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Süße Verführung

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Es traf mich wie ein Blitz aus heiterem Himmel. Ein Tag mitten im Weihnachtstrubel. Ich wollte nach Feierabend ein paar Kleinigkeiten einkaufen. So am Überlegen, was ich mir denn zu Abend gönne - da stand er vor mir!

Ich konnte die Augen einfach nicht mehr von ihm lassen. Ging ganz unauffällig vor ihm auf und ab. So konnte ich seinen perfekt geformten Körper bewundern. Dieses Lächeln auf seinem Gesicht und die braunen Augen unter der Mütze machten ihn für mich noch attraktiver. Bei dem Gedanken, was ich am liebsten mit ihm angestellt hätte, spürte ich ein gewisses Kribbeln im Bauch. Immer wieder starrte ich verstohlen zu ihm rüber. Er hielt meinem Blick stand. Ich wollte ihn berühren. Nur berühren! Er könnte mir den Abend versüßen. Meine Gedanken fuhren Achterbahn. Ich spürte das Zittern meiner Hände vor unterdrücktem Verlangen.

Mein Puls wurde schneller. Für einen Augenblick wurde ich klar im Kopf und verließ eilig den Supermarkt. Aber nicht, ohne ihn vorher an mich zu reißen und mit ihm davon zu eilen. „Eine Frau in deinem Alter“ so dachte ich, als mir der eisige Wind um die Nase wehte. Ich kam allmählich zur Besinnung. „Einfach lächerlich“. Das letzte Mal

war schon so lange her, so war das lustvolle Verlangen einfach zu stark. Zu Hause angekommen ließ ich ihn zunächst im Wohnzimmer zurück. Beachtete ihn kaum. Zog mich in mein Schlafzimmer zurück, entkleidete mich und betrachtete kritisch mein „Gegenüber“ im Spiegel. Ich wurde unfreundlich und hörte mich sagen: „Silvana, das geht zu weit. Ich verbiete dir diesen Genuss. Halte dich zurück! Das eine Mal noch! Du wirst es sonst wieder ewig bereuen. Und alles nur wegen einer kleinen Sünde“. „Quatsch“, versuchte ich zu schlichten „Es muss ja nicht zum Äußersten kommen“. „Ich muss ihn ja nicht gleich mit Haut und Haaren verschlingen“. Also beruhigte ich mich wieder, zog mir meinen Seidenkimono über und ...

Im Wohnzimmer dann schenkte ich mir ein Glas Rotwein ein, nahm einen kräftigen Schluck und trank mir Mut an. Ich entzündete die

Kerzen. Es duftete nach Tannengrün, nach ihm ...

Mein Plan stand fest. Ich warf ihm einen schmachtvollen Blick zu. Langsam ließ ich mich auf mein bequemes Sofa sinken. Er war nun

ganz nah bei mir. Meine Hände glitten gefühlvoll über seine Konturen. Sein Lächeln rechtfertigte mein Vorhaben. Es war ein leichtes Unterfangen ihn zu ...

Meine Gedanken wurden jäh durch das Klingeln des Telefons unterbrochen. Das hatte ich nicht bedacht. Wütend zog ich den Stecker. So, nun endlich - nur er und ich ...

Unter meinen warmen Händen wurde sein fester Körper nachgiebig. Noch war er verhüllt. Meine Finger zupften vorsichtig an seinem roten Oberteil. Nur ein klein wenig, gerade so, dass etwas von seiner Schokobräune hervorblitzte. Appetitlich! Wer kann da noch widerstehen? Nun berührte ich ihn an dieser Stelle mit meinen Lippen. Ich schloss meine Augen. Er duftet so gut und meine Zungenspitze berührte seine glatte Bräune. Ein Knistern erfüllte den Raum und eh ich mich versah, lag er mit seiner Schokoladenseite hüllenlos vor mir. Einfach zum Anbeißen! Ich hörte mich sagen: „Du bist so süß, so unwiderstehlich“. Es war nicht mehr zu verhindern - ich vernaschte ihn nach allen Regeln der Kunst. Er war ein Genuss!

Später strich ich die zerknitterte rote Alufolie glatt. Es war alles, was

mir von dem Schokoladenweihnachtsmann übrig blieb.

Es waren mal satte 450 Gramm edelste Schokolade. Er war eben ein echter Naturbursche. Ich bereute nichts. Kein Wunder, denn ich hatte ihn zum Fressen gern.

Schokolade für die Seele

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