Читать книгу Die 20 besten Zeichentrickfilme der Filmgeschichte - Sybille von Goysern - Страница 9
Filmmusik
ОглавлениеFür die Produktion der Filmmusik entschied man sich für Hans Zimmer, da dieser mit Zwei Welten und Im Glanz der Sonne bereits Erfahrung mit in Afrika spielenden Filmen und traditioneller afrikanischer Musik hatte. Die musikalische Untermalung stellt eine ungewöhnliche Mischung aus Klassik (z. B. mit Anleihen bei Mozarts Requiem und Ave verum corpus) und traditionellen afrikanischen Klängen dar. Dazu holte Zimmer Lebo M mit ins Team, mit dem er bereits bei Im Glanz der Sonne zusammengearbeitet hatte. Lebo M und der von ihm zusammengestellte Zulu-Chor hatten starken Einfluss auf die afrikanischen Elemente der Filmmusik, dementsprechend enthalten viele der Lieder (Hintergrund-)Gesang in Zulu. Er singt zudem die ersten Worte zu Beginn des Films.
Für die Lieder engagierte man Elton John, der die Melodien zu den von Tim Rice geschriebenen Texten komponierte. Dieser hatte bereits vorher bei Aladdin für Disney gearbeitet. Elton John taucht im Film selbst jedoch nicht als Sänger auf, sondern nur in separaten Versionen von Circle of Life, I Just Can’t Wait to Be King und Can You Feel the Love Tonight, wovon letzteres im Abspann gespielt wird.
Für die Musik erhielt der Film zwei Oscars: Hans Zimmer für die Beste Filmmusik und das Duo Elton John/Tim Rice für den besten Filmsong für Can You Feel the Love Tonight. Bis es soweit war, schrieb Tim Rice 15 verschiedene Versionen des Liedes, die immer anders arrangiert wurden. Eine eher komödiantisch ausgelegte Variante wurde komplett von Timon und Pumbaa gesungen. Als man diese Elton John präsentierte, regte er an, sich stattdessen auf die Tradition klassischer Disney-Liebeslieder zu konzentrieren und die Gefühle des Liebespaars zueinander in den Mittelpunkt zu stellen.
Die fertige Version ist deshalb eine Kombination aus Hintergrundgesang und dem Gesang von Simba und Nala, Timon und Pumbaa singen nur die Einleitung oder den Schluss. Bei Circle of Life hatte man ähnliche Probleme. Hier gelang es zunächst nicht, dem Lied den afrikanischen Stil zu verleihen, der für die Eröffnung des Films wichtig war.
Die frühen von Elton John komponierten Versionen waren eher Popmusik-artig und wurden von Dialogzeilen zur Vorstellung der Charaktere gefolgt. Erst die Bearbeitung durch Hans Zimmer und Lebo M verlieh dem Lied die gewünschte Wirkung und überzeugte die Produzenten, die komplette Eröffnung des Films ohne Dialog zu verwirklichen.
Die Lieder Circle of Life und Hakuna Matata waren für den Oscar nominiert, der Soundtrack gewann zudem einen Grammy Award. Kommerziell war der Soundtrack ein großer Erfolg, über elf Millionen Exemplare wurden verkauft. Vom American Film Institute wurde Hakuna Matata auf Platz 99 der besten Filmsongs gewählt.
1995 erschien das Musikalbum Rhythm of the Pride Lands mit Liedern afrikanischen Stils, die entweder bereits während der Produktion des Films entstanden oder davon inspiriert wurden. Einige der Lieder wurden in den Nachfolgern oder im Musical verwendet.
Auf der Original Soundtrack-CD ist nur vergleichsweise wenig von der Filmmusik enthalten, zudem sind die Musikstücke zusammengeschnitten und entsprechen nicht dem Originalablauf im Film. Seit 2005 kursiert im Internet eine inoffizielle Bootleg-Version in mäßiger technischer Qualität, die die gesamte Filmmusik enthält.