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Moulin Rouge - Kinolabyrinth

Jakoministraße 25, 8010 Graz/Österreich

David Ambros starrte mit runden Augen auf die flimmernde Leinwand. Als er sah, wie sich Lenas Schenkel öffnete, bekam er einen trockenen Mund. Er war empfänglich für Filme dieser Art, aber diesmal blieb die gewohnte Erektion aus.

Er war fassungslos, schockiert, wie betäubt!

Lena Gillern als Hauptdarstellerin eines Pornofilms! Das war mehr, als er verkraften konnte. Er schluckte und beobachtete, wie der Mann mit einem fixiert wirkenden Lächeln zwischen Lenas Schenkeln niederkniete, wie er mit zwei Fingern ihre Schamlippen auseinander zog und lüstern mit seiner Zungenspitze über die Oberlippe strich. Dann kam die Großaufnahme: der blank rasierte, rotschillernde Eingang zu Lenas intimster Körperzone.

Plötzlich war die Leinwand von strahlendem Weiß überflutet. Der Film war gerissen. David Ambros legte eine Hand über die blinzelnden Augen. Verdammt, ausgerechnet jetzt! Der Vorführer entschuldigte sich. Ein Mädchen kicherte. Es verstummte jäh, als einige Männer sich nach ihr umschauten.

David Ambros zählte einunddreißig zahlende Gäste, fast ausschließlich Männer. Er versuchte sich vorzustellen, wie viele Leute täglich Lenas Selbstdarstellung sahen. Zweihundert? Oder mehr?

Er konnte es nicht fassen. Lena Gillern, die Frau seines Freundes, die von ihm bewunderte, schöne Dame der Grazer Gesellschaft produzierte sich als Pornostar!

„Weitermachen", rief jemand.

„Es tut mir leid", entschuldigte sich der Vorführer. „Die Spule ist nicht in Ordnung. Sie sehen jetzt einen anderem, fast noch schärferen Film…"

David Ambros stand auf. Er verließ den abgedunkelten Raum und setzte sich in der angrenzenden Bar an den Tresen. Eine nicht mehr ganz junge Blondine lächelte ihm in die Augen.

„Trinken wir was?", fragte sie mit samtig klingender Stimme. „Oder gehen wir nach oben?“

Es gab noch mehr blonde Mädchen im Lokal. Die meisten warteten nur darauf, dass sie mit animierten männlichen Gästen in eines der Zimmer gehen konnten, die im oberen Stockwerk lagen.

„Ein Bier, bitte", sagte er.

Als ihm die Blonde das Glas hinstellte, fragte er: „Wer dreht eigentlich die Filme? Den letzten, zum Beispiel?"

„Woher soll ich das wissen? Wir kriegen die Filme en bloc geliefert."

Er nickte, nahm einen Schluck aus dem Glas, zahlte und ging. Als er auf der sonnenüberfluteten Straße stand, war ihm zumute, als befände er sich in einer anderen Welt. Er kletterte in seinen Wagen und fuhr in die Grazer Innenstadt. Unterwegs vollzog sein Körper nach, was ihm während der Filmvorführung nicht gelungen war: er bekam eine Erektion.

David umklammerte das Lenkrad fester. Wie lange kannte er Jonas und Lena Gillern schon? Er rechnete nach. Drei Jahre! Drei lange Jahre, in denen er sich hoffnungslos in die gutgewachsene, mehr als attraktive Lena verliebt hatte!

Du warst ein Idiot, warf er sich vor. Ein Blinder! Du hieltest Lena für vollkommen, für eine liebenswerte, starke Persönlichkeit, für die schöne, kühle Frau eines Freundes, der du nicht zu nahe treten durftest und von der du meintest, dass sie gegen jede Form von Untreue immun sei.

Und nun musst du feststellen, dass sie sich wie die gemeinste Dame für lüsterne Betrachter produziert, für Onanisten und Verklemmte, aber auch für Männer wie du, die sich auf diese Weise aufputschen und anzuregen versuchten.

Lena Gillern, der Pornostar.

Er kam einfach nicht darüber hinweg. Was hatte sie bewogen, in dem Film mitzumachen? Sie besaß doch genügend Geld. Mehr als das! Sie befand sich in einer geachteten gesellschaftlichen Stellung, die sie auf diese Weise gefährdete und zu vernichten drohte. In diese Vernichtung würde, wenn das Ganze öffentlich bekannt wurde, auch Jonas, ihr Mann, mit einbezogen werden. Hatte Lena nicht daran gedacht? Wollte sie vielleicht diese Entwicklung sogar heraufbeschwören?

Ich kenne sie nicht, dachte David verwirrt. Ich weiß nichts von ihr. Ich habe drei Jahre lang etwas in sie hineingedichtet, was niemals in ihr gewesen sein kann. Statt sie zu vögeln, habe ich sie bewundert.

Er lenkte seinen Wagen in eine Parklücke und stieg aus. Wenige Minuten später betrat er Jonas Gillerns Anwaltsbüro. Die Sekretärin meldete ihn an.

Jonas Gillern kam ihm strahlend in dem großen, mahagonigetäfelten Raum entgegen: ein blendend aussehender Enddreißiger, dem man anmerkte, dass er im Leben erfolgreich war. Jonas war selbstsicher, intelligent, charmant. Ein Mann, der fast jeden Prozess gewann und der auf Partys eine brillante Figur machte.

David schüttelte die Hand, die sich ihm entgegenstreckte, und fragte sich, wie Jonas wohl reagieren würde, wenn er erfuhr, dass täglich ein paar hundert Leute sahen, wie seine Frau sich mit einem anderen Mann vergnügte. Dabei stand noch nicht einmal fest, wie viele Kopien es von diesem Film gab und in wie vielen Lokalen und Städten man ihn betrachten konnte. Oder ob er bereits im Internet verbreitet war.

„Was ist los mit dir?", erkundigte sich Jonas Gillern und drückte den Freund in den ledergepolsterten, bequemen Besuchersessel. „Du siehst aus, als sei dir die Ernte verhagelt. Ich muss gleich weg, zum Flugplatz, aber vorher trinken wir einen zusammen. Das Übliche, nehme ich an?"

Jonas Gillern wartete Davids Antwort nicht ab. Er trat an den Schreib-tisch, beugte sich zur Sprechanlage hinab und sagte: „Zwei Scotch mit Eis, aber ohne Soda, bitte. Beeilen Sie sich bitte, Katharina."

Er nahm David gegenüber Platz und fragte: „Wo drückt der Schuh, alter Junge? Es ist eine Ewigkeit her, dass du dich hier im Büro gezeigt hast."

„Ich bin ganz zufällig vorbeigekommen und wollte nur mal hören, wie es dir geht. Und Lena natürlich."

„Blendend", antwortete Jonas Gillern. „Wir fahren am Wochenende nach Wien. Zu einem Kongress. Heute muss ich zu einem Klienten nach Berlin fliegen."

„Schade", meinte David. „Ich wollte heute Abend mal bei euch rein-schauen."

„Du kannst ja Lena mal begrüßen", sagte Jonas und wandte den Kopf, als die Sekretärin ein Tablett mit zwei Gläsern hereinbrachte. „Sie wird sich freuen, dich wiederzusehen. Außerdem kannst du ihr etwas mitnehmen. Ein Päckchen. Ich habe vergessen, es heute Mittag abzuliefern. Hier, dein Glas. Danke, Katharina, ich brauche Sie nicht mehr."

Die Sekretärin verließ den Raum. Die Männer prosteten sich zu. „Was ist das für ein Päckchen? " erkundigte sich David, als er das Glas senkte.

„Eine Besorgung, um die Lena mich gebeten hatte", erwiderte Jonas. „Nichts von Bedeutung. Ich will dich damit nicht belasten. Wenn du etwas Besseres vorhaben solltest, schicke ich meine Sekretärin zu Hause vorbei…"

„Nein, nein", sagte David Ambros rasch. „Ich erledige das gern."

Jonas grinste. „Kann ich mir denken. Immer noch in Lena verliebt? "

Die Bemerkung enthielt eine Portion wohlmeinenden Spottes. Jonas Gillern wusste, wie sehr David für Lena schwärmte, und hatte es sich angewöhnt, diesen Umstand zu glossieren.

„Sicher", sagte David. „Ich bin schließlich nicht der einzige, der sie bewundert."

Jonas blickte auf seine Uhr. „Verdammt, ich muss gehen. Ich kann es mir nicht leisten, zu spät zum Flugplatz zu kommen."

Er stand auf, entnahm seinem Schreibtisch ein kleines, flaches Päckchen und übergab es dem Freund mit den Worten: „Ich lass dich von Katharina anmelden. Lena wird bestimmt zu Hause sein. Ich komme erst morgen zurück."


Dann stand David mit dem Päckchen auf der Straße und fragte sich, wie es wohl weitergehen würde. Wie sollte er sich an diesem Abend Lena gegenüber verhalten? Er wusste es nicht, er konnte nicht einmal sagen, ob er sie noch begehrte. Verdammt, sie hatte sich mit diesem Schurken eingelassen, sie hatte ihren schimmernden, geilen Schoß seiner Zunge und seinem Penis dargeboten, sie hatte sich frei von Scham und Skrupel dabei filmen lassen, obwohl ihr klar gewesen sein musste, wie viele Menschen sich daran ergötzen würden. War sie eine Exhibitionistin?

Wie dem auch sei er würde es herausfinden, noch an diesem Abend, das stand fest.

Der Gedanke, mit Lena allein zu sein und sie fragen zu können, was sie bewogen hatte, die Rolle einer billigen Hure zu übernehmen, erschreckte und faszinierte ihn. Er sah in Gedanken wieder die erregende Großaufnahme ihrer Scham vor sich. Seine Erektion wiederholte sich. Verdammt, er musste es schaffen, mit Lena zu schlafen. Drei Jahre lang hatte er nur von ihr geträumt. Jetzt bot sich ihm die Chance, diese Wunschträume zu realisieren. Aber wollte er das überhaupt noch?

Sein Begehren hatte einer damenhaften, schönen Lena gegolten, einer anbetungswürdigen Frau. Huren interessierten ihn nicht.

All diese Überlegungen waren jedoch für einen Augenblick vergessen, als er schließlich Lena gegenüberstand. Ihre silberblonde, strahlende Schönheit verwirrte und überwältigte ihn. Ihre großen, graugrünen Augen lächelten ihn an, und ihr weicher, berückend geschwungener Mund lud wie eh und je dazu ein, an Küsse und Zärtlichkeiten zu denken.

„Ich freue mich, dass du gekommen bist", sagte sie und gab ihm eine schmale, weiche Hand - die gleiche Hand, die den ungeheuer großen, harten Penis im Film gestreichelt und zur Ejakulation gebracht hatte!

„Hallo, Lena", murmelte er. „Da, das ist das Päckchen, das ich dir mitbringen soll..."

„Danke, David."

Sie gingen ins Wohnzimmer.

Lena schritt in einem blassgrünen Chiffonkleid mit wehenden Schalspitzen voran. Sie machte den Eindruck als führte sie ein Modellkleid spazieren und beeindruckt ihn durch die selbstsichere Haltung des geschulten Mannequins. Ihre langen, schlanken Beine waren Klasse, und die aufregende Kurve ihres Gesäßes verfehlte auch jetzt nicht auf ihn ihre Wirkung.

„Da ist ein Film drin", meinte Lena, als sie das Päckchen auf einem Lampentisch ablegte und sich lächelnd dem Besucher zuwandte. „Du siehst irgendwie verändert aus. Ich weiß nicht, woran das liegt. Ernster, Entschlossener. Hast du Ärger gehabt? "

„Ein Film?", murmelte er.

„Bitte? Ach so, das Päckchen. Ja, ein kleiner Spielfilm. Das ist ein Hobby von mir, weißt du. Ich habe eine ganze Sammlung davon."

„Kann man die mal ansehen?"

„Gern, warum nicht? Es ist alles darunter, was Spaß macht. Besonders mag ich die amerikanischen Krimiserien, wie Criminal Minds, CSI New York und..."

„Auch Sex?", fragte er und setzte sich, nachdem Lena auf der Couch Platz genommen hatte, ihr gegenüber in einen bequemen Sessel.

Lena lachte. Sie legte ein Bein über das andere, sodass David Gelegenheit fand, die untadelige Linie ihrer schönen Waden zu bewundern. An Lena stimmte einfach alles. Die Fesseln, die Knie, der Schwung der Hüften, die Brüste...

Die Brüste? Nein, nicht ganz. Sie sprengten die Proportionen, da sie entschieden zu groß ausgefallen waren. Andererseits präsentierten sie sich dem Betrachter fest jung und hoch, sodass kein Grund bestand sie zu kritisieren.

Ja, Lena war eine Schönheit. Ganze vierundzwanzig Jahre alt und seit fünf Jahren mit Jonas verheiratet. Die Ehe war kinderlos geblieben, aber weder Lena noch Jonas schienen darunter zu leiden.

„Sex?" Lena lachte. „Seit wann interessierst du dich denn dafür?"

„Na, hör mal", sagte er. „Jeder Mann interessiert sich für Sex."

„Das wird behauptet, aber bei dir glaubte ich bislang, dass du ihn ablehnst. Es geschieht zum ersten Mal, dass du ihn in meiner Gegenwart erwähnst."

Lenas Stimme klang spöttisch-liebenswürdig, als könnte sie ihn nicht ganz ernst nehmen. David dachte an den Film, den er gesehen hatte und fühlte, wie ein kalter Zorn in ihm aufstieg. Das war es. Lena hatte ihn niemals ernst genommen. Was, zum Teufel, stellte er eigentlich in ihren Augen dar? Einen liebenswürdigen Schlappschwanz?

Zugegeben, mit dem Riesenpenis dieses verdammten Filmmimen konnte er sich nicht messen, aber er hatte bis jetzt noch immer seinen Mann gestanden, wenn es darauf ankam, eine Frau voll zu befriedigen.

Lena konnte das nicht wissen. Ihr gegenüber hatte er sich stets zurückgehaltend-freundlich gegeben; sie hatte ihn nur als Gentleman kennengelernt, der sich streng an den Sittenkodex hielt, der der Frau eines Freundes zustand.

Das war jetzt vorbei. Endgültig. Er war entschlossen, Lena noch an diesem Abend klarzumachen, wozu er fähig war.

„Ich wüsste gern, wie du über den Sex denkst", sagte er scheinheilig.

Lena lachte. Wenn sie den Kopf in den Nacken warf und den Mund öffnete, um ihre makellos weißen Zähne zu entblößen, wirkte sie jung, charmant und mädchenhaft.

„Sex!", rief sie. „Das ist doch albern. Das viele Gerede um ihn, meine ich. Ich fürchte, man hat ihn klischiert. Es ist, als sei er auf dem besten Wege, ein Markenartikel zu werden, aber er wird auf diese Weise ein Opfer seiner selbst, er hört auf, uns zu reizen, weil er kein Tabudenken mehr kennt."

Ich werde sie nehmen, ohne ihr etwas von dem Film zu erzählen, schoss es David durch den Kopf. Es wäre billig, wenn ich versuchte, sie damit zu erpressen. Nein, ich muss herausfinden, wie sie auf mich als Verführer reagiert, ob sie mich ernst nimmt oder nicht…

„Was trinken wir?", fragte sie ihn lächelnd.

„Hast du einen Rotwein“, erwiderte er.

„Du weißt ja, dass ich mir aus Alkohol nichts mache", meinte Lena und trat an den Getränkeschrank, „aber zur Gesellschaft trinke ich ein Glas mit."

„Prächtig", sagte er und sah zu, wie sie die Gläser füllte. Er zog sie dabei mit den Blicken aus. Seitdem er den Film gesehen hatte, war alles viel leichter geworden. Er wusste jetzt, welche Farbe, Länge und Frisur ihre Schamhaare hatten. Es war im Film ein schmaler Streifen gewesen, die Lippen ihrer Vagina waren komplett blank rasiert.

Sie brachte ihm das Glas und setzte sich ihm gegenüber wieder auf die Couch. Sie prosteten sich zu, lächelnd. David war entspannt. Er hatte Zeit, viel Zeit. Und er hatte ein paar Trümpfe im Ärmel stecken, von denen Lena nichts ahnte. Das gab ihm ein Gefühl der Überlegenheit, das er auskostete.

Natürlich würde er irgendwann in dieser Nacht mit Lena über den Film sprechen müssen. Er musste herausbekommen, was sie veranlasst hatte, sich vor einer Kamera zu produzieren.

„Sag was", bat sie ihn. „Oder hat es dir die Sprache verschlagen?"

Er grinste. „Das kann dir nichts Neues sein. Immer, wenn ich dich sehe, fange ich an zu staunen. Du gehörst zu den Menschen, die zum staunenden Betrachten einladen."

„Danke", sagte sie. „Es war doch ein Kompliment, nehme ich an?", fügte sie lächelnd hinzu. „Bestaunen kann man schließlich auch ein Kamel oder ein Rhinozeros."

„Das Staunen, von dem ich spreche, liegt vorwiegend im ästhetischen Bereich", meinte er. „Und natürlich - nicht zu vergessen - auch im erotischen."

Lena lachte und musterte ihn über den Rand ihres Weinglases hinweg. David entdeckte in ihren schönen, langbewimperten Augen ein erregendes Glitzern.

„Was macht deine Freundin?", fragte sie ihn plötzlich. „Du weißt schon, du hattest sie auf unserer letzten Party dabei.

„Lisa? Sie ist wieder in Salzburg."

„Soll das heißen, dass du im Moment unbeweibt bist?"

Er lächelte. „Das bin ich nie."

„Seltsam. Du sprichst mit mir zum ersten Mal über diese Dinge. Ich habe immer gedacht…" Sie unterbrach sich und führte den Satz nicht zu Ende.

„Was hast du gedacht?"

„Eigentlich nichts Besonderes, aber dann brachte mich Samuel auf diese verrückte Idee."

„Auf welche Idee?"

„Dass du schwul bist."

Er zuckte zusammen. „Wer ist Samuel?", murmelte er.

„Samuel Geyersperg. Der Notar. Er arbeitet mit Jonas zusammen", sagte sie.

„Wie kann er nur so etwas denken oder sagen?"

„Er meinte, du seiest so weich und feminin. Mehr hat er nicht gesagt. Aber da klickte etwas in mir. Und ich fragte mich plötzlich, ob Samuel Recht haben könnte'', meinte sie.

„Du hättest diesen Kerl auf der Stelle zurechtweisen müssen!"

Lena lachte. „Du bist heute wie verwandelt. Direkter, gröber… männlicher."

Er schaute sie an. „Muss man denn wie ein Prolet auftreten, um als Mann akzeptiert zu werden?"

„Manchmal schon", sagte sie.

„Du hieltest mich also für schwul", sagte er.

„Nein, nein", widersprach sie rasch, „aber ich habe mich im Ernst gefragt, ob an Samuels Worten nicht etwas dran sein könnte."

„Das musst du mir erklären."

„Du siehst gut aus. Viel zu gut für einen Mann. Damit geht es los", sagte sie. „Wahrscheinlich war Samuel auf dich und dein Äußeres einfach eifersüchtig. Nun ja, aber da war noch etwas anderes. Du hast niemals versucht, mir zu nahe zu treten.“

„Du bist die Frau meines Freundes", sagte er.

„Samuel ist ebenfalls mit Jonas befreundet, aber das hat ihn nicht davon abgehalten, mich verführen zu wollen", erklärte Lena lächelnd.

„Weiß Jonas davon?"

„Nein."

„Hast du mit Samuel geschlafen?"

„Um Himmels willen, nein. Ich will damit nur sagen, dass du anders als die anderen auftratst. Das gab dann Samuels Vermutung eine gewisse Nahrung..."

„Eine gewisse Nahrung!", echote David bitter.

„Du dachtest also die ganze Zeit, ich sei schwul. Und Lisa, mit der ich einmal auf einer eurer Partys aufkreuzte, hast du sicherlich nur als ein von mir gewähltes Gegenalibi betrachtet, als meinen hilflosen Versuch, mich den anderen Gästen gegenüber als normaler Mann darzustellen."

„Jetzt bist du böse", bedauerte sie.

„Was ist mit Jonas?", fragte er. „Denkt er wie Samuel?"

„Nein. Es war dumm von mir, mich in dieser Weise von Samuel beeinflussen zu lassen."

David warf plötzlich den Kopf in den Nacken und lachte kurz. Es klang nicht sehr fröhlich. Lena fragte erstaunt: „Was belustigt dich daran?"

„Samuel hat eine hübsche Frau, nicht wahr?", fragte David langsam. „Er sieht zwar aus wie ein Affe, aber er ist reich und geachtet, sodass man verstehen kann, weshalb Amelie ihn heiratete."

„Amelie ist eine Klassefrau", nickte Lena.

„Ich werde mit ihr schlafen", sagte David.

„Hey, was ist los mit dir?"

„Ich werde mit ihr schlafen", wiederholte er. „Und zwar so, dass Samuel uns dabei ertappt. Ich freue mich auf das dumme Gesicht, das er dabei zeigen wird. Keine schlechte Idee, was? Der Mann, den er für schwul hält, pennt mit seiner schönen Amelie!"

„Wie willst du sie herumkriegen?", fragte Lena ihn interessiert.

„Das überlasse nur mir."

„Fällt es dir leicht, Frauen zu verführen?"

„Nicht leichter und nicht schwerer als anderen, nehme ich an", sagte er.

„Ich erkenne dich nicht wieder!"

„Es wird offenbar Zeit, dass ich mein Image aufbessere", sagte er lächelnd und schaute sich nach der Stereoanlage um. „Kannst du nicht für ein bisschen Musik sorgen?"

„Gern", meinte Lena. „Rock? Pop? Oder etwas zum Träumen?"

„Ja, etwas zum Träumen", bat er. „Etwas Romantisches. Etwas, was mir die Vorstellung erleichtert, Amelie zu vernaschen."

„Du bist rachsüchtig", sagte Lena amüsiert und legte eine CD ein. Sie setzte sich wieder, griff nach ihrem Glas und sagte: „Du wirst es schwer haben."

„Mit Amelie?"

„Ja. Ich kenne nämlich noch ein Gerücht. Es besagt, dass Amelie lesbische Neigungen hat. Und ich habe gute Gründe, diesem Gerücht zu glauben."

„Wieso", fragte er. „Hat sie versucht, sich dir zu nähern?"

„Ja - aber behalte das bitte für dich."

„Sie wird bisexuell sein", meinte er.

„Schon möglich."

„Ich schlafe mit ihr, mein Wort darauf."

„Ich glaube, dass du es schaffen wirst", meinte Lena und musterte ihn prüfend. „Du zeigst ein neues Gesicht, du bist auf einmal... männlich."

„Ich bin niemals anders gewesen", sagte er. „Aber offenbar leben wir in einer Zeit, die höfliche Männer nicht respektiert. Ich werde daraus zu lernen versuchen."

Er stand auf. „Tanzen wir?"

Lena erhob sich lächelnd, nachdem sie ihr Glas beiseite gestellt hatte. „Du tanzt zum ersten Mal mit mir", sagte sie. „Warum eigentlich?"

„Ich weiß es nicht", meinte er und zog sie an sich.

Ein Schauer überlief ihn, als er fühlte, wie sich der schlanke biegsame Leib der attraktiven jungen Frau an ihn schmiegte. Er spürte vor allem den leisen, erregenden Druck ihrer vollen Brüste und fragte sich, wie lange sein Penis dieser Herausforderung zu widerstehen vermochte, ohne sich in der gewohnten Weise zu entfalten.

„Du tanzt gut", sagte Lena leise und drängte ihren beweglichen Unterleib gegen ihn.

„Danke“, erwiderte er. „Und du tanzt erregend."

„Erregend?", flüsterte sie.

Er holte tief Luft. „Ja", meinte er. „Merkst du nicht, was in meiner Hose los ist?"

Lena blieb abrupt stehen und löste sich aus seinen Armen.

„Du bist betrunken", sagte sie scharf.

„Betrunken? Nein. Aber trunken. Trunken von deiner Schönheit und deinem Körper…"

„Lass diesen Quatsch", sagte sie ärgerlich. „Es ist nicht fair, dass du Jonas Abwesenheit in dieser schamlosen Weise auszubeuten versuchst."

„Ich will dich ficken, das ist alles."

Sie starrte ihn an, als hätte er den Verstand verloren. Ein paar Sekunden lang war sie außerstande, etwas zu erwidern. Seine Kühnheit verschlug ihr die Sprache.

David grinste. Sein Herz klopfte zwar heftig, aber er hatte keine Angst. Jetzt hatte er die Barrieren niedergerissen, jetzt würde sich zeigen, wie es weiterging.

Er besaß die besseren Waffen, er verfügte über den besseren taktischen Ausgangspunkt, und er war entschlossen, diese Vorteile kühn zu nutzen.

„Du willst mich… was?", flüsterte Lena schließlich.

„Ficken", wiederholte er geradezu genüsslich. „Vögeln. Ist dir das nicht Recht?"

„Du hast den Verstand verloren!"

„Im Gegenteil", sagte er, „ich fange endlich an, ihn zu benutzen."

„Ich muss dich jetzt bitten, zu gehen. Und zwar sofort!", stieß sie hervor.

„Nach oben?", erkundigte er sich grinsend. „In dein Schlafzimmer?"

„Jonas wird empört sein, wenn ich ihm erkläre, wie sein guter Freund David sich zu benehmen wagte."

„Er wird nichts erfahren."

„Weshalb sollte ich dein unmögliches Auftreten auch noch decken?", fragte sie.

Er zog sie mit beiden Armen an sich. In ihrem steif werdenden Körper war spröde Abwehr. „Lass das“, sagte sie.

David grinste ihr in die Augen und genoss den Duft des Jakobsüßen Parfüms, der ihrem Haar und ihrer glatten Haut entströmte. Hart presste er seine wachsende Erektion gegen ihren unwillig reagierenden Körper.

„Viel größer wird mein Schwanz nicht mehr", meinte er, „aber du weißt, dass Größe allein kein Garant für echte Lust ist. Leidenschaft braucht Fantasie, sonst muss sie verkümmern. Ich besitze davon eine ganze Menge. Ich muss dir das beweisen. Ich will dich haben, Lena."

„Was dir fehlt, ist eine kalte Dusche", erklärte sie mit hochrotem Gesicht.

„Was ist jetzt mit deinem aufregenden Schoß los?", fragte er. „Fängt er an, die Feuchtigkeit der Lust zu produzieren? Ist er heiß und geil, will er befriedigt werden?"

„David, du bist verrückt!"

„Verrückt nach dir, stimmt."

„Lass mich los!"

Sie begann sich zu wehren, aber das steigerte nur seine Entschlossenheit, sie zu besitzen. Sein Penis wurde bei dem Ringen eichenhart. Plötzlich gab Lena nach, ihr Körper entspannte sich, er wurde wieder weich und anschmiegsam.

„Du bist stärker als ich", flüsterte sie und schloss die Augen. „Es ist zwecklos, wenn ich mich wehre. Aber du wirst es nicht wagen, mich zu überrumpeln."

„Du könntest ja um Hilfe schreien", grinste er.

Sie hob die Lider und blickte ihn an. „Niemand würde mich hören, das weißt du genau."

Er grinste. „Willst du wirklich überrumpelt werden?", fragte er leise. „Kommt das deinen pervertierten Bedürfnissen entgegen? Ich spiele gern mit."

„Wie redest du mit mir?"

„Wie du es brauchst“, sagte er und griff plötzlich nach ihrer Brust. Die elastische, berückende Festigkeit des Fleisches ließ seinen Mund trocken werden.

Lena setzte sich erneut zur Wehr, dann überließ sie sich mit geschlossenen Augen dem begehrlichen Tasten und Kneten seiner Hand.

„Ein BH ohne Stäbchen", flüsterte er. „Ich spüre ganz deutlich unter dem dünnen Stoff deine Brustwarzen, die steifen Nippel. Sie zeigen mir, wie erregt du bist…"

Lena schwieg. Sie atmete mit halboffenem Mund. David konnte diesen roten, weichen Lippen nicht widerstehen. Er beugte sich nach unten und küsste sie.

Er erwartete, dass Lena sofort den Mund schließen oder ihn gar beißen würde, aber nichts dergleichen geschah. Im Gegenteil. Sie verwehrte seiner suchenden, wühlenden Zunge nicht den Zutritt und begegnete ihr nach wenigen Sekunden erst tastend und wie abwartend, dann aber mit plötzlicher Heftigkeit und erwachender Lust.

Schweratmend löste David endlich seinen Mund von ihren Lippen. Lenas Leib presste sich jetzt hart und wie verlangend gegen ihn.

„Hallo", sagte er lächelnd.

„Du Schuft!", flüsterte sie und versetzte ihren Unterkörper in kaum wahrnehmbare, leicht kreisende Reibbewegungen. Sie wirkten auf den Mann wie elektrisierend. Sein pochender Penis kämpfte fast schmerzhaft um seine Befreiung aus dem quälend engen Gefängnis von Slip und Hose.

Er presste Lenas Brust immer noch mit einer Hand und sagte: „Ich muss sie nackt fühlen."

„Komm", sagte sie, nahm ihn bei der Hand und führte ihn nach draußen, in die Diele. Sie stiegen nach oben. Lena betrat mit ihm ihr Schlafzimmer. Sie knipste das Licht an, wandte sich ihm zu und sagte: „Nimm mich."

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