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Kapitel I Die IV Tugend.

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Tri Wars Teil II

Flugbasis des Jabo-Geschwaders 33

Cochem an der Mosel.

Wir landeten spät am Abend, ich stand total neben mir und hatte jegliches Zeitgefühl verloren. Stryker sah auch nicht mehr allzu gut aus.

Als wir aufsetzten, hatte er aber sofort wieder alles fest im Griff. Er gab direkt einige Befehle an seine Männer und die machten sich an die Arbeit. Ich stand auf und verließ den Hubschrauber durch die offene Ladeluke. Draußen stand ein deutscher Oberst von der Luftwaffe und ein amerikanischer Oberstleutnant von der U.S. Air Force. Der Name des Deutschen war Hubert Drach, der Ami hiess Victor Krüger.

Der Amerikaner ging zu Stryker und sie unterhielten sich. Ich verstand nur ein paar Brocken von dem was sie sagten, dann kam der Oberst zu mir und ich machte Meldung.

Herr Oberst, wir haben was sie wollten. Alles erledigt“.

Er reichte mir die Hand und sagte mit müder Stimme:„ Gute Arbeit Herr Major, ich hoffe es lief alles glatt und sie hatten keine Probleme“.

Wir hatten keine Probleme, aber dafür ein Paar andere Leute. Wenn sie erlauben, dann werde ich mich jetzt erst mal duschen und dann schlafen. Ich werden ihnen morgen alles erzählen... Wie geht es denn jetzt eigentlich weiter, die Pläne haben wir doch jetzt?“

Das werden sie morgen erfahren, schlafen sie sich jetzt erst mal aus!“

Werde ich tun, sobald ich mich mit meinen Männern abgesprochen habe, Gute Nacht Herr Oberst“.

Nacht, Herr Major, wir sehen uns dann morgen früh!“ Er reichte mir seine Hand und ging zu den Amerikanern. Ich sah nach Lehmann und seinen Leuten. Bernd unterhielt sich mit einem Stabsfeldwebel. Es ging um einen Unterstellplatz für die Fahrzeuge und die Quartiere für uns. Ich meinte es sei nicht nötig die Fahrzeuge erst auszuladen. Man könne sie auch im Hubschrauber belassen. Warum unnötig Benzin verfahren. Lehmann zuckte mit den Schultern und sagte bloß:„ Es ist wegen des Schmelzwassers, wir müssten eigentlich die Ketten säubern. Aber wir können es auch sein lassen, morgen ist auch noch ein Tag“.

So sehe ich das auch. Also Bernd, alles was ihr an Handgepäck dabei habt nehmt ihr mit, der Rest bleibt hier.

Herr Stabsfeldwebel jetzt zeigen sie uns bitte unsere Quartiere und besprechen sie den Rest mit den Piloten, die müssten ja eigentlich wissen was sie brauchen. Dann stellen sie noch vier Soldaten ab, die alles bewachen. Verstanden?!“

Jawohl, Herr Major, sie können mit dem Oberst zurück zu den Unterkünften fahren, wir kümmern uns hier um alles!“

Is recht, komm Bernd wir machen jetzt erst mal einen verschärften „Matratzen Horcheinsatz“.

Gute Idee, aber ich habe Hunger, lass uns vorher noch was essen!“

Ich dachte kurz nach, warum eigentlich nicht, Hunger hatte ich jetzt auch wieder.

O.k. wenn die Küche noch auf hat!“: sagte ich.

Stryker saß mit seinem Trupp schon in den beiden VW-Bussen und wartete auf uns. Bernd, meine Wenigkeit und unsere Leute setzen sich dazu und dann fuhren wir gemeinsam los. Nach etwa 15 Minuten kamen wir zur Stabskompanie. Hier endete die Fahrt. Alles stieg aus und begab sich ins Gebäude.

Der UVD* meldete:„ Guten Abend Herr Major, ich habe von Stabsfeldwebel Krause bereits erfahren ..“ „Schon gut, wo können wir pennen?“

Oben, Herr Major, ich zeigen ihnen alles“.

Er ging die Treppe hoch und wir folgten ihm. Bernd und ich bekamen ein Zimmer für uns, alle anderen wurden auf den ganzen Flur verteilt

Als erstes duschten wir alle und zogen uns neue Klamotten an.

Etwa um 21.20 waren alle fertig. Ich schnappte mir den UVD und fragte ihn wo die UHG* sei bzw. das Mannheim. Er gab uns einfach seinen GVD* mit und wir marschierten gemeinsam zur Unteroffiziersmesse.

*UVD = Unteroffizier vom Dienst

*GVD = Gefreiter vom Dienst

*UHG = Unteroffiziersheimgesellschaft / Kantine für die Uffze.

Dort waren noch etwa zehn weitere Soldaten. Sie registrierten sofort unsere fremden Gesichter und es begann direkt ein emsiges Getuschel.

Das Spezialkommando, die kommen gerade aus Brüssel“: konnte ich noch heraushören.

Wir nahmen Platz und dann kam der Küchenchef zu uns an den Tisch.

Schönen guten Abend Herr Major, Stabsfeldwebel Krause hat mich schon informiert“.

Einwandfrei, dann wissen sie auch schon was wir hier wollen“.

„Etwas zu essen, ja ist gleich fertig. Es gibt Eintopf“.

Bernd war wohl etwas enttäuscht. Aber es war besser als nichts.

Ist gut, wir warten dann. Was haben sie denn zu trinken da?“.

Wir haben nur noch Wasser, Herr Hauptmann“.

O.k. dann halt H2O“.

Dem Koch war es sichtlich peinlich, aber er hatte wohl sonst nichts mehr. Mir war es egal.

Solange der Eintopf, hübsch deftig und das Wasser nicht pisswarm ist.

Lehmann wollte wissen wie es denn unten jetzt genau gewesen ist. Ich sagte ihm:

Bernd, hör zu. Wenn du noch was essen willst, dann verkneif dir deine Neugier, ich erzähle es dir morgen. Ich bin noch ziemlich aufgeregt deswegen“.

Dann zeigte ich ihm meine Hände. Sie zitterten immer noch.

Dann kam der Eintopf. Es war ein labberiger Schweinefrass, der die Bezeichnung „Essen“ nicht verdiente. Ich bekam kaum etwas davon runter. Die Amerikaner aßen alles auf. Sie waren wohl nichts besseres gewohnt. Für Lehmann und mich war es eine ernüchternde Tatsache, dass wir bisher im Paradies gelebt hatten.

Ich hatte die ganze Zeit „Visionen“ und „Tagträume“, ich konnte die schrecklichen Bilder einfach nicht vergessen.

Lehmann sah wohl das ich schwitzte und immer noch blass war.

Er sprach mich an, aber ich winkte nur ab. Ich verließ die anderen um mich hinzulegen. Der Weg zurück zur Kompanie war dunkel und Angst einflössend. Ich dachte daran mich in die Obhut eines Psychiaters zu begeben. Aber das machte mir noch mehr Angst. Ein Irrenarzt hatte alles nur noch verschlimmert. Der hätte meine Story sofort auseinander genommen. Meine Gedanken waren nur noch am kreisen, ich konnte überhaupt nicht mehr richtig denken. Jede Anbahnung eines klaren Gedankens, wurde sofort von Chimären und düsteren Gedanken verdrängt. Nach einigen Schritten musste ich die Suppe von eben wieder erbrechen, mir war sau schlecht. Ich würgte eine halbe Ewigkeit so vor mich hin. Als ich dann völlig leer gekotzt war, ging es mir wieder richtig gut. Jedenfalls besser als vorher. Ich ging dann weiter bis ich in meiner Unterkunft angekommen war. Die Tür war verschlossen und ich musste erst klopfen. Der GVD machte mir auf und ich begab mich auf meine Stube. Dort angekommen, entledigte ich mich meiner Kleidung und legte mich aufs Ohr. Ich fiel sofort in einen komatösen Tiefschlaf, hörte nichts und niemanden, nicht einmal Bernd, als er ins Zimmer trat.

An meinen Traum konnte ich mich allerdings noch am nächsten morgen erinnern.

Es war ein völliges durcheinander von allen möglichen Bildern von der Kindheit bis heute. Ich sah meine tote Oma, meine Grundschullehrerin meine Sandkastenliebe und und und.. als ob ich eine Autobiographie erstellen würde. Bernd erzählte mir, dass ich mich die ganze Nacht im Bett gewälzt, viel gemurmelt hätte und mit den Zähnen knirschen würde. Mir ging es jedenfalls wieder gut, mein Unterbewusstsein hatte wohl die Notbremse gezogen, damit ich nicht an den schrecklichen Eindrücken im Bunker zu Grunde gehen würde.

Nach der morgendlichen Toilette und der Parole gab es dann die obligatorische Besprechung. Drach, Krüger, Stryker, Lehmann und ich waren daran beteiligt. General Jackson, Hauser und Oberst Löw sollten noch kommen. Wir anderen warteten so lange auf sie.

Die ganze Nacht hindurch hatten einige Eierköpfe von der Air Force die Festplatte auf den Kopf gestellt und versucht die Pläne des Archivs wieder herzustellen. Nach einigen Stunden hatten sie es dann auch endlich geschafft. Krüger, der Chef dieser Abteilung, stand mit tiefen Augenrändern an einer Deutschlandkarte.

Er referierte dass der einzige brauchbare Container in der Nähe von Aachen liegen würde. Der Ort hiess Geilenkirchen, es war ein kleines Kaff ohne großen strategischen Wert, wenn da nicht dieses Omega-Archiv liegen würde. Da mir schon böses schwante, fragte ich erst mal ob das wieder so ein Trip in die Scheiße wäre.

Drach sah mich völlig entgeistert an und raunte:„Major Schneider, ihr Ruf ist ihnen ja schon voraus geeilt. Im guten wie im schlechten. Vielleicht ist es beim Heer ja auch normal so zu reden, aber hier weht ein anderer Wind. Also halten sie sich bitte zurück mit ihren Kraftausdrücken!“

Verzeihen sie Herr Oberst, wenn ich gewusst hätte, dass es bei der Luftwaffe so pietätvoll zugeht, hätte ich es natürlich nie und nimmer gewagt, hier solche archaischen Redewendungen zu verwenden!“

Schneider, es reicht !!“

I.O.“

Dann erzählte Krüger wie es weiter gehen sollte. Wir, also mein Trupp und der Captain sollten zum besagten Ort fliegen und dort die Daten sicherstellen. Nachdem er uns das alles dann so locker flockig erzählt hatte, kamen die beiden Generäle und der Oberst dazu.

Jetzt sah ich diesen Mr. Jackson auch einmal in Persona. Stryker und die Piloten hatten mir schon einiges über ihn erzählt. Er und Hauser hätten den Aliens damals in Frankfurt eins auf die Fresse gehauen und danach für Ruhe und Ordnung gesorgt. Also die sprichwörtlichen Retter in der Not. Ihre Soldaten verehrten sie wie lebende Ikonen. Auch ich wurde von dem Elan dieses Yankees erfasst. Er war so ein richtiger Haudegen, wie John Wayne vielleicht, obwohl dieser Vergleich etwas hinkt. John Wayne war „nur“ Schauspieler, Jackson aber war echt „echt“.

Wir waren alle aufgesprungen und standen in Grundstellung. „Er“ schritt die Front ab und schüttelte jedem die Hand. Lehmann und mich umarmte er sogar. Es war ein Gefühl von tiefer Verbundenheit, das in mir aufstieg. Die Dire Straits titulierten es mit „Brothers in arms“, das Gefühl von brüderlicher Verbundenheit unter Kriegern.

So müssen sich die Ritter der Tafelrunde gefühlt haben; erhaben und zu höherem berufen.

Jackson sagte nur vier Worte als er mich dann wieder losließ:

Sie sind das also!“ Ich nickte nur zögerlich, dann ging er weiter und schüttelte Hände.

Die folgende Rede, die er dann hielt, war ein einziger Aufruf zum totalen Einsatz und Mobilisierung aller Kräfte zur Niederringung der Invasoren. Er sprach mit einer Inbrunst, die nur einem wahrhaft überzeugten Mann innewohnt. Er beschwor die großen Schlachten von einst, den Heldenmut und die Opferbereitschaft des Soldaten und das es diesmal, mehr denn je, um die Wurst geht.

Dann wurde es allerdings etwas polemisch, es folgte eine Kampfansage gegen die Feinde im Inneren, die Schieber und Drückeberger. All die Luschies, die lieber auf der faulen Haut lägen, als ihre Pflicht zu tun.

Ich dachte mir meinen Teil dazu. Wie hatte der Oberst mal so schön zitiert:„wenige sind auserwählt“. Ich jedenfalls war der Überzeugung, dass das Ziel jedes Krieges letztlich immer der Friede sei. Warum also jeden zum Soldaten umformen und verbiegen.

Insgesamt war die Rede eine sehr kämpferische und optimistische Ansprache, die das Bewusstsein für unsere eigene historische Bedeutung, in uns wecken sollte.

Wie sagte der General dann noch so schön:„ Geschichte wird nicht geschrieben, sondern gelebt und erfahren. Sie waren, sind und werden immer ein Teil der Geschichte sein. Kommende Generationen werden mit Stolz auf sie zurück blicken und in ihren Erinnerungen werden sie Unsterblichkeit erlangen“.

Na ja, wer’s glaubt wird selig. Aber ganz im ernst, aller Ruhm ist vergänglich und es gibt keinen General oder Soldaten, der berühmter ist als Christus, Mohammed, Gandhi oder ein anderer Friedensstifter. Von daher ist soldatischer Ruhm immer ein zweischneidiges Schwert!

Es sei denn man schafft es eine Festung ohne einen einzigen Schuss zu erobern, das wäre perfekt. Auf jeden Fall, machte ich mir trotz aller Lobhudelei, immer noch meine eigenen Gedanken.

Und während ich so träumte sah mich Jackson plötzlich an und meinte nur:„Major Schneider, sie sollen hier nicht schlafen sondern zuhören. Oder ist mein Vortrag so langweilig?“

Nein, ich war nur kurz in Gedanken, Sorry!“

Ja das soll schon mal vorkommen, aber jetzt hören sie wieder zu. Ich werde jetzt mal konkreter. Unsere Aufklärer haben von der Biskaya bis zum Bug alles abgesucht. Wir müssen angreifen. Sofort!

Sämtliche Truppen werden verlegt,.. an die Ruhr. Wenn wir alles zusammen haben geht’s los. Alles was schießen kann wird dort sein. Jedenfalls alle schweren Einheiten. Wie ich darauf komme, dass dies richtig ist?

Nun wir haben nur einen einzigen klaren Gegner und der will sich einbuddeln, genau wie wir.

Schneider das haben sie doch auch vorgeschlagen, nicht wahr!“

Jawohl, Herr General! Sowohl das Eingraben wie auch den sofortigen Gegenschlag“.

Scheinbar hält der Gegner das Eingraben ebenfalls für sinnvoll. Aber ich denke wir konzentrieren uns auf einen direkten Angriff und ersparen uns damit weitere Jahre des Kampfes!“

Eine Frage Herr General, wie viele schwere Einheiten sind denn noch übrig?“: fragte ich.

Genügend! Ihr Deutschen habt das Kämpfen im Blut und wenn überhaupt ein Volk diesen Kampf gewinnen kann dann entweder die Juden oder die Deutschen.

Wir halten diesmal alle zusammen dann packen wir’s auch. In diesem Augenblick wird eine Konferenz angesetzt. Genau jetzt bahnen sich Verhandlungen mit polnisch/russischen, ungarisch/rumänischen und skandinavischen Einheit an. In der Nordsee schwimmen ein deutsches U-Boot, eine Fregatte und ein französisches Atom-Uboot mit ballistischen Nuklearwaffen an Bord. Das Boot heisst „Avignon“ und ist der Prototyp einer neuen Klasse von Unterseebooten für die Französische und Englische Marine. Das ist ein Sonderfall. Die wissen, genau wie auch wir, dass Frankreich verloren ist. Das sind also, allem Anschein nach, die letzten offiziellen Franzosen. Die wollen auch mitmachen. Aber autonom. Die beugen sich keiner Mehrheit!“ „Ach, wenn man mit denen vernünftig redet. Man muss die Leute auch verstehen. Den Juden wird vorgeworfen sie seinen habgierig, den Deutschen sie seien grausam und steif. Die Amis unkultiviert und die Polen kleptomanisch veranlagt. Da kann man den Franzosen auch einen Tick zugestehen!“

Alles brüllte vor lachen.

Und wie sollen wir dieses Problem angehen?: fragte Jackson.

Wenn wir denen einen symbolischen Status als „Staat“ gewähren warum nicht. Man muss die Franzosen verstehen. Sie waren einst von Rom besetzt und haben von denen viel übernommen. Den Spruch „Rom ist in der kleinsten Hütte“ wurde dann dort so ausgelegt, das in jede Hütte auch ein kleiner Kaiser gehört“.

Nun aber genug rum gealbert. Wir brauchen die Franzosen nicht für diese Operation, wenn alles glatt geht schaffen wir es auch ohne sie. Ich werde ihnen jetzt zeigen wie wir das anstellen werden.

Hier oben, in der Nähe von ..Essen?, arbeiten die Aliens fleißig an einer größeren Geschichte. Es ist unbedingt erforderlich, dass wir diese Basis vernichten bevor sie fertig ist. Wir ziehen wie gesagt alles zusammen und kreisen den Gegner dort ein. Wir beschießen diese Anlage mit unserer Artillerie. Der Rest steht gut getarnt Wache und verhindert eventuelle Ausbrüche. Eine ganz einfache Sache“.

Lehmann sah mich an, überlegte kurz und stellte dann eine Frage:

Wann soll die Operation denn starten!“

Innerhalb von sieben Tagen“.

Dann sind die anderen Aufmarschpläne wohl damit hinfällig geworden?“

Natürlich, die Operation „Nordwind“ hat absolute Priorität, alles anderen wird abgeblasen. Deswegen werden sie zusammen mit Oberst Löw fliegen, zurück zu ihrer Einheit. Sie bereiten die Verlegung vor. Derweil wird Major Schneider das Archiv besorgen. Sie treffen sich wieder an der Ruhr. In einer Woche, so Gott will!“

Herr General, warum muss ich eigentlich erst mit nach Geilenkirchen, Captain Stryker ist doch ein fähiger Mann. Ich finde es unsinnig das ein Major und ein Hauptmann einen Trupp von sieben Mann anführen. Ich sehe meinen Platz jetzt mehr denn je an der Seite meiner Männer!“: sagte ich, gespielt rührselig, zu Jackson.

So so. Was sagen sie dazu Captain Stryker, schaffen sie das auch alleine?“

Sir, Ja Sir. Meine Männer und ich erledigen das. Sir“.

Na, meinetwegen dann fliegen sie eben mit ihren Kameraden zurück, guten Flug!“ Lehmann, Löw und ich standen auf und verabschiedeten uns. Die Anderen besprachen dann noch weitere Details der Operation, während wir uns nach draußen begaben.

Auf der Fahrt zu den Hangars unterhielten wir uns natürlich angeregt. Ich schilderte grob die Ereignisse im Bunker. Löw und Lehmann hörten interessiert zu. Als wir vor dem Rollfeld angekommen waren, wurden die Hubschrauber gerade betankt. Wir warteten im Bus und unterhielten uns.

Typisch Armee. Jetzt haben wir erst groß Pläne geschmiedet um nach Westen zu marschieren. Jetzt wird alles umgeworfen und wir marschieren nach Norden!“,: beschwerte sich Lehmann.

Na, wenn wir sonst keine Probleme bekommen, Kopf hoch. Wenn wir es richtig anstellen haben wir bald reinen Tisch gemacht. Das erspart uns vielleicht einen jahrelangen Krieg. Mir jedenfalls ist es lieber so als anders rum!“

Stimmt schon Roland, aber unter uns, wir verheizen doch mittlerweile schon das letzte Aufgebot. Wenn ich an die jungen Gesichter denke, hoffentlich klappt die Sache auch. Wir haben jetzt gerade das zweite Kontingent ausgebildet. Wenn wir die jetzt gleich wieder in die Blutmühle schicken, dann frage ich mich für wenn wir hier eigentlich kämpfen! Ich frage mich ehrlich ob es nicht klüger wäre erst mal in Ruhe die weitere Entwicklung abzuwarten!“

Bernd, ich weiß das du etwas empfindlich bist. Es ist auch verständlich; jedes junge Leben das vergeht ist ein Verlust. Aber ohne Opfer geht es nicht! Jeder der sein Leben für die anderen einsetzt ist ein Held“.

Na, na Roland. Den Mythos vom Heldentod will doch Niemand mehr glauben. Kein Mensch redet mehr von Ehre und Vaterland wenn er tödlich getroffen auf dem Schlachtfeld liegt. Man schreit höchstens nach seiner Mutter oder dem Herrgott“.

Schneider, halt sofort die Schnauze, noch ein Wort und ich hau dir auf die Fresse. Ich glaub ich hör nicht recht. Was soll das denn heissen, Mythos vom Heldentod. Warum sollten wir die Leute erst ausbilden, wenn wir dann im entscheidenden Moment die Hosen voll haben. Solche defätistischen Äußerungen will ich nie wieder hören“.

Was Stephan sagen wollte ist eher die Tragik, dass wir den Leuten gerade das Nötigste beigebracht haben. Jetzt müssen wir sie schon ins Feuer schicken“.

Löw beruhigte sich wieder etwas, er blickte durch die leicht beschlagene Scheibe, dann meinte er:

Was hier passiert, das können wir alleine nicht entscheiden. Weder du noch du“, sagte er und sah uns beide dabei an.

Ich bin zwar mittlerweile der OB West, aber was heisst das schon. Stoll ist jetzt „Militär Attaché“ und vertritt „uns“ auf der Konferenz in München. König hat sich gestern abend erschossen. Zimmerer schleicht wie ein Zombie durch die Staatskanzlei. Der hat sich das wohl auch einfacher vorgestellt, die Ereignisse stürzen auf uns alle herein. Es hat schon Millionen Tote gegeben, meint ihr ernsthaft, dass es da auf ein paar mehr oder weniger noch ankommt. Mir müssen kämpfen, was bleibt uns auch sonst übrig?“

Ich schwieg, Lehmann wusste auch nicht was er sagen sollte. Mittlerweile war die CH-53 aufgetankt. Wir gingen alle an Bord und dann flogen wir ab. Stryker flog nach Geilenkirchen, die beiden Kampfhelikopter eskortierten seine Maschine. Wir flogen nach Süden, der Sonne entgegen. Ich grübelte die ganze Zeit wie es jetzt weiter gehen soll. Roland hatte schon irgendwo Recht. Wir waren Spielfiguren in einem Spiel, dass wir nur teilweise überblickten und in dem ständig wechselnde Konstellationen zum Umdenken zwangen. Aber gab es wirklich keine Alternative zum Kampfeinsatz? Warum konnte man die feindliche Basis nicht mit einem nuklearen Angriff vernichten? Wenn es auf ein bisschen mehr eh nicht mehr ankam, warum dann nicht gleich richtig drauf hauen?

Ich machte Löw den Vorschlag, aber er winkte ab. Die Verantwortung für die Folgeschäden wollte keiner übernehmen. Erstens wäre alles radioaktiv verstrahlt und konterminiert worden und dann gab es noch andere Überlegungen. Durch einen solchen Angriff würde vielleicht das ganze Ruhrgebiet in sich zusammen stürzen. Durch den Jahrhundertelangen Bergbau war dort alles ausgehöhlt und „Einsturz gefährdet“. Etwas was allerdings auch für das Saargebiet gilt. Man muss sich nur mal vorstellen wie viel Volumen dort unten in den letzten 200 Jahren rausgebracht wurde. Das fehlt jetzt natürlich. Wenn alles plötzlich zusammenbräche, würde ein riesiger See entstehen. Würde man irgendwann in 1000 Jahren mal in diesem See tauchen, wäre es wie eine Zeitreise in eine längst vergessene Epoche der Menschheit. Wie andere versunkene Städte und Zivilisationen vorher, wäre auch das Saarland dann irgendwann nur noch ein Mythos wie Atlantis oder das Ratas Mu Reich. Halt ein echtes Weltkulturerbe!

Wir unterhielten uns angeregt über dieses Thema. Es war zwar etwas abgehoben aber lenkte uns intellektuell auf andere Bahnen. Obwohl Löw schon älter war, so hatte er doch nichts von seiner Vitalität, seinem Elan eingebüsst. Wir theoretisierten die ganze Sache durch.

Es gab eigentlich für uns im Saartal nur zwei Möglichkeiten. Wenn wir weiter die Kohleflöze abbauen wollten, so war es zwingend erforderlich die Hohlräume zu sichern. Es ist nur eine Frage der Zeit bis uns die Erde verschlucken würde. Die andere Möglichkeit käme einem Exodus gleich. Alles wird verlagert entweder nach Baden oder Bayern. Quasi heim ins „Reich“. Keine so gute Idee wie ich finde.

Die Saarländer hatten sich ja schon zwei Mal für den Anschluss mit Deutschland entschieden. Jetzt beim dritten Mal schien es etwas anders zu laufen. Es gab keine Abstimmung ob wir überhaupt kämpfen wollten und alles geschah unter einem verschleierten Mantel der Pseudo Legitimation.

Ich empfand es als unzumutbar, dass wir Kindern, die gerade an der Schwelle zum Erwachsensein standen, die Abkürzung zum Friedhof bzw. in die Zwangsarbeit zeigen sollten.

Aber ich musste dabei mitmachen. Ob ich wollte oder nicht. Was hätte ich auch ändern können.

Aufstehen und sagen: Nein, Halt-Stop. Hier läuft was falsch. Wir müssen umkehren! - Keine Chance. Ich war schon soweit mitgeschwommen, jetzt gab es kein zurück mehr.

Das komische war dabei, dass ich fühlte, dass sowohl Lehmann als auch Löw dieses „Gefühl“ im Bauch hatten. Als ob irgendwas nicht richtig läuft. Das da was faul war im Staate Dänemark, aber was. Keiner von uns dreien konnte es klar formulieren oder an Beispielen festmachen aber es war klar, dass wir nicht glücklich waren mit den Ereignissen, die um uns herum geschahen. Wie sollte es weiter gehen nach dem Angriff. Angenommen wir würden siegen, was dann? Was sollten wir dann tun? Alles wieder wie früher. Ficken Fressen Fernsehen und alles auf dem Rasen oder wie?

Klar erst mal die Grundversorgung sichern. Was zu beissen, ein Dach über dem Kopf und dann als Endziel die Vollbeschäftigung für jeden. Ist der Sinn des Lebens wirklich die Arbeit? Ich für meine Begriffe brauche nur frische Luft, was gutes zu Essen und die aufrichtige Liebe meiner Mitmenschen. Eine sinnvolle Beschäftigung damit der Tag rum geht, das war’s. Der einzige Trost den ich in alldem sah, war die Chance jetzt von vorne anzufangen. Wir hatten es schon geschafft ohne Geld zu leben. Das ist ja schon mal ein kolossaler Fortschritt auf der Evolutionsleiter, den Rest kriegen wir dann ja wohl auch noch hin.

Löw, Zimmer und wie sie alle hießen, waren alt. Ich dagegen war noch jung. Stephen hatte zusammen mit Maria schon den Keim für zukünftige Generationen gepflanzt. Alles ist in Bewegung und fließend. Zwar nur sehr langsam aber dennoch stetig. In 20 Jahren würden wir vielleicht alle auf die heutigen Ereignisse zurückblicken und den Kopf schütteln.

So redeten wir und lamentierten über alles mögliche.

Der Flug wurde jetzt sehr interessant und aufregend. Die Strecke von Saarburg nach Merzig war am geilsten. Rechts und links waren Felswände und Weinberge und wir rasten mit einem Affenzahn hindurch. Wir flogen durch die Saarschleife, den Fluss entlang. Es war Adrenalin pur. Eigentlich ein Unsinn sondergleichen aber es stimmt schon:

„No risk - no fun“.

Die Turbinen dröhnten und die ganze Maschine vibrierte. Wegen der Ladung konnten wir zwar keine allzu riskanten Flugmanöver abhalten, aber ein paar kleine Kapriolen erlaubte sich der Pilot trotzdem. Hinter Merzig wurde es dann wieder monoton und wir flogen ganz ruhig in Richtung unseres Stützpunkts.

Auf den Strassen sah man überall die verschiedensten Fahrzeuge und Kolonnen. Auch einige Züge fuhren auf den Bahnstrecken. Jedenfalls war es ein ziemlicher Aufmarsch, im Verhältnis zu dem was bisher so gelaufen war. Die Produktion und alles was irgendwie mit Arbeit zu tun hatte, lief auf vollsten Touren. In Saarlouis wurde ebenfalls schwer gearbeitet. Es sah aus als ob alle mit „Aufräumen & Sammeln“ beschäftigt seien. Da kam keine Langeweile mehr auf.

Löw meinte nur das dies zum „Rohstoffbeschaffungsplan“ gehöre. Allerorten wird jetzt nach verwertbaren Stoffen gesucht.

Die wollen jedes Auto, jedes Stück Schrott vor allem jeden Tropfen Heizöl sicherstellen. Es lagern ja noch große Mengen davon in den Öltanks der Wohnungen“: meinte Löw.

Wer hat das eigentlich autorisiert“: fragte ich ihn dann.

Was für eine naive Frage. Natürlich das Militär, wir eben. Zimmerer, Stoll, Hauser und ich selbst. Es wurde ein offizieller Erlass verabschiedet und wir machen das jetzt einfach. Du machst mir ja Spaß. Wir sind im Krieg, da gibt es kein Privateigentum mehr. Wenn’s sein muss kassieren wir sogar noch die Kirchenglocken ein. Alles nur eine Frage des Bedarfs“.

Ich schnaufte laut aus und schüttelte den Kopf. Roland sagte dann aber beschwichtigend:

Keine Sorge, wird schon werden! In einer Woche steigt die große Party an der Ruhr, danach könne wir uns immer noch überlegen wie es weiter gehen soll. Aber bevor wir uns hier noch länger den Kopf zerbrechen, was danach kommt, sollten wir uns erst mal auf die naheliegenden Probleme konzentrieren“.

Ich nickte und sah Lehmann an. Der dachte wohl ebenso. In 14 Tagen wäre die Sache entschieden und wer weiß was dann sein würde?

Mittlerweile waren wir kurz vorm Hof und damit am Ende unseres Fluges. Schon beim Anflug sah ich mehrere Güterzüge, Tieflader und Transporthubschrauber, die auf dem Verladeplatz in Überherrn und auf dem Hof standen. Anscheinend war dies der versprochene Nachschub aus Süddeutschland. Hauser hatte Wort gehalten. Wir landeten und begaben uns dann zur Laderampe. Klaus und Stephen standen dort herum und verteilten die Arbeit. Löw, Lehmann und ich gingen näher und bestaunten das neue Material. Es waren zwei nagelneue Transporthubschrauber NH-90 und neun ältere CH-53. Außerdem sah ich fünf ebenfalls neue Tiger Kampfhubschrauber. Aber das war nur die zugeteilte Unterstützung, die eigentliche Verstärkung bestand aus 23 fabrikneuen Waffenträgern vom Typ Wiesel IIIb. Das Ding war ein Hammer. Der letzte Schrei aus Deutschlands Panzerfabriken. Das Vorgängermodell war schon gut zu gebrauchen, aber dieses Nachfolgemodell war ein echter Kracher. Die Bewaffnung war wesentlich stärker als vorher; auch die Zieloptik war verbessert worden.

Der Wiesel IIIb hatte einmal eine neue 20mm Maschinenkanone und eine TOW II als Bewaffnung. Beides war in einem ausfahrbaren „Turm“ zusammen mit den optischen Geräten untergebracht. Wie ein Periskop konnte dieser Turm ausgefahren werden. Im Fahrzeug selbst hatte man dann einen Bildschirm auf dem man sehen konnte was „oben“ passierte. Es war also möglich sich hinter einem Hügel oder einer Mauer zu verstecken und ganz vorsichtig die Gegend zu beobachten. Wenn dann ein Feind gesichtet wurde, Feuer frei. Entweder mit der Kanone oder der Rakete.

Einige Ausbilder und Einweiser waren mitgeliefert worden und wir unterhielten uns mit ihnen.

Der Chef hiess Hauptmann Gruner, sein Kollege war ein Maschinenbauingenieur aus Zuffenhausen. Sein Name war Schmitt. Von diesen beiden sollten wir jetzt im Eilverfahren lernen, wie man so einen Wiesel IIIb bedienen musste und was es zu beachten gab. Alle 23 Waffenträger wurden von ihren Transportfahrzeugen abgeladen und in die Fahrzeughalle zu den anderen Panzern gefahren.

In der Halle selbst wurde geschuftet was das Zeug hält.

Etwa zwei Dutzend Techniker und Mechaniker waren dabei alle Fahrzeuge umzubauen bzw. zu verladen. Neben einigen Panzern standen deren ausgebaute Motoren und Getriebe. Alles sollte gründlich überholt und aufgerüstet werden. Es wurde geschweißt, geschliffen und gehämmert, die Luft war geschwängert von Abgasen , dem Gestank von Arbeit, Diesel und verbranntem Metall. Was vor Ort nicht machbar war, sollte im alten Burbacher Eisenbahnwerk erledigt werden. Zum Beispiel der Umbau der sieben übrig gebliebenen Kampfpanzer. Der ganze Turm wurde dabei ausgebaut und durch einen Ausfahrbaren ersetzt. Als mir Hauptmann Gruner dies erzählte, konnte ich mir nur schwer vorstellen, dass man das alles innerhalb einer Woche schaffen würde.

Aber Gruner war da anderer Meinung:

Herr Major, wir arbeiten Tag und Nacht in Doppelschichten. Das Problem liegt eigentlich mehr in der Munitionsbereitstellung. Wir haben die Zusage, dass man uns alles direkt an die Ruhr nachliefern würde. Ansonst hätten wir nur für einen einzigen Schlag Munition mit. Aber es wird schon klappen. Die Produktion läuft ja auf vollen Touren“.

Na schön, und was ist mit der Ausbildung. Innerhalb einer Woche, sollen wir hier alles auf die Reihe kriegen. Das kann ja heiter werden, nachher im Einsatz“.

Wir beginnen gleich mit der Einweisung, sie werden staunen, es ist kinderleicht. Dieses neue Waffensystem ist für uns ein riesen Sprung nach vorne. Ihre Soldaten werden keine Probleme haben; sie werden sehen. Es ist fast wie ein Computerspiel“.

Na ja, ihr Wort in Gottes Ohr. Haben sie mal so etwas wie ein Handbuch für mich. Ich würde mir gerne mal die Spezifikationen ansehen“.

Aber natürlich, wir haben auch einige neue Vorschriften für die Bekämpfung des Gegners. Ist alles auf der CD-ROM hier“: sagte er und steckte mir einen viereckigen Umschlag zu.

Dann meldete er sich ab und unterhielt sich mit einem Mechaniker, der ihn um eine Auskunft ersuchte. Ich sah dem ganzen Treiben dann in angemessenem Abstand zu. Es gellten Befehle und Kommandos durch die Halle. Mechaniker arbeiteten an den alten Panzern. In den neuen Fahrzeugen saß eine Gruppe von Soldaten und wurden in die Technik eingewiesen. Es waren sogar einige junge Frauen dabei. Hauptmann Gruner stellte sich dann dazu und erklärte allen wie man was zu bedienen hatte.

Von A wie Anlasser und B für Bremsen.

Ich ging wieder raus ins Freie, an mir vorbei fuhr gerade der letzte von diesen neuen Wunderwaffen, Nr. 23, Richtung Gruner. Draußen sah Löw sich das Treiben an und wippte dabei auf den Zehen. Neue Hubschrauber, neues Material, das alte wird repariert. Er war bester Laune und sah mich ebenso an.

NA, Schneider. Das wäre doch gelacht, wenn wir die Mutti nicht geschaukelt bekämen. Morgen oder übermorgen kommen noch mal zehn von diesen neuen Wieseln. Die Einheiten in Merzig und Zweibrücken werden ebenfalls aufgefüllt und werden uns an die Ruhr begleiten. In drei Tagen verlegen wir den ganzen Haufen nach Baumholder; dort wird zwei Tage lang geübt. Dann geht’s weiter. Wir haben danach noch zwei max. drei Tage Zeit um uns für die Schlacht vorzubereiten!“

Also, wenn das klappt, fresse ich eine Besen, ganz im Ernst, wir brauchen mehr als Glück wenn nur die Hälfte davon funktionieren soll!“

Ach was. Du alter Schwarzseher, wir packen das. In einer Woche werden wir angreifen und dann ist der Käse gegessen“.

Ich stellte mich neben Löw und ergötzte mich ebenfalls am Anblick des neuen Materials. Zugegeben es war alles so wie Hauser es versprochen hatte. Jackson hatte ebenfalls zugesichert, dass es hinhauen würde. War ich vielleicht wirklich nur ein Pessimist und Schwarzseher. In der Tat, es roch förmlich nach Sieg und Triumph. Klaus und Stephen sprangen herum und machten sich Notizen. Sie mussten eine neue Aufstellung verfassen und später dann den Bedarf an Treibstoff, Munition und Verpflegung ermitteln.

Ich nickte nur und meinte zu Löw:„Is recht Roland, wir werden das schon schaffen!“

Ich ging dann zu Klaus und Stephen und begrüßte sie. Nach einer kurzen Schilderung der Ereignisse unterhielten wir uns ganz locker und ungezwungen über den neuen Auftrag.

Mit dem neuen Kram hier, haben wir ne echte Chance. Die taktischen Erklärungen, wie man das Ding am besten einsetzt sind auch richtig sinnvoll“: meinte Klaus.

Dieser Gruner hat mir ne CD gegeben, ist da alles drauf?“: fragte ich nach.

Ja, genau. Da findest du alles was du wissen musst. Der neueste Stand der Alienbekämpfung!“

Stephen war am rechnen und konnte bzw. wollte sich wohl nicht mit mir unterhalten. Zumindest war er sehr mit seiner Arbeit beschäftigt. Da ich hier eigentlich gar nicht gebraucht wurde, ging ich erst mal ins San-Zentrum zu meiner Mutter. Auch ihr erzählte ich in groben Zügen was passiert war. Natürlich nicht alles. Sie war heilfroh das mir nichts passiert war. Man sah ihr an, was für ein Felsbrocken ihr von Herzen gefallen war, als sie sah, dass ich gesund und wohlbehalten zurück gekehrt war.

Sie hatte natürlich keinen Grund wirklich erleichtert zu sein. In spätestens einer Woche würde der Tanz erst richtig losgehen und es war logisch, dass ich dabei sein musste. Sie versprach mir für mich zu beten. Die Kapelle des heiligen Augustinius befand sich hinter dem Gehöft, dort würde sie für mich und die anderen um Schutz bitten. Ich gab ihr einen Kuss und nahm sie in den Arm. Sie erzählte mir von meinem Vater. Dem machte die schwere Arbeit zu schaffen. Ich versprach ihr mich darum zu kümmern, dass er hierher versetzt werden würde. Stephen konnte ihn ja bei unserem Busenfreund Schartz anfordern und Bartsch alles so auftischen wie der es hören wollte. So als Küchenhelfer oder so. Es spielte auch keine Rolle, welche Lüge er auftischen musste. Soweit hatten sich die Verhältnisse schon entwickelt. Wir waren hier unten die wichtigste Institution. Ein Wort von mir zu Oberst Löw und ich hätte jeden an die Wand stellen können wegen irgendeines Vergehens. Natürlich habe ich das nie gemacht, aber allein die Tatsache das es möglich war, genügte vollauf. Meine Uniform und mein Ruf genügten mittlerweile um die unmöglichsten Anordnungen und Wünsche zu realisieren. Ich gebe zu es ist ein berauschendes Gefühl das einem die Macht verleiht.

Nachdem ich also meine Mutter besucht hatte, ging ich ins Hauptgebäude. Dort traf ich Frau Ploch.

Hallo Petra“: grüßte ich sie frech. Sie hatte sich mittlerweile an meine bürgerlichen Manieren gewöhnt und sagte nur:„ Ihnen auch einen guten Tag Herr Schneider, hätten sie wohl kurz etwas Zeit für mich?“

Aber natürlich, wo drückt denn der Schuh?“

Bitte kommen sie!“

Sie führte mich in „unser“ Büro und begann zu erzählen. Davon das sie Angst hätte um ihren Roland und überhaupt wegen allem halt. Die jungen Leute, die jetzt zum Militär sollten.. usw. Nachdem ich mir dann ihre Ängste und Nöte angehört hatte meinte ich nur:

Frau Ploch, liebe Petra. Also erstens ich glaube nicht, dass es möglich ist dem Oberst die Teilnahme an der Operation „Nordwind“ zu verbieten. Als Frau an der Seite eines Soldaten muss man das wohl hinnehmen. Ansonsten kann ich dir versichern, dass hier bei uns alles super läuft. Da wo ich her komme ist es, weiß Gott, viel schlimmer als hier. Glaub mir: Für uns ist heute nur ein weiterer Tag im Paradies.

Vor allem was den Mampf angeht und den Komfort. Davon träumen andere und die sind nur ein paar Kilometer weit weg!“

Frau Ploch sah mich betroffen an. Die Sorgen um die Leute war typisch Frau. Die meisten von den Rekruten waren etwa in dem Alter ihres Sohnes. Dann kämpften auch noch Frauen mit. Für eine Frau, die mal auf Partys ihren Champagner geschlürft hatte, waren das schon ziemlich schlimme Zustände.

Sie zeigte mir dann auch ein altes Familienbild. Ihr Mann und ihr Sohn waren wohl beide tot. Vom Mittelmeer verschluckt als die Welle über Südfrankreich hereinbrach. Tränen kullerten über ihr Gesicht und sie begann zu schluchzen.

Es hat doch schon so viele Tote gegeben, wann hört das denn endlich mal auf. Wollen sie nächsten Monat die 14 Jährigen ins Feuer werfen. Und wenn die dann auch alle tot sind, wer kommt dann dran. Die Alten und Kranken?“

Ich verstehe was du meinst. Aber es gibt keine Alternative. Wir müssen mitmachen! Was bleibt uns denn auch anderes übrig. Soll ich mich auf einen Esel setzen und mit einem Ölzweig in der Hand an die Pforte unserer Feinde klopfen?“

Warum nicht. Vielleicht kann man verhandeln, man könnte es jedenfalls versuchen. Man muss es versuchen!“

Du hast wohl zu lange in der Sonne gelegen. Erst verwüsten die den halben Planeten und dann sollen wir, so mir nichts dir nichts, um einen Waffenstillstand bitten. Wie soll das denn laufen? Völliger Quatsch. Solange es Menschen und Außerirdische gibt werden die Kämpfe weiter gehen“.

Aber es muss doch möglich sein, dem Morden ein Ende zu setzen. Es heißt doch, dass der Klügere nachgibt und man für einen Streit immer zwei braucht. Ich bin sicher, dass man eine friedliche Lösung finden würde“.

Also, ganz im Ernst, Petra. Die Menschen hatten doch fast 2000 Jahre Zeit um sich zu einigen und zu versöhnen. Wenn die Aliens nicht angegriffen hätten, würden die Menschen sich immer noch gegenseitig die Köpfe einschlagen. Und sie werden es wieder tun sobald wir gesiegt haben. Irgendwo ist es doch komisch, dass sich niemand ernsthaft darüber aufgeregt hat, dass täglich Tausende umgekommen sind, als es nur auf der Mattscheibe gezeigt wurde. Früher starben tagtäglich Menschen an Hunger, Tretminen und Seuchen. Darüber haben wir gelesen und es doch nicht ändern können. Jetzt wo es uns dreckig geht, proklamieren wir scheinheilig das Ende der Zivilisation und des Fortschritts“.

Ich glaube, die Menschen haben ihre Lektion gelernt, Stephan. Wenn dieser Krieg vorüber ist wird alles gut werden“.

Nach dem zweiten Weltkrieg hat man das auch gedacht, Aber das Morden ging munter weiter. Was sollte diesmal anders sein?“

Wenn du das alles so siehst, warum bist du dann eigentlich Soldat geworden. Mit der Einstellung ist das doch eine völlig verkehrte Wahl?“: fragte Petra mich etwas verwirrt. Ich hatte meine pazifistische Ader wohl zu sehr offengelegt und meinen Dienstgrad vergessen.

Ich machte eine nichtssagende Handbewegung und meinte nur:

Ich kann schließlich denken was ich will und nur weil ich die Uniform anhabe bin ich ja kein blutgieriger Unmensch. Aber gerade weil mein Beruf eine lange Tradition hat, denke ich so wie ich es nun mal tue. Solange es Menschen auf diesem Planeten gibt, wird es auch Probleme geben. Und solange es auf diesem Planeten Waffen gibt wird Blut fließen. Man kauft sich auch keinen Kühlschrank um dann warmes Bier zu trinken!“

Das ist ja ein seltsamer Vergleich. Aber es muss doch einen Weg geben wie wir da rauskommen. Wozu lohnt es sich denn überhaupt zu kämpfen. Wenn danach kein Friede einkehrt kann man es ja auch gleich sein lassen!“

Ich schwieg kurz und fuhr mir durch meine Haare.

Wir müssen eben darauf hoffen, dass es diesmal anders kommt. Das sich danach die Einsicht breit macht, dass es besser ist nachzugeben und die andere Backe hinzuhalten. Vielleicht geht uns auch die Munition aus und wir können gar nicht weiter kämpfen. Wer weiß?“

Sind sie eigentlich religiös, Stephan!“

Natürlich. Aber nicht in dem Sinn den sie darunter vielleicht verstehen. Mehr, .. irgendwie anders“.

New Age?“ „Sie meinen das Wassermann Zeitalter. Vielleicht. Wäre jedenfalls mal was anderes. Höchste Zeit ist es auf jeden Fall“.

Was sind sie denn für ein Sternzeichen?“

Ich bin ein Tiger-Löwe. Aszendent Skorpion“.

Klingt ziemlich gefährlich. So hören sie sich aber gar nicht an. Wieso predigt ein Raubtier wie sie, den Frieden?“

Ich glaube ich bin klug genug zu wissen das der Sinn jedes Kriegs doch letztlich immer der Friede ist. Warum also überhaupt kämpfen. Ich habe mir da schon die komischsten Gedanken dazu gemacht. Aber ich komme zu keinem wirklich brauchbaren Ergebnis.

Wissen sie Petra, es ist doch so. Man soll all seinen Feinden vergeben, aber lohnt sich das denn wirklich. Ist es nicht doch klüger sich zu rächen und zu vergelten. Ich meine wenn man sieht wie es wirklich in der Welt zugeht. Es ist schwer zu glauben und so leicht zu hassen. Aber vielleicht reicht es schon, wenn ich bei mir anfange. Wenn ich mich ändere, dann ändern sich die anderen vielleicht auch. Nach und nach. Ich weiß jedenfalls, dass ich mit meiner Meinung nicht hinterm Berg halten darf. Und wenn es stimmt was ich sage wird der Erfolg mir letztlich Recht geben. Wenigstens habe ich so gelebt wie ich mich fühle!“

Für einen jungen Mann haben sie recht ungewöhnliche Ansichten. Ein Soldat der sich nach Frieden sehnt und die Abrüstung befürwortet und doch in den Kampf zieht. Es macht sie eigentlich unglaubwürdig, wäre aber schön wenn es stimmt!“

Ich wollte jetzt nicht noch mehr zum besten geben und über den Sinn des Lebens philosophieren, deshalb beendete ich die Unterhaltung:„Die Zukunft liegt vor uns, wie es weitergeht bestimmen wir. So und mit diesen Worten möchte ich mich jetzt verabschieden. Hat mich sehr gefreut Frau ... Petra“.

Nicht so schnell, ich hab noch eine wichtige Bitte!“ „Und die wäre?“

Das Personal, das mir zugeteilt worden ist, bleibt aber hier. Ich brauche jedenfalls..“.

Ich spreche nachher mit Hauptfeld Voss. Ohne Küchentrupp können wir unmöglich ins Gefecht ziehen. Aber keine Sorge, wir denken auch an sie!“

Ich reichte ihr die Hand und verabschiedete mich. Sie packte ihre Photographie wieder weg und so trennten wir uns. Ich war heilfroh, dass dieses Gespräch hinter mir lag. Beinahe hätte ich mich verraten, ich musste echt aufpassen. Schliesslich hatte Petra ja einen heißem Draht zum Oberst. Wenn sie ihm erzählen würde was ich für Ansichten habe.

Aber eigentlich würde sich gar nichts ändern. Roland kannte ja meine unorthodoxen Ideologien und Methoden. Der wunderte sich bei mir auch über nichts mehr.

Jetzt zog es mich Richtung Speisesaal. Der Duft des Mittagessens stieg mir in die Nase und meine Magensäfte meldeten sich ebenfalls. Abgesehen von dem Schweinefrass in Cochem hatte ich seit Tagen nichts zu essen gesehen. Gott sei Dank blieben mir hier solche kulinarischen Zumutungen erspart. Die anderen Soldaten kamen ebenfalls zum Essen fassen und es herrschte der übliche Andrang im Speisesaal. Die Nachricht meiner Rückkehr hatte mittlerweile die Runde gemacht und so wurde ich von einigen bekannten Gesichtern empfangen. Helga, die Chefin der Wehrbetreuung sowie einige Unteroffiziere begrüßten mich mit Handschlag. Ein paar von den weiblichen Rekrutinnen schielten ebenfalls zu mir herüber und tuschelten. Offensichtlich war der „Marktwert“ meines Samens gestiegen - tue winder Takes ist all. Fehlte nur noch das die jetzt mit Teddybären nach mir werfen und anfangen zu kreischen. Dies geschah jedoch nicht und so ging ich dann zum Speisebereich für die Offiziere.

Dort war es mittlerweile ziemlich eng geworden. Die Piloten und die anderen Gäste waren bei uns untergebracht und besetzten alle Plätze. Wir waren über vierzig Personen, die sich hier versammelt hatten. Zu Essen gab es Schweinebraten mit Knödeln und Gemüse. Das kam zu meinem Erstaunen aus diversen Gewächshäusern in denen bisher Blumen gezüchtet worden waren. Stephen erzählte dazu einige Geschichten und es beweist doch, dass da wo ein Wille, auch immer ein Gebüsch ist.

Jetzt sah ich auch Ulla endlich wieder. Mein kleiner Knuddeltroll war wohl etwas beleidigt, weil ich mich nicht sofort zu ihr begeben habe um mein Verlangen zu offenbaren. Na ja, ich schwor ihr dann ewiglich heiße Liebe und zum Ausgleich eine schöne Runde Nahkampf in unserem Bett. Als Anzahlung und Kaution gab es einen öffentlichen Zungenkuss mit Popofummeln. Dann gab es was zu essen.

Das Tischgespräch wurde vom Oberst angeleitet. Er gab einige Herrenwitze zum besten, die Piloten scherzten natürlich fleißig mit.

Hier ein Paar Auszüge:

Was ist eine Ewigkeit? Die Zeit zwischen dem Abspritzen bis die Alte endlich abhaut“.

Die Ideale Frau verwandelt sich nach dem Fick in eine Kiste Bier und die besten vier Kumpels!“

Vögeln sie ihre Frau auch mal in das anderer Loch? Ich bin doch nicht verrückt. Am Ende wird die noch schwanger“.

Herbert meinte dazu nur das es früher viel härter war und man Pfütze noch mit O geschrieben hat.

Dazu wurde ein köstlicher Rosé serviert. Fast schon eine Henkersmahlzeit. Stephen hatte mir erzählt, dass sie bei den „Erkundungsbesuchen“ in der Umgebung noch etliche Sachen gefunden hätten. Darunter auch einen richtig üppigen Weinkeller.

Eigentlich war das hier keine Kaserne mehr. Wir mutierten langsam zu einem landwirtschaftlichen Vergnügungspark mit militärischem Anhang. Von einem der Kampfpiloten erfuhr ich dann auch vom Ruf, der uns vorauseilte. Also kurz gesagt: Unsere Kaserne war die angeblich beste weit und breit. Nirgends gab es noch solche Möglichkeiten wie hier. Wir hatten die beste Verpflegung, einen Puff und bekamen bevorzugt Nachschub und Ersatz. Der Nimbus einer Eliteeinheit schien uns voran.

Ich beließ den Mann in dem Glauben, dass es wirklich so war und freute mich über die potenzierende Wirkung von Gerüchten. Wenn das so weiter gehen würde, könnte ich bald mit einem Arm drei Männer erlegen. Von wegen Image ist nichts.

Wie war das noch gleich:

Von Frauen geliebt – von Zivis gehasst

Das ganze Geld im Puff verprasst!

Stark wie ein Bär – geil wie ein Neger

Das sind die Deutschen Fallschirmjäger

Klaus unterhielt sich angeregt mit Hauptmann Gruner. Mittlerweile hatte er sich an die Gepflogenheiten gewöhnt und erwähnte nur noch ganz selten seine Grundausbildung.

In dem Gespräch ging es wohl um das Betriebsystem für die Bordelektronik des neuen Wiesels. Klaus war ja vom Fach und konnte da wirklich mitreden. Ich hatte sogar das Gefühl, dass Gruner ihm gar nicht so recht folgen konnte. Ich hörte nur noch Linux und Bluescreen.

Später erfuhr ich dann, dass man NT als Betriebsystem verwendete.

Als wir dann alle aufgegessen hatten, fragte ich den Chef der Heeresflieger, einen Oberstleutnant Kiefer, ob er denn schon Bekanntschaft mit den Damen von der Wehrbetreuung gemacht hatte. Er verneinte und so stellte ich ihm Helga vor. Die hakte sich dann sofort bei Kiefer unter und meinte:„Herr Oberstleutnant, Sie und ihre Kameraden müssen uns unbedingt die Ehre eines Besuchs erweisen“. Mittlerweile kannte die Gute auch die Dienstgrade.

Der Oberstleutnant war einer kleinen Spritztour scheinbar ganz und gar nicht abgeneigt, er und seine Kameraden begaben sich unter Führung von Puff Mami Helga in unser Etablissement. Ich ging in mein Büro und warf den Computer an. Als er endlich hochgefahren hatte, legte ich die CD-ROM ein und klickte mich durch eine Installationsroutine.

Danach konnte es dann endlich losgehen. Ich sah ein paar Bilder, die den Wiesel IIIB aus verschiedenen Perspektiven zeigten. Natürlich war diese Version auch schon von Werk aus weiß lackiert. Dann kam ich zu den Erklärungen und Details. Die Idee mit dem ausfahrbaren Turm war echt genial. So was konnten sich wirklich nur die Krauts ausdenken. Die Eckdaten der Maschinenkanone und der Panzerabwehrrakete waren ebenso beeindruckend. Für so ein kleines Fahrzeug jedenfalls. Dann sah man Zeichnungen und Photographien mit Beispielen, wie man den Wiesel IIIB einsetzten konnte. Die Tarnung mit Tannenzweigen ebenso die max. Gewässertiefe.

Das ist ein gutes Beispiel dafür was man auf jeden Fall wissen muss. Man stelle sich nur mal vor, sie fahren durch einen Bach ohne zu wissen wie tief der ist. Völlig durchnässt müssen sie dann später ihrem Kommandeur erklären wie sie es geschafft haben, ihr Kampffahrzeug zu versenken. Schliesslich sah ich mir noch die optischen Geräte an. Das waren echte Leckerlies. An alles hatte man gedacht. Restlichtverstärkung, Infrarot und natürlich eine Videokamera mit Zoom.

Soweit die Technik, dann gab es noch einen Ordner mit taktischen Informationen. Unsere Wissenschaftler hatten ein Wrack der Aliens genau unter die Lupe genommen.

Wir hatten es da mit einer echt harten Nuss zu tun. Die Diamantpanzerung sprengte jeden bekannten Maßstab. Diese dreibeinigen Kampfgiganten waren ein Musterbeispiel an Schlagkraft ebenso wie Standfestigkeit. Die Feuerkraft war enorm hoch und gleichmäßig verteilt. Diesen Gegner konnte man weder in die Flanke fallen noch von hinten in den Arsch treten, überall war vorne.

Aber auch bei einem solchen Koloss gab es Schwachstellen. Die drei Laserarme waren durch ihre exponierte Lage außerhalb des Panzerchassis gefährdet. Man hatte erkannt, dass hier eine echte Chance bestand Wirkung zu erzielen. Die Stelle an der die drei Beine zusammenliefen, direkt unter dem Kopfteil, war ebenfalls als schwach einzustufen. Durch eine exakte Untersuchung war man dann zu folgendem Ergebnis gelangt.

Man kann einen solchen Gegner auf drei Arten erledigen.

Ein direkter Treffer in den vorderen, ungeschützten Teil eines Lasers.

Einen schweren Treffer an der Naht zwischen Kopfteil und Fahrgestell. ( Panzerfaust )

Den Kampfläufer durch schwersten Beschuss (Artillerie) aus dem Gleichgewicht bringen.

Durch den Sturz aus der Höhe entstehen ernsthafte Folgeschäden und der Gegner ist damit außer Gefecht gesetzt.

Mit einigen Zeichnungen wurde dies dann noch veranschaulicht. Ich rieb mir das Gesicht mit meiner rechten Hand und klimperte noch etwas auf dem Keyboard herum.

In einer Woche sollten wir einen Grossangriff starten, das konnte ja heiter werden. Ich stellte mir vor wie es wohl werden würde. In den Ruinen des Ruhrpotts sollen wir jetzt ein Husarenstück vollbringen und dem Feind die Hammelbeine lang ziehen. Für mich hing der Erfolg der Operation davon ab, ob man die ganze Sache geheim halten konnte. Gnade uns Gott wenn wir entdeckt werden würden, bevor wir in Stellung gingen.

Ich wusste mir kein wirklich sicheres Rezept für diese Operation.

Der Plan von Jackson war machbar aber es bedurfte sehr viel Glück um ihn zu vollenden.

Ich beschloss daher einen kurzen Abstecher in die Kapelle zu machen. Etwas Fürsprache beim Herrn kann nie schaden.

Ich nahm die CD aus dem Laufwerk und beendete die Sitzung.

Dann verließ ich das Haus und ging raus an die frische Luft. Ich gab Gruner die CD zurück, bedankte mich und begab mich zur Kapelle. Es war schon eine Ewigkeit her, als ich das letzte mal heiligen Boden betreten hatte. Ich bekreuzigte mich und setzte mich dann hin.

Ich sah den Heiland am Kreuze hängen und konnte ihn fast sagen hören:

Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun!“

Ich wollte ihn erst gar nicht um Beistand bitten oder gar um Mithilfe. Wie sollte ich auch jemanden, der für Frieden und Versöhnung gestorben ist, um geistige Teilnahme an einem Feldzug bitten.

Ich beließ es bei einem einfachen „Vater unser“ und stand dann wieder auf. Ein Gefühl von Verlogenheit machte sich in mir breit. Wie konnte ich beten „..vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern..“, wenn ich in sieben Tagen einen Gegenangriff anführen sollte. Aber war die Religion nicht insgesamt paradox. Ich meine wenn man wirklich nur dadurch selig wird, wenn wir vergeben, warum vergibt der liebe Gott dann nicht Luzifer dessen Anfall von Anmaßung? Müsste nicht Gott mit gutem Beispiel voran gehen und dem einst gefallenen Engel verzeihen; ihn vielleicht sogar wieder zu sich in den Himmel nehmen. Ich definierte das „Böse“ als den Drang, anderen Leuten, die Eigenschaften abzugewöhnen, die man an sich selbst nicht mag. Das fängt bei kleinen Marotten an und geht bis zum Kreuzzug bzw. dem „Heiligen??“ Krieg.

Wenn jeder nur sich selbst züchtigen und maßregeln würde, wäre das Böse ausgemerzt. Aber das war nur ein frommer Wunschtraum. Tagtäglich sündigte ich und meine Mitmenschen. Mit den Augen beging ich hundertfachen „Ehebruch“, ich ertappte mich dabei beinahe jede Frau zu begehren, die mir gefiel. Zum Porsche von Petra hatte ich fast schon eine körperliche Beziehung entwickelt und wenn ich mir den Wanst vollgestopft hatte war mir alles egal. Ich war also auch nur ein schwarzes Schäfchen.

Vater gib mir die Kraft, die Prüfungen zu bestehen“: sagte ich und noch und verließ dann die Kapelle.

Mit schnellen Schritten hastete ich wieder zu Lehmann, Klaus und den anderen.

Gruner erklärte Klaus und Lehmann die genaue Funktionsweise der Waffensysteme und die Steuerung.

Ich gesellte mich dazu und hörte mir das ebenfalls an. Eigentlich ganz einfach. Dann zeigte er uns wie man nachlädt, Störungen behebt und einige Kniffe bei der Handhabung. Das übten wir dann wieder und wieder. Gruner war ein geduldiger und souveräner Ausbilder. Er redete ganz ruhig und angenehm, er erkannte schon am Gesichtsausdruck jedes einzelnen, wer mitkam und wer auf dem Schlauch stand.

Auf einem Laptop hatte er auch noch ein Programm mitgebracht mit dem wir üben konnten. Nachdem alle 23 Wiesel verkabelt waren, spielten wir etwas. Auf dem Bildschirm lief ein simulierter Kampf ab. Wir steuerten die Waffen und mussten sie ins Ziel lenken bzw. nur beobachten. Nachdem wir das alle mehrmals gemacht hatten, war dieser Ausbildungstag beendet.

Morgen würden wir außerhalb der Kaserne fahren üben und wie man das Gerät optimal tarnt.

Es machte Spaß so was zu üben. Es war pervers aber ich fühlte mich gut dabei. Der Krieg, die Taktik, die Strategie und vor allem die Technik waren faszinierend. Ich weiß nicht wieso das so ist, aber den anderen ging es genau so. Wir waren insgesamt über 60 Mann, die hier am üben waren. Offiziere, Feldwebel und Mannschaften. Sieben Frauen machten ebenfalls mit.

Die hatten sich freiwillig gemeldet und waren mit Eifer dabei. Als ich meinen Teil der Einweisung abgeschlossen hatte und der nächste Teilnehmer in den Wiesel stieg, ging ich zu einer von den Ladies und begann eine Unterhaltung.

Die junge Dame ging sofort ins „Achtung“ und stand stramm vor mir. Ich sagte nur:„Rühren“ und „Wie ist ihr Name, Soldat?“

Jäger Burg“.

Und wie ist ihr Vorname, Frau Jäger Burg“.

Katja, Herr Major“.

Schöner Name, sagen sie Katja warum sind sie hier“.

Ich wollte was erleben. Herr Major!“ „Ist ihnen so langweilig?“

Nein, es ist nur, wie soll ich sagen. Ich wollte schon immer zur Armee. Eigentlich wollte ich ja Pilotin werden, aber Panzer fahren ist auch o.k.“„Was haben sie denn vorher gemacht?“

Ich war kurz vor dem Abitur, dann ging der Kampf los“.

Haben sie noch Verwandte?“

Ja, meine Eltern und eine Schwester, sie ist auch hier!“

Was wollten sie nach der Schule machen?“

Ich war mir noch nicht ganz sicher, mein Vater war dagegen, dass ich zum Bund wollte. Ich sollte sein Geschäft übernehmen“.

Er hat sich wohl einen Sohn gewünscht, der in seine Fußstapfen tritt“.

Möglich, aber warum fragen sie mich das eigentlich Herr Major?“

Ach nur so, ich war halt neugierig warum eine Frau sich für so ein gefährliches Handwerk freiwillig meldet“.

Genau kann ich ihnen das auch nicht sagen, ich will es halt einfach – warum ich „es“ will, weiß ich auch nicht“.

Schon gut, sie brauchen es auch gar nicht genau begründen, es gibt keine druckfähige Erklärung dafür“.

Ich nickte anerkennend und ging dann wieder zu Klaus zurück. Er spielte gerade mit der Hydraulik für den Turm. Auch er schien voll in seinem Element, wie die anderen auch.

Es hatte wirklich den Anschein als ob das hier keine Arbeit, sondern ein unterhaltsamer Zeitvertreib sei. Fast so, wie das Spiel mit einer Modelleisenbahn. Später beim Abendessen war die Stimmung sehr gelöst und entspannt. Die Piloten hatten mal ordentlich Dampf abgelassen und wir anderen hatten unserem Spieltrieb gefrönt. Mit Gruner war jede Unterhaltung ein echter Genuss, er konnte sehr lustige Anekdoten erzählen und Witze machen. Er war sehr schnell „everbodys Darling“.

Nach dem Essen, gab es dann noch eine kleine Besprechung. Löw, Gruner, Gieck, Schnitzler, Lehmann, Stephen, Klaus und ich versammelten uns im Besprechungsraum.

Der Oberst erkundigte sich nach unseren Ansichten, was dieses neue Waffensystem anging.

Wir waren alle einhellig der Meinung, dass es ein sehr brauchbares und innovatives Gerät sei. Der erste Eindruck war jedenfalls sehr gut.

Löw hörte sich alles wohlwollend an und paffte dabei eine Zigarre. Er bestätigte die Ankunft der versprochenen zehn Wiesel und war wohl sehr stolz auf seinen Haufen. Diese zehn Wiesel waren aber etwas anders. Statt der Maschinenkanone waren hier ein weiterer Raketenwerfer und ein neuartiges Maschinengewehr montiert.

Dann hörten wir uns an, was es sonst noch gab, vielmehr was von dem „alten“ Material noch übrig war.

Wir hatten noch vier Leopard II und drei Gepard Panzer. Die würden wir hier lassen müssen. Den Marsch bis nach Essen hätten sie eh nicht gepackt. Ständig gab es die verschiedensten Probleme mit diesen Fahrzeugen. Man wollte sie umbauen und daher würden sie nicht mehr rechtzeitig fertig werden.

Aber es gab noch drei TOW-Wiesel und vier mit MK 20 mm. Von den Schützenpanzern war keiner mehr übrig. Wir hatten noch jede Menge MGs und Panzerfäuste. Die konnte man auf jeden Fall mitnehmen.

Alles in allem würden wir also in nunmehr zwei Tagen mit 40 Kampffahrzeugen verlegt werden. Die Hubschrauber würden das besorgen, der Nachschub wurde bereits für uns nach Baumholder und an die Ruhr gebracht. Wir mussten also nur das nötigste mitnehmen. Die Minen die sich noch in unserem Depot befanden wurden bereits verladen und Richtung Norden transportiert. Erst mit dem Lkw dann mit der Bahn.

Löw schlug eine Karte auf und zeigte uns den Aufmarschplan. Wir würden zusammen mit den Merzigern und den Kameraden aus Zweibrücken den westlichen Abschnitt am rechten Rheinufer besetzen. Wir waren der Schutzschild für diejenige Einheiten aus Panzerartillerie und Haubitzen, die westlich von uns eingesetzt werden sollten.

Man hatte alle alten Depots ausgeräumt und jedes verfügbare Fahrzeug reaktiviert. Einige neue Einheiten, z.B. die Panzerhaubitze 2000/ A3 und der Leopard II A6 / III A1 sollten noch dazu kommen. Aber es würden nur wenige sein. Der Produktionsschwerpunkt wurde auf Transporthubschrauber und leichte Waffenträger gelegt.

Die Idee, welche dem ganzen zugrunde lag war folgende:

Man wollte mit der schweren Artillerie das Lager der Aliens beschießen. Dadurch erhoffte man sich, den Gegner zu schwächen und zu Ausbruchsversuchen zu animieren. Da aber rund um die Basis jede Menge Einheiten postiert waren, würden sie dabei ins Feuer rennen und schließlich vernichtet werden. Soweit die Idee.

Ich sah mir die Karte und einige Luftaufnahmen an. Dort wo einst eine der am dichtest besiedelten Gegenden Mitteleuropas lag, waren jetzt nur noch Schnee, Trümmer und die Aliens. Wir sollten uns in den Ruinen der Häuser verschanzen und dort auf den Gegenangriff der Aliens warten. Die Minen sollten vorher von Pioniereinheiten verlegt werden und so das Gebiet vor uns unpassierbar machen.

Ich verglich den Maßstab der Karte mit den Photos und rief Roland dann zu mir. Ich fragte ihn ob er sich schon mal angesehen hätte wie viele Kilometer Frontlinie wir da eigentlich zu verteidigen hatten. Es waren über 15 Kilometer. 15 Kilometer in einer Trümmerwüste sollten wir mit etwa 40 Fahrzeugen gegen eine unbekannte Anzahl von Gegner verteidigen.

Keine Bange Stephan, wir haben doch noch die Artillerie und einige Panzer hinter uns, nicht zu vergessen fünf Tiger Kampfhubschrauber und die Panzerminen“.

Und was hat der Gegner?“ „Der Gegner war leider nicht so frei uns das zu verraten“.

Die Menschen die sie gefangen genommen haben, was ist mit denen“.

Wir vermuten das sie für die Aliens arbeiten, ob wir gegen sie kämpfen müssen, wissen wir nicht. Aber selbst wenn, mit Menschen werden wir fertig“.

Das haben wir auch lange genug geübt!“

Das denke ich auch, außerdem halten wir nur 15 Kilometer, die restlichen 173 machen mir da weit mehr Sorgen“.

Soll das etwa heissen das insgesamt 188 Kilometer Front zu sichern sind?“

Ja, aber nur theoretisch. Nicht überall müssen starke Sicherungskräfte postiert werden. Die Gegend ist ja schließlich nicht topfeben und kahl. Es gibt jede Menge Deckung und das Oberkommando hat noch ein paar andere Asse im Ärmel!“

Und die wären?“

Na, na Schneider, jetzt seien sie doch nicht so neugierig. Sie verderben sich ja die selbst noch die Überraschung“.

Ich smilte Roland an und der gab mir einen Schlag auf die Schulter und fing laut an zu lachen.

Ich ging dann zusammen mit Roland wieder zu den anderen. Die planten gerade die morgige Übung. Markus hatte vorgeschlagen sie in Creutzwald abzuhalten. Dort gab es auch einige Ruinen und man konnte schön üben. Wir fanden die Idee ebenfalls gut und teilten uns in drei Gruppen auf. Zwei zu acht und eine zu sieben Wiesel IIIb dazu je zwei bzw. drei Wiesel I. Gruner und Porsche-Schmitt sollte derweil auf die restlichen zehn Wiesel IIIC warten und dann mit dieser vierten Gruppen nachfolgen. Zusammen mit der III Kompanie, die in Creutzwald stand, sollte es dann zur Sache gehen. Klaus freute sich auf die Übung. Lehmann machte auch einen gespannten Eindruck.

Ich unterhielt mich dann noch kurz mit Stephen über meinen Vater. Er versprach mir sich darum zu kümmern. Ein Anruf würde das Problem beseitigen.

Dann trennte ich mich von meinen Kameraden um mit Ulla zu spielen. Löw wollte noch mit seien Leuten und den Heeresfliegern eine kleine Runde auf die Beine stellen. Ich ersparte mir dieses Ereignis und begab mich in meine Kemenate. Ich rasierte mich und duschte um für meine Ulla verführerisch und wohlriechend bereitzustehen.

Als sie endlich kam konnte ich es kaum noch erwarten. Wir fielen uns in die Arme und knutschten heftigst. Dann trug ich Ulla aufs Bett und entkleidete sie bedächtig.

Ulla hatte sich für heute etwas ganz besonderes einfallen lassen. Sie hatte etwas Honig mitgebracht und damit bestrich sie sich ihre Nippel. Ich durfte das süße Gold dann genüsslich abschlecken. Ulla knetete derweil meinen Penis und massierte meine Hoden. Traumhaft schön. Mein bestes Stück bäumte sich zu voller Pracht auf und strebte ihrer Muschi entgegen. Als sie merkte das mir das gefiel fing das Verwöhnprogramm erst richtig an. Sie bestrich meine Eichel mit dem Bienensaft und schleckte ihn dann genüsslich ab. Wie ein Eis am Stiel leckte und saugte sie an meiner prallen Spitze herum. Schon nach kurzer Zeit konnte ich es nicht mehr halten, wollte es auch gar nicht. Ich gab Ulla ein Zeichen und dann ließ ich es einfach kommen. Mit heftigem Schwung spritze das weiße Gold aus mir heraus um auf Ullas Gesicht zu landen. Sie molk, wie an einem Kuheuter, alles aus mir heraus und ich stöhnte vor Lust nur noch Wortfetzen. Erleichtert und befriedigt sackten ich und mein kleiner Freund zusammen. Ulla sah an sich herunter und meinte:„Du spritz mich immer so schön voll! Ich hoffe du hast noch was in Reserve, ich will dich noch in mir spüren!“

Ich hatte ihr die volle Ladung ins Gesicht und auf die Glocken gespritzt. Sie genoss diese warme Dusche immer wieder, konnte gar nicht genug davon bekommen. Nur in den Mund durfte ich ihr nicht spritzen, sie mochte den Geschmack nicht, aber damit konnte ich leben.

Nach dieser schönen LutschundBlas-Symphonie musste ich mich erst mal ausruhen. Ulla ging kurz ins Bad und wusch sich den Samen ab. Mit dem Massageöl kam sie dann zurück und wollte eingeölt werden. Ich ließ mich nicht zweimal bitten und ölte meinen Liebling schön ein. Die Schultern, ihre großen warmen Brüste, die jede Streicheleinheit begierig aufsogen. Ulla stöhnte als ich ihre zwei Melonen durchwalkte:„Oh mein Liebling, ja so ist’s gut. Knet sie schön durch!“

Mit meiner rechten Hand glitt ich dann weiter hinunter und streichelte ihren Kitzler. Sie war schon richtig nass im Schritt und meine Finger kreisten um ihre Scheide. Dann machte sich mein Mittelfinger auf die Reise ins Allerheiligste um ihren G-Punkt zu massieren. Er lag oberhalb und war etwas rauer als das umgebende weiche Gewebe. Ulla mochte das unheimlich gerne. Wenn ich mich gleichzeitig um ihren Busen, die Kitzler und den G-Punkt kümmerte, wurde sie ganz kirre vor Geilheit. Ihre Vagina wurde immer feuchter und heißer, mit geschlossenen Augen, sich hin und her windend tastete, sie sich dann in Richtung meines halb erschlafften Rohres. Wie von Sinnen begann sie ihn zu massieren, so heftig das ich sagte:„Mach langsam Schatz, du reißt ihn ja ab!“

Ulla brummte nur unverständlich vor sich hin, verlangsamte dann aber ihre Bewegungen. Mit jedem Schlag meines Herzens schoss das Blut wieder in meine Lenden. Mit jedem auf und ab, jedem Handgriff wurde mein Schwanz steifer. Ulla zog mich dann förmlich vor ihr feuchtes Lustgröttchen und führte ihn dann hinein. Es war wie immer ganz herrlich. Die feucht-heiße Vagina zog sich rhythmisch zusammen und massierte meine Eichel und den Schaft. Wie von Geisterhand gesteuert, stieß ich kräftig in sie hinein. Das Öl, das ich vorher auf Ullas Haut verteilt hatte, wirkte wie ein Gleitmittel. Ich rutschte ganz leicht und angenehm auf ihrer Haut hin und her. Sie massierte stöhnend meinen Po und Rücken und grunzte ab und zu wie ein zufriedenes Schweinchen.

Meine Stöße wurden stetig heftiger und tiefer. Mit der Zeit wurde ich aber immer erschöpfter und Ulla übernahm den aktiven Teil, während ich mich auf den Rücken legen durfte.

Ich schnappte mir das Öl und verteilte etwas davon auf Ullas Brüsten. Es war einfach saugeil! Ich massierte wie verrückt ihre dicken Dinger. Durch die intensiven Berührungen wurden sie noch größer als sie eh schon waren. Groß und prall und schön griffig. Ulla mochte es so von mir geliebt zu werden. Sie hielt meine Hände fest und ritt auf meinen steifen Penis, der sich im festen Griff ihrer Vagina befand. Dann drehte sie sich auf einmal um und ritt „verkehrt“ auf mir. Sie streckte mir jetzt ihren knackigen Hintern entgegen, den ich ebenso liebte wie ihren Busen. Ich konnte jetzt sehen wie mein Schwanz in ihr verschwand und dabei von ihren Säften benetzt wurde. So schaukelten und streichelten wir uns gegenseitig zum Höhepunkt. Ich kam natürlich vor ihr. Aber Ulla ritt einfach weiter und verteilte das Sperma so in ihrer Scheide bis sie endlich selbst kam. Erschöpft und befriedigt ließ sie sich nach hinten fallen und legte sich so mit ihrem Rücken auf meine Brust.

Dann kuschelten wir uns löffelchenmäßig aneinander und schliefen selig ein.

Am nächsten Morgen verlief alles wie gehabt. Löw schwang bei der Parole eine kleine Rede und danach gab es eine Besprechung der Gruppenführer. Jede Gruppe besaß zehn Wiesel. Es waren gemischte Gruppen aus Wiesel I MK/TOW und Wiesel IIIB. Klaus sollte die erste Gruppe übernehmen, Lehmann die zweite und ich die dritte. Löw machte die Planung und erklärte uns das Vorgehen.

Die I Gruppe unter dem Kommando von Hauptmann Trompeter wird nach Süden Richtung Warndtweiher vorstoßen, dann über diesen Waldweg, hier nach Westen vordringen. In der „Cité Beau Site“ werden sie den Wald wieder verlassen und das Zentrum der Stadt besetzen. Dort treffen sie die III Kompanie von Leutnant Gieck. Wenn sie das geschafft haben, sehen wir mal wie es bis dahin geklappt hat und wo es noch hapert.

Sie Lehmann, werden nach Westen vorstoßen und über Merten kommen. Danach wird querfeldein nach Süden geschwenkt und das Industrieviertel „La Houve“ im Norden von Creutzwald besetzt. Danach dringen sie weiter in die Innenstadt vor und warten.

Schneider, sie werden mit der Wieselgruppe III querbeet durch die Landschaft nach Creutzwald fahren. Sie werden hier auf einen Wasserturm treffen und kurz dahinter auf die Hauptstrasse fahren. Nach etwa 600 Metern geht es rechts ins Zentrum. Treffpunkt ist auch für sie der Marktplatz vor dem Rathaus. Dort warten sie bis alle da sind.

Wir werden alle drei Gruppen verteilen und versuchen sie in bebautem Gebiet zu tarnen. Die IV Gruppe wird dann im Laufe des Tages nachfolgen. Alles klar!“

Ich nickte und auch die anderen waren einverstanden. Klaus freute sich schon auf die Fahrerei mit den neuen Teilen. Überhaupt war einiges an neuem Kram geliefert worden. Wir hatten unsere Lackiereranzüge eingetauscht gegen Gore-Tex Winterfleck Tarnanzüge. Da wir jetzt Panzerfahrer waren, hatten wir alle einen Panzerkombi an. Sogar die Schuhe waren neu und gut gefüttert. Dazu gab es einen Gesichtsschutz aus weißer Wolle und Handschuhe.

Die Schwäbische Tüchtigkeit kombiniert mit bayrischer Intelligenz ergänzten sich in harmonischer Art und Weise. Der Nachschub rollte jedenfalls gut. Selbst zu Essen gab es genug. Natürlich würde es einige Engpässe geben. Aber die jahrelange Überflussproduktion von Milch, Butter und Fleisch wurde jetzt verzehrt. Nur Südfrüchte und alles was exotisch war, konnte nicht mehr geliefert werden. Wir konnten uns aber nicht beschweren. Was möglich war hatte man auch umgesetzt.

Weiß, wie eine Braut am Hochzeitstag, gingen wir dann zur Panzergarage. Die Fahrer und Schützen standen schon bereit und warteten. Stephen hatte sie in vier Gruppen eingeteilt. Wir übernahmen jetzt die ersten drei von ihnen. Wir, die Führer, erklärten unseren Leuten kurz was wir machen wollten, teilten die Leute ein und dann ging’s ab.

Zuerst fuhr Lehmann los, dann folgte Klaus und zu guter letzt mein Trupp. Die Motoren waren eiskalt und sprangen nicht sofort an. Es bedurfte zwei bis drei Versuchen bis sie alle liefen, dann setzten wir uns in Bewegung. Die Ketten klapperten etwas aber ansonst waren wir nicht sehr laut. Der Schnee dämpfte die Fahrgeräusche und der Motor lief ruhig und sachte. Unsere Karawane aus weißen Fahrzeugen fuhr jetzt durch die schneeweiße Landschaft und verbreitete weißen Dampf, der aus den Auspuffrohren nach draußen strömte.

Es waren etwa 8° unter Null und die Sonne ließ sich kaum blicken. Das Wetter war wie immer in letzter Zeit.

An der Kreuzung trennten wir uns dann. Lehmann fuhr nach Süden, Klaus nach Westen und ich fuhr genau zwischen ihnen. Mein Weg war der kürzeste, dafür durfte ich keine Strasse benutzen.

Ich sprach in das Mikrophon der Sprechanlage:„Test, Test eins zwo drei, versteht mich jeder. Alle mal durchzählen!“

Als sich alle neune bei mir gemeldet hatten, redete ich weiter.

So Leute, wir fahren jetzt über das zugeschneite Feld da vorne und scheren dann auseinander wie ein Reißverschluss. Einer Rechts einer Links und los“.

Ich drehte mich um und sah das sich die Gruppe verteilte. Das ganze klappte sehr gut.

Nachdem wir aufgefächert hatten sprach ich dann wieder:„So, Jungs und Mädels, jetzt geben wir mal etwas Gas; aber nicht in den roten Bereich kommen“.

Die Fahrer drückten aufs Gaspedal und so rasten wir im Pulk, von zehn kleinen Panzer nebeneinander, über den zugeschneiten Acker. Diese rasante Intermezzo war aber nur von kurzer Dauer. In einer kleinen Senke endete das Feld an einem Waldweg, der sich quer durch die Landschaft zog. Wir verlangsamten die Fahrt wieder und fuhren nun auf diesem Weg weiter. Von Weg oder Fahrbahn kann allerdings keine Rede sein. Es war vielmehr ein völlig zugeschneiter und kaum noch erkennbarer Pfad. Durch den Wind war die Senke fast voll mit Schnee und wir kamen nur mühsam voran. Es ging nun Richtung Süden in den Wald hinein. Links war der Wald und rechts Felder, Hecken und Gestrüpp.

Ich fuhr jetzt genau in der Mitte des Konvois und hatte so die Möglichkeit meine Leute zu beobachten. Als es eine kleine Steigung hochging brüllten die Motoren auf und die Abgase verteilten sich über die Landschaft. Oben angekommen ließ ich den Vormarsch stoppen und gab Befehl sich im Gelände zu verteilen und dann zu beobachten. Damit verlangte ich von den Besatzungen, selbständig und ohne große Erläuterung zu handeln. Natürlich gab es einige Missverständnisse wem jetzt welches Gebüsch gehört oder welche Senke man befahren konnte und welche nicht. Glücklicherweise passierte aber nichts wirklich schlimmes, außer ein paar Flüchen über die Funkanlage. Ich selbst wartete eine Minute und stieg dann ab, um mir anzusehen, was bei der ganzen Aktion herausgekommen war.

Von zehn Fahrzeugen waren vier, gut versteckt hinter Gestrüpp, in Deckung gegangen und gerade dabei mit ausgefahrenem Turm die Gegend abzusuchen. Drei Fahrzeuge standen mehr oder weniger verdeckt hinter einer Baumgruppe und konnte nichts machen, da die Bäume das Schussfeld extrem einengten. Auf den Bildschirm war daher auch nur Holz zu sehen. Entsprechen viel auch mein Kommentar dazu aus.

Männer, ihr habt kein Brett sondern einen gleich einen ganzen Baum vorm Kopf, ich schlage vor das sie sofort einen Stellungswechsel vornehmen“.

69 oder Löffelchen, Herr Major?“: war die Antwort eines jungen Unteroffiziers daraufhin.

Ich musste kurz lachen und antwortete dem Soldaten:„ Sie haben sich wohl im Puff ins Hirn scheißen lassen, los Mann sieh zu das du in Schussposition kommst, nicht in Spritzstellung, ich glaub mein Schwein pfeift! Fahren sie dort links auf den kleine Hügel und melden sie mir was sie sehen!“

Der Fahrer, ein junger Unteroffizier, lachte immer noch in sich hinein und fuhr weiter. Ich fand sein kleines Wortspiel eigentlich sehr erheiternd. Wenigstens haben die Männer noch ihren Humor.

Die restlichen drei Wiesel waren weiter vorne in eine Baumgruppe am rechten Wegesrand gefahren. Dort standen sie vorgeschoben mit gutem Sicht,- und Schussfeld. Schnitzler hatte die Sache dort fest im Griff und gab souverän seine Befehle.

Ich sah mich um und meinte dann, dass dies so in Ordnung sei. In der kurzen Zeit und ohne richtige Ausbildung kann man wohl nicht mehr erwarten. Wieder an meinem Wiesel angekommen funkte mich der Unteroffizier von eben an.

Major Schneider, hier Uffz. Thiel. Ich melde vor mir eine zugeschneite Landschaft mit Ginster und Sträuchern, typische Vegetation für diese Gegend. Am Horizont erkenne ich einen alten Wasserturm und Hochspannungsmasten“.

Sehr gut Unteroffizier, ich hoffe sie bekommen keinen steifen... Nacken von dem vielen Beobachten“.

Dann funkte ich weiter:„ So Leute, wir rücken jetzt weiter vor. Den Feldweg auf dem wir eben gefahren sind werden wir dabei verlassen und über das offene Feld fahren. Wir bewegen uns in zwei Gruppen. Die Eine fährt während die andere sichert. Immer abwechselnd“.

Dann teilte ich die Fahrzeuge in zwei Gruppen auf und wir starteten den Vormarsch.

Mein Wiesel und die drei anderen, welche hinter dem Gestrüpp lauerten, waren am weitesten hinten, und rückten vor. Die Gruppe von Uffz. Thiel und die drei von Oberleutnant Schnitzler, vorne im Wald, sicherten unseren Vormarsch. Nach etwa 300 Metern ließ ich meine vier Wiesel sich verteilen und dann anhalten, die Waffen samt Optik wurde ausgefahren und dann rundum gesichert. Ich ging herum und sah mir an was die Leute machten. Die Technik zu bedienen war eine Sache, aber unter Stress richtig handeln eine andere. Erst als alle Bereiche unter Beobachtung standen gab ich der zweiten Gruppe das Zeichen zum Vormarsch. Alle sechs preschten hervor und zogen dann an uns vorbei, bis sie an einen Feldweg angelangten. Ich fuhr mit meinem Wiesel zu ihnen vor und ließ mir dann erklären was Sache war. Thiel und Schnitzler hatten selbständig die Gruppen aufgeteilt und auffächern lassen. Die Deckungen wurden gut ausgenutzt und nach allen Seiten beobachtet.

Ich lies die anderen drei aufrücken und hielt kurz Manöverkritik ab. Ich prägte den Leuten ein, dass sie selbständig, beherzt und überlegt an die Sache ran gehen sollten. Es konnte ja sein, dass ich fallen würde und dann müssten sie alleine auskommen; also das selbständige Denken nicht vernachlässigen.

Sie müssen sich, wenn sie vorrücken, immer in die Lage des Gegners versetzten. Fragen sie sich selbst: Wo würden sie sich verstecken, wie würden sie das Areal verteidigen und wie lässt sich die Deckung am besten nutzen um vorzurücken“.

Die Leute tauschten sich mit mir aus und wir sprachen über die sinnvollste Art wie man dieses Waffensystem wohl nutzen könnte. Einige meinten es wäre sinnvoll das gemeinsame Vorgehen weiter zu üben und die Kommunikation zu perfektionieren.

Ich stimmte dem natürlich zu und meinte lachend:„Deswegen machen wir das ganze ja“.

Im Idealfall muss die Gruppe völlig selbständig und reflexartig reagieren, ohne Befehle und Anweisung müsse jeder die ideale Stellung sehen und sie besetzen um danach die Gegend zu sichern. Dies wäre aber im Ruhrgebiet nicht notwendig. Dort wird vorher genaustens eingeteilt und eingewiesen. Alles nickte und dann ging es auch schon weiter.

Wie gehabt rückten wir in zwei Gruppen vor. Dies ist etwas zeitaufwendiger als einfach durchfahren, aber dafür weniger gefährlich!

Als wir auf die Hauptstrasse kamen wurde es richtig interessant. Von links sollte ja Klaus und seine Gruppe eintreffen. Ich kannte Klaus genau, er würde einfach drauf losfahren und ohne zu sichern durch den Ort düsen.

Ich kannte die Gegend sehr gut; Kunststück! ich war schließlich hier aufgewachsen; und so beschloss ich Klaus eine kleine „Falle“ zu stellen.

Dadurch das er einen großen Bogen fahren musste, war er etwas länger unterwegs als wir.

Ich verteilte meinen Trupp an der Einfahrtsstrasse zum Stadtteil „Beau Sité“, von dort würden sie kommen. Ich gab den Befehl aus: „Dreimal mit der MK über die Baumkronen zu schießen, wenn alle zehn Wiesel komplett auf die Hauptstrasse einschwenken würden“. Das Zeichen dazu käme von mir, per Trillerpfeife.

Es war zwar etwas fies aber ich wollte den Leuten zeigen wie wichtig es war sich gegenseitig zu decken und nicht einfach drauf loszufahren. So warteten wir dann einige Minuten und dann kamen unsere Opfer auch schon. Langsamer als erwartet und auch nicht ganz so unprofessionell wie erhofft, rückte die Gruppe von Hauptmann Trompeter vor. Aber er wusste nicht das wir hier warteten und lief prompt in die Falle.

Als die erste Hälfte seiner Gruppe auf die Hauptstrasse eingebogen hatte, schlugen wir zu. Dreißig Schuss donnerten über ihrer Köpfe hinweg und augenblicklich stoppte alles.

Durch die Lautsprecher meines Wiesels sprach ich dann:

Guten Morgen, Herr Hauptmann, sie und ihr Leute sind gerade in einen Hinterhalt gefahren und jetzt mausetot. Ihre Angehörigen werden umgehend von uns benachrichtigt, vielen Dank für ihr Verständnis!“

Klaus stieg aus und hetze tobend auf mich zu.

Du hast sie wohl nicht mehr alle, du kannst doch nicht mit scharfer Munition auf die eigenen Leute schießen. Das werde ich dem Oberst melden!“

Na, jetzt bleib mal ruhig, damit schneidest du dir nur ins eigene Fleisch. Ich werde jetzt mit meinen Leuten weiter vorrücken und du schaust dir mal an wie man so was macht. Da kannst du als Panzergrenadier noch was lernen!“

Ich funkte dann an meinen Leute:„ So III Gruppe; wir rücken weiter vor, Richtung Innenstadt, alles wie gehabt“.

Zu Klaus sagte ich noch:„ Ich habe noch ein Rendezvous mit Bernd und Roland auf dem Markplatz. Du entschuldigst mich jetzt bitte!“

Mein Fahrer fuhr an, Klaus blieb stehen und schrie mir nach:„Du musst dich immer wichtig machen. Du dummes Arschloch!“

Ich konnte ihn ja versteh, aber andererseits wenn wir nun der böse, böse Feind gewesen wären, dann würde von seinem Haufen jetzt keiner mehr leben. Er hätte wohl selbst gerne ein paar Salven auf uns abgefeuert aber das war jetzt witzlos. Meine Gruppe rückte vorbildlich vor. Drei von den Fahrzeugen blieben stehen und sicherten von hinten. Sie waren bisher noch gar nicht entdeckt worden und Klaus hatte, in seiner Wut, nicht mal nachgezählt wie viele Fahrzeuge sich vor ihm befanden.

Er wollte gerade auf uns anlegen, da feuerten meine drei hintersten Wiesel nochmals je einen Schuss in die Luft.

Ich funkte daraufhin nach hinten:„Jetzt aber Schluss mit dem Unfug. Wir haben jetzt 33 Schuss für diese kleine Belehrung verballert, gib auf Klaus, du bist tot, wegwischen gilt nicht!“

Ein kleiner Insiderwitz.

Klaus und seine Leute waren total perplex. Wir hatten sie völlig übertölpelt und jetzt schlichen sie wie geprügelte Hunde hinter uns her.

Als ich dann in vorderster Reihe durch die Strassen fuhr, spähte ich ständig nach Scharfschützen oder sonstigen Schweinereien, die Leutnant Gieck eventuell für mich bereitgestellt hatte. Aber es war nichts zu sehen. So zogen wir dann weiter Richtung Marktplatz. Wir kamen fast zeitgleich mit Lehmanns Gruppe an. Oberst Löw wartete schon auf der Treppe des Rathauses. Er hatte ebenfalls eine Wintermontur an. Aber seine Haltung unterschied ihn doch gänzlich von den normalen Soldaten, die um ihn herum standen.

Natürlich hatte er den Kanonendonner gehört, der bis hierher gehallt war. Sehr ungehalten stapfte er auf mich zu und meinte:

Major Schneider, Hauptmann Trompeter, was war denn da los? Ich habe ein Feuergefecht vernommen. Davon war nichts befohlen worden. Ich wünsche eine plausible Erklärung!“

Klaus und ich sahen uns an und dann ging das Theater auch schon los. Klaus zeterte herum und Löw’s Mine verriet mir jede Menge Ärger. Mitten im Satz unterbrach er Klaus und sagte:„ Wir machen drin weiter, nicht hier vor den Mannschaften!“

Wir gingen also in das Gebäude hinein. In einem ehemaligen Büro ging es dann weiter. Löw nahm hinter dem Schreibtisch Platz und wir setzten uns davor. Klaus erzählte die Geschichte. Das wir ihn hinterhältig beschossen hätten. Zweimal hintereinander. Mit scharfer Munition!!

Löw sah mich entsetzt an und meinte:„ Das darf doch nicht war sein. Major Schneider, diesmal gibt es keine Entschuldigung, das ist einfach unentschuldbar, sie können doch nicht so dumm sein. Welcher Teufel hat sie denn da wieder geritten???“

Herr Oberst, es tut mit leid, ich bin wohl in meinem Eifer etwas übers Ziel hinaus geschossen“.

Etwas übers Ziel hinaus geschossen???“: fragte Klaus. „Du hast mich fast zu Tode erschreckt!“

Wieso haben sie das denn überhaupt gemacht, Major, wollten sie sich nur profilieren indem sie ihren Kollegen vorführen oder was? Ich frage mich ernsthaft wie ein Mann von ihrer Intelligenz sich zu einer so saudummen Aktion hinreißen lassen konnte? Ist da der Fallschirmjäger in ihnen durchgebrochen?

Ich saß ziemlich geknickt auf meinem Stuhl. Fehlte nur noch das mir die beiden jetzt noch eine Tüte auf den Kopf setzen würden und ich mich dann mit dem Gesicht in die Ecke stellen müsste!

Dann sagte ich etwas zögerlich:„ Also das war so. Ich habe mit meinen Leuten das Vorrücken geübt. Der Sinn der Übung war der, dass sich die Leute gegenseitig Deckung geben und nicht blindlings vor gehen. Man sieht ja was da alles passieren kann“. Den letzten Satz sagte ich nicht ganz ohne Ironie in der Stimme und schielte dabei zu Klaus.

Oberst Löw hatte einen ganz roten Kopf bekommen. Dann fing er an zu schreien:„ Ihr seit wohl beide nicht mehr ganz dicht!. Man könnte meinen das wäre euer erster Tag beim Bund. Die Befehle waren doch eindeutig, oder etwa nicht. Kein Mensch hat was von Hinterhalt und Schiessübungen gesagt. Ich begreife das nicht. Wir wollten doch bis hierher nur üben, wie man im Konvoi fährt und kein Manöver abhalten. Was denken sie warum wir morgen nach Baumholder verlegen und dort richtig üben??“

Klaus und ich sahen uns an und jeder dachte das der andere ein Idiot sei.

Löw tobte. Er regte sich einerseits auf das ich eigenmächtig gehandelt hatte und anderseits das Klaus so tölpelhaft in meinen Hinterhalt gefahren war. Schliesslich hätten da ja auch Franzosen stehen können und die hätten auch gefeuert ohne vorher Bescheid zu sagen. Andererseits was wäre passiert wenn sich eines der Geschosse verirrt hätte und dadurch jemand umgekommen wäre.

Das Ende vom Lied war dann folgendes.

Löw ging nach Draußen und ließ den ganzen Haufen antreten. Natürlich war in der Zwischenzeit das große Volksgemurmel ausgebrochen. Lehmann erfuhr von dem Zwischenfall und war ebenfalls etwas echauffiert von meinen Eskapaden.

Löw erteilte mir vor der versammelten Truppe einen strengen Verweis und tobte sich dabei richtig aus. Alles stand im Stillgestanden und sah zu mir, der ich vorne die Beschimpfungstiraden über mich ergehen lassen musste. Dann folgte die ausdrückliche Anweisung von Löw, dass niemand mehr schießen durfte und die Waffen deaktiviert werden sollten. Jeden Befehl eines Offiziers, gleich wer es auch sein möge, sei zu ignorieren.

Dann ließ der Oberst rühren. Wir, die Gruppenführer, sollten jetzt mit ihm eine Besprechung abhalten und die Truppe derweil das Material checken. Zu viert gingen wir also wieder in das Gebäude und Löw wollte von uns wissen wie wir vorgegangen waren und was sonst noch passiert war.

Mit Klaus fing er an. Er war, wie befohlen, auf der Landstrasse zum Warndtweiher vorgerückt und dann durch die Waldroute in Creutzwald eingedrungen. Löw hörte sich den Vortrag, der nicht viel Eigeninitiative erkennen ließ, an.

Dann fragte er:„Haben sie die Systeme überprüft und die Leute mal etwas üben lassen. Wie man sich verhält wenn was passiert?“

Wir haben einmal angehalten um ein paar fiktive Ziele ins Visier zu nehmen. Ansonst setzte ich den Schwerpunkt auf das zügige Vorrücken und das Erreichen des Ziels. Von Kampfübungen oder dergleichen habe ich weitestgehend Abstand genommen, war ja auch nicht befohlen worden!“

Danke, Hauptmann Trompeter“: sagte Löw lapidar und nickte dann zu Lehmann hinüber.

Der erzählte sinngemäß das gleiche. Auch er hatte sich zügig an den Fahrplan gehalten und jede unnötige Aktion vermieden. Wie befohlen!

Dann erzählte ich meine Geschichte. „Ich war, wie vorgesehen, querfeldein vorgerückt und hatte dabei permanent sichern lassen. War also etwas anders vorgegangen“.

Ich begründete dies damit, dass es doch wohl ein Unterschied sei, ob man über eine Strasse aufmarschiert oder über Wald und Flur. Die Leute hätten bei mir gelernt, wie man sich möglichst effektiv gegenseitig deckt und dabei im Gelände vorstößt. Um den Lerneffekt zu erhöhen und zu veranschaulichen, hatte ich dann angeordnet den gemeinsamen Feuerüberfall auf die I Gruppe zu unternehmen. Ich schilderte die Ereignisse in allen Einzelheiten und wies darauf hin, dass die I Gruppe nicht einmal in der Lage war die drei Wiesel zu entdecken, welche meinen Vormarsch von hinten sicherten. Abschließend sagte ich dann noch selbstbewusst:„Herr Oberst, ob Manövermun. oder scharf, meine Leute haben mehr gelernt als die von Trompeter oder Lehmann. Ist es meine Schuld, dass die Latte so niedrig lag. In fünf Tagen stehen wir im Kampf gegen einen überlegenen Gegnern; wollen sie denen auch Marschbefehle geben?“

Löw hatte sich meinen Vortrag angehört und schüttelte den Kopf. Er sagte dann bedächtig:

Schneider, pass mal auf. Ihre guten Absichten in ehren. Aber wir sind hier immer noch in einer Armee und nicht beim Betriebsmobbing in irgendeiner Firma. Wenn ich mir morgens die Mühe mache und euch MEINE Vorstellungen einer Übung näher bringe, dann brauchst DU nicht hingehen und katholischer als der Papst sein. Also ich fasse nun mal zusammen. Die Truppe verteilt sich jetzt auf die ganze Ortschaft und sie erläutern dabei die Grundlagen der Gefechtsführung. Wie man tarnt und sich gegenseitig sichert! Es wird weder geschossen noch sonst irgendein Zirkus veranstaltet. Das gilt besonders für die III Gruppe!!“

Jawohl, Herr Oberst“: sagte ich kleinlaut und die beiden anderen ebenfalls.

Löw zog daraufhin eine Karte hervor und rief nach Leutnant Gieck, der sich in der Stadt sehr gut auskannte.

Wir besprachen dann die „Besetzung“ der Stadt. Klaus bekam die Aufgabe den Südwesten zu übernehmen. Dort lag die Plattenbausiedlung für die Marokkaner. Das war schon vor dem Krieg eine trostlose Gegend ohne Perspektive und dazu menschenverachtend konzipiert. Die meisten Gebäude waren durch Brände zerstört worden und standen einsam und verlassen in der Gegend. Die Bewohner hatten sich gegenseitig umgebracht oder waren emigriert. Dort konnte man jetzt ungestört Krieg spielen. Lehmann bekam das Industriegebiet zugeteilt und ich sollte die Gebäude entlang der Route National 33 besetzen. Gieck stellte jeder Gruppe einen Zug Infanterie zur Seite, außer meiner III. Diese sollte ebenfalls etwas Erfahrung sammeln und an der frischen Luft die müden Knochen durchschütteln.

Die IV Gruppe unter Hauptmann Gruner und Schmitt wird gerade aufgestellt und stößt im Laufe der nächsten Stunde zu uns. Ich werde sie hier im Stadtzentrum verteilen“,: sagte Löw.

Nachdem das geklärt war entließ er uns . Zu mir sagte er dann noch:„Schneider, sie nicht, sie bleiben bitte noch einen kleinen Moment!“

Gieck zog die Tür hinter sich zu und ließ mich mit meinem Chef alleine.

Roland stand auf und begann zu erzählen:„Jetzt pass mal auf Stephan, dein Temperament bringt dich entweder wieder vors Kriegsgericht oder unter die Erde. Kein Mensch hätte dich für unfähig oder feige gehalten, wenn du einfach nur durchgefahren wärst und den Markplatz als erster besetzt hättest. Statt dessen geht dir wieder mal der Gaul durch und du schießt auf die Gruppe deines Freundes und warum?? Wolltest du wirklich nur deiner Gruppe veranschaulichen wie man richtig vorrückt. Ich denke eher das dir meine Befehle nicht spektakulär genug waren und du unbedingt mit einer „brillanten“ Aktion glänzen wolltest. Dir reicht es nicht einfach nur zu gewinnen. Du musst immer derjenige sein, der dem Ganzen die Krone aufsetzt. Hör damit auf, du ruinierst dich damit nur selbst. Der Anschiss von eben tut mir echt leid, normalerweise macht an so was ja unter vier Augen und im stillen Kämmerlein, aber bei dir würde das gar nichts nützen. Du würdest nur „Jaja“ sagen und mit den Augen rollen. Außerdem habe ich als junger Fähnrich mal einen Streifschuss an der Schulter abgekriegt, weil einer meiner Ausbilder mir veranschaulichen wollte, wie es im Gefecht zugeht. Der Mann ist danach von mir und meine Kameraden ordentlich verprügelt worden. Unser Kompaniechef hat kein Wort darüber verlauten lassen. Der Ausbilder ist offizielle die Treppe runtergefallen und hat danach seinen Abschied eingereicht. Soviel dazu. Jetzt geh raus und mach mich Stolz dein Chef zu sein!“

Ich hatte mir den Vortrag angehört und ging mit einer völlig unpassenden Bemerkung hinaus: „Melde mich ab Herr Oberst“.

Es war mir anzusehen, dass ich mich ungerecht behandelt fühlte. Natürlich war ich auf mich selbst wütend und verdammten diesen Scheiß-Tag. Der Oberst hatte mich vor allen Leuten zur Schnecke gemacht und mir danach noch ein riesen Gespräch gehalten. Am liebsten hätte ich mich zu Ulla ins Bett gelegt und mich bei ihr ausgeweint, wie gemein wieder alle zu mir waren. Mein Löwenherz war schwer verletzt worden und ich hatte augenblicklich die Lust verloren überhaupt was zu tun. Ich suhlte mich in meinem Selbstmitleid und ließ die beleidigte Leberwurst heraushängen.

Draußen wartete meine Gruppe auf mich. Die anderen waren schon alle weg, nur sie standen noch immer hier rum und warteten auf mich. Sie merkten gleich woher der Wind wehte, als sie mein Gesicht sahen. Ich ging ohne Feuer in den Augen und ohne Haltung auf sie zu und sah so richtig eingeschnappt und lustlos aus.

Thiel fragte dann:„Herr Major, wir stehen immer noch hinter ihnen und gehen mit ihnen durch dick und dünn!“

Ach sein sie bloß still, ich hab die Schnauze so voll, das können sie sich gar nicht vorstellen. Am liebsten würd ich alles hinschmeißen und die Uniform ausziehen. Wär ich doch heut morgen bloß im Bett geblieben“.

In meiner Gruppe waren auch zwei junge Frauen eingeteilt worden. Sie kamen jetzt zu mir und wollten mich trösten. Das gab mir vollends den Rest. Ich schrie sie an, sie sollte sich verpissen und sofort die

Fahrzeuge besteigen und dann Abmarsch. Ich bekam einen kleinen cholerischen Anfall und schnauzte jeden an. Ich ließ meine ganze Wut an meinen Untergeben aus, obwohl die gar nichts dafür konnten. Es war alles meine Schuld aber ich konnte und wollte es mir nicht eingestehen.

Nachdem ich mich fünf Minuten lang, wie Klaus Kinski in seinen besten Zeiten, aufgeführt hatte, ging es mir besser. Aber das gute Verhältnis zu meinen Leuten war im Eimer. Den Rest des Tages ging es weiter nach Schema F. Wir besetzen den uns zugewiesen Bereich und spähten über Mauern in die Gegend. Mit Thiel & Schnitzler konnte ich noch normal arbeiten. Sie war unnötiges Gebrüll schon von früher gewöhnt. Als alle Wiesel in Stellung lagen, überlegten wir gemeinsam wie man die Tarnung verbessern konnte. In einer Stadt war das nicht ganz so einfach zu bewerkstelligen. Im Wald nimmt man halt Grünzeug und fertig; aber hier.

Wir kamen zu keinem brauchbaren Ergebnis, jede brauchbare Tarnung die in Betracht kam war entweder zu schwer oder schlichtweg zu umfangreich. Wir beschlossen daher die Tarnung außer Acht zu lassen und uns auf eine gute Auswahl der Stellungen zu beschränken. Hier und da tarnte wir die Fahrzeuge mit Wellblech, das wir fanden. Aber den beweglichen Turm und das Fahrzeug selbst ließ ich unbehandelt.

Nach etwa einer Stunde kam Löw zu uns und inspizierte unser Arbeit. Er konstatierte uns eine akzeptable Lösung des Problems und eine gute Verteilung der Fahrzeuge. Mit keinem Wort ging er auf etwas anderes ein und nachdem er alles in Augenschein genommen hatte, verließ er uns um seine Inspektion fortzusetzen.

Ich ordnete an, dass die Leute pausieren sollten. Ich trat dann vor meinen Trupp und lobte die Einsatzfreude und die Lernbereitschaft. Dann entschuldigte ich mich für meine Launenhaftigkeit und das ich meine Wut an ihnen ausgelassen hatte.

Thiel meinte dann:„Herr Major, ich glaube ich spreche im Namen aller, wenn ich sage, dass es menschlich ist Fehler zu machen und es gehört viel dazu sie sich für einen Fehler zu entschuldigen. Und noch was, wir haben die Schwuchteln vom I Zug komplett zersägt. Da kann der Oberst lamentieren wie er will, das soll uns erst mal einer nachmachen!“

Nein Thiel, der Oberst hat eigentlich recht, wenn er sagt, dass es falsch war. Nur um sich selbst zu profilieren und den starken Mann zu markieren darf man kein Menschenleben aufs Spiel setzen. Wir können alle froh sein, das niemand zu Schaden gekommen ist.

So und damit ist das Thema erledigt“.

Die Leute sahen sich gegenseitig an und wir wechselten das Thema. Einer von den Männern, ein 18 Jähriger Gefreiter wollte wissen was uns im Ruhrgebiet wohl erwarten würde.

Ich konnte ihm aber drauf auch keine genaue Auskunft geben. Wahrscheinlich viele Ruinen und 30 Meter hohe Gegner. „Also die Steinschleuder nicht vergessen“: witzelte ich.

Ich fand den Vergleich witzig und passend zugleich. Der Wiesel war ein echter Winzling konnte aber trotzdem sehr hart zuschlagen. Die Aliens waren riesig und schier unverwundbar aber gerade weil sie so riesig waren, konnte man sie besiegen. Die ganze Konstruktion war zu kopflastig. Materialisierte Bürokratie, wenn man so will.

Ich hatte meine gute Laune wieder und mein Trupp war froh darüber. Ein brüllender Löwe ist auch eine wirkliche Plage. Nach etwa einer halben Stunde kam dann über Funk der Befehl zum Abrücken. Wir sollten über die Route, die Klaus genommen hatte, entlang des Warndtweiher, zurück fahren. Wir bestiegen die Fahrzeuge und warfen die Motoren an.

Über Funk gab ich den Befehl:„Wir sammeln uns jetzt auf der Hauptstrasse und fahren dann gemeinsam durch den Wald. Es hat sich nichts geändert an der Vorgehensweise. Die erste Gruppe wird von mir, die zweite von Oberleutnant Schnitzler angeführt“.

Die Fahrer starteten die Motoren und die Ketten gruben sich durch den Schnee. Klaus kam von oben über die Strasse angebraust und ordnete sich hinter uns ein. Er sollte unseren Hinweg nehmen und querfeldein zurück fahren. Wir bogen dann rechts ab und nahmen den Waldweg. Immer hübsch die Umgebung beobachtend und auf der Hut. Als wir am See vorbei kamen sprang mir dann auf einmal ein Trupp Rotwild vor die Karre und mein Fahrer ging in die Eisen.

Das war aber knapp, mein Lieber“: sagte ich zu ihm. Hinter uns war ebenfalls alles in die Eisen gegangen und Schnitzler rief über Funk durch; was los sei.

Ich schilderte ihm den Vorfall und dann ging’s wieder weiter. Der Rest der Fahrt war Routine und verlief ohne besondere Vorfälle. An der Kreuzung zum Hof traf ich dann auf die anderen. Klaus war schon in der Kaserne, hinter ihm war Lehmann und dann folgten Gruner mit der IV und dann wir von der III. In der Garage war alles aufgeräumt worden und die Mechaniker warteten schon auf uns. Nach diesem ersten Einsatz war erst mal eine Überprüfung angeordnet worden. Erstaunlicherweise war kein Defekt bei den Fahrzeugen aufgetreten. „Sehr ungewöhnlich“: dachte ich bei mir. Normalerweise ist die Armee der beste Beweis für die Existenz von Murphys Gesetzt.

Aber wie auch immer. Ich entließ die Besatzungen zum Einnahme der Verpflegung und der Order sich danach unverzüglich wieder hier, in der Garage einzufinden. Sie sollten den Mechanikern zusehen, wie man so einen Wiesel zerlegt und die Waffen reinigt. Ich selbst wurde von Löw, zusammen mit den anderen Offizieren, in den Besprechungsraum zitiert um dort eine Bilanz zu ziehen.

Die Küche hatte uns ein Paar belegte Brote zusammen geklatscht und es gab Milch dazu. Löw kaute auf einem Schinkenbrot mit Salat rum und in den Esspausen referierte er.

Bis auf die unnötige Aktion von heute morgen, die wir alle jetzt vergessen wollen, hat die ganze Sache recht gut geklappt. Die Truppe macht beherzt und mit viel Elan mit. Das ist ja schon die halbe Miete. Das neue Waffensystem, besser gesagt die neuen, der Wiesel IIIB & C, sind hervorragend für unsere Zwecke geeignet. Kompakte Bauweise und zukunftsorientierte Technik, die sogar funktioniert. Das ich das noch erleben durfte!!!“,: sagte er und bekreuzigte sich.

Ich musste lachen über so viel Ironie, wenn man bedenkt welchen Stellenwert die Qualität einer Waffe im Kampf hat!

Dann erzählte er uns wie es weiter gehen sollte.

Die Wartung der Fahrzeuge wird bis etwa 21.00 Uhr dauern, wie fit sind die Leute noch. Was denken sie?“ Er sah mich an und dann wanderten seine Augen entlang jedes einzelnen Offiziers.

Ich sagte:„Ich denke es ist genug für heute, ich lasse meine Leute direkt nach dem Essen an der Wartung teilnehmen. Die weitere Ausbildung sollte morgen und übermorgen fortgesetzt werden. Obwohl ich bezweifle, dass eine solche Übung überhaupt durchführbar ist. Außerdem geht dann nur unnötig was kaputt und die Leute sind total geschlaucht wenn es dann wirklich losgeht!“

Was meinen sie Voss?: sagte Löw.

Hmmh, ich denke auch es wäre besser wir gehen ruhig und besonnen vor und zeigen den Leuten noch den etwas technisch anspruchsvolleren Teil. Etwa 25% von den Rekruten hat einen Metallberuf erlernt oder studiert bzw. war gerade dabei. Denen sollte man auf jeden Fall etwas zeigen. Kann nie schaden gutes Personal dabei zu haben!“

Lehmann sagte dann:„Ich schließe mich der Meinung meiner Kameraden an Herr Oberst. Ich habe für meine Leute ebenfalls eine Teilnahme an der Inst. verordnet. Falls sie mit ihrer Frage auf eine Nachtübung hinauswollten“.

Oh, Lehmann sie können wohl Gedanken lesen. Es stimmt. Damit haben sie mein Dilemma beim Namen genannt.

Uns fehlt die Zeit für eine richtige Vorbereitung. Was sollen wir tun? Wir müssen eine Nachtübung abhalten, die Zusammenarbeit mit den anderen Einheiten einstudieren und dazu noch einigermaßen frisch an der Ruhr ankommen“.

Aber das sind ja gleich drei Wünsche auf einmal, das geht aber nicht!“: laberte ich in die Runde hinein.

Alles lachte und klopfte sich auf die Schenkel. Lehmann hätte sich fast an seiner Milch verschluckt.

Bitte keine Kalauer, Schneider. Was sollen wir denn jetzt machen?“

Was machen den die anderen, in Merzig und Zweibrücken?“

Die fahren sich auch erst mal mit den neuen Geräten ein, aber das ist dort etwas anderes. Das erfahrenste Personal haben wir durch die letzten Gefechte verheizt. Die beiden anderen Bataillone hatten prozentual gesehen weniger Verluste und sogar noch ausgebildete Leute von uns abgezogen!“

Wenn wir an der Ruhr stehen sind wir alle Neulinge!“: bemerkte Gruner.

Wir können ja heute nacht noch mal kurz raus für 2-3 Stunden und pennen dafür bis um acht Uhr. Die Piloten können sich ausruhen und fliegen uns morgens Vormittag nach Baumholder. Da üben wir einen Tag lang und danach geht’s direkt an die Ruhr. Bleiben noch zwei Tage zum einleben und orientieren!“

Ist ein passabler Kompromiss, alles ein bisschen aber nichts richtig!“

Den Rest werden wir später ihm Einsatz lernen. Jedenfalls haben die Leute alles mal gesehen und gemacht. Die Routine kommt dann schon mit der Zeit. Wenn die Sache klappt ist es sowieso egal und wenn nicht erst recht!“: dozierte Gruner.

Löw schnappte sich ein weiteres Schinkenbrötchen und meinte dann:„So sieht’s aus. In ein paar Tagen geht’s los. Was wir falsch gemacht haben wissen wir erst hinterher. Hauptmann Gruner, Hauptmann Trompeter ich nehme an sie haben vor ihre Leute ebenfalls an den Wartungsarbeiten teilzunehmen lassen!“

Klaus wurde etwas rot im Gesicht während Gruner entgegnete:„Natürlich Herr Oberst, werde selbst nach dieser Besprechung daran teilnehmen, ich muss ja die Leute einweisen!“

Und was ist mit ihnen Hauptmann Trompeter?“

Ähm, ich dachte das machen die Mechaniker, ich hab meinen Leuten dienstfrei gegeben. Sie sollen sich ausruhen“.

Von „Dienstfrei“, kann keinen Rede sein, ihre Leute werden zusammen mit den Anderen an der Wartung teilnehmen, danach geht es raus an die frische Luft“.

Jawohl, Herr Oberst!“

So damit ist die Besprechung beendet, Major Schneider sie übernehmen das Kommando wieder, ich muss noch nach Merzig. Wir sehen uns dann morgen in Baumholder“.

Jawohl, Herr Oberst!“

Wir standen alle auf und verabschiedeten uns von Roland.

Ich schnappte mit noch eines von den Käsebroten und kippte etwas Milch hinterher.

Draußen begann es wieder etwas zu schneien. Der Mercedes stand vor der Tür und wartete auf den Oberst. Wir standen Spalier entlang des Wegs und grüßten unsern Chef zum Abschied. Gruner und Lehmann gingen danach zur Garage um die Männer zu beaufsichtigen und anzuleiten. Ich sagte ihnen, wir, ich und Klaus, kämen gleich nach.

Sie waren beide kaum außer Hörweite, da begann Klaus schon mit seinem Geschwätz.

Sag mal, was sollte das heute morgen, bist du jetzt völlig durchgedreht. Am liebsten hätte ich dir eine reingehauen!“

Du,.. ich habe meinen Anschiss dafür bekommen und verspreche dir, dich nicht wieder vorzuführen!“

Was heisst hier vorgeführt, wenn ich gewusst hätte das..“

Hätte, hätte, wenn der Hund nicht geschissen hätte, dann hätte er den Hasen noch gekriegt. Jetzt reg dich ab und lass uns zu unseren Leute gehen!“

Und wenn ich keine Lust habe. Was dann?“ „Dann kannst du mich am Arsch lecken und dir hier in der Nase bohren. Deine Abneigung gegen jede Art von Arbeit ist ja nichts neues?“

Was soll das heissen?“ „Du hast mich schon verstanden. Du bist nicht belastbar, warst es noch nie und wirst es auch nie sein. Sowie sich eine Gelegenheit zum Verdrücken bietet, hast du sie garantiert als erster entdeckt und genutzt!“

Das muss ich mir von dir nicht anhören. Du hast die Arbeit auch nicht erfunden und brauchst dich hier gar nicht so als Arbeiterdenkmal aufzuspielen!“ „Das kannst du ja alles mit deinem Friseur ausdiskutieren, du entschuldigst mich jetzt bitte. Ich muss mich als Vorbild aufspielen und das „gute“ Beispiel mimen“.

Ohne weiter mit Klaus zu streiten ging ich einfach weg. Er blieb mit Stephen stehen und regte sich noch etwas über mich auf. In der Garage herrschte wie immer hektische Betriebsamkeit. Meine Leute zerlegten und reinigten unter Aufsicht von Gruner und ein paar anderen Inst. Spezialisten die MKs.

Wie erwartet gab es natürlich ein paar Kleinigkeiten an den Fahrzeugen, die behoben werden müssten. Schrauben wurden nachgezogen, optische Geräte neu justiert und natürlich Treibstoff ergänzt. Bei den älteren Modellen gab es natürlich mehr Verschleißprobleme. Die ließen sich aber relativ leicht beheben.

Bei der Inspektion meines Führungsfahrzeugs machte ich natürlich selbst mit und ließ mir von den Mechanikern einiges erklären. Ich muss gestehen, dass ich nicht viel Ahnung von Motoren und Elektronik habe. Nobody’s perfect. Mein Fahrer allerdings war vor seiner Militärzeit gerade dabei eine Lehre als Kfz-Schlosser zu machen und stand kurz vor der Gesellenprüfung. Sein Name war Tobias Lechner. In zwei Tagen würde er 20 werden. Den Dienst an der Waffe leistete er freiwillig und mit viel Freude. Mit seinem technischem Verständnis und seiner Erfahrung stand er hier in der Werkstatt weit über mir. Er merkte wohl, dass ich ihm nicht viel erzählen konnte, er mir dafür aber um so mehr. An unserem Dienstverhältnis änderte das zwar reiflich wenig, dafür steigerte es sein Selbstbewusstsein ungemein. Zu wissen, dass es etwas gab worin er besser war als ich.

Aber er rechnete mir hoch an, dass ich ihm half und nicht, wie das Vorgesetzte gerne tun, ihn bei der Arbeit beobachtete und auch noch ständig gute Ratschläge verteile.

Nach etwa drei Stunden waren wir mit allem fertig. Die anderen Fahrzeuge waren ebenfalls soweit überprüft worden. Von Klaus und seinem Trupp hatte sich niemand blicken lassen.

Lehmann, der mich darauf ansprach, sagte ich:„ Bernd, ich glaube du siehst mal nach Klaus. Er hat wohl gerade ein kleines Motivationsproblem, geh doch bitte mal zu ihm und erklär ihm sinngemäß den Befehl von Oberst Löw. Wenn ich das mache passiert sowieso nichts!“ „Werd ich machen. Unter uns, ich kann verstehen, dass er mit dir ein Problem hat, aber deswegen darf die Arbeit nicht liegen bleiben und Befehle missachtet werden!“

So trottet Bernd zum Stabsgebäude um Klaus zu suchen.

Ich sah mir derweil meine kleine Armee an. Jetzt standen hier 7 Wiesel I, 23 Wiesel IIIB und 10 Wiesel IIIC. Wer hätte gedacht, dass ich mal Chef über 40 kleine Panzerchen werden würde. Den Wiesel IIIC sah ich mir dann noch genauer an. Gruner kam zu mir und schwärmte mir die Ohren voll, wie modern und toll das neue System doch wäre. Es sah in der Tat sehr futuristisch aus. Am Turm waren links und rechts je eine Panzerabwehrrakete angebracht. Mittig links war das MG und rechts die Optischen Geräte. Neben diesem neuen Modell wirkte die erste Version völlig veraltet. Gruner sprach mich dann noch wegen der Schiesserei an. „Sie hätten sich nicht so eine Blöße geben sollten Herr Major, das hat ihrem Ruf schwer geschadet“.

Ja, ich weiß. Aber es hat mich einfach gereizt mal auszuprobieren ob etwas klappt oder nicht. Nur davon reden kann ja jeder!“

Is klar, aber gleich mit scharfer Munition. Das ist etwas heftig!“

Wie dem auch sei. Ich habe meine Zigarre dafür bekommen, jetzt sehen wir weiter. Sobald die Leute von der Ersten mit ihrem Chef hier eintreffen, werden wir unsere kleine Nachtübung starten“.

Ich sah auf meine Uhr. Es war 19.45 Uhr. Wir lagen bestens in der Zeit. Es war schon dunkel draußen und der Schneefall hatte fast aufgehört.

Zu den Mechanikern sagte ich, dass jeder der nichts mehr zu tun hätte, jetzt schlafen gehen sollte. Sie sollten sich ausruhen um nach unserer Rückkehr wieder fit zu sein. Nach etwa zehn Minuten kam Bernd alleine zurück. Er sagte mir, dass Klaus und sein Zug an der Übung nicht teilnehmen werden und statt dessen lieber „ruhig machen!“.

Ich sah Bernd völlig fassungslos an und meinte ziemlich laut:„ Ist in Ordnung, wenn dieser Faulenzer keine Lust hat, dann soll er im Bett liegen bleiben. Ich werde Oberst Löw darüber Meldung machen, soll der sich darum kümmern“.

Du willst das so einfach durchgehen lassen. Wie soll ich meinen Leuten erklären warum sie jetzt üben sollen, während sich Klaus auf die faule Haut legt“.

Wenn sie lebend nach Hause kommen wollen, werden sie es wohl über sich ergehen lassen müssen. Den

I Zug soll ein anderer führen. Nimm einen von deinen Leuten, einen der das kann“.

Ich hatte kaum ausgesprochen da kam Klaus mit seinem Trupp schon an. Lehmann und ich waren jetzt vollends irritiert und ich fragte:„ Die Arbeit ist schon erledigt, eure haben wir gleich mitgemacht. Was wollt ihr noch hier!“

Klaus kam zu mir und nahm mich auf die Seite.

Du hör mal, ich hab mit Stephen gesprochen und na ja las uns die Sache vergessen und wieder Freunde sein. Ich hab mich wohl auch nicht ganz korrekt verhalten und na jedenfalls wir sind jetzt wieder da und machen bei der Nachtübung mit“.

Ich reichte ihm die Hand und sagte:„Alles klar, dann kann’s ja losgehen“.

Dann setzte ich noch den Rest der Leute davon in Kenntnis. Bisher dachten die ja alle es wäre jetzt Feierabend. Die Aussicht nun noch mal für ein Paar Stunden raus zufahren war keineswegs erheiternd. Die Leute waren genervt von dieser Schikane, sie empfanden es als wenig sinnvoll und unnötig. Nichtsdestotrotz mussten sie mitmachen. Ob sie wollten oder nicht. Und so blieb es bei den üblichen halblauten Maulereien und Bemerkungen.

Wie schon heute morgen so fuhren wir auch jetzt wieder Richtung Creutzwald. Leutnant Gieck meldete ich über Funk, das wir noch mal vorbei schauen würden, dann fuhren wir an.

Gruner fuhr jetzt die Strecke entlang des Warndtweihers, Klaus und ich schlugen uns über Merten durch und Lehmann übernahm die querfeldein Tour.

Es führen zwei mögliche Wege vom Warndthof nach Merten. Einer davon war die Landstrasse von Differten nach Überherrn und die andere verlief geradeaus vom Hof durch das Industriegebiet. Ich nahm letztere und Klaus die andere Route.

Links und rechts der Strasse waren die Felder des Hofes auf denen noch tiefer Schnee lag. Ich ließ meinen Trupp wieder auffächern und auf der riesigen Fläche verteilen. Das Manöver klappte einwandfrei und ohne große Erklärungen meinerseits. Durch die Optik meines Nachtsichtgerätes war nicht viel zu sehen. Alles war duster und von einer öden Monotonie.

Um den Reiz etwas zu erhöhen sagte ich dann in mein Funkgerät:„So Leute, damit ihr was davon habt, machen wir wieder eine kleine Renneinlage. Bis zum Rand des Feldes dürft ihr auf die Tube drücken. Eins zwo drei und Gas“.

Meinem Fahrer gab ich dann ebenfalls ein Zeichen und er drückte auf die Tube. Wir beschleunigten und der Fahrtwind blies mir heftig ins Gesicht. Ich hörte, dass die anderen ebenfalls aufdrehten und so fetzte unser Pulk über den Schnee. Nach etwa 1600 Metern mussten wir leider wieder abbremsen und formieren. Die anderen setzten sich wieder hinter mich und wir fuhren mit normalem Tempo weiter. Rechts und links der Strasse waren unter tiefem Schnee, versumpfte Nasswiesen mit Bäumen und Sträuchern. Ich befahl über Funk:„Jetzt langsam in die Wiesen rechts und links ausweichen. Bei nächster Gelegenheit Deckung suchen und in Stellung gehen!“

Mein Fahrer zog rechts in den Graben und dann in die Pampa. Hinter uns verteilten sich die Anderen im Reißverschlussverfahren entlang der Strasse. Es dauerte etwa zwei Minuten bis alle ihre Waffentürme ausgefahren hatten und beobachteten. Zu sehen gab es natürlich nichts.

Aber ich konnte durch mein Nachtsichtgerät sehen, dass alle Wiesel in guten Positionen lagen, schön verteilt und emsig die Köpfe drehend. Dann gab es einen kleinen Intelligenztest.

Ich ließ die Besatzungen über Funk erklären wo sie sich befänden und in welche Richtung sie gerade blickten. Es war natürlich klar, dass einige durchfielen und sich nicht bewusst waren wo Norden und Süden lagen. Ein Blick auf den Kompass klärte die Sache dann. Dann verteilte ich Aufgaben. Ich nahm meine Liste hervor mit den Namen der einzelnen Fahrzeuge und gab ihnen dann einzelne Befehle.

z.B. :

Wiesel IV, hier Wiesel I. Sie fahren jetzt 100 Meter vor in Richtung auf das Gebäude neben der Strasse, dort beobachten sie alles was westlich liegt und melden mir was sie sehen!“

Wiesel IX und X. Sie kommen nach vorne und fahren bis zur nächsten Kurve voraus und decken sich dabei gegenseitig!“

usw. In diesem Schema schickte ich die Leute dann durch die Gegend.

Natürlich war Klaus vor uns in Merten, aber das interessierte mich nicht. Meine Leute sollten in einer Woche mehr draufhaben als nur geradeaus fahren.

Hinter der ehemaligen Grenze lag dieser besagte Ort. Ein verschlafenes Nest ohne großen Wert. Die Gegend war auch hier ländlich und verträumt. Einige Bäche liefen durch die Wiesen und Auen und zwischen den Ortschaften lagen weitläufige Wälder.

Ich beschloss hier eine kleine Tour durch den Wald zu machen und dabei vielleicht das Wild zu beobachten. Zuerst kamen wir dabei an eine kleine Brücke, die am Ortsrand von Merten lag und über einen etwa 1,40 breiten Bach verlief. Da sie zu baufällig für unsere schweren Fahrzeuge war, mussten wir den Bach so durchfahren. Ich ließ die anderen anhalten und gab meinem Fahrer die Order; den Bach rechts neben dem Brücke zu durchqueren.

Ich selbst stieg aus und ging vorne neben ihm her um mir einen besseren Überblick zu verschaffen. Die Ketten rasselten und der Motor brummte als Tobias, mein Chauffeur, Gas gab. Bedächtig und gleichmäßig rollte der Wiesel seitlich neben die Brücke und kippte dann etwas nach vorne. Das Ufer verlief schräg entlang des Wasserlaufs und war etwa einen halben Meter tiefer als der Weg. Der Eispanzer, der über dem Wasser lag zerbrach unter der schweren Last, die sich jetzt über ihn wälzte. Auf mehreren Metern brach das Eis auf und gab den Blick frei auf das darunter fließende Wasser. Die Ketten wühlten sich in den Grund des Baches und schoben den Panzer immer weiter vor. Auf der anderen Seite ging es wieder steil hoch und Tobi musste Gas geben um die Steigung zu überwinden. Hinter ihm sah man jetzt das aufgewühlte Gemisch aus Wasser, Eis und Schlamm. Zwei Kettenspuren verliefen tief durch den Boden. Von einem Ufer zum anderen. Ich ging zu meinem Kommandofahrzeug und sah wie das Wasser von den Laufrollen und der Kette ablief. Der Moder klebte teilweise noch daran und würde die Jungs in der Werkstatt nachher bestimmt sehr beschäftigen.

Sonst war alles in Ordnung. Tobi meinte, dass die Durchfahrt kein Problem gewesen sei und ich die anderen jetzt rüberschicken könne.

Ich sah mir nochmals die Übergangsstellen an und winkte den anderen danach zu, sie sollen einzeln nacheinander den Bach durchqueren. Jedem Wiesel, der dies dann geschafft hatte, wies ich eine Position zu, wo er warten und beobachten sollte, bis die übrigen das andere Ufer erreicht hätten.

Es dauerte insgesamt etwa zehn Minuten bis alle drüben waren. Dann stieg ich wieder in mein Kommandofahrzeug und gab über Funk den Befehl zur Weiterfahrt. Wie gehabt fuhr ich vorneweg und hinter mir folgten die anderen Helden. Mitten im Wald ließ ich dann noch einmal ausschwärmen und Stellung beziehen.

Wiesel VI alias Uffz. Thiel hatte eine Eule oder einen Uhu entdeckt und beobachtete ihn durch sein Nachtsichtgerät.

Den Rest der Fahrt ließ ich ruhig angehen und so tuckerten wir gemächlich durch den Wald.

Nach etwa 1½ Kilometern kamen wir an einer Landstrasse heraus. Wir bogen nach links Richtung Creutzwald und brausten dann ohne weiteren Zwischenstopp bis zum Marktplatz durch. Dort warteten schon alle auf uns und darauf das es weiter ginge.

Statt selbst was auf die Beine zu stellen haben sie lieber gewartet auf den Mann mit dem Programmheft.

Mein Trupp verteilte sich an den Zufahrtsstrassen sicherte erst mal ab. Ich fuhr mit meinen Kommandofahrzeug in den Mitte des Marktplatzes und gesellte mich zu den drei wartenden Gruppenführern.

Mahlzeit die Herrn, na alles nach Plan verlaufen?“

Alle nickten und Gruner fragte:„Wo waren sie eigentlich die ganze Zeit?“ „Ich habe einen kleinen Bach durchfahren lassen und bin dann in den Wald gefahren um mir die Eulen anzusehen“.

AH so, und wie geht’s jetzt weiter?“.

Wie gehabt, jede Gruppe nimmt die Position ein, die sie heute mittag schon inne hatte und dann machen sie alles noch mal, nur im Dunkeln. Ganz einfach“.

Hoffentlich passiert nichts, die Leute haben ja noch wenig Erfahrung!“ „Die sammeln sie jetzt, außerdem ist im Dunkeln auch gut Munkeln. So jetzt haben wir genug gequasselt, ihr drei fahrt jetzt los, ich fahre als letzter. Wenn ihr mit allem fertig seit dann geht‘s einfach zurück. Wo und wie überlasse ich euch. Jeder ist heute Nacht selbst seines Schicksals Schmied. Wir treffen uns in spätestens zwei Stunden wieder zu Hause. Also carpe noctem!

Mit diesen Worten entließ ich die drei von der Tankstelle.

Ich selbst gab über Funk an meine Leute durch:

So Party people in the House! Wir warten bis die anderen den Platz geräumt haben und dann begibt sich jeder an die Stelle, wo er heute mittag schon mal stand. Wenn sie nicht mehr wissen wo das war, suchen sie sich was nettes in der Umgebung. Von jetzt an bis zum Ende der Übung herrscht absolute Funkstille, Ausnahmen nur in Notfällen. Also Leute strengt mal euren Hirnkasten etwas an und blamiert den Onkel nicht“.

Ein Kichern und Lachen schallte über den Platz, bis der Lärm der Motoren jedes menschliche Geräusch übertönte. Die Panzer setzten sich in Marsch und als alle weg waren, fuhren auch wir an. Gieck sah sich das ganze Treiben aus dem ersten Stock des Rathauses an und war froh bald wieder an der Matratze zu horchen.

Für mich begann jetzt die zweite Hälfte der Nachtübung. Alles verlief reibungslos bis auf eine kleine Anekdote, die ich ihnen nicht vorenthalten möchte.

Wie schon mehrfach erwähnt, waren auch einige junge Damen in unserem Team und schlugen sich auch recht wacker. Eine von ihnen hiess Susanne Brecht, sie war 21 Jahre alt und sehr attraktiv. Sportliche Figur, die Oberweite eine Nummer kleiner als die von Ulla und kastanienbraune Haare. Dieser heiße Feger war von Stephen für die Panzerabteilung vorgesehen. Die Ausbildung hatte sie mit Bravour gemeistert und sich auch auf dem Schiessstand schon einen Namen gemacht.

Jedenfalls war sie in meiner Gruppe und steuerte den Wiesel Nr.II im Rang eines Obergefreiten OA. Ihr Schütze hiess Guido Leistner und war ebenfalls 21 alt. Er war eher unauffällig was die Leistung angeht, aber dafür ein recht fescher Bursche.

In dieser Nacht muss Susanne kurz vor ihrem Eisprung gewesen sein und entsprechend hatte sie Bedarf nach einer Vaginalmassage mit Eiweißeinlage durch ihren Schützen.

Nachdem ich mit meinem Fahrzeug Position bezogen hatte, beobachtete ich etwa zehn Minuten auf dem Bildschirm das Treiben meines Haufens. Dann stieg ich aus und machte zu Fuß einen kleine Runde. Da ich die Nummer „verkehrt“ herum abging kam ich als letztes zu Wiesel Nr.II.

Noch bevor ich etwas sah, hörte ich schon leises Stöhnen und rhythmisches Klatschen. Da ich selbst vom Fach war, konnte ich mir schon denken was da vor sich ging. Ich wusste nicht genau was ich tun sollte, alles ignorieren und einfach weiter gehen oder neugierig nachsehen.

Vielleicht konnte man da noch was lernen? Da ich schon immer etwas neugieriger als der Durchschnitt war, entschied ich mich für letzteres. Im Halbdunkeln konnte ich die beiden dann sehen. Sie trieben es wild im stehen hinter dem Fahrzeug. Sie klammerte sich mit den Beinen um ihn und er hielt ihre Arschbacken fest. Ihr Becken klatschte immer wieder gegen seines bis er sie dann auf den Rücken legte und sie in alter Missionarsmanier zum keuchen brachte.

Kameradschaftlich und human wie ich war, wartete ich bis sie fertig waren und sich von einander getrennt hatten. Dann ging ich näher heran um das Ganze dienstlich zu kommentieren. Als sie mich kommen sahen, wurden beide nervös. Ob ich etwas bemerkt hatte?

Guido fing sofort ein harmloses Dienstgespräch mit Susanne an und ignorierte mich.

Ja, genau da über dem Laufrad wo die Kette...“

Na, ihr Zwei. Wollt ihr vielleicht noch ne Zigarette oder soll ich in einer halben Stunde noch mal kommen?“

Da beide noch von der Bumserei rote Wangen hatten, viel ihre Scham nicht gleich auf.

Sie waren ziemlich baff von meiner direkten Art und Susanne stammelte:„ Herr Major, ich kann das alles erklären. Also es war so. Ich und der Guido also wir haben, wir kennen uns schon und da dachte ich äh wir, weil sie ja gesagt hatten nur beobachten..“ „Da dachten sie jetzt wäre der richtige Zeitpunkt für etwas Beckengymnastik. Wissen sie was da alles hätte passieren können?“ „Aber, Herr Major, wir sind ineinander verliebt und wo sollen wir denn sonst miteinander schlafen. Man ist doch nie alleine. Wir waren halt einfach furchtbar geil aufeinander und da ist es halt passiert!“: sagte Guido.

Ich musste schnaufen und war baff. Ich konnte die beiden ja verstehen. Wenn man sich Tag für Tag nicht aus dem Weg gehen kann und nur noch ans Einlochen denkt, da muss man dem Druck irgendwann mal nachgeben, sonst explodiert man einfach.

Ist gut, ich werde dafür sorgen, dass bei der Wehrbetreuung einige Zimmer für so schwere Fälle wie euch reserviert werden. Aber wenn ich euch zwei Schwerenöter noch mal beim Bumsen im Dienst erwische, dann werdet ihr getrennt. Einer nach Merzig und der andere nach Zweibrücken oder besser noch nach Bayern. Verstanden!?“ „Jawohl, Herr Major!“: sagten beide und gingen ins Achtung.

Ich ging mit einem Kopfschütteln weiter und beobachtete die beiden noch eine Weile mit dem Nachtsichtgerät. Scheinbar hatte ich sie ziemlich erschrocken, denn sie machten keinerlei Anstalten für weitere Aktivitäten.

Also schnappte ich mir das Funkgerät und dirigierte mein Kampf - Orchester danach noch etwas. Dann beendete ich die ganze Sache und wir fuhren nach Hause. Die Mechaniker übernahmen und wir gingen schlafen. Die anderen Gruppen kamen ebenfalls nach und nach an und alles legte sich aufs Ohr.

Am nächsten Morgen beim Frühstück erzählte ich Klaus und Stephen von dem „Vorfall“.

Da wir die ersten waren, konnten wir frei reden und unsere Witze darüber machen.

Klaus schlug sich auf die Schenkel lachte sich kaputt, Stephen überlegte kurz und meinte dann:„Ja, ja, die Brecht, das ist ein steiles Gerät. Der würde ich auch gern mal nen schönen Spruch ins Poesiealbum schreiben. Mit ganz viel Tinte! Äh ich meine Tipp-Ex.“

Ich fiel fast vom Stuhl vor Lachen und meinte nur:„He, du bist doch verheiratet!“ „Meinst du die Brecht ist eifersüchtig?“

Weiß nicht aber sie hat ja bereits einen Mann, außerdem ist sie zu jung. Gerade mal 21“.

Na zum Ficken reicht’s aber schon, wie man sieht. Aber egal. Ihr fliegt ja eh gleich weg und lasst mich hier wieder alleine“.

Ach du Armer, pass schön auf unseren Hof auf. Denk dran: alles sicherstellen was geht. Der Kram der hier rein kommt gehört danach der OV&P!

„OV&P?“

„Organisation Voss & Ploch“.

Dann kamen die anderen und wir mussten wieder ernsthaft werden. Wäre doch schade wenn man herausbekäme wer wir wirklich sind.

Tri Wars 2

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