmer boten. „Es gefällt mir, dass du sie so entworfen hast, dass jedes Apartment Meerblick hat.“

Daniel schien ihr zuzustimmen, auch wenn Emily bemerkte, dass sein Fokus mehr auf dem finanziellen Aspekt lag. Es war ihm nicht entgangen, dass sie die teuerste Option für das Erdgeschoss und die lukrativste Option für das obere Stockwerk gewählt hatte.

„Und was ist mit dem ersten Stock?“, fragte Wayne Erik.

„Ich kann mich einfach nicht entscheiden“, meinte Emily. Sollten es mehr Schlafzimmer nach Shanes Design werden? Oder doch lieber mehr Restaurantfläche, wie Wayne vorgeschlagen hatte? „Was wäre, wenn wir den ersten und zweiten Stock genau gleich gestalten?“, schlug sie vor.

Daniel runzelte die Stirn. „Aber dann befänden im ganzen Haus gerade einmal sechs Zimmer“, warf er ein.

„Ich weiß“, entgegnete Emily. „Aber ich denke an die höheren Einkünfte durch teurere Apartments. Im Moment gibt es nur einen Ort, an dem Familien übernachten können, und zwar das Kutscherhaus. Aber Bryony sagte, dass unglaublich viele Familien anfragen, den Sommer in Sunset Harbor verbringen zu können. Wenn wir dieses Haus in den familienfreundlichen Teil der Pension verwandeln, dann wären wir in dieser Hinsicht gut aufgestellt. Außerdem könnten wir dann damit werben, dass jedes Zimmer Meerblick hat! Das würde dem Preis auch nicht schaden.“

„Ich kann deine Sichtweise verstehen“, sagt Daniel, der sich kein Stück überzeugt anhörte. „Aber ich habe das Gefühl, dass der Platz auf diese Weise nicht optimal genutzt werden würde.“

„Wir bräuchten jeden Sommer nur sechs Familien, um voll ausgebucht zu sein“, widersprach Emily.

„Wir wollen aber nicht von sechs Familien ausgebucht sein“, gab Daniel zurück. „Wenn es so eine große Nachfrage gibt, warum verdoppeln wir dann nicht die Anzahl der Apartments? Einnahmen von zwölf Familien wären besser als nur von sechs Stück!“

Emily rieb sich die Stirn. Sie wollte die Pension nicht bis unters Dach vollstopfen. Und je mehr Leute ein- und ausgingen, desto mehr Angestellte würden gebraucht, um sich um sie zu kümmern. Sie würden mehr Schaden anrichten und das Haus abnutzen als es Emily recht war. Die Einnahmen würden allein durch die Reinigung, die Erneuerung der Möbel und das Waschen der Handtücher aufgebraucht werden!

„Wir können auch noch einmal neue Pläne entwerfen“, meinte Wayne, „und einen Kompromiss finden, der irgendwo zwischen euren beiden Ideen liegt.“

„Wie was zum Beispiel?“, fragte Emily, die sich nicht sicher war, ob es einen Kompromiss gab, der ihre Vorstellung, der Pension eine persönliche Note zu verleihen und so luxuriös wie möglich zu sein, und gleichzeitig Daniels Wunsch nach stabilem Einkommen befriedigen konnte.

„Wir können im ersten Stock sechs kleinere Apartments unterbringen“, erklärte er. „Dann habt ihr auch verschiedene Preisniveaus.“

„Aber was ist mit dem Meerblick?“, fragte Emily. Sie wollte unbedingt, dass man von jedem Zimmer aus auf das wunderschöne Meer sehen konnte.

„Wir könnten sie so entwerfen, dass die meisten Meerblick haben. Aber es ist unmöglich, dass das für alle klappt. Vermutlich für drei, maximal vier von ihnen.“

Emily wusste, dass dies das Buchen auf der Webseite verkomplizieren würde, doch Bryony würde sich wahrscheinlich auf die Herausforderung stürzen, weshalb das Ganze kein so großes Problem sein sollte.

Wayne meldete sich wieder zu Wort. „Warum entwerfen wir in den nächsten Tagen nicht neue Pläne und dann könnt ihr entscheiden, was ihr davon haltet?“

Emily sah Daniel fragend an. Dieser zuckte jedoch nur mit den Schultern. Sie wandte sich wieder an Wayne.

„Wir können uns genauso gut auch neue Pläne anschauen“, meinte sie.

„Natürlich“, erwiderte er. „Die restlichen Arbeiten können jedoch sofort beginnen.“

„Was denkt ihr, bis wann alle Arbeiten abgeschlossen sind?“, wollte Daniel wissen.

Wayne Erik warf einen Blick auf die Pläne, die auf dem Tisch ausgebreitet waren, und dachte nach. „Wenn man bedenkt, dass wir dieses Stockwerk neu entwerfen müssen“, sagte er mit einer Geste auf das erste Stockwerk, „können wir wahrscheinlich mit Labour Day rechnen.“

„So bald schon?“, fragte Emily überrascht. Sie hatte mit Jahren gerechnet.

„Ja, für dieses Haus hier“, fuhr Wayne fort. „Der Wellnessbereich in der Pension wird vermutlich etwas länger dauern, da dort verschiedene Gewerke arbeiten werden. Schwimmbadspezialisten und so.“

Emily hatte Chantelles Plan, das leere, ehemalige Schwimmbecken in einen Wellnessbereich zu verwandeln, ganz vergessen. In diesem Moment fiel ihr auf, dass sie sich noch gar nicht die Pläne der Brüder für diesen Bereich angesehen hatten.

„Können wir uns diese Pläne jetzt auch ansehen?“, fragte Emily.

„Natürlich“, erwiderte Wayne.

„Wir sollten Chantelle holen“, meinte Emily zu Daniel. „Es war ihre Idee, weshalb sie daran beteiligt sein sollte.“

Sie verließen Trevors Haus und holten Chantelle aus der Pension. Dann gingen sie zusammen in das dunkle, nicht verwendete Außengebäude, das sich auf dem Grundstück der Pension befand. Drinnen war es trotz des warmen Wetters kalt, dunkel und voller Schatten. Emily war für Chantelles warme Hand in ihrer eigenen froh, die ihr einen gewissen Trost gab.

Die Brüder holten ihre Pläne hervor, damit Emily, Chantelle und Daniel diese ansehen konnten. Der beeindruckendste (und wieder einmal der teuerste) bestand darin, das Gebäude in einen Wellnesstempel mit Innen- und Außenbereich zu verwandeln. Die beiden Bereiche würden über eine Wendeltreppe miteinander verbunden sein und auf dem Dach würde sich ein Infinity Pool mit Meerblick befinden.

„Dieser Treppe kann ich nicht widerstehen“, sagte Emily. Sie hatte sich eine solche Treppe gewünscht, seit sie im Yachtclub eine gesehen hatte.

Daniel war ganz begeistert. „Wir könnten sie entwerfen. Ich meine das Team von Jack Cooper. Wir haben schon zuvor Wendeltreppen gemacht und das würde die Kosten reduzieren. Um ehrlich zu sein“ – er sah sich wieder die Pläne und Waynes handschriftliche Bemerkungen an – „könnten wir auch diese Vertäfelungsarbeiten machen. Und die Türen zum Umkleidebereich. Und den Empfangstresen.“

Er schien von der Idee richtig begeistert zu sein und Emily war froh, seine Augen wieder so glänzen zu sehen. In letzter Zeit hatte er einen gestressten Eindruck vermittelt, weshalb es schön war, ihn wieder so enthusiastisch zu sehen.

„Und wenn wir Jack Cooper für die Holzarbeiten engagieren, dann werde ich vor Ort und näher an Zuhause sein“, fuhr er fort. „Ich kann das ganze Projekt leiten.“

„Das hört sich gut an“, stimmte Emily zu, wobei sie an das Baby dachte, und daran, wie viel entspannter sie wäre, wenn sie wüsste, dass Daniel in der Nähe und nicht am anderen Ende der Stadt war. Nicht, dass sie erwartete, dass die Geburt demnächst stattfand!

Chantelle nickt zustimmend. „Es wäre viel besonderer, wenn du einen Teil davon selbst machst“, sagte sie.

Nachdem die Entscheidung gefallen war, verabschiedeten sich die Architekten von Erik & Sons und die anderen gingen zurück in die Pension. Als sie den Rasen überquerten, hörte Emily fröhlich Chantelles und Daniels munterem Gespräch über ihre großen Ideen zu. Doch während sie so vor sich hingingen, kam Emily nicht umhin, zu bemerken, wie aufgeregt Daniel über die Renovierungsarbeiten und wie gestresst und niedergeschlagen er über das Baby zu sein schien.

Als sie die Pension erreichten, war Emily so in ihren Gedanken versunken, dass sie sich vollkommen hatte ablenken lassen. Im Moment galt dem Baby all ihre Aufmerksamkeit. Es war die Hauptquelle ihrer Begeisterung, das letzte, an das sie vor dem Einschlafen, und das erste, an das sie nach dem Aufstehen dachte. Aber sie hatte das Gefühl, dass Daniel anders empfand. Er schien sich mehr über das Bauen einer hölzernen Wendeltreppe zu freuen!

Ich glaube, ich ruhe mich oben ein wenig aus“, meinte Emily, die ein wenig allein sein und nachdenken wollte.

Sie ging hinauf, setzte sich auf den Hocker vor dem Schminktisch und starrte ihr eigenes Spiegelbild an. Warum verhielt sich Daniel so? Amy war hundert Mal begeisterter gewesen, als sie davon erfahren hatte. Amy hatte sofort losziehen und Dinge für das Kinderzimmer kaufen wollen. Daniel hingegen hatte nicht eine einzige Sache erwähnt, die sie für das Baby brauchen würden. Selbst, wenn er in seiner praktischen, logischen und vernünftigen Art nach Kinderwägen und Autositzen suchen würde, wäre das besser, als dieser überforderte und leicht gestresste Zustand, in dem er sich allem Anschein nach gerade befand.

Während sie ihren Gedanken nachhing, realisierte Emily, dass Amy und Harry abgesehen von der engsten Verwandtschaft die einzigen waren, die von dem Baby wussten. Sie hatte es einer Freundin erzählt aber noch nicht dem Menschen, dem sie es am meisten erzählen wollte, dem Menschen, dessen Reaktion die beste von allen sein würde: ihrem Vater.

Sie wühlte in ihrer Schublade nach einem Stück Papier und einem Stift. Sie wusste, dass ihr Vater nur eine sehr schlechte Internetverbindung hatte und nur über eine Telefonzelle im Dorf telefonisch erreicht werden konnte. Ein Gespräch wäre nahezu unmöglich zu koordinieren und sie wusste, dass ein Brief die schnellste Möglichkeit wäre, ihm die Neuigkeiten mitzuteilen. Außerdem hatte das Briefeschreiben etwas Besonderes an sich. Er konnte ihn behalten und in der Zukunft immer wieder lesen. Immerhin war es eine der größten Freuden ihres Vaters, Papierstücke zu sammeln.

Sie begann zu schreiben.

Lieber Vater,

Ich vermisse dich so sehr! Das Haus ist ohne dich nicht das Gleiche. Die Rückkehr aus den Flitterwochen war bittersüß, denn ich wusste, dass du nicht mehr hier sein würdest. Ich hoffe, wir können diesen Sommer, wie du vorgeschlagen hast, nach England fliegen und dich besuchen. Chantelle würde das gefallen. Sie sehnt sich nach ihrem Papa Roy!

Es gibt allerdings noch einen anderen Grund, warum ich dir schreibe. Ich schreibe dir nicht nur, um dir zu sagen, wie sehr ich dich vermisse, aber auch, weil ich tolle Neuigkeiten habe. Daniel und ich haben vor kurzem herausgefunden, dass ich schwanger bin! Kannst du das glauben? Du wirst Großvater! Die Geburt findet wahrscheinlich Anfang Dezember statt.

Natürlich hätte ich dir meine Neuigkeiten lieber persönlich verkündet, aber ich dachte, dass dies der beste Weg wäre, dich zu kontaktieren. Außerdem kannst du diesen Brief einrahmen und deinen Papierbergen hinzufügen. Ich weiß doch, dass du das gerne machst!

Ich freue mich schon auf deine Antwort. Oder du könntest in ein Handy investieren, dann könnten wir einen Videoanruf arrangieren! Videoanrufe, Dad, kannst du das glauben? Es kommt mir so vor, als lebten wir in der Zukunft!

In tiefer Liebe, für immer und ewig,

Emily Jane xx

Sie las sich den Brief noch einmal durch und hoffte, dass Roy ihren leicht scherzhaften Ton schätzen und sich nicht angegriffen fühlen würde. Dann faltete sie den Brief und steckte ihn in einen Umschlag.

In diesem Moment hörte sie ein Klopfen an der Tür. Als sie sich umwandte, sah sie, dass Chantelle ihren Kopf um die Tür herumstreckte.

„Was ist los, Mommy?“, fragte sie. „Du bist schon seit einer Ewigkeit hier oben.“

Emily bedeutete ihr, einzutreten, was das Mädchen auch schnell tat und mit weichen Schritten auf sie zukam. Als Chantelle Emily erreichte, fiel sie in ihre Arme.

„Nichts ist los“, antwortete Emily. „Ich wollte nur einen Brief an Papa Roy schreiben, um ihm von dem Baby zu erzählen.“ Dabei hielt sie den verschlossenen Umschlag hoch. „Möchtest du mit mir kommen, wenn ich ihn einwerfe?“

Chantelle nickte zustimmend. Emily reichte ihr den Umschlag, den Chantelle fest in ihren Händen hielt. Dann verließen sie gemeinsam das Schlafzimmer, gingen hinunter, zur Eingangstür hinaus und liefen Hand in Hand die Straße zum Briefkasten entlang. Emily bemerkte, dass Chantelle ungewöhnlich leise war. Normalerweise hörte sie nie auf zu reden, doch seit sie die Pension verlassen hatten, hatte sie kein einziges Wort verloren.

„Geht es dir gut, Liebes?“, fragte Emily, während sie die kleine Hand fest drückte.

Chantelle sah mit traurigen Augen zu ihr auf und klammerte sich mit der anderen Hand an den Brief. „Ich vermisse Papa Roy“, sagte sie.

„Ich auch“, meinte Emily wehmütig.

„Hat Papa Roy denn kein Handy, damit wir ihn anrufen können?“, fragte Chantelle. „Wir könnten einen Videoanruf machen.“

Emily lachte und tippte auf den Umschlag. „In dem Brief habe ich ihn das Gleiche gefragt“, antwortete sie. Doch trotz ihrem Versuch, die Stimmung aufzuheitern, teilte sie Chantelles Enttäuschung. Sich ein Handy zu kaufen war das Mindeste, was ihr Vater tun könnte.

„Er meinte, er würde sich vielleicht eines kaufen“, sagte Chantelle. „Weißt du noch?“

Emily nickte. Das war kurz, bevor er wieder zurück nach Martha’s Vineyard gegangen war. Sie hatte sich von ihm verabschieden wollen, was sie seit ihrem fünfzehnten Lebensjahr nicht mehr gekonnt hatte, und er hatte scherzhaft gemeint, dass er sich ein Handy kaufen würde, um mit ihr in Kontakt zu bleiben. Damals war sie voller Hoffnung gewesen. Nicht, dass er sich ein Handy kaufen würde, sondern, dass sie regelmäßig Kontakt halten würden. Leider schien die Sache nicht so zu funktionieren wie gedacht. Wenn er sich schon nicht mit Briefen bei ihr melden konnte, wie standen dann die Chancen, dass er eine Lebensgewohnheit brach und sich ein Handy kaufte!

„Ich werde beten, dass er sich eines kauft“, sagte Chantelle mit fester Stimme, „und dass wir dann einen Videoanruf machen können.“

Emily nickte, während sie sich ihre eigene Traurigkeit nicht anmerken ließ. „Das ist eine sehr gute Idee“, entgegnete sie.

Chantelle schloss ihre Augen und Emily beobachtete voller Stolz, wie sich die Lippen des Mädchens in einem stillen Gebet bewegten. Dann öffnete es die Augen und grinste. „Amen.“

Am Briefkasten angekommen half Emily Chantelle, den Brief einzuwerfen. Während sie zurück zum Haus gingen, hörte Emily, wie eine neue Nachricht auf ihrem Handy einging. Sofort dachte sie an ihren Vater. Vielleicht war Chantelles Gebet bereits erhöht worden!

Aber als sie ihr Handy aus der Tasche zog, was sie überrascht den Namen von Roman Westbrook auf dem Bildschirm zu lesen.

Durch Emily fuhr ein Schock. So wollte sie nicht auf Roman reagieren. Er hatte deutlich gemacht, wie wichtig seine Privatsphäre war und wie viel es ihm bedeutete, in Sunset Harbor respektiert zu werden. Das war einer der Gründe, warum er mit Emily und dem Rest der Familie in Kontakt bleiben wollte, nachdem er sich den Ort angesehen hatte. Doch gleichzeitig konnte Emily immer noch nicht glauben, dass sich Roman Westbrook, der berühmte Sänger und Superstar in der Kontaktliste ihres Handys befand!

Sie öffnete die Nachricht und schrie auf, nachdem sie sie gelesen hatte.

„Was ist?“, wollte Chantelle wissen.

„Roman hat ein Haus gekauft“, antwortete Emily ihr. „Hier in Sunset Harbor.“

„Cool“, meinte Chantelle. „Heißt das, dass wir eine Willkommensfeier organisieren und ihm einen Geschenkkorb richten?“

Chantelle liebte es, Päckchen für ihre Nachbarn zu richten. Sie hatte für Trevor schon mehrere Care-Pakete gepackt, als er noch am Leben gewesen war.

Für Immer und Noch Ein Tag

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