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Der Ausstieg

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Die Münze zeigte Kopf. Ich hatte verloren. Wie so oft. Immer musste ich die Drecksarbeit erledigen. Egal, ob ich mich für Kopf oder Zahl entschied. Manchmal kamen mir schon Zweifel, ob es an mir lag oder die Münze falsch spielte. Vielleicht hatte sie ja auch zwei gleiche Seiten, und meine Kumpanen zogen je nach Wahl die passende aus der Tasche. Aber wahrscheinlich bildete ich mir das nur ein, ich hatte einfach meistens Pech. Also musste ich es tun. Und sich zu beschweren half da auch nichts, mit meinen Leuten war schließlich nicht zu Spaßen. Die machten einen am Ende noch kalt, weil man nicht gehorchte. Dieses Mal war es eine Frau mittleren Alters. Unglücklicherweise hatte sie Dinge gesehen, die nicht für ihre Augen bestimmt waren. Wir mussten sie loswerden und konnten dabei hoffen, dass sie bei der Polizei bisher nicht allzu gesprächig war. Es hatte zu geschehen. Möglichst bald. Dabei durften wir keine Zeit mehr verlieren.

Somit fuhr ich gleich am nächsten Tag zu ihr. Mit einem kräftigen Seil in der Tasche, denn die ganze Sache musste unauffällig und möglichst lautlos über die Bühne gehen. Niemand sollte Verdacht schöpfen. Ich nahm den Bus und ging die letzten Meter zu Fuß. Die Sonne kündigte mit ihren ersten Strahlen den nahen Frühling an, nachdem sich der Winter ziemlich hartnäckig gehalten hatte. Hier und da konnte man noch seine letzten Reste erkennen, Schnee, der im Schatten nicht vollständig geschmolzen war. Mein Blick fiel auf die mit roter Farbe sorgfältig gepinselte Hausnummer. Ich hatte es gefunden. Die herrschaftliche Villa lag ziemlich einsam, umgeben von einem ansehnlichen Garten. Wäre sie nicht ein wenig heruntergekommen gewesen, hätte man meinen können, dass hier irgendein hohes Tier wohnen würde. Vorsichtig sah ich um mich, konnte dabei niemanden entdecken, zudem war kein Laut zu hören. „Perfekt.“, dachte ich und betrat mit leisen Schritten das fremde Grundstück durch das kleine Tor im Zaun. Ich durchquerte den Garten und betrachtete das Gebäude sorgfältig von allen Seiten. Die Rollläden waren hochgezogen. Über ein Fenster im Erdgeschoss konnte ich ins Innere sehen. Das Zimmer war vollgestopft mit antiken Möbeln. Mit einem einigermaßen kühlen Kopf, aber doch ein wenig verzweifelt, suchte ich dann nach einer Möglichkeit, ins Haus zu gelangen. Sollte ich ein Fenster einschlagen? Nein, das war viel zu laut und zog nur unnötige Zeugen an. Keine gute Idee. Es musste noch einen anderen Weg geben. Schließlich war das nicht mein erster Auftrag dieser Art. Also ging ich ein zweites Mal um das Gebäude herum, sehr viel langsamer als zuvor, um wirklich alles zu erfassen. Und endlich fand ich, wo ich mir Zutritt verschaffen konnte. Ein Fenster stand halb offen, allerdings lag es leider ziemlich weit oben. Das erschwerte die Sache erheblich. Obwohl ich noch nie der Unsportlichste gewesen war, stellte mich eine derartige Kletteraktion auf eine harte Probe. Glücklicherweise lief an einer Seite ein Rohr aus Metall für das Regenwasser hinab. Nach einer kurzen Prüfung, die darin bestand, an ihm zu rütteln, hielt ich es für kräftig genug, um mich zu tragen. Weshalb ich mich an die Arbeit machte und begann, es rauf zu klettern. Völlig verschwitzt und ein wenig entkräftet eroberte ich nach einiger Zeit das Dach. Von hier aus war das geöffnete Fenster leicht zu erreichen.

Wenig später stand ich in einem kleinen Raum. Mein Blick wanderte über mehrere Umzugskartons und einige alte Koffer. Das Zimmer glich einer Art Rumpelkammer, in der man einfach alles abstellte, was man nicht mehr brauchte, aber auch nicht wegschmeißen wollte. Das Fenster war wohl vergessen worden, denn es war eisig kalt hier drinnen. Frierend zog ich den Reißverschluss meiner Jacke zu. Es mussten Minuten vergangen sein, in denen ich still dastand und lauschte, bevor ich mich endlich dazu zwang, zu handeln. Ja, ich musste mich beeilen. Je eher ich den Auftrag ausführte, desto besser. Auf leisen Sohlen schlich ich zur Tür, öffnete sie und spähte hinaus auf den Flur. Totenstille herrschte überall. Gewissenhaft fing ich nun damit an, das Haus von oben nach unten systematisch zu durchkämmen. Das oberste Stockwerk, in das ich eingestiegen war, erschien mir weniger interessant. In welches Zimmer ich auch ging, ich konnte nichts anderes entdecken, als unbedeutendes Gerümpel, das unter einer dicken Staubschicht lag. Hier war beim besten Willen kein Mensch zu finden, die Zielperson zweimal nicht. Nur nicht aufgeben, das Gebäude hatte ja schließlich mehr zu bieten. Also tastete ich mich langsam die Treppe hinunter. Allmählich wurde es wärmer. Ich zog meine Jacke aus und band sie mit den Ärmeln um meine Hüfte. Links vom Treppenhaus befanden sich drei Türen, die alle zugezogen waren, während ich auf der rechten Seite zwei weitere erkennen konnte. Ich beschloss, als erstes nach links zu gehen. Das größte der drei Zimmer war eingerichtet mit einem riesigen Doppelbett, zwei gleichen geschmackvollen Kleiderschränken, einer antiken Kommode und einem kleinen Nachtkästchen, das im Gegensatz zu den anderen Möbeln ein wenig verloren und fremd wirkte. Neugierig begutachtete ich alles, was sich meinen Augen darbot. Dabei schaute ich sogar unter das Bett. Aber nichts. Es sah hier so überaus ordentlich aufgeräumt aus. Da war wohl jemand äußerst pingelig. Eines, jedoch, passte nicht ganz in dieses Bild. Es fiel mir auf, als einer meiner Finger zufällig die Kommode berührte. Obwohl das Bett penibelst genau gemacht worden war und den Eindruck verbreitete, als wäre es eben erst frisch bezogen worden, hatte sich über die Möbel eine dünne, aber deutliche Staubschicht gelegt. Das kam mir reichlich seltsam vor. Deshalb rang ich mich dazu durch, in jede Schublade und jedes Fach einen kurzen Blick zu werfen, um sicher zu gehen. Dabei begegnete mir nichts Außergewöhnliches, nur dass alles sehr korrekt eingeräumt war. Ich schüttelte den Kopf und beschloss, nicht weiter darüber nachzudenken. Die übrigen Zimmer fertigte ich nur kurz ab, indem ich die Tür aufmachte und sofort wieder schloss, wenn es keinen Hinweis auf irgendein Lebenszeichen gab, weil in mir zunehmend ein mulmiges Gefühl wuchs. Und obwohl ich nicht wusste, warum, wirkte dieses Haus auf mich wie ein verlassenes Geisterschloss. Noch dazu fehlte jede Spur von der Bewohnerin.

Auch im Erdgeschoss hatte ich kein Glück. Wie eine Katze streunte ich durch alle Räume, betrachtete die Antiquitäten im Wohnzimmer genauer und überlegte mir dabei, wie viel sie wert waren. Ich kam zu dem Schluss, dass es eine Menge Geld sein musste. Natürlich hatte ich davon nur wenig Ahnung. Gelangweilt ließ ich mich in einen Sessel fallen. Meine Gedanken kreisten um die Frau, die hier wohnte, und um das unheimliche Gemäuer. Irgendetwas an diesem Haus war seltsam. Und dann fiel mir ein, was es war. Unter all den Zimmern, die ich bisher besichtigt hatte, war keine Küche gewesen. Ich musste sie übersehen haben. Deshalb erhob ich mich wieder aus meiner bequemen Sitzposition und machte mich auf die Suche. Nach einer Weile fand ich sie auch. Sie lag hinter einer geschlossenen Tür, die genauso tapeziert worden war, wie die umliegende Wand. Das war der Grund, warum ich sie erst nicht entdeckt hatte. Manche Leute entwickelten schon komische Ideen. Ich zuckte mit den Schultern. Eine Tarnküche. Vorsichtig wagte ich mich hinein und blickte in alle Ecken. Der Tisch war nicht abgeräumt worden. Dort standen ein Teller, eine Tasse, ein Glas Marmelade, und sogar Milch und Butter, so als ob alles erst vor kurzem noch im Gebrauch gewesen war. Es hatte den Anschein, dass das Frühstück unterbrochen worden war. Aus welchem Grund auch immer. Aber wo war die Frau dann? Im Keller? Nun ja, der war schließlich der einzige Ort, an dem ich bisher nicht nachgesehen hatte.

Nach einer weiteren geschlagenen Stunde verließ ich das Haus, jedoch nicht ohne ein Fenster im Erdgeschoss offen zu lassen. Denn ich hatte beschlossen, später wiederzukommen, möglicherweise sehr viel später. Der Keller war ziemlich schmutzig gewesen, er bestand nur aus einem einzigen riesigen Raum, so eine Art Lagerraum, in dem die verschiedensten Dinge aufbewahrt wurden, von Lebensmitteln und Getränken über Fahrräder hin bis zu alten Gemälden und zerschlissenen Möbelstücken. Hier hatte sich ebenfalls nichts ergeben. Der Vogel war ausgeflogen. Vielleicht hatte sie ja Lunte gerochen und geahnt, welches Schicksal sie ereilen sollte, und war dann geflohen, wobei sie den Eindruck erwecken wollte, sie sei noch da. Gedankenverloren entfernte ich mich von dem Grundstück und schlenderte zur Bushaltestelle. Dabei wurde mir kalt. Leicht fröstelnd schlüpfte ich in die Ärmel meiner Jacke. Obwohl sich der Frühling bereits gezeigt hatte, war es noch sehr kühl. „So eine Pleite.“, dachte ich, während ich auf den Bus wartete. Dann tauchte der Boss in meinem Kopf auf. Irgendwie musste ich ein Ergebnis liefern, sonst ging es mir an den Kragen. Und bei Gott, er war nicht zimperlich. „Hoffentlich finde ich diese Frau. Am besten heute noch.“. Ohne die Gewissheit, dass sie tot war, konnte ich keine ruhige Minute mehr verbringen.

Es war draußen bereits dunkel geworden, als ich zur unheimlichen Villa zurückkehrte. Nachmittags hatte ich mich zu Hause auf mein Bett gelegt und war tatsächlich eingeschlafen. Leicht benebelt war ich dann erwacht. Ich hatte lebhaft geträumt. Es war schön gewesen. Mein Vater hatte mich in den Arm genommen und gesagt, ich solle mir keine Sorgen machen. Aber die Realität war in der Zwischenzeit nicht verschwunden, so sehr ich mir das auch gewünscht hatte. Ich konnte nicht aus meiner Haut, ich musste es tun, meine Aufgabe wartete auf mich. Nur widerwillig war ich erneut zu dem einsamen Haus aufgebrochen. Die Nacht war klar. Eine Weile hingen meine Augen an den leuchtenden Sternen, die sich in ihrer Schönheit zu übertreffen versuchten. Es würde sehr kalt werden. Seufzend dachte ich an meine Mission. Schon häufiger hatte ich in Erwägung gezogen, auszusteigen und ein ruhiges, normales Leben zu führen. Doch ich kam einfach nicht los vom Boss und seinen Leuten, immer wieder zogen sie mich zurück in ein neues Verbrechen. Die alternde Villa tauchte schemenhaft vor mir auf. „Wenn ich jetzt verschwinden würde, hätte ich vielleicht eine Chance.“. Zwecklos. Mein Chef war sehr mächtig, er würde mich überall aufspüren. Und das wäre ganz klar mein sicherer Tod. Leise lenkte ich meine Schritte durch den Garten hin zur Eingangstür. Alles war ruhig, drinnen brannte kein Licht. Entweder sie war noch nicht zu Hause oder schon im Bett, dafür schien es mir allerdings reichlich früh zu sein. Ich ging an der Außenwand entlang und wenig später stieg ich durch das Fenster ein, das ich offen gelassen hatte. Im Haus kramte ich meine Taschenlampe aus der Jackentasche und knipste sie an. Optimal ausgestattet begab ich mich auf eine Suche der besonderen Art. Nicht, dass ich so etwas nicht schon häufiger gemacht hätte. Heute jedoch war ich ziemlich nervös und sehr unruhig. Denn wenn diese Frau nicht bald tot war, war ich es.

Jeden verfluchten einzelnen Zentimeter des Gebäudes hatte ich abgesucht. Noch immer gab es keine Spur von der Bewohnerin. Alles blieb unverändert so, wie ich es einige Stunden zuvor vorgefunden hatte. Ich lag nun in dem feuchten Gras, geschützt unter den Zweigen eines dichten Busches und beobachtete die Villa. Schon jetzt bereute ich es. Hätte ich nur eine warme Wolldecke mitgenommen. Langsam bemächtigte sich die Kälte meines Körpers, kroch erst durch Arme und Beine, bevor sie meine Eingeweide erreichte. Nichts tat sich. Seit geraumer Zeit starrte ich auf dunkle Wände. Immer wieder kämpfte ich mit der Müdigkeit, die mich zu übermannen drohte. Nur mit Mühe gelang mir, die Augen offen zu halten. Schließlich fielen sie mir doch zu. Als ich nach einer Weile wieder erwachte und zum Haus hinüber sah, entdeckte ich etwas. Eine plötzlich auftretende Spannung erfasste mich. Die Benommenheit, die mich eben noch benebelt hatte, war nun weggeblasen, wie ein Samenkorn vom Wind. Schwach schimmerte der Schein eines Lichtkegels durch eines der großen Fenster im Erdgeschoss, einmal mehr, dann weniger. Irgendjemand befand sich in diesem Zimmer. Aber ich glaubte kaum, dass es sich bei diesem Jemand um die Hausherrin handelte. Vielmehr waren es ungebetene Eindringlinge, so wie ich, die Taschenlampen bei sich trugen. Von Neugier getrieben robbte ich aus meinem Versteck. Die Glieder waren steif vor Kälte, und es dauerte etwas, bis sie wieder warm wurden. Leise schlich ich an die Seite des Hauses, wo ich das Licht gesehen hatte, und spähte vorsichtig durch ein Fenster. Und dann sah ich sie. Ich hatte Recht. Mehrere schwarz vermummte Gestalten durchstöberten die antiken Schränke. Wonach die wohl suchten. Nach Geld? Schmuck? Oder gar etwas völlig anderem? Mir jedenfalls war es egal. Ich beschloss, zu warten, bis sie verschwunden waren. Lange konnte es nicht mehr dauern. Bald würde sich der Tag mit seinen ersten Sonnenstrahlen zeigen.

Starr behielt ich meine Position bei. Auch dieses Mal war ich richtig gelegen. Nach nur wenigen Minuten verließen die Unbekannten das Gebäude und den Garten. Erleichtert atmete ich auf. Sie hatten mich nicht entdeckt. Denn wer wußte schon, was die finsteren Typen dort wollten. Sie konnten ganz harmlos, aber auch brutal sein, und so, wie sie mir vorgekommen waren, tippte ich eher auf letzteres. Geschickt wie eine Katze kletterte ich durch mein offenes Fenster. Die Sonne warf ihr erstes zartes Licht auf die Möbel, so dass ich meine Taschenlampe gar nicht mehr brauchte. Ich ging durch die einzelnen Zimmer, jedes glich einem Schlachtfeld. Papiere, Kleidungsstücke und Scherben bedeckten überall den Fußboden. Nur die Küche schien mir exakt so zu sein, wie ich sie zuletzt verlassen hatte. Und wieder blieben meine Blicke an dem Tisch hängen, auf dem die Reste eines Frühstücks standen. Diesmal sah ich genauer hin. Etwas an diesem Bild störte mich. Wenig später wusste ich auch, was es war. Eine dünne Schicht Schimmel hatte die Marmelade überzogen, die Butter war sehr weich und roch ranzig, während sich die Milch in eine dickflüssige Masse verwandelt hatte. Wie konnte mir das bloß entgangen sein? Nun wurde mir natürlich schlagartig klar, dass meine Bewohnerin schon länger nicht mehr hier gewesen sein durfte und ihr möglicherweise irgendetwas passiert war. Das allerdings käme wäre gar nicht so blöd. Denn dann wären auf einmal alle meine Probleme gelöst. Meine Augen lösten sich von dem Tisch und tasteten die Küchenschränke von oben bis unten ab. An einer Stelle hing ein mit Tesafilm angeklebtes Blatt Papier, das ich übersehen haben musste. Es war mit krakeligen Buchstaben beschrieben worden, in einer eigenartigen roten Tinte. Nein, das war keine Tinte, vielmehr handelte es um Blut, das seine typische rotbraune Farbe angenommen hatte. Und dass es Blut war, erschreckte mich nicht besonders, weil ich in meinem Leben schon einiges erlebt hatte. Ich nahm den Zettel ab, las flüchtig den Text, und steckte ihn einmal gefaltet in meine Jackentasche.

Aus einem Umzugskarton kramte ich meine alte Schreibmaschine hervor. Ich wusste, dass ich sie noch nicht weggeworfen hatte. Obwohl ich eigentlich nichts mehr darauf schrieb. Aber dennoch liebte ich das gute alte Stück, es war mir so richtig ans Herz gewachsen. Nachdem ich sie auf den Wohnzimmertisch gestellt hatte, zog ich einen sauberen Bogen Papier ein und begann zu tippen. Es dauerte eine geschlagene Stunde, bis ich die passenden Worte gefunden hatte. Schließlich fehlte mir die Übung darin. Als ich den letzten Satz beendet hatte, nahm ich das Blatt heraus, faltete es zweimal und schob es zusammen mit dem Zettel aus der Villa in einen Briefumschlag, den ich sauber beschriftete und ordnungsgemäß frankierte. Die Frau, die ich hätte töten sollen, war von Schwachköpfen entführt worden, die tatsächlich glaubten, damit irgendwie Geld herausschlagen zu können. Das klappte niemals. In dem Schreiben, das ich in der Küche gefunden hatte, drohten sie, sie umzubringen, wenn die geforderte Summe nicht gezahlt werden würde. Da hatte sie mir fast ein wenig leid getan. Denn soweit mir bekannt war, hatte die Frau alleine gelebt und keine Familie mehr gehabt. Also würden sie ihr Geld nie bekommen. Ich verließ meine Wohnung, warf den Brief in den nächsten Briefkasten und kaufte mir im nächsten Reisebüro ein Flugticket. Irgendwohin weit weg. Endlich würde ich frei sein. So frei wie ein Vogel.

Nachtwanderung

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