Читать книгу Im Delta der Mekong | Erotischer Roman - Stella Harris - Страница 4
ОглавлениеDas zerbrochene Glas
Einen Monat später geht Lisas Traum in Erfüllung. Schon während der gesamten Fahrt lastete die Tropenhitze über den Decks des kleinen Kreuzfahrtschiffes Mekong Star, das etwa sechzig Passagiere aufnehmen kann. Nach dem Flug von München nach Kambodscha begann die Reise mit dem Schiff in Siem Reap und sie fuhren über Phnom Penh bis hierher zur vietnamesischen Grenzstation nahe des Ortes Tan Chau.
Aber es ist nicht wirklich die Hitze, die Lisa und Mike zu schaffen macht – zweiunddreißig Grad werden an einem warmen Sommertag in Deutschland auch leicht erreicht. Das eigentliche Problem ist die hohe Luftfeuchtigkeit, die für den Schweißfilm, der sich ständig auf der Haut bildet, verantwortlich ist. So oft eine kühle Dusche zu genießen und die Kleidung zu wechseln, wie es eigentlich wünschenswert wäre, ist gar nicht möglich. In ihrer klimatisierten Kabine lässt es sich zwar sehr gut aushalten, aber sich den ganzen Tag in dem kleinem Raum einzusperren und die Welt durch beschlagene Glasscheiben zu betrachten, ist nicht der Sinn einer Flusskreuzfahrt. Und schon gar nicht auf dem Mekong, an dessen Ufern es ständig interessante Dinge zu beobachten gibt.
Auf dem großen Sonnendeck, im Schatten des Sonnendaches und der großzügig verteilten Schirme, lässt es sich aushalten. Aber heute ist es den meisten Gästen auch hier zu warm, obwohl der Barkeeper sich bemüht, alle Wünsche nach kühlen Drinks umgehend zu erfüllen.
Kein Fahrtwind kühlt die Luft – das Schiff liegt vor Anker. Der Grund ist die Grenze zwischen Kambodscha und Vietnam, die sich wenige hundert Meter vor ihnen befindet.
Vor einigen Stunden hat ein Offizier der Mekong Star die Reisepässe der Passagiere eingesammelt, diese in einen wasserdichten Aluminiumkoffer gepackt und sich damit vom bordeigenen Motorboot zur Grenzstation am Ufer bringen lassen. Er soll sich um die nötigen Visa kümmern. Wenn er Glück hat, werden die Pässe einfach abgestempelt, wenn nicht, wird ein Trupp Beamter an Bord kommen und sich jeden einzelnen Passagier vornehmen, wenn ihnen der Sinn danach steht.
Die Tropendämmerung hat eingesetzt, in wenigen Minuten wird die Sonne hinter dem Ufer der westlichen Flussseite verschwinden und dann wird es schlagartig dunkel sein.
»Meinst du, der ist mit unseren Pässen auf und davon?«, fragt Lisa. »Ich habe ja gleich gesagt, dass wir die nicht einfach so aus der Hand geben dürfen.«
»Beruhige dich«, beschwichtigt Mike. »Das wird schon klappen. Vielleicht werden die sich nicht über die Höhe der Gebühren einig.«
»Gebühren? Ich habe nichts davon gelesen.«
»Mädchen, wir sind hier in Südostasien. Glaubst du, irgendein Beamter macht auch nur den geringsten Handschlag, ohne eine Extragebühr zu verlangen? Du kannst es auch Schmiergeld nennen. Das ist aber kein Wunder, bei den Löhnen hier kommen die ja sonst nicht über die Runden.«
Lisa will entgegnen, dass die Bezahlung der einheimischen Bevölkerung eigentlich nicht ihr Problem sei – aber der Bordlautsprecher unterbricht sie, um zu verkünden, dass in fünfzehn Minuten das Restaurant für das Dinner geöffnet wird.
»Gott sei Dank«, sagt sie. »Endlich wieder ein kühler Raum. Komm, wir sollten uns duschen und umziehen.«
***
Als Lisa und Mike das Restaurant betreten, steht das Serviermädchen Cai Pham bereits an der Tür, um sie zu empfangen. »Guten Abend, Sir, guten Abend, Madam«, grüßt sie und geleitet die beiden zu dem Tisch nahe des Fensters, den sie bisher immer gewählt haben.
Zwar herrscht im Restaurant freie Tischwahl und es ist durchaus erwünscht, wenn die Passagiere die Plätze öfter einmal wechseln. Das verbessert das Kennenlernen untereinander und schafft Runden, in denen viel gelacht, erzählt und getrunken wird. Aber nachdem Mike bereits am ersten Abend ein gutes Trinkgeld auf den Tisch gelegt hatte, versucht Cai es immer so zu arrangieren, dass er und Lisa in einem Bereich sitzen, den sie betreut. Und heute hat sie sogar einen der wenigen Zweiertische für die beiden freihalten können.
Mike lächelt sie an. »Guten Abend, Cai.« Ihren Namen hat sie ihm bereits am ersten Abend verraten, als er ihr einen Geldschein in die Hand drückte, diesen kurz festhielt und ihr in die Augen sah.
»Wie heißt du?«, fragte er damals und sie sagte schlicht: »Cai.«
»Nur Cai? «
»Ja, Sie können mich einfach Cai nennen.«
Mike spürte, dass da noch etwas fehlte. Welches Geheimnis wollte sie ihm nicht verraten? Gerne hätte er sie noch gefragt, ob sie aus Kambodscha oder Vietnam stammt, warum sie hier auf dem Schiff arbeitet und wo sie Englisch gelernt hat. Auch ihr genaues Alter wüsste er gerne, diese asiatischen Frauen sehen ja meistens jünger aus, als sie tatsächlich sind. Auf vierzehn Jahre hätte er Cai geschätzt, viel zu jung eigentlich – aber wer weiß? Vielleicht ist sie sogar noch Jungfrau?
Die Gelegenheit zu weiteren Fragen ergab sich jedoch nicht. Cai musste andere Gäste bedienen und Lisa signalisierte, dass sie keine Lust hatte, sich die Konversation zwischen ihm und Cai anzuhören.
Bewundernd schaut Mike auf ihren Po, als sie jetzt vor ihnen zu dem Tisch geht. Sie hat einen zierlichen, schlanken Körper, geht selbstbewusst, hält sich aufrecht und für ihren hüftbetonten Gang, der ihr offenbar angeboren ist, müsste manches Model in Deutschland wochenlang üben. Das gelbe Kleid, das sie wie alle weiblichen Angestellten im Restaurant trägt und der Farbe der Reederei entspricht, schmiegt sich eng an ihre Konturen und umschließt diese perfekt.
Auch der Körper, der sich darunter verbirgt, verspricht vieles. Er stellt sich vor, wie es wäre, wenn sie ihn mit ihren zarten Armen umschließt oder seinen Rücken massiert.
Nur die Schuhe, findet Mike, die passen nicht dazu. Zu diesem Gang und zu dieser Figur gehören auf jeden Fall High Heels. Aber Cai trägt einfache Flip-Flops, so wie fast alle Menschen in diesen Ländern. Er nimmt sich vor, ihr ein paar sexy aussehende Heels zu schenken, wenn die Kreuzfahrt beendet ist – je nachdem, wie es so läuft zwischen ihnen beiden.
Cai schiebt erst ihm und dann Lisa den Stuhl zurecht, sie wartet, bis die beiden sich gesetzt haben und legt die Menükarten für den Abend auf den Tisch.
»Rot- oder Weißwein, Sir?«, fragt sie mit ihrer etwas ungeübten, aber verständlichen Aussprache.
Mike schaut Lisa an. »Zunächst einen Weißwein«, sagt sie nach einem Blick auf die Karte, auf der als Vorspeise ein Gericht mit einheimischen Fischen offeriert wird. »Und zum Hauptgang würde ich gerne einen Rotwein trinken.«
Cai schaut Mike fragend an. »Ja, okay«, bestätigt er. »Für mich dasselbe.« Er gibt ihr die Karte zurück und versucht dabei, ihre Hand zu berühren und einen kurzen Moment festzuhalten.
***
»Sag mal, kannst du das arme Ding nicht einfach in Ruhe lassen?« Lisa ist ärgerlich, Mikes Gebalze, das nun schon seit Tagen andauert, geht ihr auf die Nerven. Beim Frühstück, dem Lunch und jetzt beim Abendessen – ständig versucht er, das Serviermädchen anzubaggern und ihre Aufmerksamkeit zu erregen.
Wenn sie es nicht besser wüsste, würde sie annehmen, dass Mike ihr längst ein unmoralisches Angebot gemacht hätte. Aber dazu reichen seine Englischkenntnisse nicht, vermutet sie, und seine eigene Frau kann er als Dolmetscherin und Verhandlungsführerin für diesen Zweck ja kaum einsetzen. Außerdem hat er bisher jede Nacht in ihrem gemeinsamen Doppelbett geschlafen.
»Ach, was du immer denkst«, gibt Mike beleidigt zurück. »Ich habe doch gar nichts gemacht. Warum soll ich nicht nett zu ihr sein?«
»Nett? Ja, das wäre okay. Aber ich glaube nicht, dass sie dein ewiges Starren auf ihren Busen oder Po nett findet. Sie erträgt es, weil sie auf ein großzügiges Trinkgeld hofft. Den anderen Gästen fällt das auch schon auf.«
Cai kommt mit einer Weinflasche in einem Kühlbehälter zurück und zeigt Mike das Etikett. Der studiert es mit aufgesetzter Kennermiene und nickt schließlich. Sie gießt einen winzigen Schluck in sein Glas, lässt ihn kosten und nachdem er nochmals nickt, schüttet sie den Wein erst in sein und dann in Lisa Glas. »Bitte sehr, Sir.«
Lisa lächelt. Das einstudierte Ritual, das Mike und Cai soeben vorgeführt haben, amüsiert sie. Mike kennt sich zwar sehr gut mit deutschen Biersorten aus, aber er kann einen Badischen Riesling nicht von einem australischen Cabernet unterscheiden. Zu seinem Glück weiß Cai das nicht, auch sie hat nur ein paar geübte Bewegungen vollzogen.
Lisa fragt sich jedoch, wie sie oder ein anderes der Serviermädchen reagieren würden, wenn einer der Gäste das Etikett, die Temperatur oder ein eventuelles Korken des Weines tatsächlich reklamieren würde. Wahrscheinlich wird das fast niemand tun, vermutet sie. Es herrscht Urlaubsstimmung, kaum ein Gast wird auf einem Drei-Sterne-Kreuzfahrtschiff an dem Wein herummäkeln und im Übrigen sind vermutlich alle froh, dass davon reichlich ausgeschenkt wird und er im Preis enthalten ist.
»Wann kommt der Fisch?«, fragt Lisa mit fordernder Stimme. »Wir haben Hunger.« Cai mag annehmen, dass sie mit Mike vielleicht ein leichtes Spiel haben wird, aber sie soll auch wissen, dass er eine Frau hat, die nicht so leicht um den Finger zu wickeln ist.
»Der Fisch, kommt sofort, Madam.« Cai zeigt auf einen Kellner, der sich mit einer großen Platte ihrem Tisch nähert, Lisa mit Komplimenten überschüttet und die Vorspeise serviert.
Den ersten Gang essen beide schweigend. Mike ist kein großer Fischliebhaber, er freut sich mit großer Sicherheit auf die Steaks, die bereits auf dem Büfett aufgetragen werden und von denen nach Belieben gegessen werden darf.
Dafür hält er sich im Moment lieber an den Weißwein, von dem er sich reichlich nachgießt. Er ist kühl und erfrischend, und lässt auf eine hoffnungsvolle tropische Nacht hoffen. »Prost, Lisa, vergiss das Mädchen«, sagt und hält das Glas hoch. »Wir machen uns heute einen schönen Abend.«
Beide warten, bis die Vorspeisenteller abgeräumt sind, dann machen sie sich auf den Weg zum Büfett, um die Steaks und vielleicht noch einige andere Köstlichkeiten auszuwählen.
Kaum sitzen sie wieder an ihrem Platz, kommt Cai erneut, sie balanciert ein Tablett mit der Rotweinflasche und den passenden Gläsern vor sich.
»Ihr Rotwein, Sir.«
Sie nimmt die Gläser, stellt sie neben Mikes und Lisas Teller und will dann den Wein einschenken. Sie beugt sich vor, setzt die Flasche an und gießt ein.
Lisa schaut sie an und erstarrt fast. Ist das wirklich notwendig, dass sie sich so weit über den Tisch bückt und Mike einen fast ungehinderten Blick auf ihren festen Busen gönnt? Wieso sind die oberen Knöpfe des Kleides nicht geschlossen – ist ihr warm oder ist das Berechnung? Sie schaut sich um, fast alle Mädchen haben einige Knöpfe geöffnet, also sollte es wohl keine besondere Einladung für ihren Mann sein.
Mike nimmt die Gelegenheit natürlich wahr und starrt ihr tief in den Ausschnitt. Peinlich sieht das aus, Lisa weiß nicht, in welches Mauseloch sie sich verkriechen soll. Wenn das die anderen Gäste bemerken – vielleicht glauben sie ja, dass er im heimischen Ehebett nicht auf seine Kosten kommt.
»Mike ...«, flüstert sie und gibt ihm unter dem Tisch einen dezenten Tritt gegen sein Schienbein.
***
»Ja?« Mike fährt auf. Er macht eine unkontrollierte Bewegung mit seiner Schulter und berührt Cais Arm, mit dessen Hand sie das Tablett mit weiteren Weingläsern hält. Sie erschreckt heftig, die Gläser rutschen und fallen hinunter.
»Oh, sorry«, beeilt Mike sich zu versichern. »Ist etwas passiert?«
Cais Gesicht ist schmerzverzerrt, aber sie schüttelt tapfer den Kopf. »Nein, Sir, alles in Ordnung.«
Mike schaut auf den Boden. Mindestens zwei Gläser sind zerbrochen, eine große Scherbe steckt in ihrem Rist. »Oh Gott«, sagt er. »Ein Stück Glas steckt in ihrem Fuß.«
Er fasst nach Cai, lässt sie auf seinen Schoß gleiten und hebt einen Arm, um Hilfe herzuholen.
»Wir brauchen einen Sanitäter«, ruft er dem Restaurantchef zu, der schnell herbeigeilt kommt, um den Schaden zu begutachten.
»Ich bin Herr Tung«, stellt er sich vor. »Entschuldigung, ich kümmere mich um alles.«
Cais Wunde blutet stark, das Glas scheint eine Ader durchtrennt zu haben. Sie selbst hängt völlig matt auf Mike, ihr Gesicht ist totenblass. Tung spricht sie auf Vietnamesisch an, jedenfalls hält Mike die Sprache dafür, aber Cai antwortet nicht, ihre Augen sind geschlossen.
»Entschuldigung, Sir, ich hoffe, Ihnen ist nichts passiert«, sagt Herr Tung. »Wir legen das Mädchen am besten auf den Boden.«
Etwas unsanft greift er der Frau unter die Arme, zieht sie von Mikes Schoß und lässt sie grob auf das Parkett fallen.
»Vorsichtig!«, mahnt Mike. »Sie ist verletzt.«
»Ja, ja, ich sehe es«, meint der Chef. »Das macht nichts, machen Sie sich keine Sorgen. Wir haben eine Krankenschwester an Bord, die wird sich kümmern.«
Tatsächlich erscheint fast im gleichen Moment eine Frau in einem weißen Kittel, auf der Brusttasche prangt ein rotes Kreuz. In der Hand hat sie einen medizinischen Notfallkoffer, der für die Verhältnisse vor Ort vorbildlich aussieht.
»Entschuldigung«, sagt sie zu Mike. »Ich bin Schwester Mary. Darf ich?«
Mike rückt seinen Stuhl ab, um ihr Platz zu machen. Schwester Mary spricht kurz mit Cai, die ihre Augen immer noch geschlossen hat. Als diese antwortet und knapp nickt, macht sich Mary an ihrem Fuß zu schaffen. Der Glassplitter wird vorsichtig herausgezogen, eine Kompresse auf die plötzlich heftiger blutende Wunde gedrückt und dann legt Mary einen Verband um den Fuß an.
»Alles in Ordnung«, beruhigt sie die Gäste in der Nähe, die den Vorfall beobachtet haben und sich Sorgen machen. Ein Mann drängt sich vor.
»Ich bin Arzt, brauchen Sie Hilfe?«
Schwester Mary schüttelt den Kopf. »Es ist nur eine kleine Verletzung, Sir. Vielen Dank. Bitte entschuldigen Sie die Unannehmlichkeiten.«
Herr Tung hat inzwischen zwei Mädchen organisiert, die Mary helfen, Cai auf die Beine zu stellen, sie unterzuhaken und zu einem der nächsten freien Stühle zu bringen. Erschöpft lässt Cai sich draufsinken und schlägt die Hände vor das Gesicht. Ihre Schmerzen und Scham, die will sie vermutlich vor den Gästen verbergen. Mary bleibt neben Cai stehen und streichelt ihr beruhigend den Rücken.
Der Restaurantchef kümmert sich weiter um Mike und Lisa und versucht, die anderen Gäste zu besänftigen. Es sei absolut nichts Beunruhigendes vorgefallen, versichert er immer wieder.
Ein Kellner bringt eine Flasche Champagner und Gläser, die er vor Lisa und Mike sowie den Gästen an den Nebentischen verteilt. »Eine kleine Wiedergutmachung. Ich hoffe, dass Ihnen nichts passiert ist und der Vorfall keine Folgen hat. Entschuldigen Sie das Serviermädchen, sie ist noch etwas ungeschickt. Es wird auch sofort jemand kommen, der die Splitter dort auf dem Boden entfernt. Seien Sie bitte vorsichtig und treten Sie nicht hinein.«
Dann sieht Herr Tung offenbar, dass Mikes Hemd und seine Hose ein paar Rotweinspritzer abgekommen haben. »Oh, das tut mir aber leid«, versichert er sofort. »Bitte bringen Sie die Kleidung gleich nach dem Dinner zur Rezeption, wir werden sie heute Nacht noch reinigen. Ich sage dort Bescheid. Morgen Früh bekommen Sie das Hemd und die Hose frisch gewaschen zurück.«
»Das ist nicht so schlimm«, meint Mike. »Kein Problem. Es lohnt sich nicht, ich habe noch genügend frische Sachen dabei.«
»Nein, ich bestehe darauf, das muss gereinigt werden. Sonst gehen die Flecken nie mehr heraus.«
»Okay, wenn Sie wollen. Aber was ist mit Cai? Sie sieht immer noch nicht gut aus.«
»Oh, keine Sorge. Die ist gleich wieder gesund. Einen Moment.«
Mike und Lisa sehen, wie er zu Cai geht und heftig auf sie einredet. Sie hakt sich daraufhin bei Mary unter und beide verlassen den Raum.
»Cai hat mir soeben versichert, dass alles in Ordnung sei. Sie macht sich etwas frisch und wird dann wieder zu Ihrer Verfügung stehen.«
»Das Mädchen braucht Ruhe«, mischt sich nun auch Lisa ein.
»Geben Sie ihr zumindest heute frei, wir sind ohnehin fast mit dem Essen fertig. Wir brauchen sie heute Abend nicht mehr.«
»Nein, nein. In Ihrem Land würde man jetzt vielleicht zum Arzt gehen«, meint der Restaurantchef selbstbewusst. »Aber nicht bei uns. Unser Volk ist zäh. Uns konnten sogar die Amerikaner nicht besiegen.«
Lisa zuckt mit den Schultern. »Gut, wenn Sie meinen. Danke für den Champagner.«
»Oh, gerne. Am Büfett finden Sie noch einige köstliche Desserts und ich lasse Ihnen gerne noch eine kleine Auswahl an Käse bringen.«
Mike und Lisa genießen den Champagner und den gut ausgewählten Käse. Einige andere Gäste gesellen sich zu ihnen an den Tisch, das Ereignis wird ausgiebig besprochen. Ein Unternehmer ist erstaunt, wie locker solch ein Unfall mit einer verletzten Person hier gehandhabt wird.
»Also, in meinem Betrieb würde jetzt ein riesiges Fass aufgemacht: Betriebsrat, Gewerbeaufsicht, alle würden wissen wollen, wie das passieren konnte. Wir müssten zig Formulare ausfüllen, Meldungen schreiben und könnten am Ende froh sein, wenn der Betrieb nicht geschlossen wird. Aber hier«, er zuckt mit den Achseln, »hat man den Eindruck, allein die Ungeschicklichkeit der Frau war schuld.« Er schaut Mike an.
»Was natürlich völliger Quatsch ist«, erwidert Lisa. »Wenn Mike sich nicht so plötzlich bewegt hätte, wäre nichts passiert. Ich sage jetzt nicht, dass du Schuld hast, Mike, aber es war nicht die Ungeschicklichkeit der Frau.«
»Ja, das war ein bedauerlicher Unfall«, stimmt Mike zu. »Es tut mir leid, dass es dazu gekommen ist. Ich werde dafür sorgen, dass Cai eine angemessene Entschädigung oder ein Schmerzensgeld bekommt.«
»Bravo«, meint die Frau des Unternehmers. »So halten wir es auch. Wir kümmern uns um unsere Leute, wenn etwas passiert ist.«
Als die Champagnerflasche geleert ist, genießen sie den Wein, der ständig nachgeliefert wird, und holen sich weitere leckere Häppchen vom Büfett.
Das Gespräch, das von Tisch zu Tisch geführt wird, wendet sich bald anderen Dingen zu, die letzten Ausflüge und das Programm der nächsten Tage, die man noch an Bord gemeinsam verbringen wird, werden bewertet und besprochen.
Plötzlich taucht Cai wieder auf. Ihr Gesicht ist blass, sie trägt einen Verband um den Fuß, aber sie versucht zu lächeln. »Sorry, Sir«, spricht sie Mike an, legt die Handflächen vor ihrer Brust zusammen und macht eine demütige Verbeugung. »Das war mein Fehler. Vergeben Sie mir.«
Mike schaut sie an. »Bist du wirklich wieder gesund?«
Cai lächelt tapfer. »Ja, möchten Sie noch eine Flasche Wein?«
Die Gäste sind sich einig, dass die Frau nicht arbeitsfähig ist. Sie muss einige Tage ruhen und darf den Fuß nicht belasten. Es ist unverantwortlich, wenn man sie damit arbeiten lässt. Mike sieht sich in der Pflicht und lässt erneut Herrn Tung kommen.
»Gibt es noch ein Problem, meine Herrschaften?«
»Ich habe keins«, sagt Mike. »Aber Sie werden gleich eins haben, wenn Sie Cai nicht sofort ins Bett schicken. Sie braucht Ruhe, das sieht ja ein Blinder mit ’nem Krückstock. Außerdem muss sie zum Arzt. Die Wunde muss versorgt werden.«
»Warum regen Sie sich auf?«, verteidigt sich Herr Tung. »Wir brauchen Cai, sonst bekommen Sie morgen vielleicht kein Frühstück. Wir haben einen Personalengpass. Ich habe Ihrer Frau doch schon erklärt, dass mein Volk zäh ist.«
»Jetzt hören Sie mal zu«, meldet sich der Mann, der vorhin seine Dienste als Mediziner angeboten hat. »Ich bin Arzt. Was Sie hier machen, ist unverantwortlich. Der Schnitt wurde weder gereinigt oder desinfiziert noch sonst wie behandelt. Die Schwester hat nur die Scherbe herausgezogen und einen Verband gelegt. Sind wirklich keine Splitter in der Wunde geblieben? Wahrscheinlich müsste sie auch geklammert oder genäht werden. Warum wird das nicht gemacht? Nur weil Ihnen sonst morgen eine Kraft für das Auftragen des Frühstücks fehlt? Machen Sie es doch selbst. Wenn es Ihnen hilft, verzichten wir auch auf das Frühstück. Aber die Frau kommt heute Nacht noch in ein Krankenhaus, wenn sie das nicht schaffen, sorge ich persönlich dafür. Und glauben Sie mir, wenn ich es will, nein«, er schaut in die Runde, »wenn wir alle hier es wollen, dann wird sich das Schiff keinen Zentimeter mehr bewegen. So lange, bis die Frau die nötige Behandlung bekommen hat. Niemand wird mehr Ihre Reederei buchen und Sie selbst können sich einen Job als Koch in einer Garküche in Saigon suchen.«
Herr Tung guckt ängstlich und eingeschüchtert. »Es ist ja gut, mein Herr, ich habe Sie verstanden. Aber meine Reederei gibt kein Geld für die medizinische Behandlung seiner Angestellten aus. Und Cai selbst hat kein Geld. Also, was soll ich machen?«
Mike steht auf und stellt sich drohend vor Herrn Tung und spricht erregt auf ihn ein. »Sie Wicht, Sie haben kein Geld, um eine eigentlich lächerliche Wunde behandeln zu lassen? Wenn ein Volk zäh ist, bringt es auch die Mittel dafür auf. Okay, ich sage Ihnen hier vor allen Menschen, dass ich für die Kosten aufkomme. Lassen Sie Cai noch heute Nacht – nicht morgen! – in ein Krankenhaus bringen und versorgen. Wie Sie das machen, ist mir egal, nehmen Sie das Speedboot, bestellen Sie einen Hubschrauber oder fahren Sie mit Ihrem Dampfer selbst hin. Morgen Früh erwarte ich eine Meldung, dass Cai ordentlich versorgt wurde und es ihr gut geht!«
Demonstrativ zückt er seine Geldbörse, nimmt einen Fünfzigeuroschein heraus und legt ihn auf den Tisch. »Das wird hoffentlich fürs Erste reichen. Bringen Sie eine Rechnung der Behandlung, dann zahle ich den Rest. Und für Cais Verdienstausfall komme ich natürlich auch auf.«
***
Während die Gäste klatschen, wird Herr Tung ganz klein. Seine Gesichtsfarbe wechselt ins Grünliche und er kneift die Augen zusammen. Am liebsten würde er weglaufen, auf einen solchen Fall hat ihn seine Reederei nicht vorbereitet, dafür hat er keine Richtlinien. Er soll Geld für ein einfaches Serviermädchen ausgeben? Welch eine Verschwendung. Er bräuchte nur an Land zu fahren und käme in einer Stunde mit zwei gesunden, gut aussehenden Mädchen zurück, die diese Arbeit machen könnten. Das Problem mit der fehlenden Serviererin wäre gelöst.
Aber die Gäste lassen ihm keine Wahl, er wird Cai in ein Hospital bringen müssen. Zum Glück ist es nicht weit entfernt, nur fünfzehn Minuten mit dem Speedboot, es liegt direkt am Fluss. Und wenn Herr Mike die Kosten bezahlt will und vielleicht sogar das Benzin für das Boot, dann soll es ihm recht sein. Eventuell bekommt er sogar noch eine Provision, wenn er es geschickt anstellt.
Er nickt. »Ja, ich werde persönlich dafür sorgen. Sie können sich darauf verlassen. Und jetzt habe ich noch eine gute Nachricht für Sie alle: Unser Offizier ist von der Grenzkontrolle zurück, die Beamten verzichten darauf, zu uns an Bord zu kommen. Sie haben Ihre Visa für Vietnam erhalten. Bitte holen Sie die Pässe an der Rezeption ab.«
***
»Sag mal, liebst du diese Cai?«, fragt Lisa eine Stunde später. Sie beide sind für einen Moment in ihre Kabine gegangen, weil Mike seine Hose und das Hemd mit den Rotweinflecken gegen saubere Kleidung tauschen möchte. Schließlich ist der Abend noch nicht zu Ende, auf dem oberen Deck werden unter tropischem Sternenhimmel im kühlen Nachtwind Cocktails serviert.
»Nein, wie kommst darauf?«, möchte Mike wissen. »Nur weil ich es beschissen finde, wie die hier mit dem Personal umspringen?«
»Das ist in Ordnung für mich, das war großzügig von dir und hat einen guten Eindruck auf die anderen Gäste gemacht. Nein, ich meine, was in den Tagen vorher zwischen dir und Cai abging.«
Mike guckt erstaunt. »Zwischen mir und dem Mädchen? Nichts, es ist absolut lächerlich, wenn du vermutest, ich hätte was mit ihr.«
»Lächerlich? Immer wenn du die Kleine siehst, starrst du auf ihre Titten und ihren Po. Und wenn sie sich bückt, bekommst du deinen Blick gar nicht mehr aus ihrem Ausschnitt heraus. Ich gebe ja zu, sie sieht gut aus und kann einen Mann schon reizen – aber wir wollten diese Kreuzfahrt machen, damit wir in unser früheres Leben zurückfinden. Eins, in dem wir füreinander da waren. Bis jetzt hast du nur Augen für diese Cai gehabt und nicht mal den Versuch unternommen, mich zu vögeln.«
Mike hat seine Hose und sein Hemd ausgezogen, er steht in Boxershorts vor ihr. Es ist Wochen her, dass Lisa ihn völlig nackt gesehen hat – plötzlich hat sie Verlangen nach ihm. Sie möchte seinen Schwanz anfassen, ihn in sich spüren und ihren Körper von seinen harten Stößen durchschütteln lassen.
Mit wenigen Handgriffen hat sie ihr Kleid abgestreift, sie steht nun nackt vor ihm und greift nach seinen Shorts.
»Weißt du überhaupt noch, wie ich aussehe?«, fragt sie und presst sich an ihn. »Schau dir meine Titten an, sie sind immer noch straff und fest. Vielleicht findest du sie zu klein, aber dafür sind meine Nippel schnell hart und erregt. Sieh nur!«
Tatsächlich haben ihre Warzen sich bereits aufgerichtet und stehen steil von ihren Brüsten ab. »Erregt dich das nicht? Los, fass sie an, küsse und massiere sie, das macht mich noch geiler.«
Lisa ist enttäuscht, als Mike regungslos vor ihr verharrt. Sein Schwanz hat sich kaum gereckt, die Größe ist zwar ansehnlich, aber er hängt schlaff herunter.
Sie macht einen Schritt auf ihn zu und präsentiert ihren Körper. »Hier, mein Bauch, flach und hart. Guck meine Oberschenkel, glatt und straff, keine Cellulitis wie bei vielen anderen Frauen. Willst du sie nicht streicheln?«
Sie nimmt seine Hand und lässt die Finger zart über die Innenseiten ihrer Schenkel fahren. Sie selbst erregt dies, ihn lässt es völlig kalt, so scheint es zumindest.
»Und schau auf meine Muschi, sie ist glatt rasiert, so, wie du es magst. Fass sie an, steck einen Finger hinein, dann wirst du spüren, dass ich bereits feucht bin.«
Ihr Mann macht keine Anstalten, auch nur etwas von dem zu tun, das ihm offeriert wird. »Mike, was ist los mit dir?«
Sie setzt sich auf das Bett und zieht ihn zu sich herunter. Vorsichtig streichelt sie seinen Schwanz. Erfreut stellt sie fest, dass er wächst und härter wird, aber Mike scheint es nur geschehen zu lassen.
»Soll ich ihn in den Mund nehmen? Hast du Lust auf einen Blowjob? Du weißt, ich bin perfekt darin. Oder magst du meine Muschi lecken und küssen?«
Sie drückt seinen Oberkörper auf das Bettlaken, kriecht über ihn, ihr Mund ist kurz vor seinem Schwanz und ihre Muschi liegt dicht an seinen Lippen. Er hat die leicht geöffnete Spalte vor seinen Augen und bräuchte nur die Zunge auszustrecken, um ihr Loch zu berühren.
Sie saugt seinen halb erigierten Penis tief in ihren Mund und massiert seine Hoden. Zunächst sehr vorsichtig und einfühlsam, dann immer stärker, als die spürt, dass er auf ihre Berührungen kaum reagiert.
Was ist nur los mit ihm?, denkt sie. Lasse ich ihn so kalt? Oder ist er im Moment nur auf diese Cai fixiert?
Sie findet keine Antwort, es macht sie nur traurig, dass sie diesen Penis nicht mehr zum Leben erwecken kann. Es wäre für sie ein Zeichen, dass er sie noch liebt – zumindest körperlich. Oder strenge ich mich nicht genug an?
Mit einer Hand knetet sie seine Hoden weiter, ziemlich hart, er scheint das heute zu mögen, denn er protestiert nicht.
Ihre andere gleitet an dem unteren Teil seines Schaftes auf und nieder, während ihre Zunge seine Eichel umspielt und sie ihn gelegentlich tief in ihren Mund saugt.
Dann lässt sie den Schwanz herausgleiten, um ihn gleich darauf wieder hart hineinzustoßen. Sie wartet auf seine Reaktion. Zumindest geht sein Atem nun etwas schneller und sie spürt, dass er versucht, ihr Loch mit seiner Zunge zu erreichen.
Sie deutet ein sanftes Stöhnen an. »Ja, dring mit deiner Zunge in mich ein. Lecke mich, ja, bitte.«
Sie nimmt die Massage seines Schafts wieder auf und reibt die Eier nun härter aneinander. Mike stöhnt leise, er reagiert, ihm scheint es zu gefallen. Lisa freut sich, vielleicht bringt sie seinen Penis zumindest so weit in Form, dass er ihn in sie hineinstoßen kann. Diesen Schwanz hat sie lange vermisst, sie kann sich nicht erinnern, jemals von einem Mann so gut gevögelt worden zu sein wie von Mike. Seine Größe, seine Härte, die Ausdauer und das Standvermögen sind unvergleichlich – und Lisa kennt sich aus.
Erinnerungen kommen hoch: Wenn er einmal in ihr drin war, konnte er meistens kein Ende finden. Wie unter Zwang rammte er seinen Schwanz immer tiefer und härter in ihr immer geiler und heißer werdendes Loch. Oft lief der Saft aus ihrer Möse heraus, macht die Spalte noch feuchter und rann an seinen Eiern hinunter. Wenn er sein Sperma dann schließlich in sie spritzte, hatte sie mindestens zwei oder drei Orgasmen gehabt und ihre Lustschreie waren weithin zu hören gewesen.
»Mike, ich bin heiß auf dich. Sag mir, was ich tun soll, ich werde es machen. Willst du mich in den Arsch ficken?«
»Ist schon gut«, sagt Mike etwas undeutlich. Ihre Muschi liegt immer noch über seinem Gesicht. »Besorge es mir einfach ordentlich.«
Das klingt nicht besonders enthusiastisch, findet Lisa, aber der Appetit kommt bekanntlich beim Essen.
Sie massiert ihn weiter, saugt ihn tief in ihren Mund und knetet seine Hoden. Allmählich spürt sie, wie das Blut in den Penis strömt. Er wächst, er wird härter und Lisa tut alles, damit seine Erregung erhalten bleibt.
Schließlich findet sie, dass er hart genug ist, und rutscht in Richtung seiner Beine, will seinen Schwanz in ihrer Spalte aufnehmen, die ihn sehnsüchtig erwartet.
Aber Mike protestiert. »Lisa, was soll das, warum hörst du auf? Fast wäre es mir gekommen und nun machst du alles zunichte. Los, mach weiter mit dem Blowjob, den kannst du jedenfalls anständig. Morgen vögle ich dich dann, versprochen!«
Lisa glaubt ihren Ohren nicht zu trauen. Mike lehnt einen Fick mit ihr ab! Jetzt, wo sie ihn endlich soweit hat? Was ist nur los mit ihm? Mag er nicht mehr oder ist er nur erschöpft und müde? Die heiße Tropenluft ist schließlich nicht jedermanns Sache. Mike scheint darunter zu leiden, bei ihr selbst weckt sie jedoch die Leidenschaft und ihre Begierde. Aber für Cai war er nicht zu müde, die konnte er anmachen. Hat er gerade an Cai gedacht, als sein Schwanz sich regte?
Lisa ist unentschlossen. Soll sie ihn einfach liegen lassen mit dem halb Steifen? Das würde sein Ego nicht vertragen und es wäre sicher das Ende ihrer ohnehin strapazierten Beziehung. Oder soll sie zu Ende bringen, was sie angefangen hat? Soll sie seinen Schwanz, mit dem er sie heute nicht vögeln mag, noch einmal zwischen ihre Lippen nehmen, ihn saugen und blasen, und ihm schließlich einen Erguss verschaffen?
Sie kniet sich wieder über ihn, nimmt seinen Schwanz, reibt einige Male daran und als er schließlich wieder härter wird, nimmt sie ihn in den Mund.
Mike ist wieder voll dabei, er stöhnt leise und bewegt seinen Unterkörper auf und ab. Dann spürt sie das Pochen in seinem Ständer, er ist soweit.
Den Gefallen will sie ihm heute nicht tun, er darf diesmal nicht in ihrem Mund abspritzen. Entschlossen hebt sie ihren Kopf, mit einem Flopp gleitet sein Schwanz aus ihr heraus und sie umschließt die Eichel mit ihrer Hand.
»Ja«, stöhnt Mike. »Massiere mich. Hol mir einen runter. Schneller, schneller ...«
Ein kurzes Pochen, dann ergießt Mike seinen Samen über Lisas Hand. Langsam lässt sie ihre Finger weiter über seinen Schaft gleiten, sie verwöhnt seine Eichel, aber es dauert nicht lange, dann wird er schlaff und kraftlos.
»Was machen wir jetzt?«, fragt Lisa verwundert, als Mike kurz darauf aufspringt und sich eine frische Hose und ein Shirt anzieht.
»Wir gehen auf das obere Aussichtsdeck und trinken ein paar Cocktails. Das war doch unser Plan, oder?«
***
»Mike, was war los?«, möchte Lisa etwas später von ihm wissen. Sie sitzen in bequemen Sesseln auf dem Deck und schauen auf das Ufer. Gerade haben sie das Ankermanöver des Schiffes beobachtet, wie jeden Abend, denn Nachtfahrten sind für diese Kreuzfahrtschiffe nur auf gewissen Teilstrecken erlaubt. Sie haben auch gesehen, wie ein Speedboot anlegte, Cai mit einer Schwimmweste versehen einstieg und das Gefährt daraufhin flussabwärts fuhr.
»Nichts. Mir war nur nicht so nach einem Quickie. Das kann doch mal vorkommen. Bist du immer gut drauf?«
»Mike, sei ehrlich, dir ging diese Cai im Kopf herum. Ich verstehe es ja. Aber jetzt, wo sie offensichtlich ins Hospital kommt und versorgt wird, ist doch alles okay.«
Sie rückt näher an ihn heran und legt ihre Arme um ihn. »Komm«, lockt sie, »es wird doch alles wieder gut. Lass uns die Zeit genießen. Es ist eine wunderschöne Tropennacht, wie geschaffen dafür, um unter freiem Himmel zu ficken. Schau mal, sogar der Mond hat sich verzogen, es würde uns keiner sehen.«
Tatsächlich scheint Mike einem Liebesabenteuer nun aufgeschlossener zu sein. Er zeigt auf den kleinen Swimmingpool am Heck des Decks.
»Nacktbaden um Mitternacht? Davon hast du doch immer geträumt.«