Читать книгу doggi-golf - Steffi Rumpf - Страница 13
ОглавлениеAuf jeder Bahn gibt es eine gedachte Startlinie, auf der der Ball platziert werden muss. Um ein Wegrollen zu verhindern, darf er in einen kleinen Ring gelegt werden. Die Ausrichtung von Hund und Ball darf dabei frei gewählt werden. Ob der Hund auf der Startlinie eher rechts, mittig oder links mit dem Treiben beginnt, gehört also bereits zur Taktik des Teams. Die Zeitmessung startet mit der ersten Ballberührung des Hundes nach Freigabe durch den Hundeführer. Von da an darf der Hundeführer die Bahn weder betreten noch den Hund oder die Bahn berühren.
Gewünscht ist nun ein möglichst ruhiges Arbeiten. Hunde, die den Ball ins Maul nehmen, über die Umrandung hinaustreiben oder die Bahn selbst über die Umrandung hinaus verlassen, müssen bei laufender Zeit vom Start aus neu beginnen.
Zum Treiben darf der Hund seine Nase oder auch den Fang benutzen, solange er den Ball dabei nicht ins Maul nimmt. Auch die Pfoten sind als „Werkzeuge“ erlaubt. Entscheidend ist hier die Vorliebe des Hundes, wobei das Treiben mit der Nase am genauesten ist, sodass schwierigere Hindernisse meist leichter mit der Nase erarbeitet werden können. Dabei ist es an manchen Hindernissen günstig, wenn der Hund den Ball kräftig anstupst und dann rollen lässt, sodass dieser eine weitere Strecke überwindet; an anderen ist ruhiges, konzentriertes Schieben mit dauerhaftem Nasenkontakt am Ball zielführender. Das gilt insbesondere direkt am Loch, beim Überwinden von Steigungen und wenn der Ball um Hindernisse herumgeschoben werden muss. Es ist sinnvoll, beides zu üben und unterschiedliche Signale dafür zu etablieren.
Außer der Nase dürfen auch die Pfoten eingesetzt werden. Das kann hilfreich sein, um den Ball aus einer Ecke zu „angeln“. (Foto: Thorsten Rumpf)
Den Ball am schnellsten im Loch hat nicht unbedingt der sportlichste Hund, sondern derjenige, der am überlegtesten und zielgerichtetsten an die Sache herangeht und sich dabei am besten von seinem Hundeführer lenken und dirigieren lässt. So haben alle Teams, egal ob groß, klein, sportlich, gemütlich, alt oder jung, gleich gute Chancen.
Der Hundeführer darf seinen Hund von außerhalb der Bahn durch Stimm- und Körpersignale oder auch mithilfe seiner eigenen Position lenken und stoppen. Man kann den Hund auf sich zutreiben lassen, neben ihm in dieselbe Richtung laufen oder ihn voranschicken. Eine vorgeschriebene Position des Hundeführers gibt es nicht. Günstig ist es, wenn der Hund mit der Zeit selbst das Loch als Ziel im Blick hat und den Ball nicht, wie beim Treibball gefordert, immer so nah wie möglich zu seinem Menschen treibt. Andernfalls kann es mitunter passieren, dass der Ball hinter dem Loch nah beim Hundeführer an der Umrandung liegt und der Hund nicht auf die Idee kommt, ihn wieder ein Stück von dort wegzutreiben. Aus seiner Sicht ist der Ball schon im (vermeintlichen) Ziel, nämlich beim Menschen. Dieses Missverständnis bereitet besonders dann Probleme, wenn das Zielloch mittig in der Bahn und nicht an einem Ende liegt.
Die Bahn wurde erfolgreich bespielt, wenn der Ball im Loch ist und der Hund dies mit der Nase oder dem Kinn am eingelochten Ball 2 Sekunden lang ruhig anzeigt. Erst nach diesen 2 Sekunden wird die Zeit gestoppt. Die Position, die der Hund bei der Anzeige einnimmt, kann frei gewählt werden. Es müssen jedoch für die Außenstehenden klar eine Anzeige und eine Ruheposition (wie Sitz, Platz, Steh) erkennbar sein. Bei der Zeitnahme gilt Fair Play, das heißt, jede Gruppe stoppt die Zeit der Gruppenmitglieder selbst.
Erst wenn der Ball im Loch ist und vom Hund dort durch Nasen- oder Kinnkontakt 2 Sekunden lang angezeigt wurde, wird die Zeit gestoppt. (Foto: Thorsten Rumpf)
Wie bereits erwähnt, darf der Hund die Bahn während des Treibens nicht verlassen. Auch nach dem Einlochen muss er unbedingt wieder am Start, also der einzigen Seite ohne Begrenzung, von der Bahn geführt werden und darf nicht etwa hinter dem Ziel über die Umrandung springen. Tut er dies nach dem Anzeigen und Stoppen der Zeit dennoch, wird die Zeitnahme fortgesetzt, während der Hund an die Stelle der Bahn geführt wird, wo er fälschlicherweise herausgesprungen ist. Sie wird in dem Fall erst dann endgültig gestoppt, wenn der Hund die Bahn regelkonform an der offenen Seite verlassen hat. Nur bei regelkonformem Verlassen der Bahn endet die Zeit also direkt nach der Anzeige.
Die anderen Hunde aus der Gruppe warten im Umfeld der Bahn und sollten dort angeleint werden. Dazu müssen die Hunde gelernt haben zu akzeptieren, dass ein anderes Team arbeitet, während sie selbst gerade nicht dran sind und ruhig zusehen müssen. Das sollte im Training unbedingt mit geübt werden, wobei der Abstand besonders anfangs so groß gewählt sein muss, dass weder der arbeitende Hund noch die wartenden Hunde ein Problem durch die Nähe bekommen.
Haben alle Hunde einer Gruppe die Bahn bespielt und wurde für jeden die entsprechende Zeit in der Liste eingetragen, geht die Gruppe gemeinsam zur nächsten Bahn.
Bei einem Turnier bilden die Einzelstarter ein eigenes Feld. Hier befindet sich immer nur ein Mensch-Hund-Team an einer Bahn. Nach Beendigung der Aufgabe geht es weiter zur nächsten Bahn. Die Zeiten werden auch hier ermittelt, notiert und bei der Auswertung im Anschluss mit den Zeiten der anderen Einzelstarter verglichen. Um zu viel Nähe zu vermeiden, sollte in dieser Sparte zwischen zwei Startern mindestens eine Bahn liegen. Das heißt, dass das Mensch-Hund-Team B erst dann mit Bahn 1 beginnen kann, wenn das Mensch-Hund-Team A an Bahn 3 angelangt ist.
Sind alle Bahnen bewältigt, werden die Zeiten addiert. Entweder wird so der Sieger innerhalb einer Gruppe ermittelt (derjenige, der für alle Bahnen insgesamt am wenigsten Zeit benötigt hat) oder das Gruppenergebnis, also die Gesamtzeit aller Gruppenmitglieder für alle Bahnen, wird mit dem Ergebnis von der anderen, gleich großen Gruppe verglichen. Gewonnen hat die Gruppe mit der kürzesten Gesamtzeit. Welche Auswertung erfolgt, muss natürlich vorher festgelegt werden.
Freude für alle
doggi-golf soll in erster Linie allen Beteiligten Spaß machen. Rücksichtnahme auf die anderen Mensch-Hund-Teams, genügend Abstand zwischen den Hunden sowie ein freundlicher und partnerschaftlicher Umgang mit den Hunden sollten daher selbstverständlich sein.
Die Vorteile von doggi-golf
doggi-golf hat viele Pluspunkte. Ein wesentlicher Vorteil ist, dass jeder Hund mit normalem Grundgehorsam dieses Spiel erlernen kann, unabhängig von seiner Größe, seiner Fitness oder seinem Alter. Vom kleinen Affenpinscher bis hin zum großen Herdenschutzhund-Mix waren bei uns mittlerweile schon die verschiedensten Hundetypen auf den Bahnen. doggi-golf ist für nahezu jeden geeignet. Man muss nicht besonders sportlich sein, Kinder können genauso ein erfolgreiches Team mit ihrem Hund bilden wie Senioren, und auch Menschen, die im Rollstuhl sitzen oder auf Gehhilfen angewiesen sind, können mitmachen.