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Kapitel 1

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Wie und warum die Haut altert

Seit Menschengedenken war es stets das Bestreben vieler, sich ihr

jugendliches Aussehen zu bewahren, selbst wenn es sie viel Geld und

Mühe kostete. Und daran hat sich bis heute nichts geändert. Mehr denn

je schießen heutzutage Techniken, Methoden und Produkte, die das

„jugendliche Strahlen“ erhalten sollen, überall wie Pilze aus dem Boden.

Da die Alterung der Haut das deutlichste Anzeichen für das Älterwerden

darstellt, werden Milliarden von Euro für Anti-Aging-Produkte und –

Dienstleistungen in der Hoffnung ausgegeben, dadurch deren Einsetzen

hinauszuzögern.

Leider waren und sind viele heutzutage falsch informiert darüber, wie

und warum die Haut altert, was eben diese Menschen dazu verleitet,

Produkte zu erwerben, die lediglich kurzlebige, wenn nicht gar erfolglose

und enttäuschende Resultate zeigen.

Daher ist es nur klug, zu wissen, wie genau sich die Haut im Laufe der

Zeit verändert. Ein besseres Verständnis des Wie und Warum der

Hautalterung kann Ihnen dabei helfen, die richtigen Gewohnheiten und

Behandlungsweisen zu entwickeln, um sich ein möglichst jugendliches

Aussehen über einen möglichst langen Zeitraum zu bewahren.

Zunächst einmal gibt es zwei Arten der Hautalterung, nämlich die

intrinsische (biologische) Alterung, verursacht von Faktoren im eigenen

Körper wie z.B. genetischer Veranlagung und körperlicher Kondition, und

die extrinsische (umweltbedingte) Alterung, verursacht von Faktoren

außerhalb des Körpers, wie z.B. Sonneneinstrahlung und Lebensstil.

Intrinsische (biologische) Alterung

Älterwerden ist ein natürlicher Prozeß, und unsere Gene bestimmen, wie

dieser Prozeß durchlaufen wird. Für manche kann der Alterungsprozeß

früher oder später einsetzen als für die Mehrheit der Menschen. Im

Durchschnitt beginnen sich Zeichen der Hautalterung ab Mitte 20 zu

zeigen.

Wenn man älter wird, beginnt die Fähigkeit der Haut, ihre Form

wiederzugewinnen (die Elastizität), nachzulassen. Das liegt daran, daß

die Hautzellen sich nicht mehr so schnell wie früher regenerieren – das

Ergebnis ist eine zähere, ältere Haut. Obwohl der biologische

Alterungsprozeß in den Zwanzigern beginnt, dauert es jedoch noch etwa

zwei Jahrzehnte, bis sich die typischen Anzeichen wie Runzeln und

schlaffes Gewebe zeigen.

Andere Anzeichen der Hautalterung sind das Dünnerwerden der Haut,

der Verlust der Festigkeit, trockene Haut sowie eine verminderte

Schweißabsonderung, die eine richtige Abkühlung des Körpers

verhindert.

Extrinsische (umweltbedingte) Alterung

Abgesehen von den Genen beschleunigen auch noch andere Faktoren

die Hautalterung. Lebensstil und Gewohnheiten haben einen größeren

Einfluß darauf, warum die Haut vorzeitig zu altern beginnt.

Sonneneinstrahlung

Bei dem gegenwärtigen Zustand unserer Atmosphäre durchdringt

schädliche Sonneneinstrahlung in immer größerem Ausmaß die

Ozonschicht, beschädigt die Haut und beeinträchtigt deren

Regenerationsfähigkeit. Wird die Haut mehrere Minuten am Tag

schädlicher UV-Strahlung ausgesetzt, so kommt es über einen längeren

Zeitraum hinweg zu Hautveränderungen (Sommersprossen,

Altersflecken, rauhe Haut). Ein schwerwiegenderes Symptom wäre das

Ausbrechen von Hautkrebs. Dermatologen nennen diesen Effekt

Fotoalterung. Dieser Begriff ist von der UV-Strahlung abgeleitet, welche

die Produktion des für die Elastizität der Haut verantwortlichen Collagens

herabsetzt.

Wie anfällig man für die Fotoalterung ist, hängt von der Anzahl der

Hautpigmente sowie von der Häufigkeit und Dauer ab, mit der man die

Haut der Sonnenstrahlung aussetzt. In Anbetracht dieser Faktoren

zeigen hellhäutige Personen wie auch solche, die lange Zeiträume in der

Sonne verbringen, deutlichere Anzeichen von Fotoalterung als Personen

mit dunklerer Haut und/oder solche, die mehr Zeit im Schatten

verbringen.

Gesichtsgymnastik

Ironischerweise ist gerade das, was früher zur Vorbeugung gegen Falten

empfohlen wurde, eine der Ursachen eben jenes Effekts, den man

dadurch zu vermeiden trachtet. Bei der Gesichtsgymnastik führen die

Muskelbewegungen dazu, daß sich die Gesichtshaut in Falten und

Runzeln legt. Wenn die Elastizität der Gesichtshaut nachläßt, beginnt die

Haut jene Falten anzunehmen, die am häufigsten tiefe Furchen im

Gesicht verursachen.

Rauchen

Zigarettenrauchen schadet dem Körper nicht nur innerlich, sondern auch

äußerlich. Beim Zustand der Haut ist diese Wirkung besonders

ausgeprägt. Die Aufnahme von Nikotin verursacht Körperveränderungen,

die neben anderen schädlichen Wirkungen auch die Zellteilung

beschleunigen.

Es ist eine verbreitete Feststellung, daß Leute, die seit mindestens zehn

Jahren rauchen, vergleichsweise älter wirken als Nichtraucher. Neben

Falten wurde bei Rauchern auch eine Gelbverfärbung der Haut

beobachtet. Die gute Nachricht ist jedoch, daß sich bei Leuten, die das

Rauchen aufgegeben haben, schon kurz nach dem Aufhören deutliche

Hautverbesserungen zeigen.

Die Anzeichen der Hautalterung zeigen sich früher oder später bei jedem.

Man kann sich zwar aller Arten von Produkten und Dienstleistungen

bedienen, doch bewirken diese letztlich nur eine Hinauszögerung der

äußerlichen Symptome.

Die beste Lösung besteht somit vielleicht darin, den Alterungsprozeß zu

verstehen und ihn nicht als Krankheit, sondern einfach als weitere

Entwicklungsphase des Körpers zu betrachten – eine rezeptfreie und

kostenlose Lösung.

Erkennen Sie Ihren Hauttyp

Wie bei allem anderen ist die Kenntnis des Zustandes der verschiedenen

Körperteile der erste Schritt zu ihrer angemessenen Pflege. Bei der Haut

ist das auch nicht anders. Ihren Hauttyp zu kennen, ist der Anfang

davon, Ihrer Haut die richtige Behandlung zukommen zu lassen, um

einen guten Hauttonus und –zustand zu erhalten.

Ihr Hauttyp ist eine allgemeine Beschreibung der Art und Weise, wie

Ihre Haut sich anfühlt und verhält. Die verbreitetsten bei kommerziellen

Pflegeprodukten verwendeten Typen sind normale, fettige, trockene und

Mischhaut. Darüber hinaus gibt es noch unreine, sensible und

sonnengeschädigte Haut.

So sehr diese Kategorien von Hauttypen auch die Auswahl von

Pflegeprodukten erleichtern, sind sie doch nicht die beste Methode, um

Ihre Haut auf einer Ebene kennen und verstehen zu lernen, die ihr

wirklich hilft. Daran liegt es vermutlich, wenn Sie, obwohl Sie die

„richtigen“ Pflegeprodukte für Ihren Hauttyp verwenden, trotzdem

weiterhin entweder Trockenheit, Fettigkeit, Akne oder andere Probleme

haben.

Wie kommt das? Zuallererst müssen Sie sich klarmachen, daß Ihre Haut,

wie jeder andere Körperteil, sich nie ständig auf genau die gleiche Weise

verhält. Sie durchläuft alle möglichen Zustände, abhängig von einer

Reihe von Faktoren, darunter Ihre genetische Veranlagung, Ihr

Lebensstil und Ihre Gewohnheiten. Dazu kommt die Tatsache, daß die

Probleme, die Sie haben, vielleicht nicht einfach nur das Ergebnis

mangelhafter Pflege sind. In manchen Fällen können auch

Hautkrankheiten der Grund sein.

Von jetzt an wäre es also ratsam, wenn Sie vergessen würden, was

Frauenzeitschriften, Kosmetikverkäufer/innen und Typberater/innen

Ihnen über die vier Hauttypen erzählen. Es ist an der Zeit, sich unter die

Oberfläche zu begeben und wirklich herauszufinden, was es mit Ihrer

Haut auf sich hat.

Als erstes sollten Sie die Faktoren kennenlernen, die Ihren Hauttyp

beeinflussen. Das kann knifflig werden, da beinahe alles Ihre Haut und

den Zustand, in dem sie sich befindet, beeinflussen kann. Ihr Gesicht

anzusehen und zu befühlen, reicht nicht aus, um Ihren Hauttyp zu

bestimmen. Um eine effektive Beurteilung Ihrer Haut vornehmen zu

können, sollten Sie daher folgendes berücksichtigen.

Die erste Gruppe von Faktoren, die Ihre Haut beeinflussen, sind

diejenigen, die sich in Ihrem eigenen Körper befinden. Die von der

Entwicklung Ihres Körpers ausgelösten Hormonveränderungen

beeinflussen Ihre Haut in gewaltigem Ausmaß. Bei Frauen kann der

Menstruationszyklus drastische Hautveränderungen verursachen.

Gleiches gilt für die Schwangerschaftszeit und die Wechseljahre. Auch

Männer sind diesen Einflüssen ausgesetzt, besonders in der

Pubertätsphase, wenn die Hormone den Körper zum Wachstum

veranlassen.

Auch Ihre Gene beeinflussen die Veranlagung zu einem bestimmten

Hauttyp, der charakteristisch für die Hauttypen Ihrer Eltern ist. Da aber

deren Haut ebenso von verschiedenen Faktoren beeinflußt wird, muß Ihr

Hauttyp nicht unbedingt mit dem Ihrer Eltern übereinstimmen.

Lebensstil und Gewohnheiten beeinflussen ebenfalls die Haut, und wenn

diese Einflüsse auch von außerhalb Ihres Körpers zu kommen scheinen,

so wird Ihr Körper und damit Ihre Haut doch von der Art und Weise, wie

Sie täglichen Aktivitäten wie z.B. Ernährung, Sport, Rauch- und

Trinkgewohnheiten nachgehen, beeinflußt.

Weitere Einflüsse, die auf Ihre Haut einwirken, liegen ebenfalls

außerhalb Ihres Körpers, z.B. Wetter- und Klimabedingungen sowie das

von Ihnen gewählte Hautpflegeprogramm. Die klimatischen

Bedingungen von Gegenden, in denen Sie lange Zeitabschnitte

verbringen, beeinflussen die Reaktionen Ihres Körpers. In kalten

Klimazonen ist trockene und sich schälende Haut verbreitet, während

schwüle Gegenden starkes Schwitzen und eine hohe Fettproduktion

hervorrufen.

Die von Ihnen gewählten Pflegeprodukte beeinflussen ebenfalls den

Zustand Ihrer Haut. Die Anwendung von Cremes oder

Feuchtigkeitsprodukten, die zu viele Weichmacher enthalten, ruft fettige

Haut hervor, wogegen starke Reinigungsmittel und Rubbelcremes zu

trockener, sensibler Haut führen.

Jetzt, da Sie wissen, wovon Ihre Haut beeinflußt wird, ist es Zeit,

herauszufinden, in welchem Zustand sie sich befindet.

Zunächst einmal sollten Sie nicht versuchen, Ihren Hauttyp direkt nach

dem Waschen zu bestimmen, und zwar deswegen, weil Ihre Haut auf

das Wasser und die von Ihnen verwendeten Reinigungsmittel reagiert.

Warten Sie damit bis 4 oder 5 Stunden nach dem Waschen. Das gibt

Ihrer Haut Zeit, sich von der Reinigung zu erholen und ihre normale

Aktivität wieder aufzunehmen. Tun Sie dies auch lieber an einem Tag,

an dem Sie weder Make-up getragen noch irgendwelche Cremes

verwendet haben, damit eine zutreffendere Beurteilung möglich ist.

Nehmen Sie ein Kosmetiktuch und drücken Sie es auf verschiedene

Stellen Ihres Gesichts. Halten Sie das Kosmetiktuch dann gegen das

Licht. Wenn Flecken zu sehen sind, haben Sie fettige Haut. Deshalb

sollten Sie diese Prüfung nicht vornehmen, wenn Sie vorher Make-up

getragen oder Cremes verwendet haben, da das Fett dann von diesen

Substanzen herrühren könnte.

Wenn der Großteil Ihres Gesichts trocken erscheint, sich straff anfühlt

und abgeschälte Hautteile zu sehen sind, haben Sie es mit trockener

Haut zu tun. Wenn Sie andererseits aber bemerken, daß manche

Gesichtsregionen sowohl fettig als auch trocken sind, dann haben Sie

Mischhaut.

Jetzt, da Sie mit dem gegenwärtigen Fettigkeits- bzw. Trockenheitsgrad

Ihrer Haut vertraut sind, müssen Sie in Erfahrung bringen, ob Sie

eventuell an irgendeiner Hautkrankheit leiden.

Gibt es gerötete Bereiche um Ihre Nase und Wangen, mit roten Beulen

und Hautunreinheiten, die aber keine Pickel sind? Sehen Sie feine

Kapillarlinien auf der Oberfläche, die beim Berühren wehtun? Wenn ja,

dann haben Sie vielleicht Rosacea. Stellen mit gereizter, trockener,

rötlich bis weißer schuppiger und verkrusteter Haut um den Haaransatz,

Augen, Nase und Wangen könnten von Schuppenflechte (Psoriasis)

herrühren. In beiden Fällen sollten Sie einen Hautarzt konsultieren.

Mit diesen Beurteilungen entwickeln Sie ein effektiveres

Hautpflegeprogramm, das Ihnen helfen wird, Ihre Haut gesund zu

erhalten. Denken Sie jedoch daran, daß Ihr Hauttyp selbst bei der

richtigen Auswahl und Anwendung von Pflegeprodukten nicht lange

konstant bleiben wird. Im selben Maße, wie Ihr Körper sich entwickelt,

verändert sich auch Ihr Hauttyp. Es wird daher empfohlen, diese

einfache Überprüfung alle 4 bis 6 Monate auszuführen.

Mit der angemessenen Aufmerksamkeit und Pflege können Sie

Ihrer Haut die richtige Behandlung zukommen lassen, zu dem

Zeitpunkt und in der Art und Weise, wie Ihre Haut es benötigt –

was wesentlich wirksamer ist als jede Repair-Creme oder

aufwendige Behandlung in irgendeiner Klinik.

Jüngere Haut und weniger Falten

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