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Tinki Zottelschaf

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Etwas stimmte nicht mit Tinkis Wolle.

Erstens wuchs sie viel zu schnell.

Zweitens derart gekräuselt, dass Tinki aussah wie ein Zottelschaf. Und das schon zwei Wochen, nachdem sie geschoren worden war.

Den Bauern freute das natürlich. Die Wolle von Tinki gab gehörig was her! Doch Tinki selbst war sehr unglücklich deswegen.

Sie wollte wie die anderen Schafe der Herde sein: kurzwollig-glatt und nicht so verzottelt.

„Es liegt an der Ernährung“, sagte Tante Miep. „Du darfst keine Krauseminze mehr fressen. Und von Stängeln nimm nur die geraden.“

Tinki versuchte es. Tante Mieps Rat bewirkte aber nur eines: Tinki wurde dünn und dünner und sah jetzt wie ein Zottelsack aus – auf vier hüpfenden Beinen!

„Versuch es mit kalten Bädern“, sagte Onkel Jo. „Das kalte Wasser zieht dir die Wollwurzeln zusammen – und in der Folge wächst die Wolle langsamer und glatter.“

Tinki probierte es. Aber die Kur bewirkte nur eines: Tinki bekam einen Bombenschnupfen und sah jetzt wie ein durchgeschüttelter Zottel aus – „Hatschiiiii!“

Von Ratschlägen jedenfalls hatte Tinki genug. Sie beschloss zur Selbsthilfe zu greifen: Mit einer Kämmung von Kopf bis Huf.


Dazu brauchte sie eigentlich nur eines zu tun: Sich an dem Drahtgitter zu reiben, das die Schafkoppel umgab. Und zwar ordentlich fest und rückwärts und vorwärts und seitwärts rundum. Gedacht, getan. Tinki sprang freudig zum Gitter. Drückte sich eng ran. Und rieb und wetzte, wetzte und rieb …

Arme Tinki! Ihre Kämmung bewirkte leider nur, dass sich Tinki im Maschendraht verfilzte! Ihr jämmerliches Blöken rief die anderen Schafe herbei. Auch Morino, der erst seit Kurzem unter ihnen war.


„Aha!“, brummte Morino. „Klarer Fall von Verzottelung.“ Und dann half er Tinki wieder freizukommen.

„Danke“, sagte Tinki.

Morino schaute sie genau an.

Dann sagte er: „Dein Zottelfell ist hübsch. Nur etwas lästig bei Maschendraht, nicht wahr?“

Tinki schluckte. Hatte Morino sie etwa beobachtet? Vorsichtshalber nickte sie nur verlegen.

„Da weiß ich was dagegen“, sagte Morino, „Zöpfe!“ Dann machte er mit Tinkis schüchterner Erlaubnis wunderschöne Zöpfe in ihr Fell.

Und allen gefiel’s.

Ach ja. Außer dem Bauern. Denn der musste vor der Schur Tinkis Zöpfe wieder mühsam entflechten.


Köpfchen muss man haben

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