Читать книгу Jüngere Haut und weniger Falten - Stan Lougani - Страница 5
Kapitel 1
ОглавлениеWie und warum die Haut altert
Seit Menschengedenken war es stets das Bestreben vieler, sich ihr
jugendliches Aussehen zu bewahren, selbst wenn es sie viel Geld und
Mühe kostete. Und daran hat sich bis heute nichts geändert. Mehr denn
je schießen heutzutage Techniken, Methoden und Produkte, die das
„jugendliche Strahlen“ erhalten sollen, überall wie Pilze aus dem Boden.
Da die Alterung der Haut das deutlichste Anzeichen für das Älterwerden
darstellt, werden Milliarden von Euro für Anti-Aging-Produkte und –
Dienstleistungen in der Hoffnung ausgegeben, dadurch deren Einsetzen
hinauszuzögern.
Leider waren und sind viele heutzutage falsch informiert darüber, wie
und warum die Haut altert, was eben diese Menschen dazu verleitet,
Produkte zu erwerben, die lediglich kurzlebige, wenn nicht gar erfolglose
und enttäuschende Resultate zeigen.
Daher ist es nur klug, zu wissen, wie genau sich die Haut im Laufe der
Zeit verändert. Ein besseres Verständnis des Wie und Warum der
Hautalterung kann Ihnen dabei helfen, die richtigen Gewohnheiten und
Behandlungsweisen zu entwickeln, um sich ein möglichst jugendliches
Aussehen über einen möglichst langen Zeitraum zu bewahren.
Zunächst einmal gibt es zwei Arten der Hautalterung, nämlich die
intrinsische (biologische) Alterung, verursacht von Faktoren im eigenen
Körper wie z.B. genetischer Veranlagung und körperlicher Kondition, und
die extrinsische (umweltbedingte) Alterung, verursacht von Faktoren
außerhalb des Körpers, wie z.B. Sonneneinstrahlung und Lebensstil.
Intrinsische (biologische) Alterung
Älterwerden ist ein natürlicher Prozeß, und unsere Gene bestimmen, wie
dieser Prozeß durchlaufen wird. Für manche kann der Alterungsprozeß
früher oder später einsetzen als für die Mehrheit der Menschen. Im
Durchschnitt beginnen sich Zeichen der Hautalterung ab Mitte 20 zu
zeigen.
Wenn man älter wird, beginnt die Fähigkeit der Haut, ihre Form
wiederzugewinnen (die Elastizität), nachzulassen. Das liegt daran, daß
die Hautzellen sich nicht mehr so schnell wie früher regenerieren – das
Ergebnis ist eine zähere, ältere Haut. Obwohl der biologische
Alterungsprozeß in den Zwanzigern beginnt, dauert es jedoch noch etwa
zwei Jahrzehnte, bis sich die typischen Anzeichen wie Runzeln und
schlaffes Gewebe zeigen.
Andere Anzeichen der Hautalterung sind das Dünnerwerden der Haut,
der Verlust der Festigkeit, trockene Haut sowie eine verminderte
Schweißabsonderung, die eine richtige Abkühlung des Körpers
verhindert.
Extrinsische (umweltbedingte) Alterung
Abgesehen von den Genen beschleunigen auch noch andere Faktoren
die Hautalterung. Lebensstil und Gewohnheiten haben einen größeren
Einfluß darauf, warum die Haut vorzeitig zu altern beginnt.
Sonneneinstrahlung
Bei dem gegenwärtigen Zustand unserer Atmosphäre durchdringt
schädliche Sonneneinstrahlung in immer größerem Ausmaß die
Ozonschicht, beschädigt die Haut und beeinträchtigt deren
Regenerationsfähigkeit. Wird die Haut mehrere Minuten am Tag
schädlicher UV-Strahlung ausgesetzt, so kommt es über einen längeren
Zeitraum hinweg zu Hautveränderungen (Sommersprossen,
Altersflecken, rauhe Haut). Ein schwerwiegenderes Symptom wäre das
Ausbrechen von Hautkrebs. Dermatologen nennen diesen Effekt
Fotoalterung. Dieser Begriff ist von der UV-Strahlung abgeleitet, welche
die Produktion des für die Elastizität der Haut verantwortlichen Collagens
herabsetzt.
Wie anfällig man für die Fotoalterung ist, hängt von der Anzahl der
Hautpigmente sowie von der Häufigkeit und Dauer ab, mit der man die
Haut der Sonnenstrahlung aussetzt. In Anbetracht dieser Faktoren
zeigen hellhäutige Personen wie auch solche, die lange Zeiträume in der
Sonne verbringen, deutlichere Anzeichen von Fotoalterung als Personen
mit dunklerer Haut und/oder solche, die mehr Zeit im Schatten
verbringen.
Gesichtsgymnastik
Ironischerweise ist gerade das, was früher zur Vorbeugung gegen Falten
empfohlen wurde, eine der Ursachen eben jenes Effekts, den man
dadurch zu vermeiden trachtet. Bei der Gesichtsgymnastik führen die
Muskelbewegungen dazu, daß sich die Gesichtshaut in Falten und
Runzeln legt. Wenn die Elastizität der Gesichtshaut nachläßt, beginnt die
Haut jene Falten anzunehmen, die am häufigsten tiefe Furchen im
Gesicht verursachen.
Rauchen
Zigarettenrauchen schadet dem Körper nicht nur innerlich, sondern auch
äußerlich. Beim Zustand der Haut ist diese Wirkung besonders
ausgeprägt. Die Aufnahme von Nikotin verursacht Körperveränderungen,
die neben anderen schädlichen Wirkungen auch die Zellteilung
beschleunigen.
Es ist eine verbreitete Feststellung, daß Leute, die seit mindestens zehn
Jahren rauchen, vergleichsweise älter wirken als Nichtraucher. Neben
Falten wurde bei Rauchern auch eine Gelbverfärbung der Haut
beobachtet. Die gute Nachricht ist jedoch, daß sich bei Leuten, die das
Rauchen aufgegeben haben, schon kurz nach dem Aufhören deutliche
Hautverbesserungen zeigen.
Die Anzeichen der Hautalterung zeigen sich früher oder später bei jedem.
Man kann sich zwar aller Arten von Produkten und Dienstleistungen
bedienen, doch bewirken diese letztlich nur eine Hinauszögerung der
äußerlichen Symptome.
Die beste Lösung besteht somit vielleicht darin, den Alterungsprozeß zu
verstehen und ihn nicht als Krankheit, sondern einfach als weitere
Entwicklungsphase des Körpers zu betrachten – eine rezeptfreie und
kostenlose Lösung.
Erkennen Sie Ihren Hauttyp
Wie bei allem anderen ist die Kenntnis des Zustandes der verschiedenen
Körperteile der erste Schritt zu ihrer angemessenen Pflege. Bei der Haut
ist das auch nicht anders. Ihren Hauttyp zu kennen, ist der Anfang
davon, Ihrer Haut die richtige Behandlung zukommen zu lassen, um
einen guten Hauttonus und –zustand zu erhalten.
Ihr Hauttyp ist eine allgemeine Beschreibung der Art und Weise, wie
Ihre Haut sich anfühlt und verhält. Die verbreitetsten bei kommerziellen
Pflegeprodukten verwendeten Typen sind normale, fettige, trockene und
Mischhaut. Darüber hinaus gibt es noch unreine, sensible und
sonnengeschädigte Haut.
So sehr diese Kategorien von Hauttypen auch die Auswahl von
Pflegeprodukten erleichtern, sind sie doch nicht die beste Methode, um
Ihre Haut auf einer Ebene kennen und verstehen zu lernen, die ihr
wirklich hilft. Daran liegt es vermutlich, wenn Sie, obwohl Sie die
„richtigen“ Pflegeprodukte für Ihren Hauttyp verwenden, trotzdem
weiterhin entweder Trockenheit, Fettigkeit, Akne oder andere Probleme
haben.
Wie kommt das? Zuallererst müssen Sie sich klarmachen, daß Ihre Haut,
wie jeder andere Körperteil, sich nie ständig auf genau die gleiche Weise
verhält. Sie durchläuft alle möglichen Zustände, abhängig von einer
Reihe von Faktoren, darunter Ihre genetische Veranlagung, Ihr
Lebensstil und Ihre Gewohnheiten. Dazu kommt die Tatsache, daß die
Probleme, die Sie haben, vielleicht nicht einfach nur das Ergebnis
mangelhafter Pflege sind. In manchen Fällen können auch
Hautkrankheiten der Grund sein.
Von jetzt an wäre es also ratsam, wenn Sie vergessen würden, was
Frauenzeitschriften, Kosmetikverkäufer/innen und Typberater/innen
Ihnen über die vier Hauttypen erzählen. Es ist an der Zeit, sich unter die
Oberfläche zu begeben und wirklich herauszufinden, was es mit Ihrer
Haut auf sich hat.
Als erstes sollten Sie die Faktoren kennenlernen, die Ihren Hauttyp
beeinflussen. Das kann knifflig werden, da beinahe alles Ihre Haut und
den Zustand, in dem sie sich befindet, beeinflussen kann. Ihr Gesicht
anzusehen und zu befühlen, reicht nicht aus, um Ihren Hauttyp zu
bestimmen. Um eine effektive Beurteilung Ihrer Haut vornehmen zu
können, sollten Sie daher folgendes berücksichtigen.
Die erste Gruppe von Faktoren, die Ihre Haut beeinflussen, sind
diejenigen, die sich in Ihrem eigenen Körper befinden. Die von der
Entwicklung Ihres Körpers ausgelösten Hormonveränderungen
beeinflussen Ihre Haut in gewaltigem Ausmaß. Bei Frauen kann der
Menstruationszyklus drastische Hautveränderungen verursachen.
Gleiches gilt für die Schwangerschaftszeit und die Wechseljahre. Auch
Männer sind diesen Einflüssen ausgesetzt, besonders in der
Pubertätsphase, wenn die Hormone den Körper zum Wachstum
veranlassen.
Auch Ihre Gene beeinflussen die Veranlagung zu einem bestimmten
Hauttyp, der charakteristisch für die Hauttypen Ihrer Eltern ist. Da aber
deren Haut ebenso von verschiedenen Faktoren beeinflußt wird, muß Ihr
Hauttyp nicht unbedingt mit dem Ihrer Eltern übereinstimmen.
Lebensstil und Gewohnheiten beeinflussen ebenfalls die Haut, und wenn
diese Einflüsse auch von außerhalb Ihres Körpers zu kommen scheinen,
so wird Ihr Körper und damit Ihre Haut doch von der Art und Weise, wie
Sie täglichen Aktivitäten wie z.B. Ernährung, Sport, Rauch- und
Trinkgewohnheiten nachgehen, beeinflußt.
Weitere Einflüsse, die auf Ihre Haut einwirken, liegen ebenfalls
außerhalb Ihres Körpers, z.B. Wetter- und Klimabedingungen sowie das
von Ihnen gewählte Hautpflegeprogramm. Die klimatischen
Bedingungen von Gegenden, in denen Sie lange Zeitabschnitte
verbringen, beeinflussen die Reaktionen Ihres Körpers. In kalten
Klimazonen ist trockene und sich schälende Haut verbreitet, während
schwüle Gegenden starkes Schwitzen und eine hohe Fettproduktion
hervorrufen.
Die von Ihnen gewählten Pflegeprodukte beeinflussen ebenfalls den
Zustand Ihrer Haut. Die Anwendung von Cremes oder
Feuchtigkeitsprodukten, die zu viele Weichmacher enthalten, ruft fettige
Haut hervor, wogegen starke Reinigungsmittel und Rubbelcremes zu
trockener, sensibler Haut führen.
Jetzt, da Sie wissen, wovon Ihre Haut beeinflußt wird, ist es Zeit,
herauszufinden, in welchem Zustand sie sich befindet.
Zunächst einmal sollten Sie nicht versuchen, Ihren Hauttyp direkt nach
dem Waschen zu bestimmen, und zwar deswegen, weil Ihre Haut auf
das Wasser und die von Ihnen verwendeten Reinigungsmittel reagiert.
Warten Sie damit bis 4 oder 5 Stunden nach dem Waschen. Das gibt
Ihrer Haut Zeit, sich von der Reinigung zu erholen und ihre normale
Aktivität wieder aufzunehmen. Tun Sie dies auch lieber an einem Tag,
an dem Sie weder Make-up getragen noch irgendwelche Cremes
verwendet haben, damit eine zutreffendere Beurteilung möglich ist.
Nehmen Sie ein Kosmetiktuch und drücken Sie es auf verschiedene
Stellen Ihres Gesichts. Halten Sie das Kosmetiktuch dann gegen das
Licht. Wenn Flecken zu sehen sind, haben Sie fettige Haut. Deshalb
sollten Sie diese Prüfung nicht vornehmen, wenn Sie vorher Make-up
getragen oder Cremes verwendet haben, da das Fett dann von diesen
Substanzen herrühren könnte.
Wenn der Großteil Ihres Gesichts trocken erscheint, sich straff anfühlt
und abgeschälte Hautteile zu sehen sind, haben Sie es mit trockener
Haut zu tun. Wenn Sie andererseits aber bemerken, daß manche
Gesichtsregionen sowohl fettig als auch trocken sind, dann haben Sie
Mischhaut.
Jetzt, da Sie mit dem gegenwärtigen Fettigkeits- bzw. Trockenheitsgrad
Ihrer Haut vertraut sind, müssen Sie in Erfahrung bringen, ob Sie
eventuell an irgendeiner Hautkrankheit leiden.
Gibt es gerötete Bereiche um Ihre Nase und Wangen, mit roten Beulen
und Hautunreinheiten, die aber keine Pickel sind? Sehen Sie feine
Kapillarlinien auf der Oberfläche, die beim Berühren wehtun? Wenn ja,
dann haben Sie vielleicht Rosacea. Stellen mit gereizter, trockener,
rötlich bis weißer schuppiger und verkrusteter Haut um den Haaransatz,
Augen, Nase und Wangen könnten von Schuppenflechte (Psoriasis)
herrühren. In beiden Fällen sollten Sie einen Hautarzt konsultieren.
Mit diesen Beurteilungen entwickeln Sie ein effektiveres
Hautpflegeprogramm, das Ihnen helfen wird, Ihre Haut gesund zu
erhalten. Denken Sie jedoch daran, daß Ihr Hauttyp selbst bei der
richtigen Auswahl und Anwendung von Pflegeprodukten nicht lange
konstant bleiben wird. Im selben Maße, wie Ihr Körper sich entwickelt,
verändert sich auch Ihr Hauttyp. Es wird daher empfohlen, diese
einfache Überprüfung alle 4 bis 6 Monate auszuführen.
Mit der angemessenen Aufmerksamkeit und Pflege können Sie
Ihrer Haut die richtige Behandlung zukommen lassen, zu dem
Zeitpunkt und in der Art und Weise, wie Ihre Haut es benötigt –
was wesentlich wirksamer ist als jede Repair-Creme oder
aufwendige Behandlung in irgendeiner Klinik.