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Sportplatzbau

Grundlagen Sportplatzbau

Der Begriff Sportplatz wurde früher sowohl für das einzelne Spielfeld als auch für die Zusammenfassung von mehreren Spielfeldern und Leichtathletikanlagen verwendet. Heute versteht man darunter nach DIN 18035-1 eine Freianlage, die sowohl dem organisierten Wettkampfsport nach den national und international vereinbarten Regeln der Sportfachverbände als auch den nicht wettkampforientierten, regeloffenen Sport-, Bewegungs- und Freizeitaktivitäten dient. Ein Sportplatz besteht i. d. R. aus der nutzbaren Spiel- und Sportfläche mit

• ihren regelgerechten Großspielfeldern,

• Kleinspielfeldern und

• Leichtathletikanlagen sowie

• aus Flächen und Anlagen für regeloffene Bewegungs- und Übungsformen,

• aus Zusammenfassungen dieser regelgerechten und regeloffenen Flächen und Anlagen und

• aus den erforderlichen Ergänzungsflächen.

Gültige Regelwerke und Richtlinien

Die maßgeblichen Anforderungen für die Planung und den Bau von Sportanlagen sind in der DIN 18035 „Sportplätze“ Teile 1 bis 8 geregelt. Darüber hinaus finden die DIN 18915 „Vegetationstechnik im Landschaftsbau – Bodenarbeiten“, die DIN 18320 „Landschaftsbauarbeiten“ (VOB/C), die FLL-Richtlinien für Sportplatzbau sowie weitere Regularien Anwendung. Außerdem dient einschlägige Fachliteratur als Informationsgrundlage , wie z. B. die vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) herausgegebene Planungsgrundlage „Sportplätze“.

Grundstücksgrößen

Die notwendige Größe eines Grundstücks (Bruttofläche) berechnet sich aus der nutzbaren Spiel- und Sportfläche (Nettofläche) und der erforderlichen Ergänzungsfläche. Unter Ergänzungsflächen versteht man sowohl Zuschaueranlagen, Parkplätze und Lärmschutzeinrichtungen als auch Schutzpflanzungen, Ausgleichsflächen und Regenwasserrückhalte- oder -speicheranlagen.

Gelände- und Bodenverhältnisse

Vor jeder Baumaßnahme sollten die anstehenden Baugrundverhältnisse durch ein auf Sportstätten spezialisiertes Bodenprüflabor auf ihre bodenphysikalischen Eigenschaften untersucht werden. Diese Voruntersuchungen sind ein wichtiger Bestandteil der Vorplanung und leisten einen erheblichen Beitrag zur Entwicklung der wirtschaftlichsten Bauweise.

Im Rahmen der Voruntersuchungen sind insbesondere zu prüfen:

• die Zusammensetzung und Ausbildung der einzelnen Bodenarten

• die Verdichtbarkeit des zu bewegenden Bodens

• die Durchlässigkeit des anstehenden Bodens

• der Grundwasserstand

• der Einfluss von Fremdwasser

• die Möglichkeit von Setzungserscheinungen

• die Lage von evtl. Leitungen (Wasserleitungen, Entwässerungseinrichtungen, Kabel usw.)

Der anstehende Boden muss insbesondere hinsichtlich seiner Verdichtbarkeit und Wasserdurchlässigkeit die Anforderungen der DIN 18035 Teile 4 bis 7 erfüllen. Werden diese Anforderungen laut Bodengutachten nicht erreicht, muss eine Verbesserung des Baugrunds vorgenommen werden (siehe → Kap. Sportflächenbeläge). Sofern solche Verbesserungen ein wirtschaftlich nicht vertretbares Maß übersteigen, sollte die Eignung des Grundstücks für eine Sportanlage überdacht und ein Alternativgrundstück in Erwägung gezogen werden.

Orientierung zur Himmelsrichtung

Fußballspielfelder sollten mit der Längsachse in Nord-Süd-Richtung angeordnet werden. Abweichungen von Nordnordost nach Südsüdwest bis Nordnordwest nach Südsüdost sind jedoch möglich, wobei letztgenannte Ausrichtung vorzuziehen ist. Bei schwierigen topografischen Verhältnissen oder ungünstigem Grundstücksschnitt ist eine andere Orientierung zulässig.

Bei Tennisplätzen ist die Nord-Süd-Richtung zu bevorzugen. Die Lage aller anderen Sportarten ergibt sich entsprechend dieser Orientierung.

Abmessungen von Spielfeldern und Sportflächen


Tab. 1: Abmessungen der wichtigsten Großspielfelder; Auszug Tabelle A1 der DIN 18035-1


Tab. 2: Abmessungen der wichtigsten Kleinspielfelder; Auszug Tabelle A2 der DIN 18035-1


Bild 1: Abmessungen von Schüler-Spielfeldern in Querrichtung des Großspielfelds (Quelle: Baumann)


Bild 2: Abmessungen von Schüler-Spielfelder in Längsrichtung des Großspielfelds (Quelle: Baumann)

Kompaktes Praxiswissen zum Sportplatzbau

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