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Eastonstraat 238

1068 JH Amsterdam/Niederlande

Hendrik Bronkhorst fragte sich, wie lange er wohl brauchen würde um sie ins Bett zu bekommen. Eine Stunde? Zwei Stunden?

Es spielte keine Rolle!

Im Grunde war er keineswegs versessen darauf mit der Puppe zu schlafen. Nicht an diesem Morgen. Die letzte Nacht hatte ihn stark gefordert. Aber so war es ja immer, wenn Emmas wilde Geilheit ihn zu Höchstleistungen anspornte.

Er schaute gähnend auf seine Uhr. Noch eine halbe Stunde. Was hatte ihn dazu bewogen, so früh vor dem Tor der Erziehungsanstalt aufzukreuzen? Er vermochte keinen Grund zu nennen. Er war einfach rascher durch den Amsterdamer Stadtverkehr gekommen, als er es erwartet hatte.

Er zog seine Brieftasche aus dem Sakko, warf einen Blick auf das darin liegende Foto und fragte sich, ob und wie sich das abgebildete Mädchen inzwischen verändert haben mochte. Die Aufnahme war zwei Jahre alt. Behauptete Emma. Sie sagte auch, dass Antje schön sei. Emma musste es wissen. Erstens besaß sie Geschmack und zweitens hatte sie Antje wiederholt im Fürsorgeheim besucht.

Er war neugierig auf das Mädchen, zugegeben, aber andererseits hatte er gewisse Bedenken mit ihr die Wohnung zu teilen. Schließlich hatte sie gestohlen wie ein Rabe. Emma hatte ihm klarzumachen versucht, dass das nur Trotzreaktionen gewesen wären, nichts wirklich Ernsthaftes.

Wenn diese Antje mich beklaut, setze ich sie auf die Straße, schwor er sich. Er wusste, dass die junge Frau bereits ein Kind hatte. Es befand sich in einem Heim, da man der Mutter das Sorgerecht abgesprochen hatte. Antje hatte das Kind mit Fünfzehn bekommen. Ihre Familie hatte sich damals empört von ihr abgekehrt. Kein Wunder, dass Antje auf die schiefe Bahn geraten und in der Fürsorgeerziehung gelandet war!

Hendrik Bronkhorst kurbelte gähnend das Seitenfenster seines gelben Sportwagens herunter, zündete sich eine Zigarette an und lies sich von den Klängen des Autoradios berieseln.

Er dachte mit wollüstigem Verlangen an Emma und schloss unwillkürlich die Schenkel, als er sich erinnerte, wie ihr warmer Mund sich saugend um seinen steifen, pulsierenden Penis geschlossen hatte.

Er kannte kein Mädchen, das die Kunst des Leckens wie Emma beherrschte. Sie war in der Lage, mit ihrer Zunge und ihren Lippen wahre Wunderdinge anzustellen. Selbstverständlich unterstütze sie dieses Wirken mit ihren schlanken Händen, die sich bald an seinem Hodensack, bald an seinem berührungssensiblen Gesäß oder irgendwo sonst auf seiner Haut zu schaffen machten.

Er hatte sich in der letzten Nacht einmal um Emmas Popo und zweimal um den Mund gekümmert. Ihre Scham war von seinen Fingern und seinem Mund verwöhnt worden, aber zu einem richtigen Koitus hatte es nach drei Höhepunkten nicht mehr gereicht.

Er bedauerte, dass er mit Emma nur im Bett glücklich sein konnte. Sobald er mit ihr unterwegs war, oder in einem Lokal saß fing sie an ihn zu langweilen. Sie hatte eine nette, warme Stimme, redete aber immerzu dummes, banales Zeug. Außerdem hatte sie nur die Mode im Kopf. Oder das Vögeln. Es war auf die Dauer langweilig und ermüdend, über nichts anderes mit ihr sprechen zu können. Was blieb, war das Bett. Dort gab es keine Enttäuschungen. Aber vielleicht würde auch das sich eines Tages ändern.

Hendrik gähnte abermals. Er hatte einen faden Geschmack im Mund. Wie viele Whiskys hatte er mit Emma getrunken? Hinter seiner Stirn war ein leichter, unangenehmer Druck. Typische Katererscheinungen!

Er wandte den Kopf. Das Tor der Anstalt öffnete sich. Ein Mädchen trat heraus, das einen Koffer und eine karierte Reisetasche bei sich trug.

Er stieg aus dem Wagen, lehnte sich mit einem Ellenbogen gegen das Dach und beobachtete gelassen, wie das Mädchen auf ihn zukam. Er nahm sich nicht die Mühe, ihr entgegenzugehen und zu helfen.

Sie stellte vor ihm Koffer und Tasche ab. Er bemerkte, dass sie etwas kurzatmig geworden war. Vielleicht lag es auch an der begreiflichen Nervosität, die sie in diesem Augenblick empfinden musste.

„Sind Sie Hendrik?"

Er nickte, gab ihr flüchtig die Hand und öffnete den Kofferraum. Das Mädchen legte die Gepäckstücke in den Wagen, dann setzte es sich neben ihn auf den Beifahrerplatz.

„Haben Sie eine Zigarette, bitte?"

„Im Handschuhfach", erwiderte er nur, startete den Motor und fuhr los.

Er fragte sich, ob er enttäuscht war. Emma hatte Antje als Schönheit bezeichnet, aber damit hatte sie eindeutig übertrieben. Antje war, wie er fand, bestenfalls guter Durchschnitt.

Vielleicht lag der eher negative Eindruck, den er von ihr gewonnen hatte, an ihrer Blässe und an dem völligen Fehlen von Make-Up. Ihr dunkelblondes Haar war strähnig und schulterlang. Sie trug eine lange, blaue Hose, einen weißen, losen Pullover und eine ebenfalls weiße Jacke, die vorne offen stand und gerade noch die Hüften bedeckte. Er sah, dass unter den Maschen des weiten Pullovers stramme Brüste saßen. Es schien, als würde sie von keinem BH gehalten; jedenfalls war ihm beim Herankommen des Mädchens das freie, herausfordernde Schwingen der üppigen Halbkugeln aufgefallen.

Antjes Gesicht war schmal, die Haut hatte eine fast transparent zu nennende Qualität. Ihm gefielen die großen dunkelblauen Augen mit den dichten, langen Wimpern. Auch der Mund war nach seinem Geschmack. Voll, weich und vielversprechend.

„Oh Gott“, sagte sie und holte tief Luft.

„Froh?"

„Ja", nickte sie. „Im Gegensatz zu Ihnen."

Er wandte den Kopf und schaute sie an, verwundert. „Wie kommen Sie darauf?"

„Sie machen keinen glücklichen Eindruck. Kann ich verstehen. Ich wette, Emma hat Sie dazu überredet, mich aufzunehmen. Jetzt möchten Sie das Ganze am liebsten wieder rückgängig machen."

„Die Wohnung ist groß genug", sagte er und hielt an einer Ampelkreuzung. „Wir werden uns nicht in die Quere kommen."

„Es ist ja nur für die ersten drei, vier Wochen, bis ich einen Job gefunden habe", sagte sie.

Die Ampel sprang auf Grün. Sie fuhren weiter.

„Machen Sie sich keine Gedanken", beruhigte er sie.

„Wie geht es Emma?"

„Danke. Sie lässt grüßen. Da sie arbeitet, konnte sie leider nicht mitkommen."

„Ist sie immer noch Anwaltssekretärin?"

„Ja."

,,Einen tollen Schlitten haben Sie!", äußerte Antje sich lobend und schaute sich in dem Wagen um.

„Das ist mein Handwerkszeug“, meinte er „Ich bin Autoverkäufer und handle mit dieser Marke."

„Emma sagte mir, dass Sie ein toller Mann seien", bemerkte das Mädchen.

Er verzog kaum merklich die Lippen. Sie wollte ihm schmeicheln, sich Liebeskind machen. Trotzdem musste er zugeben, dass ihre Worte ihm guttaten.

„Toll?", echote er ironisch. „Hat sie das wirklich gesagt?"

„Nicht nur einmal. Toll. Das war das Wort, das sie benutzte. Toll vor allem im Bett."

Er wusste nicht, ob er belustigt oder verärgert sein sollte. Es war gewiss angenehm, als Potenzprotz zu gelten, andererseits hasste er es, wenn man über seine Intimsphäre wie über das Wetter redete.

„Wie war das denn mit Ihnen, in der Anstalt, meine ich?", fragte er.

„Da wird fleißig gefickt", sagte sie. ,,Mehr, als die meisten sich träumen lassen. Natürlich ist es nicht erlaubt, aber da gibt es Aufseher, Wärter, Gärtner, Handwerker - einen ganzen Stamm von Männern, die umfallen, wenn man ihnen an die Hosen geht."

„Wirklich? Das ist nicht zu glauben...“

„Sind Sie jetzt enttäuscht? Ich kann nichts dafür, dass es dort so zugeht.“

Er wechselte lieber das Thema. „Antje Kruiningen, nicht wahr?“, fragte er. „Emma sagte mir, dass Sie entlassen wurde, weil Sie die Altersgrenze erreicht haben und nicht länger in der Jugendanstalt festgehalten werden dürfen.“

„Ja und nein. Ich bin vor allem wegen guter Führung entlassen worden.“

Er grinste. „ Sie haben sich also braver als die anderen gezeigt und nicht ständig gevögelt…“

„Ich hatte eine Freundin", sagte sie nur. „Sie kommt morgen aus. Sie wird mich besuchen. Das ist Ihnen doch Recht, ja? Noelle hat mich gebeten, also sie möchte die ersten Nächte mit mir in Ihrer Wohnung verbringen! Sie hat keine Bleibe, wissen Sie, sie muss sich erst etwas suchen...“

Ein erneuter Ampelstopp gab ihm Gelegenheit, Antje aufmerksam von der Seite zu betrachten. Er musste einräumen, dass ihr Profil sich sehen lassen konnte. Die Nase war klein, edel, geradezu klassisch. Noch besser gefiel ihm die Linie des Nackens. Doch, Antje hatte das gewisse Etwas! Auch wenn sie ein vorbestraftes Mädchen aus dem Fürsorgeheim war.

„Seid ihr lesbisch?“, fragte er. Es erschien ihm plötzlich töricht, Antje noch länger zu siezen.

„Ja. Was dagegen?"

Sie blickte ihm beinahe herausfordernd in die Augen. Er lachte leise.

,,Nein", sagte er, „aber ich wüsste gern, ob du diesen Trend beizubehalten wünschst. Nicht, dass es mich wirklich interessiert, aber du wirst verstehen, dass ich aus meiner Wohnung kein Liebesnest für zwei gerade aus der Anstalt entlassene Lesbierinnen machen möchte. Emma sprach von dir. Von zwei Mädchen ist niemals die Rede gewesen. Das kommt auch nicht in Frage. Schlag dir das aus dem Kopf."

„Es ist doch nur für einige Nächte!"

„Das kenn ich. Nach einer Woche heißt es dann noch ein paar Tage, und noch ein paar Tage. Nicht mit mir! Für so was bin ich nicht zu haben.

„Eifersüchtig?"

Er lachte kurz. „Ich habe Emma. Von den anderen ganz zu schweigen."

Er grinste zufrieden in sich hinein. Oh ja, Emma hatte schon Recht. Er war toll. Nicht nur im Bett, auch im Aufreißen immer neuer Talente. Das mochte an seinem Beruf liegen und den Möglichkeiten, die sich ihm boten.

Er verkaufte viel an Frauen. Wenn es sich um Zweitwagen handelte, lernte er die Männer oft gar nicht kennen, aber auch wenn eine Familienkutsche gekauft wurde, hatten die Frauen oft das letzte Wort - und wenn es auch nur um die Wahl der Wagenfarbe ging.

Manche bestellten ihn unter einem Vorwand zu sich. Es hatte Wochen und Monate gegeben, wo er seine Abschlüsse buchstäblich im Bett durchgesetzt hatte. Es machte ihm immer noch Spaß, auf diese Weise die Palette seiner Erfahrungen bunter zu gestalten, andererseits kam es in letzter Zeit immer häufiger vor, dass er sich damit den Appetit verdarb. Heute war es ähnlich, nur weil Emma ihn so hart rangenommen hatte, war er durchaus nicht scharf darauf, die attraktive Antje zu bumsen. Dass sie vorgab, lesbisch zu sein, störte ihn nicht. Die meisten Mädchen und Frauen hatten etwas von dieser Eigenschaft, aber sie wussten auch die Vorteile eines steifen, pochenden Männergliedes zu schätzen.

„Dir wird Noelle gefallen", sagte Antje.

„Schon möglich. Mir gefallen viele Mädchen. Trotzdem würde ich keine davon bei mir wohnen lassen. Dich nehme ich nur auf, weil Emma mich bekniet hat. Verdammt nochmal, hast du denn keine Antenne für das, was geht und was nicht geht? Zu Hause will man allein sein. Besonders ich. Ich kann nicht immerzu jemand um mich haben, das macht mich nervös. Diese Art von Zusammenleben ist nur dann möglich, wenn die Frequenz hundertprozentig stimmt. Mit Emma zum Beispiel wäre das auch nicht drin."

„Habt ihr euch verkracht?"

„Nein, aber sie geht mir manchmal auf die Nerven. Sie redet zu viel Unsinn."

,,Würdest du ihr das auch ins Gesicht sagen?"

„Das habe ich schon oft genug getan, aber sie lacht nur darüber. Sie weiß, dass sie eine Plaudertasche ist und keinen Tiefgang hat. Sie weiß auch, dass sie mich jederzeit mit ihrer geilen Möse von gelegentlich aufkommenden Trennungsabsichten abbringen kann."

Danach sprachen sie nur noch wenig. Unterwegs machte Hendrik halt. Er lud das Mädchen zum Essen ein. Sie verzehrte ein Salat mit gegrillter Hühnerbrust, genau wie er. Nachdem sie noch eine Tasse Espresso getrunken hatten, fuhren sie weiter.

Er wohnte im Westen der Amsterdamer Innenstadt in der Eastonstraat, direkt gegenüber dem Sloterpark. Er hatte in einem Altbau den gesamten Speicher erworben und zu einen schicken Dachgeschosswohnung ausgebaut.

Als Antje sich darin umschaute, war sie begeistert.

„Umwerfend!“, lobte sie. „Du hast Geschmack. Und offenbar auch das notwendige Kleingeld, um diesen Geschmack in Szene setzen zu können. Diese Wohnlage ist ziemlich teuer. Stammen die Bilder von dir?"

Er schüttelte den Kopf. „Ich habe keine künstlerische Ader. Meine Fantasie kann sich nur im Bett entwickeln. Und beim Autoverkauf. Sonst ist nicht viel drin."

„Im Bett?“, wiederholte sie lächelnd und wandte sich ihm mit strahlenden Augen zu.

Sie hatte die Hände in die Taschen der weiten, offenstehenden Jacke geschoben und holte tief Luft. Hendrik sah, wie ihre Brüste sich scheinbar dehnten und streckten, jedenfalls erschienen sie ihm plötzlich sehr viel üppiger und größer als vorher.

„Das möchte ich doch einmal ausprobieren", fuhr sie fort und befeuchtete sich die weichen, einladend geöffneten Lippen mit der beweglichen Zungenspitze. „Möchtest du mich ficken. Hendrik?"

Verdorbene Ehefrau!

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